Spanien

Vía de la Plata: Schöne Orte an Spaniens Silberstraße

Die Kathedrale von Salamanca hinter einer Flussbrücke

Zwischenstopp auf der Silberstraße in Salamanca: Die schöne Altstadt grenzt im Süden an den Fluss Tormes.

Im zweiten Jahrhundert v. Chr. planten die römischen Besatzer den Bau einer rund 800 Kilometer langen Handelsstraße im Westen Spaniens, die das heutige Andalusien im Süden, Extramadura und Asturien im Zentrum sowie Kastilien-León im Norden verbindet.

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Für das gigantische Bauprojekt nahmen sich die Römer die Pläne vorheriger Handelsstraßen zum Vorbild, die damals durch das gesamte römische Reich verliefen. Schließlich waren die Vorteile offensichtlich: Über eine befahrbare Straße ließen sich Waren und Handelsgüter aus den Bergbaugebieten deutlich schneller und effizienter bewegen und auch die eigenen Truppen kamen auf den ausgebauten Wegen besser voran.

Streng genommen gab es die später als Vía de la Plata bezeichnete Route aber schon vorher. Das Flickwerk aus einzelnen Wegen und Pfaden wurde schon zuvor von Schäfern und Pilgern genutzt. Die Römer bauten die Route aber vollständig aus und pflasterten sie auf ganzer Länge.

Radfahrer auf der Via de la Plata in Spanien

Die Silberstraße bei Cáceres: Für Wanderinnen und Wanderer sowie Radfahrerinnen und Radfahrer gibt es eigene Wege – nur ein Teil der Route führt über asphaltierte Straßen.

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Heute sind von den Pflasterstraßen nur noch Reste zu sehen – die holprigen Wege wurden weitestgehend durch eine Autobahn ersetzt. Die Strecke der A66 von Sevilla über Mérida, Cáceres, Béjar, Salamanca, Zamora, Astorga, León und Oviedo bis Gijón entspricht aber mehr oder weniger ihrem historischen Verlauf und ist aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten auch eine attraktive Roadtrip-Route.

Mit dem Auto sollten Touristinnen und Touristen dafür mindestens eine Woche einplanen. Die Highlights der Route lassen sich aber auch mit dem Fahrrad (12 Etappen) und zu Fuß (32 Etappen) erkunden. Wir stellen die schönsten Orte an der Vía de la Plata vor.

1. Sevilla in Andalusien

Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, zählt mit rund 700.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu den größten und zugleich sonnigsten Städten Spaniens. Im riesigen historischen Zentrum gibt es für Besucherinnen und Besucher eine Vielzahl an Prachtbauten zu entdecken. Dazu zählt zum Beispiel der berühmte Plaza de España. Durch den Platz im Herzen der Stadt führt ein Kanal mit vier liebevoll verzierten Steinbrücken und einem großen Springbrunnen.

Verzierte Brücken über dem Kanal am Plaza de Espana in Sevilla

Über den Kanal am berühmten Plaza de España in Sevilla führen liebevoll verzierte Brücken.

Die Anordnung des Plazas mit einem halbkreisförmigen Prachtpalast erinnert an die Zeit der großen Entdecker – allen voran Christoph Kolumbus, dessen Grab in der Kathedrale Santa María de la Sede, der größten gotischen Kirche Spaniens, ebenfalls zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehört. Ebenso große Strahlkraft hat der Alcázar-Palast mit seinen Ziergärten, der auf ein Fort der Mauren zurückgeht und nun der spanischen Königsfamilie als Residenz dient.

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Kathedrale von Sevilla in Spanien aus der Luft

Die Ausmaße der riesigen Kathedrale von Sevilla sind in Spanien einzigartig. Im Bau aus dem 15. Jahrhundert befindet sich das Grab von Christoph Kolumbus.

Einen Überblick über Sevilla kann man sich zum Beispiel vom historischen Torre del Oro, vom Glockenturm der Kathedrale und vom größten Holzbauwerk der Welt verschaffen: dem Metropol Parasol in der Altstadt. Die sonnenschirmartige Dachkonstruktion zeigt, dass sich moderne Architektur auch in einem historischen Umfeld passend einfügen kann.

Aussichtsplattform der Holzkonstruktion Metropol Parasol in Sevilla

Auf der Aussichtsplattform der futuristischen Holzkonstruktion Metropol Parasol blickt man über die Dächer von Sevilla.

Wer sich etwas mehr Zeit für einen Aufenthalt in Sevilla nimmt, kann neben den vielen Monumenten auch das kulturelle Leben erkunden. Und zum Beispiel Flamenco-Tanzabende in den legendären Tabloas genießen, durch die Kunsthandwerksgeschäfte im Stadtteil Triana stöbern oder einen Passions-Umzug in der Karwoche miterleben.

2. Mérida in Extremadura

Passend zu einem Roadtrip auf der ehemals römischen Vía de la Plata können sich Reisende beim zweiten Zwischenstopp in Mérida (rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohner) in die Zeit des Römischen Reiches zurückversetzen lassen. In der Hauptstadt der Gemeinschaft Extremadura zeugen viele Sehenswürdigkeiten von den Ursprüngen der Stadt, die vor mehr als 2000 Jahren als Residenz für römische Veteranen errichtet wurde.

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Römisches Theater in Merida in Spanien

Das Römische Theater in Mérida: Die Bühne für bis zu 3000 Zuschauerinnen und Zuschauer wurde im Jahr 16 v. Chr. in Auftrag gegeben.

Zu den römischen Relikten zählt allen voran das Theater, auf das sich beim Internationalen Festival für Klassisches Theater jedes Jahr im Sommer die Augen der Kulturszene richten. Auch ein Tempel, ein Zirkus, Aquädukte und ein Amphitheater zählen zu den Zeugnissen der Antike.

Im Nationalmuseum für Römische Kunst können außerdem zahlreiche Ausgrabungsfunde aus der Region rund um Mérida besichtigt werden. Und als wäre das alles nicht schon genug, ziehen beim mehrtägigen Festival Emerita Lvdica im späten Frühling jährlich Hunderte als Legionäre und Gladiatoren verkleidete Einwohnerinnen und Einwohner durch die Straßen von Mérida und liefern sich spektakuläre Schaukämpfe.

Einen reizvollen Zwischenstopp vor allem für alle, die auch mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf der Silberstraße unterwegs sind, sind die römischen Thermen in Alange, etwa 30 Kilometer außerhalb der Stadt. Das moderne Kurbad liegt inmitten eines archäologischen Ensembles mit Überresten einer alten Festung, die zum Weltkulturerbe der Unesco erklärt wurde. Für einen Ausflug von Mérida bieten sich auch der von Römern angelegte Stausee Proserpina und der Naturpark Cornalvo mit einem weiteren Stausee an.

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3. Cáceres in Extremadura

Nach dem Ausflug in das Römerreich geht es auf der Silberstraße im Zickzack weiter nach Cáceres. Reisende, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß dorthin kommen, passieren auf dem Weg in die Stadt weitläufige Weiden und Wälder. Im Schatten der Eichenhaine werden Schweine gezüchtet, deren Schinken (Jamón Ibérico) zu den besten der Welt zählt.

Blick über die Welterbe-Altstadt von Cáceres

Blick über die Welterbe-Altstadt von Cáceres: Rund um die Stadt in Extremadura erstrecken sich beweidete Eichenhaine.

Cáceres (etwa 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) liegt unweit der portugiesischen Grenze und ist ebenfalls von den Römern gegründet worden. Doch anders als in Mérida wurden die Reste fast aller römischer Bauten bei Angriffen unterschiedlicher Machthaber zerstört, weshalb die Stadt die Beinamen „Enthauptete Hauptstadt“ und „Stadt der 1001 Wappen“ trägt.

Das bedeutet aber nicht, dass es in Cáceres nichts zu sehen gibt. Ganz im Gegenteil: Die Altstadt, seit 1986 Teil des Weltkulturerbes der Unesco, zählt mit ihren schönen Villen, Renaissancepalästen, Kirchen, einem bogenförmigen Eingang und dem von Säulengängen umrahmten Plaza Major zu den schönsten in ganz Spanien.

Der Bujaco-Turm, der Palacio de los Golfines de Abajo, der Palacio Carvajal und der Toledo-Moctezuma-Palast gehören zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten. In der Casa de las Valettas befindet sich zudem ein Museum mit Werken von Picasso und Miró und die zweitgrößte Zisterne der Welt. Auch die mit Blumen verzierten Häuser im Judenviertel und die Santa-Maria-Kirche sollten Besucherinnen und Besucher nicht auslassen.

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Schriftzug Cáceres auf dem Plaza Major

Die Stadt Cáceres heißt Besucherinnen und Besucher mit einem Schriftzug auf dem Plaza Major willkommen.

Der ereignisreiche Ausflugstag lässt sich mit einem Sundowner mit Panorama-Ausblick vom Aussichtspunkt der Kapelle Santuario de la Montaña entspannt abrunden. Wer danach noch Kraft in den Beinen hat, kann zum Beispiel an einer nächtlichen Stadtführung teilnehmen oder sich ein traditionelles Gedeck mit Brot, Chorizo, Speck und Rotwein in einem Restaurant servieren lassen. Menschen mit feinerem Geschmackssinn sollten frühzeitig einen Tisch im Michelin-Restaurant Atrio reservieren.

Außerhalb von Cáceres kann man im rund 60 Kilometer entfernten Nationalpark Monfragüe nach Mönchgeiern Ausschau halten, die über den sanften Hügeln der Flusslandschaft kreisen.

4. Béjar in Kastilien-León

Die Kleinstadt Béjar liegt auf rund 1000 Metern Höhe in den Bergen Westspaniens. Der höchste Gipfel der Sierra de Béjar, der schneebedeckte Canchal de la Ceja (2428 Meter hoch), ist nur wenige Kilometer entfernt. Die Vía de la Plata hat der Stadt unter römischer Herrschaft zu ihrem Aufstieg von einer Burgfestung zu einem wichtigen Handelszentrum verholfen.

Schneebedeckte Berge hinter Béjar in Spanien

Hinter der schönen Kleinstadt Béjar zeigen sich die schneebedeckten Gipfel Westspaniens.

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Geografisch betrachtet liegt Béjar ziemlich genau auf halber Strecke der Silberstraße und ist ein idealer Zwischenstopp zum Durchatmen – inklusive frischer Bergluft. Neben den bewaldeten Berglandschaften und schönen Bergdörfern im Sommer sowie dem Skigebiet „La Covatilla“ (27 Pistenkilometer, vier Lifte) im Winter zieht es Touristinnen und Touristen ganzjährig wegen des historischen Zentrums nach Béjar. Die Altstadt zählt aufgrund einer Vielzahl jahrhundertealter Gebäude zum nationalen Kulturgut Spaniens. Es gibt unter anderem den Herzogspalast aus dem 16. Jahrhundert, den Plaza Major mit der Kirche El Salvador aus dem frühen 14. Jahrhundert und die arabische Stadtmauer aus dem elften Jahrhundert.

Teich im Renaissance-Garten El Bosque in Bejar

Vor den Toren Béjars lädt der romantische Renaissance-Garten El Bosque zu Spaziergängen ein.

In der Renaissance-Anlage El Bosque, die sich vor den Toren der Kleinstadt in einen Wald aus Kastanien-, Haselnuss- und Wallnussbäumen einfügt, spazieren Besucherinnen und Besucher rund um einen großen Teich durch einen Ziergarten mit hübschen Terrassen. Die Nähe zur Natur zeigt sich in Béjar auch in den Traditionen. Bei den Fronleichnamsfeiern im Frühjahr ziehen die Menschen zum Beispiel in skurrilen Ganzkörperkostümen aus Moos durch die Stadt.

5. Salamanca in Kastilien-León

Durch die verschlafenen Bergdörfer geht es auf der Vía de la Plata nun hinab in die quirlige Studentenstadt Salamanca. In der Großstadt sind rund 40.000 der insgesamt 120.000 Einwohnerinnen und Einwohner an der Universität eingeschrieben. Die Lehrstätte wurde 1218 gegründet und zählt damit zu den ältesten Unis Europas. Sie ist auch eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in der Stadt.

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Kathedrale von Salamanca an der „Rua Major“ bei Nacht

Hinter dem abendlichen Trubel auf der historischen Rua Major in Salamanca schimmert ein Turm der Kathedrale.

Bekannt ist Salamanca bei Reisenden insbesondere für den Plaza Major, der als schönster Platz in ganz Spanien gilt und zum Weltkulturerbe der Unesco zählt. Dort zieht es viele Reisende zunächst in das Café Novelty von 1905, in dem man mit etwas Glück berühmte spanische Schriftsteller und Künstler antreffen kann.

Der historische Charme des Cafés ist gewissermaßen ein Sinnbild für eine Vielzahl spannender Geschichten, die sich um die Stadt ranken. Zum Beispiel musste Entdecker Christoph Kolumbus wenige Monate vor seiner Abreise 1492 einem Gremium aus skeptischen Professoren und Kardinälen in Salamanca mühsam erklären, dass sich der Osten der Welt auch über den Westen erreichen lässt. Außerdem formulierte Francisco de Vitoria in Salamanca 1540 die Grundlagen des Völkerrechtes.

Gestärkt mit Kaffee und Kuchen empfiehlt sich ein Rundgang durch die zum Weltkulturerbe der Unesco gehörende Altstadt. Die wichtigsten Ziele stechen schon auf den ersten Blick heraus: die zwei Kathedralen aus dem zwölften und 16. Jahrhundert. Vom Aussichtsturm des älteren Baukunstwerkes können Besucherinnen und Besucher über die gesamte Stadt blicken.

Sehenswert sind auch der Bischofspalast, den Franco während des spanischen Bürgerkriegs zum Hauptquartier umfunktioniert hat, und der Stadtpalast „Casa de las Conchas“ (Haus der Muscheln), dessen Fassade mit mehr als 300 Jakobsmuscheln aus Sandstein geschmückt ist. Über den Fluss Tormes, der mitten durch Salamanca fließt, führt die uralte Römer-Brücke Puente Romano, von der man den schönsten Blick auf die höhergelegene Altstadt mit der imposanten Kathedrale hat.

Plaza Mayor von Salamanca in Spanien

Der Plaza Mayor von Salamanca gilt als schönster Platz Spaniens. Früher wurden dort Stierkämpfe ausgerichtet.

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Abends, wenn die historischen Sandsteinfassaden bei Sonnenuntergang in feuerroten Farben glänzen, erwacht das Nachtleben Salamancas. Zum Start empfiehlt sich eine fröhliche Tapas-Tour durch die Calle Van Dyck, bevor es in die kultigen Kneipen und zum Feiern in das alternative und bunte Stadtviertel El Oeste geht.

6. Zamora in Kastilien-León

Weiter geht es auf einer rund 50-minütigen Autofahrt in das nördlich von Salamanca gelegene Zamora. Die Mittelalterstadt mit rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt in idyllischer Lage auf einem Hügel am Rande des Flusses Duero und ist nur 55 Kilometer von der portugiesischen Grenze entfernt. Die rund 800 Jahre alte, steinerne Brücke über den Duero ist ein passendes Portal für einen Ausflug in längst vergangene Zeiten.

Angler am Fluss Duero vor der Stadt Zamora

Fluss-Idyll in Kastilien-León: Zamora liegt auf einer Anhöhe am Duero.

Mittelalter, wohin man blickt: Der liebevoll gepflegte Gebäudebestand macht Zamora zu einer der schönsten Städte Spaniens. Allein die sieben Kirchen, darunter die romanische Kathedrale San Salvador, sowie drei Paläste, alte Wassermühlen und eine Burganlage aus dem elften Jahrhundert machen die Stadt zu einem begehbaren Museum. Auf dem Weg über die Kopfsteinpflastergassen zum Plaza Mayor lassen sich überall historische Reliefs und Gebäude aus der Renaissance entdecken, darunter das Rathaus, ein Krankenhaus und das Alte Rathaus.

Die Straße Balboraz in Zamora säumen urige Häuser mit schönen Balkonen und Erkern.

Die Straße Balboraz in Zamora säumen urige Häuser mit schönen Balkonen und Erkern.

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Nach dem Kulturprogramm können sich Touristinnen und Touristen in der gleichnamigen Provinz rund um Zamora in mehrere Abenteuer stürzen, zum Beispiel bei einer Bootsfahrt in der bis zu 400 Meter tiefen Schlucht des Duero oder beim Vogelbeobachten an der Seenplatte Lagunas de Villafáfila.

Auf einer Wanderung in der Gebirgskette Sierra de la Culebra könnten Wanderinnen und Wanderer Wolfsgeheul zu hören bekommen – und bei einem Rundgang um den großen Lago de Sanabria das Glockenläuten eines Kirchturmes, der einer Legende zufolge einst in dem See versunken sein soll.

Kathedrale von Zamora in Spanien

Die Kathedrale von Zamora (13. Jahrhundert) steht auf einer Anhöhe in der Altstadt.

Lohnenswert ist auch eine gastronomische Exkursion, denn Zamora ist bekannt für viele kulinarische Spezialitäten. In vielen Restaurants gibt es zum Beispiel gefüllten Seehecht mit Pudding und Mandeln. In der Calle Herreros wird außerdem Wein (Toro, Arribes und Tierra del Vino) mit einer Scheibe Speck oder gebratenem Schweinefleisch serviert.

7. Astorga in Kastilien-León

Der siebte Zwischenhalt auf der Vía de la Plata ist zugleich das Eingangstor zur Maragatería. Den Landstrich kennen insbesondere Pilgerinnen und Pilger, die schon mal auf dem Camino de Santiago (Jakobsweg) unterwegs waren. Im Stadtbild von Astorga zeigt sich die Pilgertradition deutlich, denn Gläubige haben in der Kleinstadt schon im Mittelalter Kraft für den letzten Abschnitt nach Santiago de Compostela getankt.

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Rathaus von Astorga am Plaza Major in Spanien

In Astorga dient ein Palast aus dem 17. Jahrhundert als Rathaus. Auf dem kleinen Glockenturm schlagen zwei Figuren in Maragatos-Tracht die Stunden.

Innerhalb einer Festungsmauer im Zentrum der Altstadt findet sich allen voran eine Kathedrale aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, die die Unesco als Teil der Jakobsweges 1993 zum Weltkulturerbe erklärte.

Direkt daneben steht ein Bischofspalast des berühmten Architekten Antonio Gaudí, in dem ein Museum die jahrhundertealte Geschichte der Pilgerreisen nach Santiago de Compostela beleuchtet. Neben drei weiteren Kirchen entstand für die vielen Pilgerreisenden in der Altstadt auch ein Krankenhaus.

Bischofspalast in Astorga von Architekt Antoni Gaudi

Der Bischofspalast von Astorga ist eines von drei Bauwerken, die der katalanische Star-Architekt Antoni Gaudí außerhalb Kataloniens umgesetzt hat.

Sehenswert ist zudem der Plaza Major mit einem schönen Rathaus und Relikten aus römischer Zeit, darunter eine Basilika, Thermen, Villen und das ehemalige Abwassersystem. Beliebt sind auch Besuche im Oster- und Schokoladenmuseum sowie ein Spaziergang durch die Gärten der Synagoge.

Pilgerinnen und Pilger nutzen den Aufenthalt in Astorga gerne zur Stärkung mit traditionellen Gerichten. In den Restaurants werden nach alten Rezepten unter anderem Forellen, geräuchertes Dörrfleisch und Suppen wie etwa Cocido Maragato zubereitet.

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8. León in Kastilien-León

Die Lage an der Pilgerroute nach Santiago de Compostela verhalf auch der Stadt León zu stetigem Wachstum. Die Stadt mit rund 125.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt am Fluss Bernesga und geht auf ein Römerlager zurück.

Kathedrale Santa María de Regla in León

Wahrzeichen von León: Die gotische Kathedrale Santa María de Regla aus dem 13. Jahrhundert.

Mittelpunkt von León ist der Plaza Major, auf dem immer mittwochs und samstags ein Wochenmarkt stattfindet. Ringsum wird der Plaza von einem Ensemble an historischen Gebäuden geschmückt. Besonders ins Auge fällt das Alte Rathaus mit seinen hochgezogenen Turmspitzen.

Das beeindruckendste Gebäude in León ist aber die Kathedrale. Die leuchtend bunten Fenster der im Volksmund als Pulchra Leonina bezeichneten Kirche stammen noch aus dem Mittelalter. Und wie in Astorga hat sich Antonio Gaudí auch in León verewigt. Bei den Plänen für die Casa Botines ließ sich der Star-Architekt von der Kathedrale inspirieren.

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Die leuchtenden Fenster in der Kathedrale von León

Lichtspektakel in der Kathedrale von León: Die 125 Fenster sind bis zu zwölf Meter hoch und stammen aus dem 13. bis 20. Jahrhundert.

Ein weiteres Highlight religiöser Baukunst ist die Basilica de San Isidoro. Die bunten Fresken im königlichen Pantheon haben der Kirche von 1063 den Beinamen Romanische Sixtinische Kapelle eingebracht. Als Perle der spanischen Renaissance gilt darüber hinaus San Marcos. Das ehemalige Kloster beheimatet heute eine Kirche, ein Hotel und ein archäologisches Museum.

Zeitgenössische Kunst können Besucherinnen und Besucher dagegen im Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León bewundern. Die Sammlung umfasst rund 1600 Werke von 400 spanischen Künstlern.

Neben Pilgerinnen und Pilgern machen in León auch viele Wanderinnen und Wanderer halt, die die schroffen Berglandschaften im nahe gelegenen Nationalpark Picos de Europa oder das malerische Naturschutzgebiet Las Médulas erkunden wollen.

9. Oviedo in Asturien

Oviedo, Hauptstadt von Asturien, liegt im hohen Norden Spaniens. Die einstige römische Siedlung hat sich von einem Bischofssitz zunächst zu einer Bergbaustadt entwickelt und ist inzwischen ein Bankenzentrum mit rund 220.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Trotz des über Jahrhunderte fortschreitenden Strukturwandels ist das kulturelle Erbe weitestgehend erhalten und die mittelalterliche Vergangenheit von Oviedo in der autofreien Altstadt noch überall sichtbar. An den schönen Gassen stehen zahllose historische Fassaden stolz im Spalier.

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Altstadt von Oviedo in Asturien in Spanien

Durch die Altstadt von Oviedo in Asturien führen urige Gassen.

In der Kathedrale San Salvador (Unesco-Weltkulturerbe) wird unter anderem ein sogenanntes Schweißtuch aufgebahrt, das vor der Bestattung von Jesus Christus um dessen Kopf gewickelt worden sein soll. Am gleichen Platz steht der ebenfalls sehenswerte Palast von Vadecárzana Heredia aus dem 17. Jahrhundert.

Zu den Attraktionen zählen außerdem das Teatro Campoamor, das Museum für bildende Künste und der Plaza de Portier mit dem Palacio del Conde. Am Plaza de la Constitución befinden sich das Rathaus und die Kirche von San Isidoro el Real aus dem 17. Jahrhundert.

Alte Häuser im historischen Zentrum von Oviedo

Im historischen Zentrum von Oviedo reihen sich bunte Häuser aneinander.

Doch ein Besuch von Oviedo wäre nicht komplett, ohne den legendären Apfelwein gekostet zu haben. Sidra, der als Wein des Nordens bezeichnet wird, gehört in Nordspanien sozusagen zum Lebensgefühl dazu – ebenso wie ein Ausflug in die schönen Küstenlandschaften.

10. Gijón in Asturien

Die letzte Etappe auf der Silberstraße führt zum Ziel nach Gijón an die Atlantikküste. Der Hafen, große Industriebetriebe und die Universität machen die Großstadt (270.000 Einwohnerinnen und Einwohner) zu einem wichtigen Zentrum im Norden Spaniens.

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Promenade am Meer in Gijón in Asturien in Spanien

Großstadt am Meer: Die Hafen-, Industrie- und Universitätsstadt Gijón ist das wirtschaftliche Zentrum Asturiens.

Nach der langen Reise auf der Viá de la Plata durch Zentralspanien können Reisende am etwa 1,5 Kilometer langen Playa de San Lorenzo zunächst die Meeresbrisen genießen und danach in das historische Cimadevilla-Viertel eintauchen. Von dem auf einer Halbinsel gelegenen Stadtteil hat man einen tollen Blick auf das Meer und die felsige Küste Asturiens.

Die prächtige Fassade der Universität von Gijón

Die monumentale Universität von Gijón ist das größte Gebäude Spaniens. Touristinnen und Touristen können Teile der prächtigen Anlage besichtigen.

Auf dem Programm für die finale Kulturtour sollten außerdem Besuche des Plaza Major, des Revillagigedo-Palastes mit der Stiftskirche San Juan Bautista, der Statue des ersten Königs von Asturien auf dem Plaza de Marques und der Kirche San Pedro stehen.

In Gijón steht außerdem das größte Gebäude Spaniens: La Laboral war einst als Kinderheim konzipiert und beheimatet nun die Universität. Nach der Rundtour können sich Reisende in einer der vielen Grünanlagen oder in einer Weinstube bei einem Glas Apfelwein erholen – und auf eine spannende Tour durch Zentralspanien zurückblicken.

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