Österreich

Skiurlaub in Österreich: In Schladming dem Genuss auf der Spur

An den Hängen der Vier-Berge-Skischaukel liegt schon eine Menge Neuschnee.

An den Hängen der Vier-Berge-Skischaukel liegt schon eine Menge Neuschnee.

Der Vormittag auf den Bergen über Schladming in Österreich bietet Überraschungen. So kommt ein gut Siebenjähriger im blauen Skianzug aufgeregt die Treppe an der „Sky-Toilette“ heruntergehüpft, einem modernen Containergebäude schräg gegenüber dem Burgstallalmlift oben auf dem Planai. „Ich habe mich ordentlich auf die Brille gesetzt, wie ihr das immer wollt“, kräht er eifrig seinen Eltern entgegen, „und sogar zweimal gespült. Aber das habt ihr ja alles gesehen.“

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Von der Ski-Toilette in den Bergen über Schaldming aus haben Besucherinnen und Besucher beste Aussichten – wie vielerorts im Skigebiet.

Von der Ski-Toilette in den Bergen über Schaldming aus haben Besucherinnen und Besucher beste Aussichten – wie vielerorts im Skigebiet.


Sauberer Irrtum, Junge! Sie hatten gar nichts gesehen, außer sich selbst in zwei verspiegelten Fensterscheiben außen an der Toilette. Ihr Kind allerdings hatte auf dem Örtchen freie Sicht auf die Erziehungsberechtigten, den in der Sonne funkelnden Schnee und das Blau am Himmel.

Das innen angebrachte Schild hatte der Junge offenbar nicht gelesen: „Sie können sicher sein, dass nur Sie einen traumhaften Ausblick haben und kein Gast von außen einen wunderbaren Einblick hat.“ Ein netter Gag der alpinen Sanitärausstatter in Schladming, der dem Gast neue Horizonte beim dringenden Geschäft eröffnet.

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In den Spaßpark auf der Reiteralm

Ein paar Kilometer weiter, auf der per Skischaukel schnell erreichbaren Reiteralm, die nächste Überraschung, diesmal muss sie persönlich durchstanden werden. Skiführerin Sabrina Nagl vom heimischen Tourismusverband, zufälligerweise auch akrobatisch fahrendes Mitglied des örtlichen Ski-Demo-Teams, hat den Reporter lächelnd in den Spaßpark gelockt: „Auffi, das schaffen doch Babys.“

Am Funpark kennt sich Skiführerin Sabrina Nagl bestens aus.

Am Funpark kennt sich Skiführerin Sabrina Nagl bestens aus.

Gefahren wird die „Fun-Slope“ für mittelprächtige Skifahrerinnen und Skifahrer sowie Amateurinnen und Amateure, die nicht mehr unbedingt den Pflug zum Bremsen brauchen. Es läuft leiwand, wie die Österreicherinnen und Österreicher sagt, also wunderbar leicht in den sanften Steilkurven und auf den niedlichen Hopserhindernissen.

Mit dem Skipass gibt es ein Erinnerungsfoto

Die Skiführerin hat allerdings nicht auf die Tücke im Ziel hingewiesen. Da durchfährt man entspannt ein garagengroßes Tor, aber dass die Piste dahinter treppengleich mehr als einen Meter tiefer weitergeht, ist im diffusen Licht nicht zu erkennen. Der Sprung wird mit dem Hintern abgefedert.

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Damit haben die vorausschauenden Betreiber der Anlage bei den meisten Gästinnen und Gästen offenbar aber gerechnet. Ein paar Meter weiter kann man sich, wie auf dem Rummel nach der Wasserbahn, mithilfe des Skipasses kostenlos ein Foto seiner Stuntszene herunterladen und sofort an die Lieben nach Hause schicken, mit Kommentar: „Überlebt!“

Sabrina Nagl weiß, wie Skifahrerinnen und Skifahrer auf der Reiteralm an ihr Erinnerungsfoto aus dem Automaten kommen.

Sabrina Nagl weiß, wie Skifahrerinnen und Skifahrer auf der Reiteralm an ihr Erinnerungsfoto aus dem Automaten kommen.


Umsichtige Toilettengänge und spaßige Nummern im Funpark sind allerdings längst nicht alles auf der Skischaukel an der Grenze von Salzburg und der Steiermark. Die sportlich orientierten Kundinnen und Kunden kennen Schladming und die dazugehörigen Gemeinden als populäre und durchaus anspruchsvolle Standorte für Weltmeisterschaften und wichtige Rennen.

Mehr als einfacher Pistenspaß

In diesem Teilgebiet des riesigen Ski-amadé-Zusammenschlusses gibt es 43 recht moderne Lifte und Bahnen, 123 Kilometer Pisten (von 760 in ganz Ski amadé) – und dazu eben 56 Hütten, die sich mit nochmals gesteigerter Qualität durch die komplizierte kommende Saison unter Corona-Bedingungen kämpfen wollen.

Magdalena Putz vom hiesigen Ski-Marketing hat sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen, der Gastronomie und dem Küchenpersonal einiges ausgedacht, um Gästinnen und Gäste von einer besonderen kulinarischen Slalomfahrt zu überzeugen. „Bei uns sollen sie richtig genießen können“, sagt sie.

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Viel zum Probieren auf der Steirischen Genussroute

Also los, ab auf die Steirische Genussroute, eine von 13 angebotenen Varianten, die für Hungrige bereits an der Talstation in Haus beginnen kann. In der Almarena wird ein perfekt schlatzig angerichtetes Rührei mit Brot serviert, das dazu gereichte lokal produzierte Kernöl macht die Muskeln geschmeidig und kräftig. Was auch dringend nötig ist für den Reporter, der von Skiführerin Simone Schartner die Damen-Weltcup-Piste am Hauser Kaibling heruntergescheucht wird.

Die Expertin erledigt die Abfahrt selbstverständlich um Längen und Welten eleganter, sie vermittelt dabei auch gleich die aktuellen Trends beim Wedeln: „Es wird wieder enger gefahren, die alte Schule.“ Was vor allem den Touristinnen und Touristen entgegenkommen wird, die vor 30 Jahren begonnen und technisch seither nichts dazugelernt haben.

Auf den Pisten und den vielen Verbindungsrouten wurde für eine beständige Unterlage seit ein paar Wochen fleißig mit Schneekanonen gearbeitet.

Auf den Pisten und den vielen Verbindungsrouten wurde für eine beständige Unterlage seit ein paar Wochen fleißig mit Schneekanonen gearbeitet.


Nichts dazulernen am Herd muss ganz sicher der Chefkoch der Krummholzhütte, wo die Genussroute Mittag macht. Kellner Michael Griesser serviert saftige Lammbratwurst mit Ingwer-Krautsalat, Röstzwiebeln und Schwarzbeersenf. Alles kommt zügig in satt machender Menge auf einem großen Teller, der am Ende kaum mehr kostet als das bei Skitouristinnen und -touristen beliebte Schnitzel mit Pommes oder die bewährten Bolognese-Spaghetti.

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Kellner Michael Griesser serviert an der Krummholzhütte Lammbratwurst mit Ingwer-Krautsalat.

Kellner Michael Griesser serviert an der Krummholzhütte Lammbratwurst mit Ingwer-Krautsalat.

Danach wird wieder viel eng gefahren – sanft, schnell, auch mal auf erlaubten Routen neben der Piste – bis zum Schluss an der Männer-Weltcup-Abfahrt runter nach Schladming die Quellbodenhütte zum Nachmittagsgenuss bittet. Es gibt feine Krapfen mit Honig, tut natürlich auch gut.

Starkoch hat Almkulinarik entwickelt

Man trifft in der Gegend auch Richard Rauch, den Tim Mälzer Österreichs. Der Starkoch, bekannt aus diversen TV-Formaten, steht zumindest als Werbefoto auf vielen Hüttentischen. Der 37-Jährige hat für Schladming eine „Almkulinarik“ entwickelt, die am Tisch sofort ins Auge fällt. Aufsteller werben etwa auf der Schnepfnalm im eher athletisch orientierten Teil- und Steilgebiet Reiteralm für Hirschrückensteak mit Mohnbutter, Speckzwetschgen und Rotkrautknödel. Rauch hat die Rezepte zusammen mit den ansässigen Kochexperten entwickelt. Es schmeckt tierisch lecker.

An den Genussrouten und vielen Hütten weisen Schilder einen appetitlichen Weg.

An den Genussrouten und vielen Hütten weisen Schilder einen appetitlichen Weg.

Einen Teller Pommes Frites mit Ketchup – keine Bange, liebe Ski-Eltern – gibt es zur Not fast überall auch, allerdings nicht auf der Hochwurzenalm, der urigsten Hütte im gesamten Gebiet. Man kurvt dorthin mit Skiern von der Hochwurzen-Bergstation 100 Meter bergab auf der Rodelbahn, muss dabei ein wenig auf den johlenden Querverkehr aufpassen, dann kann bei Hüttenwirt Gottlieb Stocker die perfekt gewürzte Almroulade – eine Schweineroulade mit lokalem Steirerkäse, Bauernschinken und Wurzelgemüsenockerl – geordert werden. Deftig – und ebenfalls bezahlbar.

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In der urigen Hochwurzenalm sind Reisende von Dezember bis Ostern willkommen.

In der urigen Hochwurzenalm sind Reisende von Dezember bis Ostern willkommen.

Viele Zutaten stammen aus der Region

Die Produkte auf den speziellen Futterrouten stammen überwiegend aus heimatnaher Produktion – sogar von einem Schafbauern, der seine Herde im Sommer auf den Wiesen in der Nähe der Bergstation des Hauser Kaiblings hält. Ein großes Kunststoffschaf, das reitbereit auf dem Gipfel für Fotos bereitsteht, weist auf die biologisch korrekte Tierhaltung der Gegend hin.

Heimatgold bietet lokale Produkte

Auf dem Heimweg, nahe der Planai-Talstation, quasi als Absacker auf der Genussskiroute, lohnt ein Besuch im Spezialitätenladen Heimatgold, wo Sonja Royer Zirbenschokolade oder den intensiven Steirer Käse anbietet. Einen Zirbenschnaps, auf Wunsch auch zwei, gibt es gratis dazu, und das ist am Ende des Tages auch eine schmackhafte Überraschung.

Sonja Royer bietet in ihrem Spezialitätenladen Heimatgold lokale Produkte an.

Sonja Royer bietet in ihrem Spezialitätenladen Heimatgold lokale Produkte an.

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Tipps für deine Reise nach Österreich

Aktuelle Situation: Mit Impf- oder Genesungsnachweis kombiniert mit einem negativen PCR-Testergebnis oder dem Boosternachweis ist die Einreise quarantänefrei möglich. Liegt bei der Einreise kein negatives Ergebnis oder ein Boosternachweis vor, sind eine elektronische Registrierung und eine Quarantäne nötig.

Anreise: Schladming im Ennstal liegt 100 Kilometer südlich von Salzburg und ist am besten über die Tauernautobahn (Ausfahrt Altenmarkt) zu erreichen. Mit dem Zug geht es von München über Salzburg Richtung Graz. Schladming hat einen Bahnhof.

Skigebiet:Schladming-Dachstein bietet 123 Kilometer Pisten aller Schwierigkeitsgrade. Über die Vier-Berge-Skischaukel gibt es flotte Verbindungen zwischen der Reiteralm und dem Hauser Kaibling. Installiert sind unzählige Schneekanonen, es gibt Funparks, Zeitmessstrecken, in Schladming sogar die Klangpiste, auf der man sich mit oben gewünschter Musik auf der Abfahrt beschallen lassen kann.

Skibusse fahren zum nahen Dachstein-Gletscher, wo ein kleines Skigebiet und etliche Attraktionen warten: die Hängebrücke, der Sky-Walk, der Eispalast und die Treppe ins Nichts. Der Sechs-Tage-Skipass Ski amadé kostet in der Hochsaison für einen Erwachsenen 299 Euro. Er gilt für alle fünf Regionen des Skiverbundes. Schon vor Ostern gibt es besondere Familienangebote.

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Im Skigebiet gilt aktuell die 2G-Regel, der Impfnachweis kann mit dem Skipass verknüpft werden. In Bussen, geschlossenen Gondeln und Liften sowie in Stationen (etwa beim Warten) und Toiletten müssen über 14-Jährige FFP2-Masken tragen, Kinder über sechs Jahre einen Mund-Nasen-Schutz.

Unterkünfte: In Schladming und den dazugehörigen Gemeinden gibt es eine Vielzahl von Ferienwohnungen und Hotels, aber auch einfache Frühstückspensionen, in denen Übernachtungen ab 50 Euro möglich sind.

Die Reise wurde unterstützt von Ski amadé. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.

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