Sydney

Was du über die Geschichte Sydneys wissen solltest

Das fast sechs Hektar große Barangaroo Reserve ist das grüne Herz des neuen Barangaroo-Viertels in Sydney.

Das fast sechs Hektar große Barangaroo Reserve ist das grüne Herz des neuen Barangaroo-Viertels in Sydney.

Schwere Jungs und leichte Mädchen, gefährliche Gangs, verrauchte Opiumhöhlen, Seeleute, Strafgefangene und Soldaten: Die engen Gassen von The Rocks in Sydney waren einst ein heißes Pflaster.

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Wer heute mit Max Burns-McRuvie hier unterwegs ist, braucht nicht viel Vorstellungsvermögen, um sich in die Vergangenheit des Viertels hineinzuversetzen. Bei einer seiner historischen Touren lässt der 34-Jährige sie leicht lebendig werden.

Max Burns-McRuvie bietet ­historische Führungen an, bei denen er auch über die Gangs der Stadt spricht, denen sogar Karikaturen gewidmet wurden.

Max Burns-McRuvie bietet ­historische Führungen an, bei denen er auch über die Gangs der Stadt spricht, denen sogar Karikaturen gewidmet wurden.

Circular Quay und The Rocks sind Highlights

So wie das angrenzende Circular Quay, das sich um die Sydney Cove erstreckt, gehört The Rocks zu den sehenswertesten Orten für Besucherinnen und Besucher der Hauptstadt des australischen Bundesstaates New South Wales. Fällt der Name Sydney, denken die meisten zwar vermutlich zuerst an das ikonische Opernhaus und die ebenso bekannte Sydney Harbour Bridge.

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Und ja, die beiden Wahrzeichen sind zweifellos die bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Eine Tour durch das architektonische Kleinod ist für die meisten Besucherinnen und Besucher der Metropole ein Muss. Und Mutige buchen natürlich auch einen der Bridge Climb Walks, bei denen sie die bogenförmige Brücke erklimmen. Doch Sydney hat noch so viel mehr als das zu bieten.

Ein Wandbild an der Kendall Lane im Viertel The Rocks zeigt die Entwicklung ­Sydneys.

Ein Wandbild an der Kendall Lane im Viertel The Rocks zeigt die Entwicklung ­Sydneys.

Welche Menschen Sydney besonders geprägt haben

Die Metropole ist geschichtsträchtig und gilt als Geburtsstätte Australiens. 1788 ließen sich die ersten europäischen Siedlerinnen und Siedler hier nieder. Die Ureinwohnerinnen und Ureinwohner Australiens, die Aborigines, genauer die Cadigal, lebten hier freilich schon weit länger. Auch auf ihren Spuren lässt sich wandeln – auch wenn es dafür noch viel mehr Vorstellungsvermögen braucht.

Denn es sind vor allem die alten Sandsteingebäude und Kopfsteinpflasterstraßen, die hier noch heute zu finden sind. Zum Beispiel das älteste Haus der Stadt, das Cadmans Cottage (110 George Street) aus dem Jahr 1816. Es steht in Sichtweite des modernen Museum of Contemporary Art, von dessen Terrasse sich ein Panoramaausblick auf den Hafen und das Opernhaus bietet.

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Von der Terrasse des Museum of Contemporary Art aus bietet sich ein Panoramablick auf den Hafen und das Opernhaus von Sydney.

Von der Terrasse des Museum of Contemporary Art aus bietet sich ein Panoramablick auf den Hafen und das Opernhaus von Sydney.


In den meisten der alten Gebäude haben sich längst Gastronomie und Geschäfte angesiedelt. Dennoch scheint sich hinter jeder Ecke Geschichte zu verbergen, die Stoff für Geschichten bietet. Um diese Besucherinnen und Besuchern der Stadt zu erzählen, hat Max Burns-McRuvie vor fünf Jahren Journey Walks gegründet und bietet historische Touren an.
„Die ersten Häuser hier wurden von Sträflingen errichtet, die aus Europa kamen“, erzählt der Historiker.

Im ältesten Viertel der Stadt, The Rocks, erinnern alte Sandsteinhäuser an die Sydneys Vergangenheit.

Im ältesten Viertel der Stadt, The Rocks, erinnern alte Sandsteinhäuser an die Sydneys Vergangenheit.

Casinos, Bordelle und Opiumsalons

Das Viertel war zunächst ein Arbeiterviertel, zog aber immer zwielichtigere Gestalten an. „Irgendwann war fast jeder, der hier lebte, kriminell. Es gab illegale Casinos, Bordelle, Opiumsalons und die Polizei wurde geschmiert“, berichtet er.

Burns-McRuvie weiß genau, wo rund um die zentrale George Street einst die Opiumpfeifen rauchten (zum Beispiel unterhalb der heutigen Whiskey-Bar The Doss House) oder an welchen Ecken sich die Pushs genannten Gangs herumdrückten, um gutgläubige Glücksuchende auszunehmen.

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Ruinen zeigen Lebensbedingungen

Bei einer Führung durch das Viertel bringt der Guide seine Gruppen immer auch zum etwas versteckt gelegenen Foundation Park (Gloucester Walk). Hinter einer Reihe von Geschäften befinden sich hier die alten Fundamente von acht Reihenhäusern aus den 1870er-Jahren, die in die Felswand gebaut waren. Sie wurden 1938 abgerissen.

Heute vermitteln sie einen Eindruck davon, wie beengt die Verhältnisse einst waren – in den drei mal drei Meter großen Räumen lebten Familien mit bis zu zehn Kindern. Besucherinnen und Besucher können durch die winzigen angedeuteten Räume spazieren, die mit überdimensionalem Mobiliar aus Stahl vom Bildhauer Peter Cole ausgestattet sind.

Der Foundation Park vermittelt einen Eindruck von den Lebensumständen in den 1870er-Jahren in Sydney.

Der Foundation Park vermittelt einen Eindruck von den Lebensumständen in den 1870er-Jahren in Sydney.

Rattenfänger wurden die neuen Chefs

„In den 1890er-Jahren gab es eine schlimme Rattenplage“, berichtet der Führer. Infolge derer brach die Beulenpest aus. „Damals wurden die Rattenfänger die neuen Chefs des Viertels. Sie brachten etwa eine halbe Million der Tiere um. Dafür bekamen sie 19 Dollar pro Tier“, sagt Burns-McRuvie. Das Viertel verfiel indes immer mehr. Zahlreiche der alten Häuser mussten zwischen 1923 und 1932 außerdem dem Bau der Harbour Bridge weichen.

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Dass andere alte Gebäude heute noch stehen, ist dem Engagement einiger Sydneysider zu verdanken. Die setzten sich in den Siebzigerjahren bei der sogenannten Battle of the Rocks dafür ein, dass die historischen Häuser nicht abgerissen wurden, um neue Hochhäuser zu errichten. Heute stehen sie unter Denkmalschutz.

Barangaroo: Neues In-Viertel an der Waterfront

Westlich vom ältesten Viertel der Stadt erstreckt sich das neuste: Barangaroo. Es könnte nicht gegensätzlicher sein. Und genau deshalb lohnt sich auch hier ein Besuch. Einst machten in dem ehemaligen Hafenviertel Container- und Kreuzfahrtschiffe fest. Noch vor ein paar Jahren galt es als größtes innerstädtisches Entwicklungsprojekt der Welt. Heute kommen anstatt Hafen- und Bauarbeitern Bankerinnen und Banker, Juristinnen und Juristen sowie Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater.


An der Waterfront reihen sich modernste Bürogebäude und Appartementkomplexe aneinander. Wer in eines der Appartements einziehen will, muss allerdings weit mehr als das oft bemühte Kleingeld dafür mitbringen. Auf der Straßenebene befinden sich meist angesagte, stylishe Restaurants, Cafés und Bars.

Barangaroo Reserve: Park mit einheimischen Pflanzen

Nach der Fertigstellung des Viertels soll mehr als die Hälfte öffentliches Gelände mit Parks, Uferpromenaden und Community Spaces, also öffentlichen Flächen, sein. Das Barangaroo Reserve steht schon heute Besucherinnen und Besuchern offen. Auf fast sechs Hektar wurden mehr als 75.000 einheimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Es gibt Picknickplätze, Rad- und Spazierwege.

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Das Barangaroo Reserve bietet viele Spazier- aber auch Radwege.

Das Barangaroo Reserve bietet viele Spazier- aber auch Radwege.

Führungen auf den Spuren der Aborigines

Hier findet auch die Führung von Timothy Gray statt. Denn hier lässt sich bei seiner Aboriginal Cultural Tour noch am ehesten auf den Spuren der Ureinwohnerinnen und Ureinwohner wandeln. Von dem 44-jährigen erfährt man zuerst, dass das Viertel nach einer Aboriginefrau benannt wurde, die während der Zeit der europäischen Kolonialisierung eine wichtige Rolle spielte. „Sie lebte in der Zeit der Besiedelung in der Gegend“, sagt der Guide, der selbst Aboriginewurzeln hat. Barangaroo, die als Fischerin für die Versorgung ihrer Familie sorgte, galt als furchtlos, unabhängig und stark – und als besonders einflussreich in ihrer Gemeinschaft.

Timothy Gray bringt Reisenden bei Führungen durch das neue Barangaroo-Viertel die Aborigine-Kultur näher. Dazu gehören auch traditionelle Jagdwerkzeuge wie dieser Speer zum Fischen.

Timothy Gray bringt Reisenden bei Führungen durch das neue Barangaroo-Viertel die Aborigine-Kultur näher. Dazu gehören auch traditionelle Jagdwerkzeuge wie dieser Speer zum Fischen.

Alte Traditionen kennenlernen

Gray kennt sich aber auch mit den einheimischen Pflanzen im Park bestens aus. „Das Holz und die Rinde des Sydney Red Gum Trees wurden in der Vergangenheit dazu verwendet, um Werkzeuge, Speere, Schilde und sogar Kanus herzustellen“, erzählt er und weist auf den Baum mit der rötlichen Borke. Auch der Sydney Golden Wattle, also die Langblättrige Akazie, spielte im täglichen Leben eine wichtige Rolle.

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Der Guide reißt einige Blätter vom Baum ab und zerreibt sie mit ein wenig Wasser zwischen seinen Händen. „Wenn man sich mit dem Schaum einreibt, riechen die Kängurus nicht, wenn man sich beim Jagen anschleicht“, verrät er. Er berichtet auch, dass im Park extra einheimische Bienen angesiedelt wurden, die sicherstellen sollen, dass die endemischen Pflanzen befruchtet werden.

Bei der Aboriginal Cultural Tour lernen Reisende viel über die Traditionen der australischen Ureinwohnerinnen und Ureinwohner - etwa, dass Sydney Golden Wattle zerrieben und vermischt mit etwas Wasser bei der Tarnung bei der Jagd hilft.

Bei der Aboriginal Cultural Tour lernen Reisende viel über die Traditionen der australischen Ureinwohnerinnen und Ureinwohner - etwa, dass Sydney Golden Wattle zerrieben und vermischt mit etwas Wasser bei der Tarnung bei der Jagd hilft.

Lieber auf Gemeinsamkeiten schauen

Gray freut sich besonders über das wachsende Interesse der Australierinnen und Australier an der Kultur der Aborigines. „Die meisten Menschen haben sich in der Vergangenheit nicht dafür interessiert. Erst seit wenigen Jahren lernen sie auch etwas darüber in der Schule“, sagt er und ergänzt: „Es ist wichtiger, auf die Gemeinsamkeiten als auf die Unterschiede zu schauen. Wenn das alle tun würden, wäre die Welt ein besserer Ort.“

 

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Tipps für deine Reise nach Sydney

Anreise: Direktflüge von Deutschland nach Sydney gibt es nicht. Die Anreise ist mit einem Zwischenstopp an einem der asiatischen (Singapur, Bangkok) oder arabischen (Dubai, Doha) Drehkreuze möglich.

Einreise: Deutsche Reisende benötigen für die Einreise nach Australien einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist, und ein eVisitor-Visum. Es gilt zwölf Monate lang für Aufenthalte mit einer Höchstlänge von drei Monaten und kann kostenlos online beantragt werden.

Unterkünfte: In Sydney gibt es eine große Auswahl an Hotels in unterschiedlichen Preisklassen. Einen besonders guten Blick auf Hafen, Opernhaus und Harbour Bridge bietet sich vom Shangri-La (176 Cumberland Street, The Rocks) aus.

Attraktionen:Journey Walks bietet historische Stadtführungen in verschiedenen Vierteln mit unterschiedlichen Themen an – zum Beispiel die Gruppentour Sydney’s Convict Colony mit einem Historiker durch The Rocks (2,5 Stunden, etwa 25 Euro pro Person) oder die Privattour Convicts, Crimes and Colonial Sydney in den Vierteln The Rocks und Millers Point (2,5 Stunden etwa 186 Euro für bis zu vier Personen).
Aboriginal Cultural Tours im Barangaroo Reserve dauern rund 90 Minuten. Erwachsene zahlen etwa 25 Euro pro Person, Kinder und Jugendliche 11 Euro und Senioren 15 Euro.

  

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Die Reise wurde unterstützt von Tourism Australia. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.

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