Miami

Miami: Entdecke die Stadt der vielen Facetten

Für viele Miami-Besucher ist eine Stippvisite in Miami Beach ein absolutes Muss. Doch die Stadt in Florida hat noch viel mehr zu bieten.

Für viele Miami-Besucher ist eine Stippvisite in Miami Beach ein absolutes Muss. Doch die Stadt in Florida hat noch viel mehr zu bieten.

Föhnfrisuren, Blazer in Pastellfarben, weiße Slipper ohne Socken und immer einen flotten Spruch auf den Lippen – vor 35 Jahren flimmerte zum ersten Mal „Miami Vice“ über den Bildschirm. Die Kultserie war nicht nur ein Riesenerfolg, sie war auch die Initialzündung, um die Stadt Miami im Süden Floridas neu zu erfinden.

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Der Ruf von Miami war nicht immer gut

Als die Cops James „Sonny“ Crocket (Don Johnson) und Ricardo „Rico“ Tubbs (Philip Michael Thomas) 1984 rund um South Beach erstmals gegen Gangster ermittelten, war Miami eine Drogenmetropole. Riesige Mengen Kokain flossen damals aus Südamerika nach Florida.

Zuhälter, Waffenschieber und Gangs hatten seinerzeit das Sagen, die Mordrate in Miami war die höchste in den USA. „Miami Beach war ein Slum, ein ganz übler Stadtteil. Kaum jemand wollte herkommen, nicht mal Einheimische“, erinnert sich Gina Natoli von Miami Culinary Tours.

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Nur die alten Leute hätten es hier ausgehalten. Die, die sich in den 60er-Jahren rund um den Ocean Drive angesiedelt hatten. Vornehmlich Juden aus New York City, die den kalten Wintern entflohen waren, um die Wärme und das Leben im Süden zu genießen.

„Ich war 1982 das erste Mal hier. Als ich damals durch South Beach gegangen bin, habe ich überall die alten Herrschaften mit großen Sonnenbrillen auf Schaukelstühlen sitzen sehen“, berichtet Tanja Morariu, Marketingdirektorin des Palms Hotel and Spa. God’s waiting room (Wartezimmer Gottes) hätten sie Miami Beach damals genannt, ergänzt Gina. „Etwas hart, aber genauso war’s.“

Bis heute TV-Kult: Als hippe Polizisten Ricardo „Rico“ Tubbs und James „Sonny“ Crocket ermittelten die Schauspieler Philip Michael Thomas (links) und Don Johnson ab 1984 in der Serie „Miami Vice“. Die Produktion war ein Straßenfeger – und leitete einen Imagewechsel für die einstige Drogenmetropole ein.

Bis heute TV-Kult: Als hippe Polizisten Ricardo „Rico“ Tubbs und James „Sonny“ Crocket ermittelten die Schauspieler Philip Michael Thomas (links) und Don Johnson ab 1984 in der Serie „Miami Vice“. Die Produktion war ein Straßenfeger – und leitete einen Imagewechsel für die einstige Drogenmetropole ein.

Die Kultserie „Miami Vice“ machte Miami Beach hip

Dann kam „Vice“, wie die US-Amerikaner die Serie nennen. „Damals gab es, man glaubt es ja nicht, nur drei oder vier TV-Kanäle. Freitagabend liefen alle Leute nach Haus, um die Serie zu schauen mit Girls in knappen Bikinis, fancy Cars, Leinenjackets. Und plötzlich war Miami Beach hip“, staunt die Fremdenführerin noch heute über den Effekt der Serie.

Die Modeszene aus New York flog ein, Nachtclubbesitzer und Leute, die sich gern mit Models umgeben. Schnell schossen auch neue Restaurants und Hotels aus dem Boden. „Jeder wollte auf einmal dieses sexy Leben mit Autos, Strand und tropischem Lifestyle genießen“, erinnert sich Gina. Seit den 90er-Jahren ist Miami wieder ein angesagtes Urlaubsziel.

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Miami Beach – das ist eine Geschichte mit Aufs und Abs. 1915 lebten auf der vorgelagerten Insel, die über mehrere Brücken mit der Stadt Miami verbunden ist, gerade einmal 30 Menschen. Heute sind es 90.000 Bewohner und fünf bis sieben Millionen Besucher im Jahr. Die meisten Gäste verbringen ihren Urlaub rund um den Ocean Drive.

Am Ocean Drive in South Beach kommt keiner vorbei. Hier gibt es unzählige Bars und Restaurants, bis zum frühen Morgen wird zu heißer Musik gefeiert und getanzt.

Am Ocean Drive in South Beach kommt keiner vorbei. Hier gibt es unzählige Bars und Restaurants, bis zum frühen Morgen wird zu heißer Musik gefeiert und getanzt.


„Beach, Bikini, Party – Miami kann viel mehr als das“, ist Tanja Morariu überzeugt. Die gebürtige Deutsche lebt seit zehn Jahren in Floridas Metropole. „Miami hat eine Seele bekommen. Früher war alles eher oberflächlich, die Leute haben hier nur überwintert und nicht wirklich gelebt.“ Das sei mittlerweile ganz anders. Die Menschen wollten bleiben, eine Gemeinschaft entstehen lassen.

Fasziniert ist die Marketingdirektorin vor allem vom kulturellen Angebot. „Wir haben zum Beispiel das neue Konzerthaus für die New World Symphony, das der Weltklasse-Architekt Frank Gehry gebaut hat. Auf einer überdimensionalen Leinwand werden einmal wöchentlich hochkarätige Konzerte kostenlos nach draußen übertragen. Die Leute bringen ihre Picknickdecken und Wein mit, sitzen unter freiem Himmel und genießen klassische Musik. Wer würde denken, dass Miami so etwas anbietet?“

Jazzgigs und Grassroot-Nights – die Musikszene bietet Abwechslung

Überhaupt habe sich in Sachen Musik viel getan. „Früher gab es nur Salsaclubs. Heute haben wir eine echte Musikszene. Coole Jazzgigs, Grassroot-Nights und viele kleine Bands, die in versteckten Clubs spielen.“

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Auch über das, was in Wynwood passiert ist, kann man nur staunen. Noch vor 15 Jahren war das Viertel eine schäbige Gegend, eine No-go-Area. Heruntergekommene Lagerhallen, verlassene Fabrikanlagen, hohe Kriminalität. Dann kam Tony Goldman, derselbe Mann, der auch South Beach entwickelt hat. Er kaufte Grundstücke und gab die Wände für Straßenkünstler frei.

Ryan Wheelbarrow führt als Tourguide durch Wynwood.

Ryan Wheelbarrow führt als Tourguide durch Wynwood.

„Für ihn waren es gigantische Leinwände“, sagt Ryan Wheelbarrow, der selbst Sprayer ist und als Tourguide durch den Bezirk führt. „Heute ist das Areal die größte Street-Art-Galerie, die die Welt je gesehen hat“, sagt Ryan. Die bedeutendsten Graffitikünstler durften sich auf den Wynwood Walls verewigen.

Durch die Straßen zu spazieren ist ein fantastisches Erlebnis. Hunderte großflächige, knallbunte Pop-Art-Gemälde, Comicfiguren und Ornamente zieren die Fassaden. Kunstgenuss der Extraklasse. Zudem haben sich zahlreiche Cafés, Restaurants und Shops angesiedelt.

Der Stadtteil Wynwood ist die größte Street-Art-Galerie der Welt mit Graffitikunst zum Staunen.

Der Stadtteil Wynwood ist die größte Street-Art-Galerie der Welt mit Graffitikunst zum Staunen.

Little Haiti und Little River sind die nächsten Trendviertel

Ryan befürchtet jedoch, dass das alles zu kommerziell wird. Die Mieten seien sehr teuer geworden, viele Kreative seien deshalb schon abgewandert. Nach Little Haiti oder Little River, die die nächsten Trendviertel sind. „Dort wohnen traditionell viele Kubaner und Haitianer. Mittlerweile hat die junge Generation diese Viertel auf ihrem Radar“, weiß auch Tanja Morariu.

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In Little River und Little Haiti finde man viele skurrile Locations, tolle Nachtclubs und hervorragende Restaurants. „Miami hat so viele Facetten, es ist einfach faszinierend.“

Auch trendige Cafés und Restaurants locken Besucher nach Wynwood.

Auch trendige Cafés und Restaurants locken Besucher nach Wynwood.

 

Gut eine halbe Autostunde, aber in Wahrheit Welten entfernt liegt Coral Gables. Ein Stadtteil Miamis, der in den Zwanzigerjahren vom millionenschweren Visionär George Merrick erschaffen wurde. Das gesamte Viertel ist eine grüne Oase mit zwitschernden Vögeln und Villen im mediterranen Stil.

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Merrick baute auch das Biltmore Hotel, das 1926 eröffnete und so ziemlich alles in den Schatten stellte, was es damals gab. Der Turm des Hotels war der höchste Floridas, die Gäste wurden in echten venezianischen Gondeln über Kanäle zum Strand geschippert, und das Biltmore hatte den größten Pool der Welt.

Die Schwimmerin und Schauspielerin Esther Williams sprang hier ins türkisblaue Wasser, und kein Geringerer als Johnny Weissmüller gab Schwimmunterricht, bevor er nach Hollywood ging, um sich als Tarzan von Liane zu Liane zu schwingen.

Das Biltmore Hotel in Coral Gables ist eines der ältesten Luxushotels der USA. Charakteristisch sind der 91 Meter hohe Art-déco-Turm und der riesige Pool.

Das Biltmore Hotel in Coral Gables ist eines der ältesten Luxushotels der USA. Charakteristisch sind der 91 Meter hohe Art-déco-Turm und der riesige Pool.

Biltmore Hotel hat eine bewegte Geschichte

Die Geschichte des Biltmore Hotels ist bewegt. In den frühen Jahren waren die Reichen und Schönen Hollywoods zu Gast – Ginger Rogers, Bing Crosby und natürlich auch die Halbwelt rund um Al Capone. „1929 wurde der Mafioso Thomas ,Fatty‘ Walsh in Capones Suite ermordet. Ob Al was damit zu tun hatte – man weiß es nicht“, sagt Hoteldirektor Philippe Parodi. Zumindest stecke die Kugel heute noch im Kamin.

Dann kam der Zweite Weltkrieg, und aus dem Luxushotel wurde ein Lazarett. Später zog auch die medizinische Fakultät der Universität von Miami ein. Doch nachdem 1968 das Krankenhaus ausgezogen war, stand das ehemalige Hotel jahrzehntelang leer. Nachbarskinder spielten auf dem Gelände, und man munkelte, dass Fatty Walsh in den Ruinen spuke.

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1983 investierte die Gemeinde Coral Gables 55 Millionen Dollar in die Renovierung. 1987 wurde Wiedereröffnung gefeiert. Doch schon nach drei Jahren musste das Biltmore erneut schließen – wegen der Wirtschaftskrise. 1992 übernahm Seaway das Biltmore. Die Hotel Corporation startete ein aufwendiges Renovierungsprogramm für 40 Millionen Dollar. Pool, Turm, Gästezimmer, Spa, Fitnessbereich und Golfplatz wurden auf „Weltklasseniveau“ gebracht, wie der Hoteldirektor berichtet.

„Im vergangenen Jahr haben wir gerade wieder 30 Millionen Dollar in die Renovierung der Lobby und Zimmer investiert. Außerdem haben wir den historischen 18-Loch-Golfplatz erweitert“, sagt Parodi.

Ob Party-Beach oder eine Oase zum Entspannen – in Miami findet jeder seinen persönlichen Lieblingsstrand.

Ob Party-Beach oder eine Oase zum Entspannen – in Miami findet jeder seinen persönlichen Lieblingsstrand.


Die Gerüchte von Gespenstern halten sich allerdings hartnäckig. „Schauen Sie mal. Weihnachten habe ich Fotos im Ballsaal aufgenommen. Man sieht mich im Spiegel, und da ist doch ein Schatten hinter mir“, sagt ein Gast aus Kanada und zeigt dabei auf ein Foto in seinem Smartphone. Er könne schwören, dass er ganz allein im Raum gewesen sei. Deswegen sei er extra noch mal zurückgekehrt. „Ich will mir den historischen Saal mit den alten Spiegeln noch mal genauer ansehen.“

Concierge Claudine Benavides kennt das schon. „Die Gäste erzählen öfter mal, dass ihnen manches unheimlich erscheint. Aber ich arbeite hier schon seit den 90er-Jahren, mir ist noch kein Gespenst begegnet.“

Tipps für deine Reise nach Miami

Anreise: Lufthansa bietet Direktflüge von Frankfurt am Main nach Miami an. Außerdem gibt es Verbindungen mit British Airways über London oder mit KLM über Amsterdam nach Miami.

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Einreise: Deutsche benötigen einen elektronischen Reisepass, der bis zum Tag der Ausreise gültig sein muss, sowie ein Rückflugticket. Zusätzlich zum Pass ist die elektronische Einreiseerlaubnis (Esta) Pflicht. Kosten: 14 US-Dollar (USD), zahlbar per Kreditkarte.

Beste Reisezeit: Miami ist eine Ganzjahresdestination. Die beste Reisezeit ist von November bis April mit gemäßigten Temperaturen, wenig Niederschlag und einer geringen Luftfeuchtigkeit. Die Hauptsaison ist von März bis Ende August mit Temperaturen bis zu 33 Grad Celsius. Von Mai bis Oktober herrscht Regenzeit. Die Wassertemperaturen liegen ganzjährig zwischen 22 und 24 Grad.

Unterkünfte: The Palms Hotel & Spa: Vier-Sterne-Strandresort-Hotel im Herzen von Miami Beach, Übernachtung im Doppelzimmer ab 199 USD in der Nebensaison (Mai bis November).

The Biltmore: Luxuriöses Fünf-Sterne-Hotel in Coral Gables, Doppelzimmer ab 250 USD in der Nebensaison. Angebote wie vier Nächte zum Preis von drei Nächten.

Grand Beach Hotel Surfside: Strandhotel (vier Sterne) in Miami Beach, Übernachtungen im Doppelzimmer ab 299 USD.

Touren:Bike and Roll: Miami per Fahrrad oder Segway entdecken. Private und Gruppentouren ab 40 USD pro Person.
Miami Culinary Tours: Geführte Genuss- und Kulturtouren durch Little Havana, Wynwood, South Beach, Design District und Coconut Grove. Teilnahme ab 39 USD pro Person.

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Miamis Best Graffiti Guide: Mit Ryan Wheelbarrow durch Wynwood. Touren ab 37 USD pro Person.

  

Die Reise wurde unterstützt vom Greater Miami Convention & Visitors Bureau (GMCVB). Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.

 

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