Urlaub in Masuren: Was zeichnet die Region in Polen aus?
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Ein Boot liegt im Großen Sellmentsee. Die masurische Seenplatte ist eines der schönsten Gebiete Polens.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Eine der schönsten Landschaften Polens erstreckt sich im Nordosten des Landes in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Bekannt als das „Land der tausend Seen“ ist die Region Masuren ein Naturparadies, in dem das Wasser die Hauptrolle spielt. Wir verraten dir, was die Region für Urlaub in Polen so besonders macht.
Wo ist es am schönsten in den Masuren?
Es ist der Mix aus Natur, Wasser und kleinen Orten, der die Region so besonders macht. Highlights gibt es viele, wir zeigen dir die wichtigsten Stationen für deinen Masuren-Urlaub.
Die Großen Masurischen Seen
Die Großen Masurischen Seen sind Teil der Masurischen Seenplatte. Die größten Seen sind der Spirdingsee, das größte Binnengewässer Polens, und der Mauersee. Die Seen sind durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden, sodass ein großes und dichtes Wasserwegenetz entstanden ist. Das Große Masurische Seengebiet ist eine der touristischen Regionen Polens.
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Das zusammenhängende See-Gebiet besteht aus über 3000 Seen.
© Quelle: imago images/Peter Schickert
Gleichzeitig sind die Großen Masurischen Seen Lebensraum für seltene Vögel wie Kormoran, Haubentaucher, Blesshuhn, Reiher, Höckerschwan, Storch, Schwarzmilan, Steinadler und Seeadler. Östlich der Masurischen Seen verändert sich die Landschaft: Es wird hügeliger, weshalb diese Ecke auch gerne als Buckelmasuren bezeichnet wird. Hier herrscht noch mehr Ruhe, denn der Osten der Region ist touristisch weniger erschlossen als der Westen.
Der Oberlandkanal
Der Oberlandkanal ist der längste Schifffahrtskanal in Polen und verbindet Ostróda mit Elbląg. Er wird von zahlreichen Touristen angesteuert, weil er ein technisches Wunder ist. Die Strecke ist 81 Kilometer lang und würde eigentlich rund 30 Schleusen benötigen, um die 100 Meter Höhenunterschied überwinden zu können.
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Der Oberlandkanal in Polen gilt als technisches Wunder.
© Quelle: IMAGO/imagebroker
Stattdessen wurde eine andere Lösung geschaffen: Es wurden fünf schiefe oder auch geneigte Teilstrecken etabliert, bei denen jeweils pro Abschnitt mit einem Rollwagen 21 Meter überwunden werden. Diese speziellen Loren rollen auf einer mit Gras bewachsenen Böschung auf Gleisen und sind als Standseilbahnen ausgelegt, die von Wasserrädern angetrieben werden. Erfunden wurde diese Technik von dem preußischen Ingenieur Georg Jacob Steenke. Das Kanalsystem gilt als technisches Denkmal und steht unter Denkmalschutz.
Der Krutynia-Fluss
Der fast 100 Kilometer lange, kristallklare Fluss Krutynia gilt als schönster Fluss in Masuren. Er entspringt nördlich vom Dorf Warpuny und mündet in den Bełdany-See in der Nähe des Dorfes Iznota. Unterwegs fließt er durch die Johannisburger Heide und ab dem Mokre-See durch das Masurische Landschaftsschutzgebiet.
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Der Krutynia gilt als schönste Kajakroute Europas.
© Quelle: imago images/BEW Authors
Bekannt und beliebt ist der Krutynia wegen seiner Kajakmöglichkeiten. Der Kajakwanderweg hat eine Länge von 91 Kilometer und wird gerne als schönste Kajakroute Europas bezeichnet. Die Strecke führt durch 16 Seen und mehrere Flussabschnitte.
Olsztyn
Die Hauptstadt von Masuren ist Olsztyn. Rund 170.000 Menschen leben hier. Die Stadt wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gegründet, ihr Wahrzeichen ist die mächtige Burg Allenstein mit ihrem Rundturm, den Dachzinnen und den markanten Backsteingebäuden. Willst du mehr über die Region lernen, solltest du das „Museum für Ermland und Masuren“ besichtigen, das sich in der Burg befindet. Ein großer Teil der Ausstellung ist dem ehemaligen Burgherrn und Verwalter des Domkapitels, Nikolaus Kopernikus, gewidmet.
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Olsztyn ist die Hauptstadt von Masuren.
© Quelle: imago images/borkowski piotr
Weitere Sehenswürdigkeiten sind das spätgotische Rathaus aus dem 16. Jahrhundert mit seinen Mauerbögen und das Haus Stare Miasto 11, das sogenannte Bürgermeisterhaus, das das ältestes noch erhaltene Gebäude der Stadt ist. Olsztyn ist mit 30000 Studenten eine junge Stadt und hat eine hippe Kneipenszene. Um den Fischmarkt reihen sich Boutiquen, Galerien und Cafés, am Marktplatz und in seinen Laubengängen gibt es viele Kneipen und Biergärten.
Lötzen
Nur rund 90 Kilometer von Olsztyn entfernt liegt Lötzen, ein beliebter Urlaubsort und ein Zentrum des Wassersports. Das Städtchen wurde bereits 1340 gegründet und besticht mit seiner herrlichen Lage auf einer Landzunge zwischen zwei Seen. Der Tourismus fing im 19. Jahrhundert an, richtig los ging es aber in den 1920er-Jahren, als Hotels, Pensionen, Segel- und Ruderklubs und Restaurants eröffnet wurden.
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In Lötzen starten viele Ausflugsschiffe, Segler und Motorbootfahrer auf die Wasserwege.
© Quelle: IMAGO/imagebroker
Heute ist Lötzen der Ausgangspunkt für viele Ausflugsschiffe oder Segler und Motorbootfahrer, aber auch für Hausboot-Urlauber, die ihre Wasserreise ab Lötzen starten. Die touristische Infrastruktur ist prima ausgebaut. Es gibt mehrere Seglerhäfen, Hotels und zahlreiche Pensionen.
Frombork
Dem Namen Nikolaus Kopernikus begegnet man häufig in Masuren, vor allem in der Stadt Frombork. Der berühmte Astronom hat bis zu seinem Tod im Jahr 1543 hier gelebt und seine Theorie des Heliozentrischen Weltbilds entwickelt, die besagt, dass sich die Erde um ihre eigene Achse und jedes Jahr einmal um die Sonne dreht.
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Im Dom von Frombork befindet sich das Grab von Nikolaus Kopernikus.
© Quelle: imago images/BEW Authors
Im Dom der Stadt, die an das Frische Haff an der Ostsee grenzt, befindet sich sein Grab, im Bischofspalast neben dem Dom ist das Nikolaus-Kopernikus-Museum. Einen tollen Blick über die Stadt hast du vom Glockenturm, der schräg gegenüber vom Dom steht: Bei guter Sicht siehst du weit über das Frische Haff bis zur russischen Exklave Kaliningrad.
Mikołajki
Der bekannteste und beliebteste Ferienort in Masuren ist das Städtchen Mikołajki. Hier leben nur rund 3800 Einwohner, im Sommer füllt sich Mikołajki aber mit unzähligen Touristen. Kein Wunder, denn der Ort gilt als Zentrum des polnischen Wassertourismus. Mikołajki ist auch Stützpunkt der „Weißen Flotte“: Ausflugsschiffe fahren von hier aus in viele andere bekannte Urlaubsorte.
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Mikolajki gilt als Zentrum des polnischen Wassertourismus.
© Quelle: imago images/Peter Schickert
In den Sommermonaten herrscht am Bootshafen buntes Treiben und die Cafés, Eisdielen, Kneipen und Restaurants sind voll. Es gibt viele Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in Mikołajki. Sehenswert ist die evangelische Kirche aus dem Jahr 1842 und der Rathausplatz mit seinen Kaufmanns-Häusern.
Gołdap
Gołdap ist die einzige Kurstadt in der Woiwodschaft Ermland-Masuren und bekannt für Mineralquellen und Moorvorkommen, die eine Vielzahl von Kur- und Wellnessanwendungen ermöglichen. Seit dem Jahr 2000 erhielt die Stadt den offiziellen Status eines Kurortes.
Die Thermalquellen von Gołdap sind eine der Hauptattraktionen des Kurorts, wichtig ist auch der Heilschlamm, der im nahe liegenden Dorf Niedrzwica abgebaut und im Kurhaus vor den Behandlungen verarbeitet wird. Zusätzlich zu den Kur- und Wellnessanwendungen bietet Gołdap auch viele Möglichkeiten für Aktivitäten im Freien wie Wandern, Radfahren, Angeln und Wassersport.
Urlaub in Masuren: Wo liegt die Region in Polen?
Die Region Masuren liegt im Nordosten Polens in der Woiwodschaft Ermland-Masuren und im Süden der früheren preußischen Provinz Ostpreußen. Im Norden grenzt Ermland-Masuren an das Königsberger Gebiet, das zu Russland gehört, die anderen Nachbar-Woiwodschaften sind Podlachien, Masovien, Kujaven-Pommern und Pommern.
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Eines der schönsten Gebiete Polens: Die Masurische Seenplatte.
© Quelle: IMAGO/BE&W
Masuren nimmt innerhalb der Woiwodschaft Ermland-Masuren den östlichen Teil ein. Meist wird unter dem Begriff Masuren vor allem das Gebiet der Masurischen Seen verstanden. Das zusammenhängende See-Gebiet ist das größte Süßwasserreservoir des Landes und besteht aus über 3000 Seen und zahlreichen Flüssen und Kanälen, die in der Eiszeit entstanden. Teilweise werden auch kleinere Seenplatten, die sich bis zur litauischen Grenze anschließen, zu Masuren gerechnet, obwohl sie in der Woiwodschaft Podlachien liegen.
Woher kommt der Name Masuren?
Viele Urlauber haben sich im Sprachgebrauch angewöhnt, „die Masuren“ zu sagen, das Gebiet braucht aber keinen Artikel. Der korrekte Name der Woiwodschaft lautet Ermland-Masuren, der inoffizielle Name Masuren etablierte sich im 18. Jahrhundert, als sich viele evangelische Zuwanderer aus dem südlicher gelegenen Masowien in Ostpreußen angesiedelt hatten. Der Eigenname der Masowier bedeutet „Mensch“ oder „Einwohner“.
Wie viele Menschen leben in Masuren?
Die Gesamtregion Ermland-Masuren hat eine Fläche von 25.000 Quadratkilometern, rund 1,5 Millionen Menschen leben hier. Was nach viel klingt, ist umgelegt auf die Größe der Region wenig: Pro Quadratkilometer gibt es nur 60 Einwohner. Im Urlaub in Masuren bedeutet das, dass dich viel Ruhe, Entspannung und oft auch Einsamkeit inmitten herrlicher Natur erwarten.
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Die Region Masuren ist bekannt als das „Land der tausend Seen“.
© Quelle: imago images/Curioso_Travel_Phot
Was kann man im Urlaub in Masuren machen?
Im Urlaub ist alles möglich, egal ob auf dem Wasser oder an den Ufern der Seen: schwimmen, wandern, Rad fahren, segeln, Boot fahren, Kajak oder Kanu fahren. Weil es viele verschiedene Seen gibt, ist die Stimmung und das Angebot überall anders. Es gibt Seen in allen Größen, von ruhigen Gewässern über Wassersport-Seen bis hin zu Seen mit Partyzonen.
Der Spirdingsee und der Mauersee sind bekannt als Segelreviere. In den letzten Jahren wurden eine ökologisch-touristische Infrastruktur ausgebaut und Bedingungen für eine ökologische Segeltouristik geschaffen. Der Nidzkie-See ist einer der unberührten Seen in Masuren. Das gesamte Gewässer ist als Ruhezone ausgewiesen, weshalb keine Motorboote fahren dürfen. Im nördlichen Teil Masurens ist der Mamry-See bekannt für seine Inseln, von denen viele als Schutzgebiete für Wildvögel dienen. Insgesamt gibt es 33, die wegen ihrer Bedeutung als ornithologisches Reservat nicht zugänglich sind.
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Zu Wasser oder zu Land unterwegs in der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen.
© Quelle: imago images/imagebroker
Im Urlaub in Masuren kann man sowohl eine Rundreise machen als auch eine Sternfahrt, von Dorf zu Dorf fahren oder die Wasserwege erkunden – mit Kanu, Kajak, Motorboot oder Ausflugsboot. Wer direkt auf dem Wasser einchecken möchte, kann eine Kreuzfahrt buchen oder ein Hausboot mieten. Interessant sind auch Angebote wie kombinierte Rad- und Schiffsreisen oder Rad- und Wanderreisen in Masuren.
Wo kann man im Urlaub in Masuren übernachten?
Das Angebot ist vielfältig und für jedes Budget geeignet. Es gibt schicke Seehotels genauso wie Campingplätze, Ferienhäuser und Familienpensionen. Die Region gilt als familienfreundlich, spannend für Kinder sind Ferien auf dem Bauernhof im Urlaub in Masuren. Ein Highlight ist ein Urlaub auf dem Hausboot, in dem man selbst über die Masurischen Seen schippert.
Reisereporter