Vulkan auf La Palma: Wanderungen und Infos zur Situation
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Der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma spuckte drei Monate lang Lava und Aschewolken.
© Quelle: imago images/Future Image
Vor einem Jahr brach der Vulkan auf La Palma aus – erstmals nach einer Ruhepause von 50 Jahren. Die Katastrophe begann am 19. September 2021, dann wüteten Feuer und Asche an der Vulkankette Cumbre Vieja fast drei Monate lang.
Die Lava breitete sich bis zum 13. Dezember enorm aus. Etwa 1200 Hektar Fläche und 4000 Gebäude, 70 Kilometer Straßen und 350 Hektar Bananenplantagen wurden unter bis zu 1300 Grad heißer Masse begraben. 7000 Menschen mussten damals evakuiert werden.
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Rauch und Lava strömen aus einem Vulkan der Kette Cumbre Vieja auf La Palma. Der Vulkan war am Sonntag ausgebrochen.
© Quelle: imago images/Agencia EFE
Die Insel La Palma erlebte in den letzten 500 Jahren acht Vulkanausbrüche. Durch die jüngste Eruption entstanden neue Landmasse und ein neuer Vulkankegel. Lange war dieser namenlos, nach einer Abstimmung hat sich „Tajogaite“ durchgesetzt. Die Spuren der Verwüstung sind auch im September 2022 noch überall zu sehen: Wo es vorher blühte, liegt nun eine karge Mondlandschaft.
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Eine provisorische Schotterpiste verbindet inzwischen den Norden der Insel wieder mit dem Süden. Befahren werden darf sie mit 20 Kilometern pro Stunde – anhalten ist verboten, denn die Ränder sind noch immer etwa 70 Grad heiß.
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Ein Haus auf La Palma, halb verschüttet von einem Lavastrom.
© Quelle: IMAGO/imagebroker
Tour zum neuen Vulkankegel auf La Palma
Gefahr besteht keine mehr, deshalb erholt sich auch langsam der Tourismus wieder. Vor allem aber ist es der neue Vulkan, der die Urlauberinnen und Urlauber in Scharen anzieht.
Weil die Neugier auf den Feuerberg so groß ist, gibt es nun erste Wanderungen zum neuen Vulkankegel. In einer kleinen Gruppe von maximal 15 Personen geht es unter der fachkundigen Leitung eines einheimischen Wanderführers zur Cumbre Vieja. „Nehmen Sie an dieser beispiellosen Tour teil, um alles über den Vulkan und ein einzigartiges Erlebnis zu erfahren“, heißt es in einer Tourbeschreibung.
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Ein Wanderweg durch die typische Vulkanlandschaft auf La Palma.
© Quelle: imago/imagebroker
Startpunkt ist der Aussichtspunkt am Llano del Jable in der Gemeinde El Paso auf 1200 Meter Höhe. Von dort aus geht es auf einer Strecke von etwa fünf Kilometern zum neuen Vulkan – bis 100 Meter an den Krater heran.
Die Wanderung dauert zweieinhalb bis drei Stunden und ist nicht schwierig zu gehen. Es gibt kaum An- oder Abstiege, allerdings benötigt man ein Mindestmaß an Fitness und Wandererfahrung. Es gibt mehrere Anbieter, darunter beispielsweise La Palma Natural, La Palma Transfer und Tours sowie Isla Bonita Tours.
Sicherheit am Vulkan geht vor
Das Gebiet ist teilweise gesperrt und wird auch bewacht, damit niemand ohne offiziellen Guide dem Vulkan zu nahe kommt. Denn auch wenn die Eruption im Dezember 2021 zum Stillstand kam, brodelt es noch immer unter der Erdoberfläche. Deshalb werden auch die Gasemissionen während der Wanderung regelmäßig geprüft. Sollten gewisse Werte überschritten werden, bricht der Guide die Tour aus Sicherheitsgründen ab.
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Wanderer beim Aufstieg zu einem Vulkankrater auf La Palma.
© Quelle: imago/Waldemar Boegel
Gut vorbereitet auf den neuen Vulkan auf La Palma
Wer die abenteuerliche Wanderung mitmachen möchte, sollte sich gut vorbereiten. Wichtig sind feste Schuhe mit einer rutschfesten Sohle, eine Wasserflasche, entsprechende Wanderkleidung mit Mütze und Schal als Schutz vor Wind und Wetter und im Idealfall auch eine Duschhaube (und ein Mundschutz), falls es zu Asche-Aufwirbelungen kommt. Finger weg von Lavasteinen: Es ist verboten, unterwegs Steine mitzunehmen!
Noch zu wenig Unterkünfte für Tourismus
Wie sich der Vulkanausbruch auf die Buchungszahlen in der Hauptsaison im Winter auswirken wird, ist noch unklar. Eine höhere Nachfrage dürfte die Insel jedoch kaum bedienen können, weil die Lava auch etliche Hotels und Gasthäuser unter sich begraben hat.
Darüber hinaus treten zum Beispiel in Puerto Naos, einem der Tourismuszentren La Palmas, noch immer gefährliche Gase aus dem Untergrund aus. Sie belasten die Insel und verhindern die Rückkehr in einige Dörfer.
Etwa 4000 Hotel- und Pensionsbetten sind nach wie vor nicht nutzbar, berichtet die „Tagesschau“. Nach Angaben der Inselverwaltung sind das etwa ein Drittel der touristischen Übernachtungskapazitäten auf La Palma.
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