Checkliste: Diese Dinge gehören in jede Reiseapotheke
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Eine Frau schnäuzt sich die Nase am Stand. Mit einer Reiseapotheke kann man Krankheiten auch im Urlaub besser in den Griff bekommen.
© Quelle: imago images/Panthermedia
Durchfall, Erbrechen, Schnupfen und Fieber können im Urlaub schon einmal vorkommen. Der Weg zur Apotheke kann mit diesen Symptomen ziemlich unangenehm werden. Glück im Unglück haben diejenigen, die die richtigen Medikamente schnell zur Hand zu haben, weil sie eine gut sortierte Reiseapotheke im Gepäck haben.
Außerdem ist nicht überall direkt eine Apotheke um die Ecke. Und selbst wenn doch: „Warum sollte man im Urlaub in der Apotheke kaufen, was man ohnehin zu Hause hat“, sagt Dr. Christian Schönfeld. Er arbeitet als Reisemediziner am Tropeninstitut der Charité Berlin.
Schönfeld weiß: Es kann immer mal passieren, dass Medikamente zu Hause vergessen werden. Im Fall eines Falls werden sie dann schmerzlich vermisst. Daher verrät er dem reisereporter, was unbedingt eingepackt werden sollte. Welche Medikamente du brauchst und wie viel. Das hängt auch von deinem Reiseziel und der Reisedauer ab. Eine Wandertour im Gebirge erfordert andere Medikamente als ein Badeurlaub in Spanien oder Ägypten.
Checkliste: Das gehört in die Reiseapotheke
Übersicht
- Checkliste: Das gehört in die Reiseapotheke
- Das gehört nicht in die Reiseapotheke
- Hitze, Kälte und Medikamente: Geht das gut?
- Wann du dringend zum Arzt solltest
- So bleibt die Reiseapotheke kompakt
- Medikamente ins Handgepäck oder in den Koffer?
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Je nachdem, wo du Urlaub machst, musst du dich auch auf tagaktive Mücken einstellen. Die Tigermücke, die unter anderem das Dengue-Fieber überträgt, kommt ursprünglich in süd- und südostasiatischen Tropen sowie den Subtropen vor.
Und das sorgt nicht nur für Symptome wie Kopfschmerzen und grippeähnlichen Symptome wie Gliederschmerzen, sondern kann auch die Blutgerinnung durcheinander bringen. Ibuprofen und ASS zeigen blutverdünnende Effekte. Im schlimmsten Fall kann das bei Dengue zu Blutungen führen.
Inzwischen gibt es die Mücke allerdings auch immer mehr in Europa, zum Beispiel in Italien oder Südfrankreich. Schönfeld rät daher bei einer Reise in diese Gebiete: „Die Kleidung mit Mückenschutz imprägnieren.“
Wenn du in ein Malariagebiet reist, dann erfolgt die Malariavorsorge nach Rücksprache mit einem Arzt. Ein Malaria-Notafallset sollte in deiner Reiseapotheke vorhanden sein.
Ob du Ibuprofen, Paracetamol oder ASS in die Reiseapotheke packst, sei nicht von der Wärme im Reiseland abhängig, sagt Schönfeld. Von einem anderen Faktor aber schon: In Gegenden, in denen tagaktive Mücken (wie etwa die Tigermücken, siehe oben) leben, nimm lieber Paracetamol mit.
Das gehört nicht in die Reiseapotheke
- Antibiotika bei einer Krankheit, die ein Antibiotikum erfordert, solltest du ohnehin zum Arzt
- starkes Cortison
Hitze, Kälte und Medikamente: Geht das gut?
Bei Tabletten seien die Temperaturen am Urlaubsort eigentlich kein Problem, sagt Schönberg. „Kapseln und Zäpfchen sind da kritischer zu betrachten. Die können sich ab Temperaturen von mehr als 25 Grad verformen und ihre Wirksamkeit verlieren“, sagt der Reisemediziner. Sein Tipp: Kurz vor der Abreise aus dem Kühlschrank nehmen und in Styropor und/oder Alufolie wickeln und nach der Ankunft im Hotel wieder möglichst kühl lagern.
Ganz anders ist es zum Beispiel bei Insulin: Das kann Kälte, Temperaturen unter null Grad, nicht haben. Zwar ist es in den meisten Frachträumen von Flugzeugen wärmer als null Grad. Aber der Arzt rät: Auf Nummer sicher gehen und Insulin im Handgepäck transportieren.
Wann du dringend zum Arzt solltest
Kurz gesagt: Bei jeder ernsthaften Erkrankung. „Man sollte nicht zu lange warten. Wenn zum Beispiel der Durchfall nach 24 Stunden nicht besser ist, dann sollte man definitiv eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.“ Das gelte insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Schwangere.
Du bist umgeknickt oder gefallen und hast starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen? Dann ebenfalls ab zum Arzt.
Zudem solltest du dringend zum Arzt, wenn du in einer Region mit Malariarisiko bist und Fieber sowie grippeähnliche Symptome hast.
So bleibt die Reiseapotheke kompakt
Der beste Trick, um die Reiseapotheke möglichst kompakt zu halten ist, keine vollständigen Packungen mitzunehmen. Je nach Länge deiner Reise reicht ein Blister. Bei Durchfall gilt es zum Beispiel, die ersten zwei bis drei Tage überbrücken zu können. Dauern die Beschwerden länger an, solltest du ohnehin einen Arzt aufsuchen. Beipackzettel kannst du in der Regel auch online finden.
Salben solltest du nicht in der großen Tube mitnehmen, sondern am besten in kleine Döschen umfüllen. Bei Desinfektionssprays gibt es zum Beispiel auch kleine Reisegrößen.
Packe deine Medikamente nicht in eine Kosmetiktasche, die sind meist sperrig. Ein Zipbeutel reicht völlig aus und er lässt sich leicht verstauen – und damit kommst du auch durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen.
Medikamente ins Handgepäck oder in den Koffer?
Schönberg rät, die Medikamente nicht komplett in den aufgegebenen Koffer zu stecken. Das Aufteilen auf Handgepäck und Frachtgepäck minimiere das Risiko, dass du beim Verlust eines Gepäckstücks am Ziel plötzlich ohne wichtige Medizin dastehst.
Gut zu wissen: Medizin darf in fester Form unbeschränkt im Handgepäck mitgenommen werden. Bei Salben oder anderer flüssiger Medizin gelten die gleichen Regeln wie für alle Flüssigkeiten im Handgepäck. Pro Behälter sind maximal 100 Milliliter erlaubt, insgesamt ein Liter.
Eine Bescheinigung vom Arzt über die mitgeführten Medikamente brauchst du in der Regel nicht, sagt Schönberg. Wenn du Insulin nehmen musst oder HIV-Medikamente und eine längere Reise planst, dann ist es jedoch ratsam: „Eine Bescheinigung dabei haben sollten Reisende, die größere Mengen an Medikamenten mitführen.“
Reisereporter