Lost Places

Lost Places: Die kuriose Geschichte zweier Geisterstädte

Die Häuser der Geisterstadt Tyneham verfallen immer mehr.

Die Häuser der Geisterstadt Tyneham verfallen immer mehr.

Der November 1943 war ein einschneidender Monat für die Bewohnerinnen und Bewohner der beiden Orte Tyneham und Imber im Süden Englands. Seitdem ist in den Dörfern nichts mehr so wie zuvor, wenige Wochen später waren beide unbewohnt. Das hat sich bis heute nicht geändert.

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Nach Imber dürfen nur an wenigen Tagen im Jahr Menschen, nach Tyneham ist der Zugang ebenfalls eingeschränkt. Der reisereporter erklärt dir die kuriose Geschichte der beiden verlassenen englischen Städte.

Britische Regierung zwingt Menschen. die Orte zu verlassen

In beiden Dörfern lebten in den 1940er-Jahren nur wenige Hundert Menschen. Sie mussten ihre Heimat Ende 1943 aufgeben. Dann wurde nämlich entschieden, dass beide Orte als Übungsplätze für das britische Militär und seine Verbündeten benötigt wurden. Es sollte der Kampf gegen Hitler-Deutschland und die Landung in der Normandie geprobt werden.

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Angeblich wurde den Bewohnerinnen und Bewohnern damals versichert, dass sie ihre Häuser nach dem Zweiten Weltkrieg zurückbekommen sollten. Geschehen ist dies jedoch bis heute nicht. Trotz zahlreicher Protestaktionen in den letzten Jahrzehnten gehören beide Orte weiterhin zu britischem Militärgebiet und sind für Zivilistinnen und Zivilisten nur beschränkt betretbar.

50 Tage im Jahr soll Imber offiziell zugänglich sein

Wie die „BBC“ berichtet, soll der Zugang nach Imber pro Jahr eigentlich an 50 Tagen erlaubt sein. Tatsächlich sei die Anzahl der Tage aber deutlich kleiner. Wenn das Dorf geöffnet ist, kommen allerdings viele Menschen. Dann findet ein Gottesdienst statt und die Gräber auf dem Friedhof werden gepflegt. Anwohnerinnen und Anwohner, die vor der Evakuierung in dem Dorf gelebt haben, ist es nämlich gestattet, sich dort beerdigen zu lassen.

Auf dem Truppenübungsgelände rund um Imber verfallen auch alte Militärfahrzeuge.

Auf dem Truppenübungsgelände rund um Imber verfallen auch alte Militärfahrzeuge.

Außerdem gibt es sogar einen Bus-Service, den sogenannten Imberbus. Wenn der Zugang zum Dorf möglich ist, bringt der Bus Touristinnen und Touristen sowie ehemalige Einwohnerinnen und Einwohner in das sonst gesperrte Gebiet. Dabei kostet ein Ticket für Erwachsene 10 Pfund (etwas mehr als 11 Euro), pro Erwachsenen können bis zu 3 Kinder für 1 Pfund (etwas mehr als 1 Euro) mitfahren. Laut Website des Imberbuses soll die nächste Fahrt in das Dorf am Samstag, 19. August 2023, stattfinden.

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Wenn die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Touristinnen und Touristen wieder weg sind, bewegen sich nur noch vereinzelte Soldatinnen und Soldaten durch das aktive Truppenübungsgelände. Die Überreste des Ortes werden erneut dem Verfall überlassen – bis zur nächsten Möglichkeit für Zivilisten und Zivilistinnen, das verlassene Dorf zu besuchen und etwas über seine kuriose Geschichte zu erfahren.

Tynehams Einwohner glaubten fest an die Rückkehr

Nachdem ihnen nur wenige Tage gegeben wurden, um ihre Häuser Ende des Jahres 1943 zu verlassen, glaubten die Menschen aus Tyneham so sehr an eine Rückkehr, dass eine Anwohnerin sogar einen Zettel mit einer Nachricht an die Tür der Kirche hing.

Die verlassene Kirche von Tyneham.

Die verlassene Kirche von Tyneham.

Auf dem Zettel steht: „Please treat the church and houses with care; we have given up our homes where many of us lived for generations to help win the war, to keep men free. We shall return one day and thank you for treating the village kindly.“

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Auf Deutsch also: „Bitte behandeln Sie die Kirche und Häuser mit Sorgfalt; unsere Häuser, in denen viele von uns seit Generationen leben, haben wir verlassen, um zu helfen, den Krieg zu gewinnen, damit die Menschen frei sind. Eines Tages werden wir zurückkehren und Ihnen für die freundliche Behandlung des Dorfes danken.“

Aus dieser Rückkehr ist jedoch bis heute nichts geworden. Im Gegensatz zum Dörfchen Imber ist der Zugang nach Tyneham allerdings nicht auf wenige Tage im Jahr beschränkt. Hier gibt es Wanderwege in den Ort und sogar Museen, die immer dann geöffnet sind, wenn der Truppenübungsplatz Lulworth geschlossen hat.

Tyneham ist für Besucherinnen und Besucher zugänglich, wenn der Truppenübungsplatz Lulworth geschlossen ist.

Tyneham ist für Besucherinnen und Besucher zugänglich, wenn der Truppenübungsplatz Lulworth geschlossen ist.

Wenn der Zugang zu Tyneham möglich ist, können Touristinnen und Touristen zwischen den Ruinen des Dorfes viel über die Geschichte und das Leben in dem Ort erfahren. Menschen, die früher in Tyneham gelebt haben, können sich mittlerweile auch wieder auf dem Friedhof des Dörfchens beerdigen lassen.

Reisereporter

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