Wissen für Flug-Nerds

Was Flugreisende nervös macht, für Piloten aber normal ist

Für Pilotinnen und Piloten sind viele Situationen Alltag, die Flugreisenden Angst machen.

Für Pilotinnen und Piloten sind viele Situationen Alltag, die Flugreisenden Angst machen.

Die Vorstellung, in eine enge Stahlkonstruktion zu steigen, um sich damit in mehr als zehntausend Metern Höhe zu begeben, hätte Menschen vor 100 Jahren wahrscheinlich noch einen riesigen Schreck eingejagt. Mittlerweile ist das für viele von uns normal geworden, weil wir uns an diese Art des Reisens gewöhnt haben.

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Woran sich viele bei so einem Flug aber immer noch schlecht gewöhnen können, sind Situationen, in denen unerwartete Dinge passieren oder Geräusche zu hören sind. Für Pilotinnen und Piloten sind diese Situationen jedoch häufig gar nicht so unerwartet, sondern eher Alltag. Dementsprechend machen sie diese Situationen auch meist nicht nervös.

1. Ende des Steigflugs

Zur Einsparung von Treibstoff und zur Reduzierung des Fluglärms nutzen Pilotinnen und Piloten selten die volle Leistung der Triebwerke aus. Nachdem der Flieger eine sichere Reisehöhe erreicht hat, das Ende des sogenannten Steigflugs, wird die Schubkraft üblicherweise spürbar reduziert. Gleichzeitig wird der Neigungswinkel der Flugzeugnase reduziert, da es nun deutlich langsamer an Höhe gewinnen muss.

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Die Kombination aus dem veränderten Flugwinkel und der Schubreduzierung kann sich für Passagierinnen und Passagiere in der Kabine des Flugzeuges kurzzeitig so anfühlen, als würde die Maschine fallen. Kein Wunder, dass da einige Menschen nervös werden, obwohl es eigentlich ein ganz normaler Ablauf beim Startvorgang eines Flugzeuges ist. Für Pilotinnen und Piloten, die wissen, was in diesen Moment passiert, ist es einfach nur Alltag.

2. Bewegungen der Tragflächen

Aufgrund der spannenden Aussicht wollen viele Flugreisende gern einen Platz am Fenster haben. Doch wenn von dort die Tragflächen des Flugzeugs sichtbar sind, wirst du schnell feststellen, wie viel Bewegung in so einem Flügel ist.

Während des Fluges sind die Tragflächen eines Flugzeuges ganz schön in Bewegung.

Während des Fluges sind die Tragflächen eines Flugzeuges ganz schön in Bewegung.

Er kann sich zum Beispiel aufgrund des erhöhten Auftriebs beim Startvorgang sichtbar biegen. Der unterschiedliche Luftwiderstand lässt die Tragflächen teilweise stark erzittern. Falls das Flugzeug eine Kurve fliegt, kann es plötzlich so aussehen, als würde der Flügel nach unten wegkippen, die zuvor versperrte Sicht nach unten wird auf einmal freigegeben.

In Kombination mit der Bewegung können solche Situationen Passagierinnen und Passagiere nervös machen. Für Pilotinnen und Piloten sind diese Dinge jedoch völlig normal, da sie nur dazu dienen, die Kräfte von Auftrieb und Luftwiderstand zu nutzen.

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3. Abbruch des Landeanflugs

Die Landebahn ist schon in Sicht, bald hat man wieder festen Boden unter den Füßen – doch plötzlich geht es ruckartig in die andere Richtung. Das Durchstarten, also der Abbruch des Landeanflugs, kann für Passagierinnen und Passagiere eine ganz schön erschreckende Erfahrung sein.

Die Schubkraft drückt dich wieder in deinen Sitz, die Triebwerke des Flugzeugs werden deutlich lauter und der Neigungswinkel der Kabine ändert sich ruckartig. Klingt alles nicht besonders schön, ist aber für Pilotinnen und Piloten ein normaler Vorgang, der aus unterschiedlichen Gründen vorkommen kann.

Sich plötzlich verschlechternde Sichtbedingungen durch Nebel oder Wolken können ein Grund sein, weshalb ein Landeanflug abgebrochen wird. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Pilotin oder der Pilot den Landeanflug aufgrund von starken Windböen für zu gefährlich hält und den Prozess deshalb lieber von Neuem beginnt.

Manchmal kommt es auch zu fehlerhafter Kommunikation mit dem Tower und anderen Flugzeugen, oder Passagierinnen und Passagiere halten sich nicht an die Sicherheitsvorgaben. Dies sind für die Crew eines Flugzeuges alles keine besonders außergewöhnlichen Situationen, auf die sie nicht vorbereitet wäre – für manche Flugreisende sieht das anders aus.

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4. Änderungen der Flughöhe

Manchmal ändert sich während des Fluges ruckartig die Flughöhe einer Maschine. Das kann durch sogenannte Luftlöcher vorkommen, dabei wird die stabile Lage des Flugzeuges durch Auf- und Abwinde beeinflusst. Das ist zwar ein Schreckmoment, die Crew eines Flugzeuges ist jedoch darauf vorbereitet, mit solchen Situationen umzugehen. Moderne Flugzeuge sind darüber hinaus so konstruiert, dass sie durch normale Turbulenzen nicht in Gefahr geraten können, wie ein Sprecher des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA) gegenüber dem reisereporter bestätigte.

Eine Änderung der Flughöhe kann aber auch während des normalen Fluges von Pilotinnen oder Piloten eingeleitet werden. Wenn zum Beispiel größere Mengen Treibstoff verbraucht sind, können Flugzeuge höher fliegen und damit Treibstoff sparen. Dann neigt sich der Flieger für Passagierinnen und Passagiere unerwartet wieder nach oben und auch der Arbeitslärm der Triebwerke kann zunehmen.

Für aufmerksame Flugreisende kann so eine unerwartete Änderung der Flughöhe ein Schreckmoment sein und vielleicht Ängste auslösen. Für Pilotinnen und Piloten gehört sie aber zum normalen Ablauf eines Fluges und ist eine tausendfach trainierte und gut vorbereitete Situation. 

Reisereporter

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