Diese Menschen musst du auf Curaçao treffen
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Eine Frau schaut auf den Strand Playa Kenepa auf Curaçao.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Karibik – schon das Wort lässt Bilder im Kopf entstehen. Von langen weißen Sandstränden, einsamen Buchten, azurblauem Meerwasser. Curaçao bietet all das. Wenn du an der Playa Cas Abao oder an der Playa Kenepa Grandi im Westen der Insel im Schatten einer Palme liegst, hörst du das seichte Meeresrauschen, fühlst du die wärmenden Sonnenstrahlen, wähnst du dich im Paradies.
Doch die 444 Quadratmeter große Insel, die zu den Kleinen Antillen gehört und nur etwa 60 Kilometer entfernt von der Küste Venezuelas liegt, hat noch viel mehr zu bieten. Es sind vor allem die Menschen, die einen Besuch unvergesslich machen.
Etwa 150.000 aus mehr als 50 verschiedenen Ländern leben auf Curaçao – die meisten davon in der bunten Inselhauptstadt Willemstad. 90 Prozent von ihnen sprechen Papiamentu, eine Kreolsprache, die sich aus spanischen, portugiesischen und niederländischen Wörtern zusammensetzt.
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Treffen mit einer Inselberühmtheit
Eine wahre Inselberühmtheit ist Yubi Kirindongo. Der 71-Jährige arbeitet seit 37 Jahren als Künstler. Wenn Kirindongo nach Material für seine Kunstwerke sucht, tut er gleichzeitig etwas Gutes für Curaçao. Der drahtige Mann sammelt überall auf der Insel Schrott. Ob Stoßstangen, Autoreifen, Holz, Eisen oder Gummi – was andere achtlos wegwerfen, verwandelt er in Kunst.
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Yubi Kirindongo ist eine Inselberühmtheit. Er sammelt Schrott und erschafft daraus Kunst.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Seine außergewöhnlichen Arbeiten verkauft er vor allem nach Europa. Viele der Werke sind aber auch in seiner Galerie mit Skulpturengarten auf dem großen Gelände rund um sein Wohnhaus und Atelier in Souax nicht weit entfernt vom Flughafen zu sehen. Sogar der niederländische König Willem-Alexander und seine Frau Maxima haben ihn schon dort besucht.
Curaçaos einzigartige Pflanzenwelt
Viel zu sehen gibt es auch bei Dinah Veeris. 1981 begann die heute 76-Jährige damit, sich mit Heilpflanzen zu beschäftigen. „Vieles, was ich weiß, habe ich von den Älteren gelernt“, berichtet Veeris. Ihr Wissen vertiefte sie aber auch außerhalb ihrer Heimat – etwa bei einem Naturmedizin-Studium in den Niederlanden und an der California School of Herbal Studies.
Veeris hat es sich zur Aufgabe gemacht, Pflanzen zu erhalten, die es nur auf Curaçao gibt. In ihrem Botanischen Garten Den Paradera („der Platz, an dem man sich zuhause fühlt“) in Banda Ariba östlich von Willemstad züchtet sie Moringa, Mispel, Graviola, Aloe Vera, Kalebasse und vieles mehr. Aus einigen der Pflanzen stellt sie in ihrer kleinen Manufaktur auf dem Gelände mit ihren neun Mitarbeitern heilende Tinkturen, Tees und Cremes her.
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Dinah Veeris kennt die Kräuter auf Curaçao wie keine andere.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Die verkauft sie in einem kleinen Geschäft im Garten, in Willemstad und – ganz zeitgemäß – auch online. Damit ihr Wissen nicht verloren geht, gibt sie es mittlerweile auch an die Kinder der Insel weiter. Sie kommen nicht nur regelmäßig in den Garten, Veeris unterrichtet sie auch an den Schulen.
Die Geschichte der Karibikinsel
Der Weitergabe von Wissen hat sich auch Rieldo Fos verschrieben. Der 44-Jährige führt regelmäßig Besucher durch das Kas-di-Pali-Maishi-Museum. Rund um ein traditionelles Lehmhaus mit Strohdach erfahren sie hier nicht nur, wie Menschen bis 1950 auf der Insel gelebt haben, sondern auch viel über die Geschichte der Karibikinsel, die bis ins 18. Jahrhundert das Zentrum für den karibischen Sklavenhandel war.
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Rieldo Fos führt durch das Kas-di-Pali-Maishi-Museum.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Fos weiß auch jede Menge Interessantes über den Sklaven Tula zu berichten, der als Volksheld gilt, weil er im August 1795 den ersten Sklavenaufstand der Insel anzettelte. „Erst 68 Jahre später wurde die Sklaverei beendet“, sagt der ehrenamtliche Museumsmitarbeiter. Mehr als 50 der sogenannten Landhuizen, prächtigen Herrenhäusern der holländischen Großgrundbesitzer, erinnern heute noch an die Kolonialzeit auf der Insel.
Warum sind die Häuser auf Curaçao so bunt?
Warum viele der Häuser auf Curaçao einst in so bunten Farben gestrichen wurden, darum ranken sich zahlreiche Legenden. Eine besagt, dass Gouverneur Albert Kikkert zu Beginn des 19. Jahrhunderts anordnete, den ursprünglich weiß gestrichenen Gebäuden einen farbigen Anstrich zu verpassen.
Er soll seine Entscheidung damit begründet haben, dass das Weiß der Häuser und das grelle Sonnenlicht ihm immer wieder Migräne verursachten. Bis heute erzählt man sich auf der Insel, dass der eigentliche Grund ein ganz anderer gewesen sein soll: Kikkert soll damals der Besitzer der einzigen Farbenfabrik auf Curaçao gewesen sein.
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Die bunten Häuser der Handelskade in Willemstadt werden jedes Jahr gestrichen.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Für die heutigen Inhaber der Häuser ist es ein ziemlicher Aufwand, die Farbpracht zu erhalten, denn die salzhaltige Meerluft setzt den Fassaden immer wieder zu. Ein neuer Anstrich ist deswegen ein fester Termin im jährlichen Kalender. Heute profitieren vor allem die Besucher der Insel von der damaligen Verordnung – denn die Häuser machen den ganz besonderen Charme vor allem von Willemstad aus.
Willemstadt: seit 20 Jahren Unesco-Weltkulturerbe
Die Inselhauptstadt, deren historisches Stadtzentrum seit 20 Jahren zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, lohnt aber auch aus anderen Gründen einen Besuch. Wer beim Bummel durch die schmalen Gassen hinter der Handelskade im Stadtteil Punda Hunger bekommt, sollte sich auf den Weg zur Alten Markthalle Marsche Bieuw machen.
Auf dem Weg dahin lohnt sich ein Abstecher zum Schwimmenden Markt an der Sha Caprileskade, bei dem Händler aus Venezuela frischen Fisch, Obst und Gemüse anbieten. Einiges davon findet sich auch in den großen Töpfen und Pfannen im Marsche Bieuw wieder. Im Inneren der Halle nehmen Besucher an schlichten langen Holztischen Platz.
Das Angebot einheimischer Speisen reicht von Arepa di pampuna (Kürbispfannkuchen) und Banana stoba (Kochbananensuppe) über Kabritu stoba (geschmorte Ziege) bis zu gegrillten Fischen. Eines haben alle gemeinsam: Sie schmecken einfach „dushi“ – wie die Inselbewohner sagen würden. Das wohl meistbenutzte Papiamentu-Wort hat viele Bedeutungen. Von nett und lieb bis lecker.
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Auf Curaçao ist alles „dushi“.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Wenn du nach dem Essen das Gefühl hast, du solltest die Kalorien schnell wieder abtrainieren, dann hast du dazu auf Curaçao zahlreiche Möglichkeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Wanderung auf den Christoffelberg oder im Shete-Boka-Nationalpark im Westen der Insel? Oder mit einer Radtour durch das hügelige Landesinnere?
Vielleicht zieht es dich aber auch einfach wieder an einen der Strände mit ihrem weißen Sand, dem azurblauen Wasser und den Palmen. Und davon bietet die Insel ja schließlich einige.
Curaçao: Hin & weg
Anreise
Air Berlin bietet Direktflüge von Düsseldorf nach Willemstad an. Die Flugdauer beträgt etwa 8 Stunden. Bei KLM sind Flüge über Amsterdam buchbar. Auf der Insel empfiehlt sich ein Mietwagen.
Klima
Auf Curaçao herrschen ganzjährig Temperaturen von etwa 29 bis 32 Grad Celsius und tropisches Klima. Regen gibt es nur äußerst selten. Die heißesten Monate sind August und September.
Unterkunft
Auf der Insel gibt es eine große Auswahl an Hotels und Resorts in unterschiedlichen Preisklassen. Familien wählen gern das Livingstone Jan Thiel Resort an der Jan-Thiel-Bucht mit Villen und Appartements und Pool. In Willemstad gehören das Renaissance Curaçao Resort mit Casino und Infinity-Pool und das Avila Beach Hotel mit Blues-Bar und eigener Bucht zu den gefragten Adressen.
Weitere Informationen gibt es bei Curaçao Tourist Board.
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