Spartipps: New York City für kleines Geld entdecken
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Die Brooklyn Bridge verbindet Manhattan und Brooklyn. Ein Spaziergang auf der Brücke lohnt sich – von ihr aus bietet sich ein ganz besonderer Blick.
© Quelle: IMAGO/Panthermedia
Es scheint, als gefiele Ellen Gasnick das Erstaunen der New-York-Besucherinnen und ‑Besucher, wenn sie feststellen, dass es in der Stadt nicht nur ein Little Italy gibt, sondern auch das Stadtviertel im Herzen der Bronx. Dieses Little Italy umfasst nur wenige Blocks zwischen Hoffman Street und der Beaumont Avenue – hat es dafür aber in sich. „Little Italy in Downtown Manhattan?“, fragt die Seniorin mit gespieltem Entsetzen, „vergessen Sie es! Nichts ist mit dieser Gegend vergleichbar.“
Gasnick muss es wissen. Nicht nur, weil die 77-Jährige eine Ur-New-Yorkerin ist und sie schon als kleines Mädchen mit ihrem Vater Ausflüge in ihrer Heimatstadt unternommen hat. Beruflich war sie bei einer Kaffeekette als „eine Art Spionin tätig. Ich bin von Laden zu Laden gefahren, habe geschaut, ob alles läuft.“ Tagtäglich war sie in Manhattan, Brooklyn und Queens unterwegs. Die Ortskenntnisse sind ihr heute bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Big Apple Greeter behilflich.
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Die New Yorkerin Ellen Gasnick führt als Big Apple Greeter Reisende durch ihre Heimatstadt.
© Quelle: Mirjana Cvjetković
Big Apple Greeter: Jeder zahlt, was er oder sie will
Die Organisation gibt es seit Anfang der Neunzigerjahre. Die Idee dahinter: Einheimische zeigen Touristinnen und Touristen ihr New York. Jeder zahlt dafür, was er oder sie geben mag oder kann, als Spende. Ellen Gasnick war eine der Ersten, die solche Touren geleitet haben. Sie dauern bei ihr etwa zwei bis vier Stunden.
Aktuelle Deals
Die New Yorkerin hat Hunderte Menschen aus der ganzen Welt durch verschiedene Bezirke geführt. Die Nachfrage nach den Greeters ist immens, die Anzahl der Anfragen übersteigt das Angebot der Guides um ein Vielfaches. Aktuell sind es um die 300 Frauen und Männer.
An der Markthalle an der Arthur Avenue geht es los. Dort ist von der üblichen New Yorker Hektik keine Spur. Was den Puls in die Höhe schnellen lässt, sind kulinarische Genüsse: Pasta, Parmaschinken, Provolone, so weit das Auge reicht. Einer der Händler ist David Greco. Die Vorfahrinnen und Vorfahren des 57-Jährigen gehörten zu den ersten Schlachtern vor Ort.
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David Greco betreibt das Mike’s Deli in der Bronx.
© Quelle: Mirjana Cvjetković
In der Markthalle günstiger einkaufen
Während man im restlichen Manhattan für ein halbes Kilo Käse schon mal ein kleines Vermögen bezahlen muss, ist man bei Greco mit 18 Dollar dabei. Die Salami im Calabria Pork Store nebenan schlägt gerade mal mit 9 Dollar für 350 Gramm zu Buche. Und selbst ein Bier kostet in den Läden hier nur etwa 5 Dollar. An touristischeren Spots wird dafür oft das Doppelte fällig. Ellen Gasnick hat viele solcher Spartipps parat – nicht nur für Little Italy.
Mit dem New York CityPass kräftig sparen
Dabei sind Schnäppchen in New York eher unüblich. Die Metropole gilt als eine der teuersten der Welt. Trotzdem bietet die Stadt vieles, das den Geldbeutel schont – aber nicht weniger Spaß macht. Der offizielle Stadtführer NYCgo.com hat etwa den New York CityPass fürs Smartphone etabliert. Darin sind für 138 Dollar für Erwachsene (je nach Umrechnungskurs etwa 128 Euro) und 118 Dollar für Kinder bis 17 Jahre (also etwa 109 Euro) Tickets für Eintritte in Attraktionen versammelt, für die man sonst um die 40 Prozent mehr aufbringen müsste.
Zu den Attraktionen, die Passbesitzerinnen und ‑besitzer besuchen können, gehören Aussichtsplattformen wie die des Empire State Buildings und Top of the Rock des Rockefeller Centers. Hier schnellt der Aufzug im Nu in die 102. Etage.
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Beste Aussichten: Vom Top of the Rocks aus betrachtet, liegt dir Manhattan zu Füßen.
© Quelle: Christopher Postlewaite/NYC & Company
Ein Besuch zum Sonnenuntergang lohnt sich besonders. Die Anbieter, die oft eine Buchung zu einer festen Uhrzeit zur Bedingung machen, wissen das natürlich längst, ein Aufschlag von 10 Dollar ist deshalb üblich – ein Vorteil für Besitzerinnen und Besitzer des CityPass gegenüber der einzelnen Buchung: Da ist das nämlich inklusive.
Nicht nur „Nachts im Museum“
Enthalten ist im CityPass auch der Eintritt für das American Museum of Natural History, das zu den bedeutendsten und innovativsten der Welt gehört. Es beherbergt mehr als 33 Millionen Artefakte wie Pflanzen, Fossilien, Meteoriten – und natürlich die Dinosaurierabteilung, vielen aus dem Film „Nachts im Museum“ bekannt. Guide Andrew Epstein (66), früher Fluglotse, führt seit 1999 Besucherinnen und Besucher durchs Gebäude. Sein Antrieb: „Eigene Wissbegier und die Möglichkeit, Menschen aus aller Welt zu treffen.“
Das Museum hat täglich von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Reservierungen für den zeitgesteuerten Einlass sind erforderlich, heißt es auf der Website.
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Das American Museum of Natural History beherbergt mehr als 33 Millionen Ausstellungsstücke.
© Quelle: Mirjana Cvjetković
Zu Fuß die Stadt erkunden
Nur ein Viertelstündchen Fußweg entfernt befindet sich das American Folk Art Museum. Hier wird auf Eintritt ganz verzichtet. Die Schauen zu Volkskunst und Kunsthandwerk wechseln regelmäßig. Im Anschluss lohnt sich ein Spaziergang im angrenzenden Central Park mit dem berühmten Strawberry-Fields- oder Imagine-Denkmal. Auch die stillgelegte Güterzugtrasse High Line ist zum Flanieren toll, einen Blick in die Wohnzimmer der New Yorkerinnen und New Yorker gibt’s inklusive. Ein Muss ist der Gang über die berühmte Brooklyn Bridge – am besten in Richtung Manhattan, weil man sich sonst ständig umdreht, um die Skyline anzusehen.
Wer nicht so gern läuft, nutzt die Subway. Eine einfache Fahrt kostet 2,75 Dollar, das Wochenticket kostet 35 Dollar. Fahrten mit der Roosevelt Island Tramway, einer Seilbahn, sind inklusive.
Von der Fähre aus die Freiheitsstatue sehen
Wer die Stadt vom Wasser aus erleben und dabei einen tollen Blick auf die Südspitze Manhattans und die Freiheitsstatue haben möchte, sollte sich die Staten Island Ferry nicht entgehen lassen. Die Fähre wird von Pendlerinnen und Pendlern genutzt, die etwa 25-minütige Überfahrt ist kostenlos.
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Mit der Staten Island Ferry geht es gratis auf dem Wasser an der Freiheitsstatue vorbei.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Günstige Menüs zur Restaurant Week
Was die Verträglichkeit von Essen und Kontostand angeht, hat man es in New York nicht immer leicht. Klar gibt es Fast-Food-Ketten und das Pizzastück aus der Pappschachtel für schmales Geld. Wer doch ein wenig mehr Abwechslung will, sollte sich die Termine der Restaurant Week merken.
An jeweils vier Wochen im Sommer (Juli/August) und im Winter (Januar/Februar) bieten dann rund 500 Gastronominnen und Gastronomen Zwei- oder Drei-Gänge-Menüs für 30, 45 oder 60 Dollar an.
Im Empire Steak House East kann dann aus sieben Vorspeisen (etwa kanadischer Speck, Suppe, Muscheln), sechs Hauptgängen (Filet Mignon, gegrilltes Lachsfilet, Pilzravioli) und vier Nachspeisen (unbedingt den Cheesecake bestellen!) für 60 Dollar gewählt werden.
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Für den kleinen Hunger und den schmalen Geldbeutel: Foodtrucks wie diesen gibt es in New York fast an jeder Straßenecke. Das Angebot reicht von Hot Dogs, Falafel, Tacos, Chicken and Rice bis hin zu Gyros.
© Quelle: Mirjana Cvjetković
Und wer in der übrigen Zeit in die Metropole reist, kann ja immer noch eine Tour mit einem der Big Apple Greeter wie Ellen Gasnick buchen. Die geben jede Menge Tipps fürs kleine Geld.
Tipps für deine Reise nach New York City
Anreise:New York erreicht man mit verschiedenen Fluggesellschaften per Direktflug etwa ab Frankfurt am Main, München und Berlin. Die Flugdauer beträgt etwa 8:30 Stunden. Die Fluggesellschaft Norse bietet beispielsweise viermal wöchentlich Flüge ab Berlin an. Tickets in der Premium Class sind ab 336 Euro pro Strecke buchbar.
Einreise: Deutsche müssen mindestens 72 Stunden vor der Einreise online eine Esta-Einreisegenehmigung beantragen. Kosten: 21 US-Dollar.
Beste Reisezeit: Reisen sind ganzjährig möglich. Am angenehmsten sind die Temperaturen im April und Mai sowie im September und Oktober.
Unterkünfte: In New York gibt es eine riesige Auswahl an Unterkünften in verschiedenen Preisklassen – vom Hostel mit schlichten Mehrbettzimmern bis zum Luxushotel. In weniger beliebten Reisemonaten wie im Hochsommer und im Januar biete einige Hotels günstigere Tarife an. Im Vier-Sterne-Hotel NH Collection New York Madison Avenue zahlt man in der Nebensaison zum Beispiel ab 210 Euro pro Übernachtung, eine Flasche Wasser täglich und Nespresso Maschine auf dem Zimmer sind inklusive – in manchen Zimmern sogar der Blick aufs Empire State Building. Außerdem gibt es vormittags eine Station mit Saft, Kaffee, Tee und Keksen in der Lobby.
Die Reise wurde unterstützt von NYC & Company und Norse Atlantic Airways. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.
Reisereporter