Neuseeland

Neuseeland: Spitzenküche am Ende der Welt

Leckere Tropfen bei toller Aussicht: Das gibt's in Neuseeland häufiger.

Leckere Tropfen bei toller Aussicht: Das gibt's in Neuseeland häufiger.

Es ist eine Geschichte, wie sie viele Auswanderer in Neuseeland erzählen könnten. Bei Elle Armon-Jones liegen die Dinge aber etwas anders: „Ich kam vor zwölf Jahren mit dem Rucksack hierher und bin der Liebe wegen geblieben“, sagt die gebürtige Engländerin. Ob diese bis heute anhalte? „Na klar, meine Liebe zum neuseeländischen Essen ist größer denn je.“

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Die 35-jährige Stadtführerin von „The Big Foody Tours“ will ihren Gästen noch einiges zeigen an diesem Nachmittag. Restaurants, Cafés, Spezialitätengeschäfte und Märkte: Auckland habe Großartiges zu bieten, verspricht Armon-Jones. Und in der Tat: Ob hausgemachtes Eis am Stiel, Honig aus Blüten der Manuka-Pflanze oder ein frischer Lachshappen für kleines Geld auf dem täglich geöffneten Fischmarkt – wer sich in Neuseelands einziger Millionenmetropole den Tag mit Leckereien vertreiben möchte, findet viele Gelegenheiten.

Das war nicht immer so. Schließlich war das Land lange genug eingeschläfert von der Inspirationslosigkeit einer alles dominierenden alt-britischen Küche. Doch die Kiwis – wie sich die Neuseeländer selbst nennen – haben die einheimischen Produkte und ihre kulturelle Vielfalt entdeckt. Touristen aus aller Welt können sich auf einige Gaumenfreuden gefasst machen.

Die Schafe auf Neuseeland fressen saftiges Gras.

Die Schafe auf Neuseeland fressen saftiges Gras.

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Besonders die Grundnahrungsmittel sind von bemerkenswerter Qualität. Im Landesinneren grasen Schafe, Hirsche und Rinder auf riesigen Weiden zwischen idyllisch gelegenen Seen und herrschaftlichen Bergketten. An den Küsten werden Krustentiere, Austern oder übergroße Grünschalmuscheln aus glasklarem Pazifikwasser gefischt.

Auf Feldern und Obstwiesen wachsen Oliven, Nashi-Birnen, Kiwis und Kumara, die heimische Süßkartoffel, die von den Maori-Ureinwohnern für Touristen gelegentlich noch traditionell im Erdofen zubereitet wird. Die Transportwege sind kurz, die etwas weiteren Strecken werden mit dem Flugzeug zurückgelegt. Diese Natürlichkeit und Frische schmeckt man.

In der trendigen Restaurantszene der wenigen großen Städte – Auckland und Wellington auf der Nord- sowie Christchurch auf der Südinsel – haben Köche die Wertigkeit heimischer Produkte längst erkannt. Die Art und Weise der Zubereitung geht quer durch die Küchen der Welt. Ob Franzosen, Italiener, Japaner oder Maori: „In Neuseeland leben 300 Kulturen zusammen und alle fusionieren miteinander“, meint Armon-Jones. Das ergebe vor allem beim Essen einen besonderen Reiz.

Die neuseeländische Winzerszene

Im Restaurant des Weinguts „Te Whau“ auf der Insel Waiheke, rund 18 Kilometer vor Auckland gelegen, steht Marco Edwardes, ein deutscher Koch, am Herd. Der Franke kredenzt frische Austern und neuseeländischen Lachs. „Die Produktqualität ist hier einmalig“, schwärmt Edwardes, der seine Küche als neuseeländisch-modern mit deutschen Einflüssen bezeichnet. Und dann gibt es ja auch diese herrlichen Weine. Das „Te Whau“ liegt wie so viele Restaurants auf Waiheke Island umgeben von Reben, die sich an steilen und flacheren Hängen nach oben hangeln. Rundum glitzern die Wogen des grün schimmernden Pazifiks in der Sonne. 

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Mit ihren edlen Tropfen hat sich die noch junge neuseeländische Winzerszene inzwischen auch international einen Namen gemacht. Ihr Aushängeschild sind der Sauvignon Blanc und zunehmend auch der Pinot Noir. Die Reben wachsen vielerorts unter idealen Bedingungen in den verschiedensten Ecken des Landes: Außer auf Waiheke Island etwa in Hawke’s Bay und Wairarapa im Osten und Süden der Nordinsel oder in Marlborough im Norden der Südinsel.

Die zahlreichen Weingüter erzielen mittlerweile nicht nur gute Preise auf dem Weltmarkt, sie haben auch Leben in diese eher dünn besiedelten Ecken des Landes gebracht. In den wärmeren Monaten von Oktober bis April radeln Touristen von Weinprobe zu Weinprobe. Viele Güter beherbergen Restaurants und Unterkünfte auf sehr gutem Niveau zu bezahlbaren Preisen. Den Blick in die für europäische Augen oftmals kaum zu begreifenden Landschaften drum herum gibt es gratis dazu. Nur der Wein ist für europäische Maßstäbe etwas teuer.

Schubert-Weine aus Neuseeland

Auch Marion Deimling und Kai Schubert erhalten häufig Besuch aus aller Welt. Die beiden Schwaben haben sich auf ihrem kleinen Weingut in Martinborough im Süd-Wairarapa-Distrikt einen Traum erfüllt. Nach der gemeinsamen Studienzeit an der Weinfachhochschule Geisenheim brachte die jungen Winzer ihre Zuneigung zum Pinot Noir vor 20 Jahren in das Land am anderen Ende der Welt. Inzwischen sind die „Schubert“-Weine, wie auch die vieler Nachbarn und Kollegen, in erlesenen Restaurants und Geschäften rund um den Globus längst mehr als ein Geheimtipp.

Das Paar glaubte an die Bedingungen vor Ort: die Böden, den ständigen Wind, die Sonnenstunden. Und auch, wenn es nicht immer leicht war: Bereut hätten sie ihre Entscheidung nie. „Das ist ein Land mit wunderbaren Möglichkeiten“, sagt Schubert. Und obendrein seien die Kiwis unheimlich gelassen.

Wer es bei einer Neuseeland-Rundreise auf den Wein abgesehen hat, der kommt nicht umhin, von Wairarapa nun auch noch nach Marlborough auf die Südinsel des zweigeteilten Pazifikstaats weiterzureisen. Über die Gebirgszüge der Rimutaka Range geht es in die neuseeländische Hauptstadt Wellington und von dort mit der Fähre oder dem Flugzeug über die Cookstraße. Das Ziel: die klimatisch und landschaftlich deutlich rauere Südinsel – ein Paradies für Abenteurer, aber seit einiger Zeit eben auch für kulinarische Genießer.

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Genuss entlang des Wairau River

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Schon beim Blick aus dem Fenster des kleinen Linienflugzeugs sind die riesigen Weinfelder im langen Tal des Wairau River nicht zu übersehen. Hier wachsen Dreiviertel aller neuseeländischen Trauben. 92 Prozent der landesweiten Gesamtmenge an Sauvignon Blanc kommt aus der Region. Nicht weit entfernt vom Flughafen in Blenheim mündet das weite Tal nahe Picton schließlich in die Marlborough Sounds, eine fjordähnliche Küstenlandschaft mit einer Vielzahl an verwinkelten Meeresarmen, seltenen Tieren und Pflanzen.

Mit Ausflugsbooten geht es raus zu Muschelbänken und Lachsfarmen – samt Verköstigung an Bord. Nicht selten begleiten Delfine die Schiffe. Mit etwas Glück lassen sich von Deck aus auch Wale beobachten. Nach derartigen Eindrücken fällt es am Ende einer Neuseeland-Reise nicht schwer, die tiefe Zuneigung zu verstehen, die so manche Einwanderer ans andere Ende der Welt fesselt. Es muss sich ja nicht immer alles nur ums Essen drehen.

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