Ein Bad in der blauen Oase von Arizona
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Der Lake Powell ist ein Stausee in den Vereinigten Staaten von Amerika und liegt rund 350 km nordöstlich von Las Vegas entfernt.
© Quelle: pixabay.com
„Was, ihr seid gerade in Arizona und auf dem Weg nach Las Vegas?“, hat uns ein Freund aus Deutschland am Telefon gesagt. „Dann müsst ihr unbedingt einen kleinen Abstecher zum Lake Powell machen.“
Wer je in den USA mit dem Auto unterwegs war, weiß, wie weit ein Abstecher, ein paar Finger breit auf der Straßenkarte, sein kann. Fast den ganzen Tag sind wir jetzt schon unterwegs. Langsam werden die Augen müde von dem in der Hitze flirrenden Asphalt. Vielleicht ja hinter der nächsten Kurve? Nein! Aber wenigstens taucht wieder einmal ein Auto vor uns auf. Ein Van, der ein riesiges Motorboot durch die Wüste zieht!
Lake Powell – blaue Oase in Arizona
Doch nicht verfahren! Erleichtert folgen wir dem Boot. 20 Minuten später öffnet sich der Horizont und gibt den Blick frei auf ein atemberaubendes Natur-Spektakel: Tiefblau, wie eine mächtige aufgequollene Ader, schlängelt sich der Lake Powell durch die Wüste, die rotglühend in der Nachmittagssonne liegt.
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Der See ist von Menschenhand erschaffen. Er entstand durch die Aufstauung des Colorado an der Ostseite des Grand Canyon. Mit rund 33,3 Milliarden Kubikmeter Wasser überflutet der Lake Powell 96 Canyons und erstreckt sich weit in die Mündungen des Escalante River und des San Juan River. Die Küstenlinie ist mit 3.153 km länger als die gesamte Westküste der USA. Groß genug also, um trotz der vielen Touristen überall ein einsames Plätzchen zum Baden zu finden. Die meisten Urlauber sind eh mit dem eigenen Boot unterwegs oder mit einem der Hausboote, die du hier mieten kannst.
Anker werfen in Arizonas Wüste
Motels findest du nur in Page, dem einzigen Städtchen (knapp 7.000 Einwohner) an diesem riesigen See.
Wir lassen Page links liegen und folgen dem Van, der einen kleinen Hafen ansteuert. An einer Schranke klettert Greg aus dem Wagen, ein Texaner, wie sich herausstellt. „Hoffentlich ist mein Boot nicht verseucht“, grinst er.
Was er damit meint, sehen wir gleich: Aus einer Art Zollhäuschen kommen zwei Naturschützer, die den Rumpf des Boots penibel auf Algenrückstände untersuchen. In das Wasser des Lake Powell sollen keine fremden Organismen eingeschleppt werden, die das ökologische Gleichgewicht des Sees aus der Balance bringen könnten.
Las Vegas lässt den Pegel von Lake Powell sinken
Wogegen die Umweltschützer am Lake Powell allerdings machtlos sind, ist der Durst einer Stadt wie Las Vegas. In den letzten Jahren ist der Wasserpegel des Sees um fast 50 Meter gesunken, was rund zwei Drittel des ursprünglichen Wasservolumens entspricht.
Greg hat Glück. Sein Boot ist „clean“. Und wir haben auch Glück. Wir bekommen auch ohne Reservierung ein Zimmer im „Lake Powell Resort“, dem einzigen Hotel direkt am Ufer des Sees. Der Ausblick von der Terrasse ist genauso überwältigend wie die Größe der Burger beim Abendessen. Noch überwältigender aber ist die Stille, die sich mit der Nacht über den See legt. Wir wagen kaum zu atmen, um sie nicht zu stören – und wir beschließen: Hier bleiben wir noch ein paar Tage. Und geben uns ausgiebigen Badefreuden hin.
Reisereporter