Ronda in Andalusien: Durch eine Schlucht geteilte Stadt
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Der wohl berühmteste Blick auf Ronda: Die Brücke Puente Nuevo, welche die Altstadt vom neueren Teil der Stadt verbindet, überspannt die Schlucht El Tajo.
© Quelle: unsplash.com/Chris Unger
Über die rund 100 Meter tiefe Schlucht El Tajo spannt sich die steinerne Puento Nuevo, unter der Brücke ergießt sich ein Wasserfall ins Tal: Dieses Fotomotiv hat die Stadt Ronda berühmt und zu einem der beliebtesten Reiseziele Andalusiens gemacht. Die Brücke trennt die Altstadt (La Ciudad) vom jüngeren Stadtteil (El Mercadillo) – und in beiden können Reisende einiges erleben.
Ronda ist Teil der Straße der weißen Dörfer (Spanisch: „Ruta de los Pueblos Blancos“). Diese Route führt in der autonomen Region an der Südküste Spaniens durch viele kleine historische Orte, die oftmals von Römern gegründet und zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert von den Mauren ausgebaut wurden.
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Die Puente Nuevo in Ronda ist das Wahrzeichen der Stadt.
© Quelle: imago images/Panthermedia
Damals hieß die Region noch Al-Andalus. Typisch sind, wie der Name vermuten lässt, die weiß getünchten Häuser sowie die engen Gassen, wie sie auch in Nordafrika oft zu finden sind. Schon berühmte Persönlichkeiten wie Ernest Hemingway, Orson Wells und Rainer Maria Rilke sind dem verführerischen Charme der Stadt erlegen, schreibt „Andalusien 30 Grad“.
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Auf den alter Bauten in Rondas Altstadt
Rondas Altstadt wurde auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau erbaut, über 700 Meter hoch in den Gebirgszügen der Sierra las Nieves gelegen. Früher war der Ort wegen des unwegsamen Geländes vor allem bei Schmugglern und Bandidos als Unterschlupf beliebt. Viele der Originalbauten sind aber heute nicht mehr zu sehen – denn vieles aus der Zeit der maurischen Herrschaft wurde nach der Eroberung durch die katholischen Spanier zerstört.
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Andalusien ist bekannt für seine weißen Dörfer, als eines der schönsten gilt schon immer Ronda unweit von Málaga.
© Quelle: Visit Spain
Ein paar Spuren sind aber noch zu finden, dazu zählen die Brücke Puente Viejo (Alte Brücke), die Casa del Gigante und der Palacio de Mondragón sowie die Baños Arabes (die Arabischen Bäder).
Zu diesen gelanden Reisende auch, wenn sie einen Spaziergang auf den alten Stadtmauern von Ronda machen. Unterwegs bietet sich auch ein schöner Blick auf das maurische Stadttor Puerto de Almocabar.
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Die Ruinen der Arabischen Bäder in Ronda.
© Quelle: imago images/dziewul
Am Rathausplatz, im südlichen Teil der Altstadt, befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit: Die Santa Maria la Mayor hat eine ziemlich lange und bewegte Geschichte hinter sich. Auf dem Gelände der zwischen dem 15. und späten 17. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik, Renaissance und des Barock errichteten Kathedrale befand sich archäologischen Funden zufolge zuvor eine Moschee. Im Jahr 1580 wurden große Teile des Gotteshauses durch ein schweres Erdbeben beschädigt. Der Wiederaufbau zog sich bis 1720.
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Die Plaza Duquesa de Parcent in Ronda.
© Quelle: imago images/Westend61
Von der Altstadt aus gelangen Einwohnerinnen und Einwohner über drei Brücken in den neuen Teil Rondas: die Puente Romano, die Puente Viejo und die bekannteste, die im 18. Jahrhundert erbaute Puente Nuevo. Von allen dreien aus bietet sich ein schöner Blick auf die Schlucht El Tajo.
Die Puente Romano ist die älteste und kleinste Brücke in Ronda – und vom Norden her ist sie der einzige Zugang zur Altstadt in die Viertel San Miguel und Arrabal Viejo. Im Mittelalter stand hier noch das Stadttor El Puente, doch das wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zerstört.
Der berühmte Aussichtspunkt auf die Puente Nuevo
Das Wahrzeichen Rondas ist aber die Puente Nuevo. Die allermeisten Touristinnen und Touristen wollen den Blick aus der Schlucht auf die Brücke sowie den Wasserfall, der sich unter dem untersten von vier Torbögen in die Tiefe stürzt, genießen. Möglich ist das am „Mirador Puente Nuevo de Ronda“ und am „Arco del Cristo“. Zu beiden Aussichtspunkten führt ein unbefestigter und teils steiler Weg, der am Platz Plaza María Auxiliadora startet.
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Ein Reisender blickt auf die berühmte Puente Nuevo in Ronda.
© Quelle: imago images/Addictive Stock
Weitere schöne Blicke auf die Schlucht bieten sich von den zwei anderen Brücken, vom ehemaligen Rathaus und der Casa del Rey Moro, dem „Haus des Maurenkönigs“. Von dort aus gelangen Gästinnen und Gäste über in den Fels geschlagene Treppen – La Mina – bis hinunter in den Tajo de Ronda. Die Schlucht ist bis zu 120 Meter tief und 90 Meter breit, durch sie fließt der heute recht kleine Fluss Rio Guadelevin.
Plaza de Torros – berühmte Stierkampfarena
Die Puente Nuevo stammt von José Martín de Aldehuela, und der Architekt ist außerdem für ein weiteren bekannten Bau der Stadt verantwortlich: Ab dem Jahr 1783 baute er die Plaza de Toros, eine der ältesten und größten Stierkampfarenen Spaniens.
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Die prächtige Plaza de Toros in Ronda wurde 1785 eröffnet.
© Quelle: imago images/CHROMORANGE
Sie ist der bekannteste Anlaufpunkt für Touristinnen und Touristen im jüngeren Stadtteil El Mercadillo. Von außen sieht der Bau schlicht aus, doch im Inneren ist er prächtig – typisch für den späten spanischen Barock. Die Arena bietet rund 6000 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz, die auch heute noch Stierkämpfe verfolgen.
Lokale Küche und Wein in den Bodegas
Der restliche neue Teil Rondas ist vor allem für Shopping-Fans etwas: Sie sollten immer der Carrera Espinel ins Zentrum folgen. Dort gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Wer die lokale Küche probieren will, sollte sich auf Tapas und relativ einfache Gerichte wie Tomatensuppen mit Knoblauch oder Eintöpfe mit Kichererbsen einstellen. Beliebt sind auch Wildgerichte mit Rebhuhn oder Kaninchen. Eine typische Nachspeise heißt Yemas del Tajo, sie wird aus Sirup, Eigelb und Brandy zubereitet.
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Die Plaza de Toros, die Stierkampfarena in Ronda, ist das Tor zum neuen Teil der Stadt.
© Quelle: imago images/Ryhor Bruyeu
Zum Essen dazu werden gern lokale Weine gereicht – die in der Umgebung angebauten tragen die geschützte Bezeichnung Sierras de Málaga. Rund um Ronda gibt es zahlreiche Bodegas, die auch Verkostungen anbieten. Bei Touristinnen und Touristen beliegt ist die Bodega San Francisco am Plaza Ruedo Alameda. Wer abends noch rausgehen will, sollte durch die Straßen Calle Jerez, Mariano Souvirón und Avenida Doctor Fleming schlendern.
Ronda ist außerdem ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in der wilden Gebirgslandschaft Serranía de Ronda. Sie unterteilt sich in drei Wandergebiete: Sierra de Grazalema, das Tal des Río Genal und Sierra de las Nieves. Besonders ist beispielsweise der Pinsapar, der größte zusammenhängende Igeltannenwald der Welt – durch ihn führt ein Wanderweg von Grazalema nach El Bosque. Wer ans Mittelmeer will, muss etwa 35 Kilometer zur Costa del Sol fahren.
Anreise nach Ronda
Reisende kommen per Zug, Bus oder Auto gut nach Ronda. Mehrere Regionalzüge aus Granada, Córdoba und Málaga halten täglich am Bahnhof des Ortes. Der Hochgeschwindigkeitszug Altaria verbindet Ronda zweimal täglich mit der spanischen Hauptstadt Madrid.
Autofahrer gelangen über verschiedene Landstraßen in die Stadt. Von Málaga sind es etwa 100 Kilometer, von Sevilla 130 und Granada 180.
Reisereporter