Nachhaltiger fliegen: Tipps für weniger CO₂-Ausstoß
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Klopft bei dir in der Luft das schlechte Gewissen an? Mit diesen Tipps kannst du dein Klimakonto etwas entlasten. (Symbolfoto)
© Quelle: unsplash.com/Tim Gouw
Flugreisen drücken dein Klimakonto ordentlich ins Minus. Doch Billigpreise, die große Auswahl und die gesparte Zeit lassen uns trotzdem oft statt Bus oder Bahn das Flugzeug wählen. Wer definitiv nicht auf das Fliegen verzichten kann – oder will –, kann zumindest folgende Tipps beherzigen, die den ökologischen Fußabdruck etwas kleiner halten.
1. Tipp: Nur Direktflüge wählen
Wusstest du, dass rund 25 Prozent des gesamten Kerosins beim Start eines Flugzeuges verbraucht werden? Wenn möglich, solltest du deshalb nur Direktflüge oder Verbindungen mit so wenig Stopps wie möglich buchen. Die sind zwar oft teurer, belasten dafür dann aber weniger die Umwelt – und dein Stresslevel. Denn von einem Gate zum nächsten zu hetzen kann ganz schön schweißtreibend sein.
2. Tipp: Fernreisen überdenken
Das führt zum nächsten Punkt: Muss es tatsächlich die Fernreise sein? Je länger die Strecke, desto mehr Kerosin wird benötigt. Das widerum macht das Flugzeug schwerer – der Verbrauch ist weniger effizient. Langstrecke sollt daher vermieden werden.
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Geht es doch nicht anders und stehen dir mehrere Airlines für dein Reiseziel zur Verfügung, schau in diesem Ranking vorbei: Denn sogar zwischen den Airlines gibt es in puncto CO-Verbrauch Unterschiede.
3. Tipp: CO₂ kompensieren
Vom schlechten Gewissen freikaufen kannst du dich mit der Flugkompensation nur begrenzt. Die umweltschädlichen Gase verschwinden zwar nicht aus der Atmosphäre, dafür fließt dein freiwillig gezahlter Aufpreis an anderer Stelle in Umwelt-Projekte. Darüber hinaus bemühen sich Fluggesellschaften wie KLM darum, den CO, etwa mit Verbesserungen der Arbeitsabläufe.
Teilweise fragen dich Airlines während des Buchungsprozesses nach der Kompensation, andere wickeln das über externe Anbieter ab. Wir eklären es dir Schritt für Schritt und stellen dir noch eine App vor, mit der der Ausgleich noch bequemer geht:
4. Tipp: Grüne Flughäfen
Der Klimawandel betrifft die gesamte Reisebranche, deshalb ist es nur konsequent, dass auch Flughäfen an ihrer Klimaneutralität arbeiten. In Europa haben Ende Juni 194 Flughäfen zugesagt, bis spätestens 2050 ihre Netto-CO-Emissionen auf null zu senken. Darüber berichtete das Branchenportal „Aerotelegraph“.
Mit gutem Beispiel wollen folgende Flughäfen vorangehen: Der schwedische Betreiber Swedavia will das Klimaziel bis 2020 an allen seinen Flughäfen erreichen, inklusive Stockholm-Arlanda. Hamburg visiert 2022 an, Amsterdam-Schiphol, Eindhoven und Kopenhagen haben sich 2030 als Ziel gesetzt.
Erreicht werden kann das unter anderem durch Recyclingssysteme, umweltfreundliche Flughafenfahrzeuge oder Solarenergie. Diesen und weitere Tipps hat „Luggage Hero“ mit dem reisereporter geteilt. Reisende können über das Start-up weltweit nach cleveren Standorten zur Gepäckaufbewahrung suchen.
5. Tipp: Nur das Nötigste einpacken
Unter dem ersten Tipp hast du bereits erfahren, dass sich ein höheres Gewicht negativ auf die Effizienz des Kerosinverbrauchs auswirkt. Beeinflussen kannst du das auch mit deinem Gepäck. Aber was machen schon die zwei, drei Kilo mehr?
Wenn die Mehrheit der Passagiere etwas leichter reisen würde, dann könnten bei einem voll besetzten Urlaubsflieger Hunderte Kilo eingespart werden. Also: „Keep it simple“ wie reisereporterin Jasmin und verzichte auf Überflüssiges.
6. Tipp: Bye-bye, Plastik
Zwar denkst du bei Flügen an erster Stelle sicher nur an die CO-Emissionen, dabei hängt an einer Flugreise ein langer Rattenschwanz. Eine zusätzliche Umweltsünde ist nämlich auch der massive Verbrauch von Einwegplastik an Bord. Erschreckend ist ein Vergleichsbild von Qantas. Auf der Strecke Sydney–Adelaide ersetzte die Airline testweise Plastik durch umweltfreundlichere Alternativen. Das Ergebnis: Im Schnitt könnten so 34 Kilo Plastikabfall pro Strecke eingespart werden.
Trotz einiger Zero-Waste-Testflüge warten Passagiere noch immer auf eine ultimative Lösung. Bis dahin kannst du aber auch mit kleinen Kniffen selbst für weniger Müll sorgen. Einer von zehn reisereporter-Tipps lautet, das elektronische Boardticket anstelle des Ausgedruckten zu nutzen.
7. Länger verreisen
Hol das Beste aus deiner Reise heraus. Gemeint ist: Statt über das Jahr verteilt Kurztrips zu machen, für die du immer wieder in den Flieger steigen musst (oder willst), könntest du versuchen, auf einer längeren Reise mehrere Stopps abzugrasen – zum Beispiel mit einer ausgedehnten Europa-Rundreise.
Sei es Europa, Asien oder sogar Nordamerika: Sofern es deine Zeit und dein Budget erlauben, ist eine große Reise am Stück mit einem Hin- und einem Rückflug sicherlich umweltschonender.
8. Tipp: Kurztrips mit Flugzeug vermeiden
Gerade in Europa bietet dir ein großes Bahn- und Busstreckennetz genügend Alternativen zum Flugzeug. Wie viel du an COsparen kannst, kannst du dir bei „Eco Passenger“ übersichtlich auflisten lassen. Wir haben die Strecke Düsseldorf–Amsterdam als Beispiel genommen: Pro Flugstrecke würden 92,7 Kilogramm Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, mit dem Auto wären es 24,9, während der Zug auf 8,6 käme.
Die Website zeigt dir auch andere klimaschädliche Gase an. Und falls dich das nicht überzeugt: Von Düsseldorf nach Amsterdam ist die Bahn eine schnelle Alternative. Binnen zwei Stunden und 13 Minuten kannst du die Grachtenstadt schon erreichen. Der Vorteil dabei ist, dass der Bahnhof direkt im Herzen Amsterdams liegt und du dir damit den Transfer von Schiphol sparst.
Darüber hinaus hat der reisereporter 13 weitere Routen ausfindig gemacht, die schneller mit dem Zug als mit dem Flugzeug zu erreichen sind.
9. Tipp: Ein Jahr lang aufs Fliegen verzichten
Nein, abschließend wollen wir nicht noch mal die fette Moralkeule schwingen und dir sagen, dass du überhaupt nicht mehr fliegen sollst. Aber du könntest dich zumindest selbst herausfordern und versuchen, für einen längeren Zeitraum mal nicht zu fliegen.
Quasi eine Flug-Diät. Und wir wissen alle, dass das am besten klappt, wenn man sich ein Ziel setzt. Wie wäre es also mit einem Jahr Flug-Verzicht?
Reisereporter