7 Todsünden, die du im Flugzeug vermeiden solltest
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Mit dem richtigen Benehmen im Flugzeug wird die Reise für alle angenehmer. (Symbolfoto)
© Quelle: unsplash.com/Suhyeon Choi
Die Rückenlehne voller Karacho nach hinten stellen, bis der Kaffee spritzt, beim Zeitunglesen seinem Nachbarn mit dem Ellbogen den Kiefer ausrenken oder beim Aufstehen die Kopflehne vor sich so fest halten, dass der Passagier denkt, die Maschine fliegt durch einen Tornado? Das muss nicht sein! Es gibt einfach Dinge, die während eines Fluges absolute No-Gos sind. Unser kleiner Knigge fürs Flugzeug verrät, welche das sind – und wie man sie im Nu löst.
Todsünde 1: Die Rückenlehne als Haltegriff verwenden
Das Problem: Man sitzt entspannt auf seinem Platz im Flugzeug, da ruckelt und wackelt es mit einem Mal wie verrückt und man denkt, die Maschine sei in schlimme Turbulenzen geraten. Die Wahrheit ist jedoch banal: Es ist lediglich der Passagier in der Reihe hinter einem aufgestanden und hält sich mit voller Kraft (und vollem Gewicht) an den Sitzlehnen fest, um seinen Platz zu verlassen.
Die Lösung: Auch wenn man aus Reflex zur Kopflehne vor sich greifen möchte, wenn man aufsteht: Das ist ein No-Go und vor allem vermeidbar! Wer sich festhalten möchte, macht dies bitte bei Dingen, die stabil sind, sprich: an der Sitzlehne. Sobald man am Gang steht, greift man nicht an das Kopfteil des Gangplatzes, sondern an den Bereich mit den Gepäckfächern. Hier gibt es eine Einkerbung für genau jene Momente, in denen man sich festhalten muss.
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Die „versteckte“ Einkerbung unterhalb der Handgepäckfächer, an der sich Passagiere beim Gehen im Gang festhalten können, ist nur ein Beispiel für ausgefuchste Flugzeug-Features. (Symbolbild)
© Quelle: imago/Martin Bäuml Fotodesign
Todsünde 2: Den Fußbereich vor sich für sich beanspruchen
Das Problem: Der Platz an den Füßen im Flugzeug ist beschränkt, keine Frage, aber das bedeutet nicht, dass man einfach seine Tasche und seine Füße so weit wie möglich nach vorn schieben sollte. Das führt nämlich dazu, dass man mit anderen Passagieren „füßelt“ und die Tasche andere stört, die sie nun selbst an ihren Füßen haben.
Die Lösung: Wer seine Tasche lieber bei sich hat und im Fußbereich verstaut, muss nur eine einfache Regel beherzigen. Der Platz dafür ist der eigene Bereich, in etwa von der Mitte des eigenen Sitzes bis zur Mitte des Sitzes vor einem. Alles, was weiter nach vorn geht, ist tabu – egal ob es um eine Tasche oder die Füße geht. Sitzt man gemütlich auf seinem Platz und spürt plötzlich das Gepäck oder die Schuhe eines anderen, ist der Flug nämlich alles andere als entspannt.
Todsünde 3: Den Sitz immer zurückklappen
Das Problem: Man trinkt entspannt seinen Kaffee, schaut aus dem Fenster in die Wolken – und peng: Plötzlich schießt die Lehne des Passagiers vor einem nach hinten und bringt nicht nur den Kaffeebecher ins Wanken, sondern zwängt auch noch Beine und Handgepäck ein. Die Frage ist fast so alt wie jene nach der Herkunft von Henne oder Ei: Darf man die Sitzlehne zurückklappen? Und wenn ja: wann, wie lange und wie weit?
Die Lösung: Keiner kann einem verbieten, die Sitzlehne zurückzuklappen, wie so oft geht es aber um die richtige Dosis, das richtige Timing und vor allem Fingerspitzengefühl. Fakt ist: Bei einem Kurzstreckenflug sollte man es sich verkneifen, da die Zeit ohnehin gering ist – genauso in jenen Momenten, in denen der Service beginnt.
Wer einmal seine Flugzeugmahlzeit zu sich nehmen musste, während der Passagier vor einem seinen Sitz nach hinten gelehnt hatte, der weiß: Das ist suuuuuper nervig. Bei einem Langstreckenflug ist das Zurücklehnen absolut okay, allerdings sollte man vorher immer einen Blick nach hinten werfen.
Sitzt da vielleicht eine Mutter mit Säugling auf dem Schoß? Oder jemand, der Übergewicht hat und ohnehin schon mit dem Platz kämpft? Dann sollte man Anstand vor Bequemlichkeit stellen und es vermeiden, den Sitz nach hinten zu stellen.
Todsünde 4: Seine Sachen ohne Sinn und Verstand verstauen
Das Problem: Man fliegt nur mit Handgepäck, erreicht seinen Platz und will den Trolley verstauen, aber alle Gepäckfächer sind voll. Allerdings nicht mit unzähligen Koffern, sondern mit schlampig reingeworfenen Rucksäcken, Plastiktüten und Jacken. Wo in Wahrheit noch locker ein paar Koffer reinpassen würden, geht nichts mehr – oder man muss ewig mit fremden Sachen Tetris spielen, um den eigenen Trolley verstauen zu können.
Die Lösung: Man fasst sich an die eigene Nase und verstaut seine Sachen so, dass sie niemanden behindern und vor allem so wenig Platz wie möglich benötigen. Ein Koffer, der als Handgepäck durchgeht, passt immer exakt längs ins Gepäckfach, daher bitte nicht quer reinlegen.
Jacken sollte man generell auf den eigenen Platz mitnehmen. Schon mal beobachtet, dass der Haken, der den Tisch vor einem fixiert, eine kleine Einkerbung hat, an der man etwas aufhängen kann? Eben. Je nachdem, wie voll eine Maschine ist, sollte man auch Rucksäcke, Handtaschen oder Einkaufstüten zu sich nehmen aus Rücksicht auf andere Passagiere. Hier geht es niemals darum, wer zuerst an Bord ist und sich ausbreitet, sondern um Logik: Einen Trolley kann man schwer in seinem Fußbereich verstauen, einen Rucksack schon.
Todsünde 5: Die Armlehne missbrauchen
Das Problem: Man kommt zu seinem Sitzplatz – und sieht, dass der Passagier, der schon da ist, die Armlehne hochgeklappt hat, um sich breiter machen zu können. Oder man sitzt in der Mitte, kann sich aber nirgends abstützen, weil die anderen vorher da waren und die Armlehnen für sich in Beschlag genommen haben.
Die Lösung: Es ist ein absolutes No-Go, die Armlehne hochzuklappen, es sei denn, man hat eine Sitzreihe für sich selbst. Ansonsten gilt die Armlehne als Grenze zwischen zwei Plätzen, die man unbedingt beachten sollte. Bei der Diskussion, wem die Armlehnen in der Mitte gehören, sollte die Entscheidung immer zugunsten des Fluggastes ausfallen, der den undankbaren Mittelplatz hat.
Todsünde 6: Den Personal Space anderer ignorieren
Das Problem: Der Flug verläuft angenehm, gerade hat man gegessen und will nun ein bisschen relaxen – doch dann packt der Sitznachbar seine riesige Tageszeitung aus und hält einem Ellbogen und Papier vor die Nase. Oder das Knie von nebenan kommt immer näher, weil der Kerl am Mittelsitz offenbar noch nie vom unnötigen Phänomen des Manspreadings gehört hat und es sich breitbeinig so richtig gemütlich macht.
Die Lösung: Jeder Fluggast hat das Recht auf seinen Personal Space. Denn auch wenn der Raum natürlich begrenzt ist: Der eigene Platz gehört einem zumindest für die Dauer des Fluges. Das bedeutet: Zwar lässt sich an Bord keine Mauer ziehen, aber die Armlehne gilt als natürliche Grenze.
Ganz egal also, wie groß die Zeitung sein mag: Weder Papier noch angewinkelte Arme haben etwas jenseits der Armlehnengrenze zu suchen, genauso wenig wie weit gespreizte Beine der Nachbarn. Im Zweifelsfall muss man Fluggäste höflich auf ihre Unart hinweisen, um sich seinen Personal Space zu bewahren.
Todsünde 7: Das Kopfteil eines anderen missbrauchen
Das Problem: Man döst gemütlich vor sich hin, wird aber immer wieder aus dem Schlaf gerissen, weil der Passagier hinter einem das Kopfteil sein Eigen zu nennen scheint. Er hält sich nicht nur daran fest, wenn er aufsteht, er benutzt es auch als Lehne für seine Arme und Finger und kommt einem so gefährlich nahe.
Die Lösung: Mit dem Kopfteil verhält es sich ähnlich wie mit dem Fußbereich: Nicht die ganze Fläche gehört einem, sondern nur ein fairer Anteil. Die Kopflehne ist vorn dem vorderen Passagier vorbehalten, die Rückseite bis oben, wo der Tisch geöffnet wird, dem hinten sitzenden Passagier. Alles, was darüber liegt, sollte tabu sein, weil es den Mitreisenden ganz klar stört.
Reisereporter