Warum du New York im November erleben musst
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4XEUJOULEYIJHLHW2WIWLL73TK.jpg)
Bunte Herbstfarben, Eisbahn und die New Yorker Hochhäuser im Hintergrund: Die Stimmung im Central Park im November ist besonders.
© Quelle: imago images/Geisser
Reisen in die USA sollen ab November für geimpfte Deutsche wieder möglich sein. Für reisereporterin Christina Mänz kommt das genau passend. Denn für sie ist New York im November ohnehin am schönsten. Warum? Das verrät sie dir:
Vor Corona hatte ich jedes Jahr im November ein Date mit meinem geliebten New York. Ich saß im Bubby’s an der Gansevoort/Ecke Washington Street, mit Pumpkin Pie und schwarzem Kaffee und dem wohligen Gefühl, dass genau in diesem Moment alles gut ist, so wie es ist...
Alle Jahre wieder, im November, wenn Volkstrauertags-Tristesse und erste Festtags-Panik-Attacken Deutschlandüberrollen, bin ich weg. New York heißt das selbstverordnete Ziel. Ein Allheilmittel zur Jahresendzeit! Dieser sagenhafte Mikrokosmos mit seinen Menschen, der mir manchmal auf den Geist, aber nie aus dem Sinn geht. Der mich inspiriert und irritiert, auflädt und aufleben lässt... Schon die Vorfreude auf New York im November ist wie ein psychedelischer Rausch ohne den Einfluss von Drogen!
Central Park erstrahlt im November in Herbstfarben
Die letzten Sonnenstrahlen, die ersten Weihnachtsgefühle: Die Stadt ist im Spätherbst einfach unwiderstehlich – und irrsinnig sinnlich. Wenn sich der stickige Sommermief längst aus dem Staub gemacht hat, der Wind beißend durch die Avenues pfeift, der Himmel im satten Yves-Klein-Blau über der Metropole steht, die letzten Blätter im Central Park in den schönsten Rot- und Gelbtönen schimmern...
Aktuelle Deals
Wenn auf den zahlreichen Farmers’ Markets selbstgemachter Apfel-Cider und Kürbisse aus der Region angeboten werden und Eisläufer auf dem Wollman Rink ihre Kurven drehen... Dann, ja dann verzaubert eine melancholische, fast nostalgische Stimmung das hektische Manhattan.
Cut.
Das ist nur die eine Seite. Der Übergang, an dem sich New York vom bezaubernden Herbst-Wunderland zum spektakulären Christmas-Epizentrum verwandelt, ist nahtlos. Schließlich dreht die Stadt auf, wenn die Natur runterfährt. Nicht nur die Kulisse, auch die Stimmung verändert sich praktisch über Nacht.
Festmachen lässt sich das am Feiertag Thanksgiving (vierter Donnerstag im November) – und diesem einen traditionellen Event: Der „Macy’s Thanksgiving Day Parade“, einem Umzugs-Spektakel mit überdimensionalen Ballon-Figuren, CUmzugswagen, Clowns, Blaskapellen, dem Weihnachtsmann und Mega-Stars, das seit den Zwanzigerjahren Midtown Manhatten lahmlegt, Hunderttausende Besucher anzieht und live im TV übertragen wird.
2020 war die Parade wegen der Covid-19-Pandemie nur online und im TV zu sehen, doch in diesem Jahr soll die 95. Ausgabe wieder zu ihrer ursprünglichen Funktion zurückkehren.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5FM4IRVMQTI42YEJDLKWA2HKP4.jpg)
Die jährliche Macy Thanksgiving Parade in New York läutet das Weihnachtstreiben in der Stadt ein.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Ab diesem Tag ist der Weihnachts-Schalter angeknipst, heißt es ungeniert und überfröhlich „Ho, ho, ho“ und „Happy Holidays“, wird’s noch bunter, schriller, überwältigender, süßer, verrückter, voller und gehaltvoller, versinkt die Metropole mit ihren Menschen in einem Glitzer- und Konsumrausch, erstrahlen die kunstvoll dekorierten Schaufenster der Luxus-Shoppingtempel wie Barneys und Bergdorf Goodman so opulent, dass du kurzzeitig wahlweise zum Kind wirst oder von einer gefälschten Kreditkarte träumst.
Zwischen Uptown-Wahnsinn und Downtown-Gemütlichkeit: New York an diesen besonderen Tagen im Spätherbst ist so ambivalent wie einzigartig, so verschwenderisch wie verschroben. Und dann kommt auf einmal dieses wohlige Gefühl auf: Bei Pumpkin Pie und schwarzem Kaffee, dass genau in diesem Moment einfach alles gut ist, so wie es ist....
Reisereporter