Tuvalu: So schön ist das am wenigsten besuchte Land der Welt
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Boot im türkisfarbenen Wasser in der Lagune der Hauptstadt Funafuti.
© Quelle: imago images/imagebroker
15.115 Kilometer entfernt von Frankfurt liegt ein Paradies. Strände und Schnorchelmöglichkeiten der Extraklasse und eine Temperatur, die nie unter 25 Grad fällt, gepaart mit Naturkulissen zum Träumen setzen sofort den Urlaubsmodus in Gang.
26 Quadratkilometer verteilt auf neun Inseln und Atolle sowie rund 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner: Das ist Tuvalu, einer der kleinsten Staaten der Erde im Südwesten des Pazifischen Ozeans. Gerade mal 3600 Reisende zählte Tuvalu 2019 nach Angaben der UN-Welttourismusorganisation UNWTO. Damit ist es das am wenigsten besuchte Land der Welt.
Das Kleinod zwischen Hawaii und Australien steht unter britischer Flagge, gesprochen wird Tuvaluisch und Englisch. Schön ist dieses Fleckchen Erde – doch es ist auch gefährdet. Ein Blick auf ein schwindendes Paradies.
1. Strände und Schnorcheln im Paradies
Palmen, hochgewachsen mit Blättern in sattem Grün, Puderzuckersand gepaart mit kristallklarem Wasser und eine immer angenehme Temperatur machen die Strände auf Tuvalu aus. Menschenleer ist es in dieser Postkartenidylle, und im Wasser lässt es sich aushalten. Ganzjährig liegt die Wassertemperatur stabil bei um die 30 Grad.
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Weißer Sandstrand und türkisfarbenes Wasser im Marine-Nationalpark auf Tuvalu.
© Quelle: imago images/imagebroker
Einzigartig ist das 33 Quadratkilometer große Meeresschutzgebiet Funafuti Conservation Area, in dem sich auch hervorragend schnorcheln lässt. In den zahlreichen Korallenriffen gibt es eine vielfältige Tierwelt zu beobachten, und du kannst auf Tuchfühlung mit tropischen Fischen, Rochen, Schildkröten und kleinen Haien gehen.
Zu dem Schutzgebiet gehören auch die Mini-Inseln Fualopa, Fuafatu, Vasafua, Fuagea und Tefala, die unbewohnt vom Menschen, aber mit Wäldern bewachsen sind und in ihrem Grün sowie an den Traumstränden unberührte Flora und Fauna vereinen.
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Das Wasser auf Tuvalu ist so klar, dass du die Fische auch vom Boot aus erkennen kannst.
© Quelle: imago images/PICTURE CONTACT BV
2. Sehenswürdigkeiten und Attraktionen
Ein vielfältiges kulturelles Programm oder viele Sehenswürdigkeiten hat Tuvalu nicht zu bieten. Die Hauptattraktionen des kleinen Inselstaates sind eindeutig seine Strände und Schnorchelmöglichkeiten. Trotzdem gibt es noch besonders farbintensive Sehenswürdigkeiten, die platt und ziemlich winzig sind.
Die Rede ist von Briefmarken. Im Philatelistischen Büro auf Funafuti können sie bestaunt und erworben werden. Die Flora und Fauna des Inselstaates oder auch die britische Königsfamilie sind in bunten Farben und sehr detailreich auf den kleinen Marken abgebildet und sollen in Sammlerkreisen begehrt sein. Neben getrocknetem Kokosnussfleisch und Fisch gehören die Briefmarken zu den Exportgütern des Landes.
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Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg wie dieser amerikanische Panzer finden sich auch im abgelegenen Tuvalu.
© Quelle: IMAGO/Nature Picture Library
Auf den zu Tuvalu gehörenden Atollen Nanumea und Nukufetau sind Überreste der US-amerikanischen Luftwaffenbasen aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden, darunter auch Militärflugzeuge. Und auf dem nur drei Kilometer langen Atoll Nanumanga gehört ein Salzwassersee, in dem Mangroven wachsen, zu den Sehenswürdigkeiten.
3. Kulinarik
Die regionale Küche zählt zu den Annehmlichkeiten bei einem Urlaub auf Tuvalu. Viele Fischarten kommen hier auf den Teller, aber auch Geflügel und Schweinefleisch. Fruchtige Noten liefern Papaya und der Exportschlager Kokosnuss, bei dem das Kokoswasser, die Kokosmilch und das Fruchtfleisch vielseitig Verwendung finden.
Eine Spezialität des Inselstaates ist die Knolle der Pulaka-Pflanze, die als Kohlenhydratlieferant dient und auch Sumpf-Taro genannt wird. Du findest sie in allen Variationen und oft mit Fisch ergänzt, aber auch als gratiniertes Taro-Blatt, als Taro-Chips und Taro-Kuchen. Diese Spezialitäten kommen auch auf Hawaii auf den Teller.
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Auf traditionellen Erdöfen wird frischer Fisch in der Lagune von Funafuti zubereitet.
© Quelle: imago images / AAP
4. Anreise und Unterkünfte
Eine direkte Anreise nach Tuvalu ist nicht möglich, es geht per Flug über Fidschi. Von dort aus besteht zweimal wöchentlich die Möglichkeit, nach Tuvalu zu fliegen. Diese geringe Frequenz sorgt dafür, dass der Flughafen und sein Rollfeld auch Funktionen erfüllen, die andernorts undenkbar wären: Hier wird Ball gespielt und auf Fahrrädern über den asphaltierten Untergrund gesaust, der Flughafen ist eine allgemeine Versammlungsstätte.
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Willkommen auf dem Rollfeld. Auf Tuvalu wird der Flughafen auch als Sportplatz genutzt, schließlich kommen nur zweimal die Woche Flieger an.
© Quelle: imago/Kyodo News
Nach einer langen Anreise auf die Fidschi-Inseln (von Deutschland mindestens 24 Stunden) findet dort der Umstieg zum Inselstaat Tuvalu statt. Der Flug vom Flughafen Suva auf den Fidschi-Inseln zum Funafuti Airport dauert zweieinhalb Stunden und kostet ab 500 Euro aufwärts.
Diese insgesamt sehr teure und lange Anreise ist sicherlich ein Grund dafür, dass das Inselparadies so wenige Touristinnen und Touristen zählt.
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Beschaulich geht es zu auf dem Funafuti Airport.
© Quelle: IMAGO/Nature Picture Library
Ein weiterer ist die Infrastruktur des Landes. Von den 13 Unterkünften, die bei Tripadvisor für Tuvalu gelistet werden, liegt keine im Luxussegment. Wer sich die Anreise leisten kann, sollte in Bezug auf die Unterbringung bescheiden sein.
Und noch eine Besonderheit gilt für Tuvalu: Genügend Bargeld ist Pflicht. Im Inselstaat gibt es keinen Bankautomaten, und auch mit Kreditkarten kommt man nicht weiter.
5. Tuvalu und der Klimawandel
Die gute Nachricht zuerst: Ja, es gibt Tuvalu wirklich. Die traurige Realität: Die Zeit des Paradieses ist zeitlich begrenzt. Spätestens im Jahr 2100 droht Tuvalu, dessen Inseln lediglich bis zu fünf Meter aus dem Wasser ragen, Berechnungen zufolge gänzlich im Meer zu verschwinden. Grund ist die globale Erwärmung.
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Hochwasser und Dürren bedrohen den Inselstaat Tuvalu.
© Quelle: IMAGO/Nature Picture Library
Schon seit Jahren macht das Hochwasser den Insulanerinnen und Insulanern zu schaffen. Momentan baut der Staat an einer virtuellen Kopie des Inselreichs, um es wenigstens in der Online-Welt lebendig zu halten und die Tradition, Kultur sowie Geschichte Tuvalus für die Nachwelt zu erhalten.
Reisereporter