Der gleiche Flug – unterschiedliche Preise: Dass die Kosten für ein Ticket stark schwanken, ist kein Geheimnis. Je nach Buchungstag oder Uhrzeit können die Angebote variieren. Da lohnt es sich, die Preise auf unterschiedlichen Websites zu vergleichen und auf einen günstigen Zeitpunkt zu warten.

Doch wer einen Flug zu lange im Blick behält, könnte am Ende draufzahlen – so ein weit verbreiteter Mythos. Denn mit den akzeptierten Cookies merken sich die Websites deine Daten. Sie registrieren, wann und wie häufig du nach einer Verbindung gesucht hast. Angeblich steigen mit deinem gezeigten Interesse auch die Preise. Doch stimmt das wirklich?

Kundendaten können Preise verändern

Möglich ist ein solches Vorgehen durchaus, auch wenn es für die Kundin oder den Kunden ärgerlich ist, bestätigt eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Hamburg gegenüber dem reisereporter. „Wenn jemand mehr von mir weiß, kann der Preis steigen.“ Allerdings sei auch der umgekehrte Fall, also ein attraktiveres Angebot, durchaus möglich.

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Flug-Mythos kaputtes Fenster: Werden Reisende rausgesogen?

Um die Kostenfalle zu umgehen, löschen viele ihren Browserverlauf samt Cookies – und damit auch für die Websites ihr bisheriges Interesse. Unnötig, findet Scott Keyes, Experte in Sachen günstige Flüge. Keyes ist Mitgründer der US-amerikanischen Reise-Website Going und verbringt seine Tage mit der Suche nach den besten Flugangeboten.

„Wir sichten jeden Tag 100.000 Flugpreise – wenn jemand erkennen kann, dass Cookies die Preise erhöhen, dann wir“, so Keyes auf der Plattform Reddit. Um seine Annahme zu untermauern, habe er 100-mal hintereinander nach einem Flug von Denver nach London gesucht – der Preis sei derselbe geblieben, ohne dass er den Browser-Cache gelöscht habe.

Wenn Preise innerhalb weniger Minuten oder innerhalb von einigen Tagen ansteigen, dann liege es wohl eher daran, dass die Nachfrage nach dem Flug gestiegen sei. „Flugpreise sind wahnsinnig volatil“, so Keyes.

Buchungstag und Uhrzeit haben Einfluss auf die Ticketpreise für Flugreisen.

© Quelle: imago images/Panthermedia

Preise schwanken in beide Richtungen

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die US-Verbraucherschutzorganisation Costumer Reports. Zwei Wochen lang verglich sie die Preise auf verschiedenen Buchungsportalen – mit gelöschtem Browserverlauf und mit langer Suchhistorie. Nur etwa jede achte Suchanfrage führte zu unterschiedlichen Preisen bei denselben Flugverbindungen – und dabei erzielten die Suchen mit gelöschtem Browser sowohl günstigere als auch teurere Ergebnisse.

Fazit: Den Browserverlauf hin und wieder zu löschen ist eine gute Idee. Nur bei der Suche nach günstigeren Flügen hilft es wohl nicht.

Reisereporter