Norwegen

Norwegen: Fjorde, Wasserfälle und der schnellste Strom

Der Hardangerfjord ist der zweitlängste und zweittiefste Fjord an der norwegischen Küste. Hier gibt es jede Menge zu entdecken.

Der Hardangerfjord ist der zweitlängste und zweittiefste Fjord an der norwegischen Küste. Hier gibt es jede Menge zu entdecken.

Der Alltag kann ziemlich grau sein. Norwegen im Sommer ist das Gegenteil davon. „Dann gibt es Farben im Übermaß, beeindruckende Kontraste und eine Welt voller Düfte“, sagt Kristoffer Fürstenberg von Fjord Norway und verspricht damit nicht zu viel.

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Wir sind unterwegs auf der Norwegischen Landschaftsroute Hardanger zum außergewöhnlichsten Wasserfall des Landes – Steinsdalsfossen nahe Norheimsund. Die Nebenstrecke schlängelt sich vorbei an idyllischen Fjordarmen, steilen Berghängen und blühenden Obstplantagen. Dann haben wir den berühmten Wasserfall erreicht.

Steinsdalsfossen nahe Norheimsund ist ein beliebtes Ausflugsziel in Westnorwegen.

Steinsdalsfossen nahe Norheimsund ist ein beliebtes Ausflugsziel in Westnorwegen.

Die Landschaft gleicht einer Postkarte: sattgrüne Wiesen, bunte Holzhäuschen, eine alte Brücke und dahinter der tosende Wasserfall. Er ist zwar nur 50 Meter hoch, wirkt aber von unten betrachtet viel größer. Steinsdalsfossen zählt zu den meistbesuchten Fällen in Norwegen, wohl auch, weil man unter ihm hindurchgehen kann, ohne nass zu werden. Na ja, fast – die Gischt sprüht einem schon etwas ins Gesicht. Aber das ist herrlich erfrischend.

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Apfelcidre vom Hardangerfjord

In Hardanger wird seit dem 14. Jahrhundert Obst angebaut. Auf dem Obsthof Lekve in Ulvik produziert Nils Lekve heute mit großer Leidenschaft Apfelcidre sowie Liköre und Branntwein. „Seit 140 Jahren ist der Betrieb in Familienhand. Ich bin die vierte Generation“, sagt er.

Während seine Vorfahren nur die Äpfel verkauften, hatte Nils Lekve die Idee, eine große Cidreproduktion zu beginnen, um das spritzige, alkoholische Getränk im eigenen Geschäft zu verkaufen. Mit 2.500 Litern fing der Apfelbauer im Jahr 2004 an.

Auf dem Obsthof Lekve in Ulvik produziert Nils Lekve spritzigen Apfelcidre.

Auf dem Obsthof Lekve in Ulvik produziert Nils Lekve spritzigen Apfelcidre.

„Schritt für Schritt haben wir die Produktion gesteigert, heute machen wir fast 200.000 Liter Cidre“, berichtet Lekve. Er kaufe mittlerweile sogar die Äpfel von benachbarten Bäuerinnen und Bauern dafür an. Mit seiner Geschäftsidee hat der Norweger demnach alles richtig gemacht. Kleinere und größere Gruppen können Führungen auf seinem Obsthof buchen.

Bootsbauer gibt Einblick in sein Handwerk

Eine wichtige Rolle in Westnorwegen spielt auch der Schiffsbau. In der Hardanger-Museumswerft erhalten Besucher einen spannenden Einblick in das traditionelle Handwerk – mit allem, was dazugehört. Man kann dem Schmied und Seilmachern bei der Arbeit zusehen und natürlich auch dem Bootsbauer.

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In der Hardanger-Museumswerft restauriert Peter Helland-Hansen in mühsamer Handarbeit ein altes Holzboot.

In der Hardanger-Museumswerft restauriert Peter Helland-Hansen in mühsamer Handarbeit ein altes Holzboot.

Peter Helland-Hansen ist dabei, einen alten Holzkahn zu restaurieren, bei dem die Planken noch wie bei den Wikingern ineinandergreifen. „Diese typische Bautechnik der Wikinger wurde gerade auf die Unesco-Welterbeliste gesetzt. Wir sind sehr stolz auf diese nordischen Boote und freuen uns, wenn Kunden ihre alten Schätze zum Restaurieren vorbeibringen“, erzählt Helland-Hansen, während er die Planken mit einem Hobel bearbeitet.

Ein bisschen Kultur in Bergen

Nach einem Zwischenstopp in Bergen, wo wir dem nahe gelegenen Edvard-Grieg-Museum Troldhaugen einen Besuch abstatten und abends im neu eröffneten Restaurant Frescohallen Seafood genießen, geht es am nächsten Tag mit einer Propellermaschine in gut zwei Flugstunden weiter gen Norden – nach Bodø. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel an der schönen Küste Nordlands.

Holzhäuschen gehören in Norwegen zum Landschaftsbild. In diesem direkt am Nordåsvann in Bergen komponierte Edvard Grieg viele seiner ­bekanntesten Werke.

Holzhäuschen gehören in Norwegen zum Landschaftsbild. In diesem direkt am Nordåsvann in Bergen komponierte Edvard Grieg viele seiner ­bekanntesten Werke.

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„Bodø ist ziemlich hässlich, aber die Umgebung ist ein Traum“, hatten mir meine skandinavienerfahrenen Nachbarn vor der Abreise gesagt. Um es vorwegzunehmen: Unsere gesamte Reisegruppe hat sich in den Ort schockverliebt. Bodø begeistert in vielerlei Hinsicht. Die Stadt ist gastfreundlich, jung und quirlig und hat tolle, sehr gut besuchte Restaurants, wo man fantastisch essen kann.

Auch das Nachtleben überzeugt. Man kann herrlich um die Häuser ziehen und den Abend in einer Kneipe oder Bar mit Einheimischen ausklingen lassen. Ein Insidertipp ist die Craig Alibone Patisserie und Champagneria. Hier gibt es sensationelle handgemachte Pralinen, französische Macarons und dazu ein Glas Champagner. Paradiesisch!

Bodø wird Kulturhauptstadt 2024

Bodø wird 2024 die erste Kulturhauptstadt Europas nördlich des Polarkreises. Ein Grund mehr, dem nördlichen Ort einen Besuch abzustatten. Der ansteckende Zukunftsoptimismus ist jetzt schon überall zu spüren. Man arbeitet daran, sich zu einer emissionsneutralen Smart City zu entwickeln.

Bodø wird 2024 die erste Kulturhauptstadt Europas nördlich des Polarkreises.

Bodø wird 2024 die erste Kulturhauptstadt Europas nördlich des Polarkreises.

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Dass die Stadt von manchen als hässlich empfunden wird, mag daran liegen, dass alte, historische Bausubstanz fehlt, woran aber leider die Deutschen die Schuld tragen. 1940, während der deutschen Invasion im Zweiten Weltkrieg, wurde die Stadt fast vollständig von Bombardierungen der Luftwaffe zerstört. 3.700 Menschen verloren dabei ihr Zuhause.

Saltstraumen ist ein Naturwunder

Was sollte man gesehen haben, wenn man so weit im Norden ist? Unbedingt das Naturwunder Salt­straumen, was Strom in Salten bedeutet, benannt nach der Region. Dem stärksten Gezeitenstrom der Welt ganz nah zu kommen kann lebensgefährlich sein, ist aber ein echter Touristenhype. Vor allem, wenn man bei einer Rib-Boot-Safari mittendrin ist in dem reißenden Strudel. Ein echter Nervenkitzel.

Der Saltstraum im Norden des Landes lässt sich am ­besten bei einer Rib-Boot-Safari erkunden.

Der Saltstraum im Norden des Landes lässt sich am ­besten bei einer Rib-Boot-Safari erkunden.


Die Dimensionen des Mahlstroms sind spektakulär. Durch eine 150 Meter schmale Meerenge zwischen dem äußeren und inneren Saltfjord zwängen sich 400 Millionen Kubikmeter Wasser. „Wenn der Strom sehr stark ist, kann er 15 Knoten im Durchschnitt strömen, was 28 Kilometer pro Stunde sind. Aber in den Wirbeln wird er noch schneller. Da kann er bis zu 22 Knoten stark werden – also 40 Kilometer pro Stunde“, erklärt Skipperin Meike Kathrin Zylmann, während sie sich darauf konzentriert, nicht zu nah an die Wasserwirbel zu geraten.

Denn dann könnte das Boot kentern und die Passagierinnen und Passagiere an Bord würden unweigerlich in die Tiefe gesogen.

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Artenvielfalt ist besonders groß

Durch die ständige Zufuhr des Wassers beherbergt der Saltstraum eine riesige Artenvielfalt, wie die Kapitänin berichtet. „Hier findet man eine sagenhafte Unterwasserfauna mit 36 verschiedenen Fischarten, Korallenbänken und Algenwäldern, deren Algen mehr als 30 Meter lang sind. Seeigel leben hier und Seeanemonen. Und wenn ihr im Fjord angelt und denkt, dass ihr einen Fisch rausholt, kann es auch eine Seegurke sein“, sagt sie.

Meike Kathrin Zylmann arbeitet als Skipperin bei Boot-Safaris auf dem Saltstraumen.

Meike Kathrin Zylmann arbeitet als Skipperin bei Boot-Safaris auf dem Saltstraumen.


Überhaupt: Die Natur rund um Bodø ist ein Traum. Mal sieht es in der grünen, unberührten Wildnis mit den vielen Moosen und Flechten aus wie im Auenland bei den Hobbits, ein paar Kilometer weiter kann man Gletscher und Berge erklimmen, Seeadler beobachten oder am Strand bei acht Grad Celsius Wassertemperatur im Atlantik baden. Das ist großartig, wenn einen die Sonne anschließend wärmt.

Man kann gar nicht genug bekommen von der einsamen Gegend. „Das ist die Besonderheit von Norwegen“, meint Kristoffer Fürstenberg. Du kannst im Sommer vom Skilaufen in den Bergen in 45 Minuten zum Schwimmen und Bootfahren ans Wasser gelangen. Norwegen ist eine Ziel für alle.“

Tipps für deine Reise nach Norwegen

Anreise: Direktflüge nach Bergen in Norwegen gibt es ab Frankfurt am Main. Von verschiedenen anderen deutschen Flughäfen ist ein Flug mit Zwischenstopp möglich. Die norwegische Fluggesellschaft ­Widerøe bietet Linienverkehrsflüge ­zwischen 50 norwegischen Flughäfen an.

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Attraktionen:Hardanger-Saft-und-Ciderfabrik: Øvre Lekve 17, 5730 Ulvik. Führungen gibt es von montags bis samstags zweimal täglich, nach Anmeldung.
Hardanger-Museumswerft: ­Sandvenvegen 56 A, 5600 Norheimsund.
Stella Polaris bietet Rib-Boot-Safaris auf dem Saltstraum an. Die Teilnahme kostet 850 Norwegische Kronen (NOK), also etwa 83 Euro, für ­Erwachsene und 450 NOK, also etwa 44 Euro, für Kinder.

  

Die Reise wurde unterstützt von Fjord Norway, dem Northern Norway Tourist Board und ­Widerøe. Über ­Auswahl und Ausrichtung der ­Inhalte entscheidet allein die ­Redaktion.

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