So oft stürzen Menschen vom einem Kreuzfahrtschiff
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YF7A4DHLO5IPOIUF5OD25WLM6G.jpg)
Mit verbesserten Sicherheitssystemen versuchen Reedereien mehr Menschen nach einem Sturz von einem Kreuzfahrtschiff retten zu können.
© Quelle: imago images/YAY Images
Ob Unfall, Verbrechen oder Selbstmord: Wenn eine Passagierin oder ein Passagier von Bord stürzt, erschüttert das auch die Mitreisenden und jene, die für die nahe Zukunft eine Kreuzfahrt gebucht haben. Der Fall des bekannten Sängers Daniel Kaiser-Küblböck hatte dem Thema 2018 deutschlandweit Beachtung gebracht.
Häufig bedeutet der Sturz vom Schiff auf dem offenen Meer den Tod für den betroffenen Menschen. Manchmal werden andere Passagierinnen oder Passagiere sogar Zeuge dessen.
So viele Menschen gingen in 22 Jahren auf Kreuzfahrtschiffen über Bord
Wie oft kommen solche Fälle eigentlich vor? Zahlen zeigen: Nicht so häufig, wie es manchem vorkommen mag. So kam es zum Beispiel im Jahr 2019 insgesamt lediglich zu 25 Mann-über-Bord-Vorfällen, wie das Statistikportal „Statista“ schreibt – darunter waren auch Crew-Mitglieder. Allerdings endeten 17 dieser Fälle tödlich, bei weltweit jährlich vielen Millionen Kreuzfahrt-Reisenden ist die Zahl trotzdem prozentual gesehen verschwindend gering.
Aktuelle Deals
Eine seit dem Jahr 2000 laufende Stastik unterstreicht das: Ross Klein, Professor an der Memorial University im kanadischen Neufundland, untersucht jegliche Art von Kreuzfahrt-Unfällen – und stellte fest, dass innerhalb von 22 Jahren und zwar von 2000 bis 2022 insgesamt nur 375 Menschen von einem Kreuzfahrtschiff gefallen sind.
Vom Kreuzfahrtschiff fallen: Vorfälle werden weniger
77 und damit die meisten dieser Unglücke passierten demnach an Bord von Carnival-Cruises-Schiffen, danach folgen Royal Caribbean (55) und Norwegian Cruise Line (29).
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ZPXZ27VDPXJGXZHGGU4UVU4L7I.jpg)
Statistisch gesehen, ist die Gefahr von einem Kreuzfahrtschiff zu stürzen sehr gering.
© Quelle: imago images/YAY Images
Einer Untersuchung der Internationalen Kreuzfahrt-Vereinigung (Cruise Line Industry Association, kurz CLIA) hat ergeben, dass die Zahl der Menschen, die über Bord gehen, aber rückläufig ist. Zwischen 2009 und 2019 konnte ein Rückgang von etwa 64 Prozent festgestellt werden.
In den Jahren 2020 bis 2022 sind die Vorfälle aufgrund der Corona-Pandemie sogar noch weitaus weniger geworden – es sind aber auch deutlich weniger Kreuzfahrtschiffe unterwegs gewesen.
Automatisierte Systeme sollen Vorfälle sofort melden
Hinter den nackten Zahlen steckt oft eine Verkettung unglücklicher Umstände. Teilweise führte Alkoholeinfluss zu Leichtsinn oder gar rücksichtlosem Verhalten, auch Selbstmorde zählen in die Statistik. Trotzden ist für die Reedereien jeder Mann-über-Bord-Vorfall einer zu viel. Deshalb führt die Branche teilweise Systeme ein, die Vorfälle möglichst schnell erkennen sollen.
Der Kreuzfahrt-Anbieter MSC hat zum Beispiel eine Video-Überwachung eingeführt, die mit Hilfe von Wärmebild-Technik und computergesteuerter Bildanalyse sofort erkennen soll, wenn eine Passagierin oder ein Passagier über Bord geht. In diesem Fall werden optische sowie akutische Warnsignale ins Sicherheitszentrum des Kreuzfahrtschiffes gesendet. Von dort kann sofort auf das Videomaterial zugegriffen und entsprechend reagiert werden.
Bei einer nicht automatisierten Videoüberwachung werden solche Vorfälle zwar teilweise auch von den Kameras wahrgenommen, die Bilder werden aber nicht ständig live ausgewertet. So kann es passieren, dass das Fehlen einer oder eines über Bord gegangenen Passagiers erst Stunden nach dem Vorfall entdeckt wird.
Weitere Sicherheitsvorschriften auf Kreuzfahrtschiffen sind zum Beispiel eine Mindesthöhe der Geländer oder auch Barrieren, die verhindern sollen, dass ein Mensch über die Reling fallen kann.
Reisereporter