Von einem felsigen Gipfel schaust du über eine tiefgrüne Schlucht, hier und da verschleiern Wolken den Blick ins Tal und während in der Höhe ein majestätischer Kondor seine Kreise zieht, flattert weiter unten ein bunter Papageienschwarm über die Baumwipfel. Du bist in Peru. Das kontrastreiche Land der Inka gehört zweifellos auf die Bucket List von all jenen, denen das Weltenbummeln im Blut liegt!
Von Deutschland aus steuern verschiedene Fluglinien, darunter Lufthansa, Airfrance und KLM, dein Urlaubsziel an. Du landest an einem der internationalen Flughäfen: In Lima an der Küste, in Cusco im Süden oder in Iquitos im nordöstlichen Amazonasgebiet. Die Flugzeit Frankfurt-Lima beispielsweise beträgt inklusive eines Zwischenstopps etwa 15 Stunden.
Du benötigst für die Einreise bei einem Urlaubsaufenthalt von unter 90 Tagen kein Visum, jedoch einen Reisepass mit mindestens sechs Monaten Gültigkeit. Beachte bei der Anreiseplanung die Zeitverschiebung von acht Stunden zwischen November und März beziehungsweise sieben Stunden von April bis Oktober. Vor Ort bringen dich Inlandsflüge unter anderem von LATAM Airlines und Star Peru in deine Wunschregion. Das Eisenbahnnetz ist leider sehr lückenhaft. Zwischen größeren Städten bestehen oftmals Fernbusverbindungen.
Verglichen mit Deutschland ist Peru insgesamt günstig, wobei die Preise im Land selbst durchaus variieren: Der weniger touristische Norden ist hinsichtlich Unterkünften, Tickets und Touren günstiger als der Süden, Großstädte und touristische Hotspots sind ebenfalls etwas teurer.
Wie überall kannst du die Ausgaben für deine Reise über Hotelstandards steuern. Besonders günstige Unterkünfte findest du schon für weniger als 20 Euro. Für ein Hotel mit mittlerem Standard in Cusco zahlst du beispielsweise um die 70 Euro inklusive Frühstück. Früh buchen ist sinnvoll, um nicht auf teure Angebote eingehen zu müssen. Das gilt gleichfalls für den Flug. Je nach Reisesaison und Buchungszeitpunkt kostet dieser zwischen 800 und 1.200 Euro (Hin- und Rückflug). Wenn du früh und viel vergleichst und in der Nebensaison reist, kommst du eventuell auch unter 800 Euro weg.
Tickets für Machu Picchu sind für die Hauptsaison oft Monate im Voraus vergriffen und sollten zeitig gebucht werden. Das gilt auch für den Weg hinauf per Zug oder Wander-Trek. Am teuersten ist hier die viertägige Wanderung auf dem Inka-Trail (400 bis 700 Euro). Sparfüchse ohne Ticket können sich vor Ort einen Trek-Anbieter für eine Alternativ-Strecke suchen und diesen noch ein wenig im Preis runterhandeln.
Peru ist etwa 3,6-mal so groß wie Deutschland und weist dazu aufgrund seiner topologischen Beschaffenheit große Klimaunterschiede auf. Jahreszeiten kennt das Land nur zwei: die Trockenzeit und die Regenzeit. Dafür gibt es mit der Küstenregion (Costa), der Andenregion (Sierra) und dem Regenwaldgebiet (Selva) drei Klimazonen. Die peruanische Winterzeit deckt sich mit der Trockenzeit und fällt in die Monate von April bis September. Planst du eine Rundreise oder einen Urlaub in den Berg- oder Regenwaldregionen, solltest du diese Monate ins Auge fassen.
Für einen Urlaub an der stets sehr trockenen Küste sind die Sommermonate geeigneter. Optimalerweise kommst du zum Strandurlaub zwischen Januar und März. Die Regenwaldgebiete sind ganzjährig feuchtwarm und regenreich, in der Trockenzeit allerdings etwas niederschlagsärmer, weniger matschig und nicht ganz so schwül wie in der Regenzeit. Andentouren solltest du in die trockenen Monate legen, auch wenn die Temperaturen insbesondere in den Höhenlagen warme Kleidung erfordern. Die Regenzeit macht nicht nur die Wege in den Bergen matschig, sondern oft auch Straßen unpassierbar.
Möchtest du dem größten touristischen Trubel aus dem Weg gehen, meide die Hochsaison im Juli und August. Im September und Oktober und im hiesigen Frühling (April, Mai) sind die beliebtesten Trekkingrouten gut zu wandern, aber dabei nicht so überlaufen. Beachte, dass der populäre Inka-Trail wetterbedingt im Februar geschlossen ist. Oktober und März sind ferner zu empfehlen, wenn du den großen Besucheranstürmen auf die Top-Sehenswürdigkeiten entgehen möchtest.
Eines der sieben Weltwunder und berühmtester Besuchermagnet ist die geheimnisvolle Ruinenstadt Machu Picchu im Südosten. Sie thront auf einem 2.360 Meter hohen Bergsattel in den Anden und trägt aufgrund ihrer exponierten Lage den Beinamen „Stadt in den Wolken“. Im 15. Jahrhundert schufen die Inka hier das aus über 200 Häusern bestehende architektonische Meisterwerk, das der Wissenschaft bis heute zahlreiche Rätsel aufgibt. Gewiss ist: Die majestätische Anlage ist das wohl faszinierendste Zeugnis der Fortschrittlichkeit der präkolumbischen Hochkultur in dieser Region Südamerikas. Die Eintrittstickets sind personengebunden, du musst am Eingang deinen Reisepass vorlegen.
Auch die Stadt Cusco 75 Kilometer nordwestlich von Machu Picchu ist weit mehr als nur ein Startpunkt für Touren zu der bedeutenden Inka-Stätte. Einst war sie die Hauptstadt des stolzen Andenvolkes, heute ist sie ein Must-see mit UNESCO-Weltkulturerbestatus. Reisende erleben hier ein fotogenes und hochinteressantes Altstadtbild aus Elementen der Inka-Zeit sowie aus der Ära der spanischen Kolonialisierung vermischt mit Einflüssen der Kultur der heutigen Quechua-Indianer.
Der auf 3.800 Höhenmetern gelegene Titicacasee im südwestlichen Hochland von Peru ist das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Erde. Mit seinen rund 8.300 Quadratkilometern Fläche ist er der größte südamerikanische Süßwassersee – 15,5-mal so groß wie der Bodensee – und erstreckt sich über die Landesgrenze nach Bolivien. Zu seinen Attraktionen gehören die bewohnten, schwimmenden Schilfinseln, die zehn Kilometer lange Sonneninsel mit der 250 Meter langen Inka-Treppe sowie Puno, die Folklorehauptstadt am Nordwestufer des Titicacasees.
Von seiner Quelle in den südperuanischen Anden nimmt der mächtige Amazonas seinen über 6.000 Kilometer langen Lauf durch den dichten Regenwald Perus. Entlang des Flusses kannst du spektakuläre Landschaften und einen unglaublichen Artenreichtum an Tieren und Pflanzen entdecken. Gute Ausgangspunkte für einen Besuch des gigantischen Flusses sind beispielsweise die Städte Puerto Maldonado und Tarapoto. Du kannst auch wunderbar ein Stück deiner Rundreise auf dem Amazonas zurücklegen, denn es gibt entlang des Flusses, auch mitten im Regenwald, verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten von spartanisch bis luxuriös.
Wenn du ins Meer springen willst, solltest du die Nordküste des Landes als Urlaubsdestination oder Station deiner Rundreise ansteuern. Während der größte Teil der Küstengewässer durch den kalten Humboldt-Strom weniger einladende Temperaturen aufweist, ist ganz im Norden rund ums Jahr Badesaison. Als einer der schönsten Strände gilt Máncora: sonnenverwöhnt, regenarm, feinsandig und aufgrund seiner Beliebtheit infrastrukturell bestens aufgestellt. Unweit von hier bietet sich der etwas abgelegene Las Pocitas für entspannte Strandtage an. Mit sanfteren Wellen und gezeitenbedingten Meerwasserpools am Strand ist Las Pocitas ideal, wenn du mit Kindern reist.
Die nordperuanischen Strände zählen allesamt zu den weltbesten Surfspots. Zum Wellenreiten, Wind- und Kitesurfen bist du hier immer an der richtigen Adresse. Trotzdem gibt es noch Kirschen auf den Sahnehäubchen. Eine davon ist Chicama, wo sich eine der längsten Wellen der Erde bricht, eine weitere ist La Herradura mit bis zu drei Meter hohen Traumwellen. Ein Schmankerl für Auge und Kamera ist die Playa Roja im Paracas-Nationalpark knapp 270 Kilometer südlich von Lima. Der kräftig orangerote Sand bildet einen farbenfrohen Kontrast zum türkisblauen Pazifik.
Als Hauptzutaten wirst du in der peruanischen Küche Kartoffeln und Süßkartoffeln, Reis, Mais, Yucca und Kochbananen finden. Falls du noch keine Kochbananen gegessen hast: Sie schmecken nicht nach Banane. Mit den hier üblichen gelben Obstbananen hat die Gemüsebanane, abgesehen von ihrer Form, nur wenig gemein und erinnert in Textur und Aroma eher an eine Hybride aus Kartoffel und Karotte. Auch Yucca ist recht kartoffelig mit leicht süßlichem Einschlag und wird in Südamerika gerne auch als Fritten gereicht. Wundere dich außerdem nicht, wenn du Reis und Kartoffeln nebeneinander auf deinem Teller findest – letztere gelten hier als Gemüse und nicht als Stärkebeilage.
Als peruanisches Nationalgericht schlechthin gilt, zumindest nach europäischer Auffassung, der Küchenklassiker Ceviche. Hierfür wird roher Fisch mit Zitrone, Zwiebel, Salz, Pfeffer und Paprika mariniert und mit den landestypischen Beilagen serviert. Der Fisch kann je nach Region aus Meer, See oder Fluss stammen. Eine weitere traditionelle Speise, die du im ganzen Land bekommst, ist Lomo saltado, ein Gericht aus kurzgebratenem Rindergeschnetzeltem mit Tomaten, roter Gemüsezwiebel sowie Kräutern und Gewürzen, die je nach Küche variieren. Dazu gibt es meist Pommes und Reis.
Die Regionen Perus unterscheiden sich auch kulinarisch, da die verschiedenen Landschaftsformen auch unterschiedliche Produkte hervorbringen. Meeresfrüchte und Fisch sind an der Küste verbreitet, in den Regenwäldern gedeihen viele schmackhafte Früchte. Alpaka und Meerschweinchen („Cuy“) findest du auf den Speisekarten der Gebirgsregionen. In der Regel werden peruanische Speisen nicht ohne entsprechende Anmerkung scharf zubereitet. Wenn du schärfeempfindlich bist und ganz sicher gehen möchtest, bestellst du dein Essen „sin picante“ beziehungsweise „no pica“. Für etwas Prickeln auf der Zunge sorgt der Bestellzusatz „poco picante“ oder „pica poco“, willst du es so richtig feurig, bitte um „muy picante“ beziehungsweise „pica bastante“.
Getränkemäßig werden dir reichlich süße Limonaden und der rote Maissaft, Chicha Morade, sehr oft begegnen. Ebenfalls häufig, vor allem auf Märkten, sind frische Fruchtsäfte zu bekommen – pur oder mit Milch gemixt. Unter den alkoholischen Getränken ist Maisbier (Cicha de Jora) sehr beliebt. Es hat einen Alkoholgehalt zwischen einem und sechs Prozent und kommt nicht selten mit Zimt bestäubt zum Gast. Das bekannteste alkoholische Getränk des Landes ist der Branntwein Pisco. Du genießt ihn am besten als Pisco Sour, mit Angostura, Limettensaft, aufgeschäumtem Eiweiß und einem Hauch Zimt.