Spätestens seit der Netflixserie rund um den Drogenboss Pablo Escobar ist die Millionenstadt Medellín in Kolumbien beliebter denn je bei Touristen. Dabei hat die Hauptstadt der Bergprovinz Antioquia viel mehr zu bieten als die Vergangenheit mit dem alten Klischee der Drogenkartelle. Seit dem Tod Escobars 1993 hat sich die einst gefährlichste Stadt der Welt zu einer der sichersten in Südamerika gemausert. Zugleich ist die Universitätsstadt sehr innovativ und hat viele Sehenswürdigkeiten in den Regenwälder und der Vulkanlandschaft für Jung und Alt im Angebot.
Um nach Medellín zu reisen ist das Flugzeug die beste Wahl: Von Europa aus fliegst du bis zum José Maria Cordova Airport. Der Flughafen befindet sich ganz in der Nähe der Millionenstadt, sodass du am besten mit einem Taxi oder Uber-Fahrer zu deiner Unterkunft gelangst. Der Flughafen ist keine 20 Kilometer weit entfernt, weshalb eine Fahrt nicht länger als 40 Minuten dauert. In dieser Zeit kommst du in den Genuss, die Anden von nahem zu betrachten. Der Hinflug nimmt einiges an Zeit in Anspruch und du musst mindestens einmal umsteigen: Es gibt keine direkten Flüge zum Flughafen, weshalb du unbedingt viel Verpflegung, ein Nackenkissen und Unterhaltung mitnehmen solltest!
Die Studentenstadt ist sehr gut vernetzt, weshalb du unbedingt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren solltest. Die Metro ist sehr simpel, denn die Linie A fährt von Norden nach Süden und umgekehrt. Genauso macht es die Linie B, die von West nach Ost und umgekehrt fährt. Mit der Gondola gelangst du zu den höheren Lagen. Die Züge sind sehr sauber, da die Einwohner sehr stolz auf ihre Metro sind. Das einfache Verkehrsnetz gilt als sehr innovativ und trägt zum grünen Bewusstsein bei.
Die beste Reisezeit sind die Monate August und September sowie Dezember bis Februar. Zu dieser Zeit gibt es weniger Regen und viel Sonne. Außerdem sind in den Wintermonaten weniger Urlauber unterwegs, sodass du eine große Auswahl an schönen Hotels und günstigen Flügen hast. Im Frühjahr und im Oktober gibt es den meisten Regen: Manchmal sind Zufahrten durch den plötzlichen Regen gesperrt, weshalb du mit Änderungen deiner Route rechnen musst.
Um ganz leicht deinen Urlaub buchen zu können, schaust du dich nach Pauschalreisen um. Sie enthalten neben der An- und Abreise eine Unterkunft und weitere Attraktionen wie zum Beispiel ein Besuch im Casa Museo Pablo Escobar. Die Flugzeit beträgt rund 15 bis 16 Stunden: Am besten ist es, wenn du über Miami fliegst. Denn USA-Flüge nach Kolumbien sind in der Regel sehr günstig und die Flugzeit ist meistens gleich. Oftmals werden dir die besten Flüge wie zum Beispiel über Opodo nicht immer von den Vereinigten Staaten aus angezeigt. Darum ist es clever, wenn du eine eigene Recherche startest. Das spart Geld und manchmal auch Zeit ein, was du beides für deine Weltreise nach Südamerika gut gebrauchen kannst. Die Taxifahrt ins Stadtzentrum hat einen festen Preis von rund 65.000 COP, die du am besten bar bezahlst. Eine Alternative ist der Flughafenbus, der dich bis zur San Diego Mall bringt. Die Fahrt kostet dich gerade einmal 15.000 COP.
Hotels sind in Medellín relativ günstig, doch im Vergleich zum restlichen Teil des Landes sehr teuer. Für eine Übernachtung in einem sicheren Viertel wie zum Beispiel in Laureles zahlst du etwa 35 bis 70 Euro pro Nacht. Der Hin- und Rückflug sind deutlich teurer, weshalb du mit mindestens 600 Euro pro Flug rechnen musst. In der Hochsaison zahlst du sogar mehr als 1000 Euro für den Hinflug. Die Lebenskosten in der Millionenstadt sind sehr günstig, sodass du wenig Taschengeld einplanen musst.
Wenn du deinen Urlaub buchen möchtest, solltest du dir ein festes Limit überlegen. Plane mit einem Budget und halte etwas Geld für unerwartete Dinge zurück. Das übrige Geld, das du am Ende deiner Reise nicht gebraucht hast, verwendest du für deinen nächsten Städtetrip. Der beste Monat, den du für deinen Flug wählen solltest, ist der November. In dieser Zeit sind die Flüge am günstigsten, da nur wenige Urlauber aus Europa dorthin verreisen. Das spart dir eine Menge Geld ein: Bis zu 400 Euro sparst du mit diesem einfachen Trick. Statt über 1000 Euro für ein Ticket zu bezahlen, musst du weniger als 560 Euro ausgeben. Wenn dir das Frühstück in den Hotels nicht zusagt, begibst du dich am besten in den Norden der Stadt. Dort wartet schon der Plaza Minorista auf dich: Auf dem Markt gibt es täglich frisches Obst, das sehr exotisch und frisch schmeckt. Dieses ist sehr günstig und bei den meist heißen Temperaturen hast du gleich ein vollwertiges Mittagessen preiswert eingekauft. Achtung: Fruittasting-Touren sind sehr beliebt, kosten dich oft aber mehr Geld. Besser ist es, wenn du dich auf die eigene Suche machst.
Da die Millionenstadt nicht am Meer liegt, gibt es keine näheren Strände in der Umgebung zu entdecken. Wenn du auf ein Sonnenbad oder Plantschen im Wasser nicht verzichten möchtest, empfehlen wir dir den Lugana Guatap: Der See ist sehr weitläufig und verzweigt, so dass du die artenreiche Vielfalt der Flora und Fauna der Vulkane und Regenwälder erlebst. Anstatt im Wasser zu baden tauchst du beim Blumenfest in ein Meer voller Blumen ein: Das Blumenfest gibt es seit 1957 und repräsentiert das Ende der Sklaverei. Die Parade bietet dir wunderschöne Blumengestecke an, die von Menschen getragen werden. Sie stehen symbolisch für die Sklaven, die einst weiße Männer und Frauen den Berg hochtragen mussten.
Die vulkanreiche Umgebung ist geprägt vom grünen Dschungel und von Wasserfällen: Begib dich doch einmal auf eine Wanderung zu Escobars selbst gebautem Gefängnis: Um zu La Catedral zu gelangen, gehst du den ausgeschilderten Wegen nach. Hin und wieder gelangst du zu den schönsten Wasserfällen der Umgebung, die dich zum Baden einladen! Der Weg ist an manchen Stellen mit Seilen passierbar, an denen du dich festhältst. Gutes Schuhwerk und Badesachen sind auf diesem Trip also ein absolutes Muss!
El Peñón de Guatapé ist ein berühmter Fels ganz in der Nähe: In weniger als zwei Autostunden bist du am Laguna Guatap, wo du bereits den 220 Meter hohen Felsen erkennst. Das Naturspektakel ist rund 70 Millionen Jahre alt und ist mit 700 Stufen zu erklimmen. Zwar ist der Fels kein Geheimtipp mehr und du wirst auf andere Touristen treffen, doch die Aussicht auf die vielen Inseln und den Zufluss des Sees ist einmalig. Der Besuch der Plattform ist nicht kostenlos, sodass du am besten Bargeld mitnimmst. Danach sind gemütliche Spaziergänge durch das malerische Städtchen von Guatapé empfehlenswert.
Ein Stadthighlight sind die Seilbahnen, die dich vom Stadtteil Santo Domingo nach Santa Elena bringen. Der höchste Punkt liegt auf 2500 Metern, weshalb du einen fantastischen Panoramablick genießt. Die Seilbahnen, die auch Metrocable genannt werden, sind mit modernen Gondeln ausgestattet. Diese bestehen aus bruchsicherem Glas, so dass du ohne Angst die traumhafte Aussicht genießt und Bilder für die Daheimgebliebenen schießt.
Um das Nachtleben zu erkunden, gehst du als Gringo am besten ins Viertel El Lleras: Es befindet sich im modernen El Poblado, wo du schicke Restaurants, Bars und Clubs entdeckst. Das Partyviertel hat günstige und exklusive Angebote im Repertoire, die für jeden Geldbeutel erschwinglich sind. Der berühmte Künstler und Bildhauer Fernando Botero (*1932) hat auf dem gleichnamigen Botero Plaza zahlreiche Skulpturen aufgestellt, die du dir unbedingt anschauen solltest. Allerdings besuchst du diesen Ort am besten tagsüber, da er nachts gerne von Obdachlosen besetzt wird. Die Stadt ist in Comunas aufgeteilt: Die Comuna 13 galt früher als gefährlichster Platz der Welt. Heute siehst du dort nur noch die vielen Graffitis, die wahre Kunstwerke darstellen.
Typisch für die kolumbianische Küche ist, dass es reichlich Fleisch gibt. Am liebsten werden Fleischgerichte frittiert und dir mit nahezu keinerlei Gewürzen serviert. Gemüse dagegen findest du eher selten auf deinem Teller, das allenfalls frittiert wird. Dennoch gibt es einige Restaurants in der Stadt, die vegan oder vegetarisch sind. Dafür musst du nicht weit aus dem Stadtzentrum fahren: Im reichen Stadtviertel El Poblado zum Beispiel gibt es einige Restaurants, die vegane oder vegetarische Speisen anbieten. Die Chorizo ist eine scharfe Wurst, die vor allem in Mexiko und Spanien beliebt ist. In Medellin findest du sie vor allem als Streetfood-Essen. Palito de Queso sind längliche, frittierte Stangen, die aus Käse bestehen. Die kleinen Köstlichkeiten gibt es nahezu an jeder Straßenecke, um deinen kleinen Hunger stillen. Wenn du Suppen magst, ist die Sancocho-Suppe perfekt für dich: Sie ist sehr reichhaltig, da sie aus Kartoffeln, Kochbananen und einem ganzen Maiskolben besteht. Ein weiteres Streetfood, das du gerne auch zum Frühstück zu dir nimmst, sind Arepas. Die Maisfladen werden auf einer Kochplatte gedrückt und kurz gegrillt.
Wenn es besonders heiß ist, suchst du dir am besten ein schattiges Plätzchen in einem Park – zum Beispiel den Parque de El Poblado – und genießt dort die typischen Butifarra-Würstchen. Diese werden auf Zahnstochern serviert und sind ähnlich wie Wiener Würstchen. Passend dazu gibt es meistens Spieße, die mit Fleisch und einer Kartoffel bespickt sind: Diese Spieße heißen Pinchos.