Malerische Wasserkanäle: Grachten-Städte der Niederlande
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Blick auf den Beestenmarkt und die De-Valk-Windmühle in Leiden – eine der schönsten Grachtenstädte der Niederlande.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Wer schon mal in den Niederlanden war, der weiß, dass die Grachten einen ganz besonderen Charme haben. Meistens verlaufen die Kanäle mitten durch die Städte entlang traditioneller Häuser und wunderschöner Promenaden. Wenn dann gerade noch ein alter Kahn gemütlich über das Wasser schippert, ist die romantische Atmosphäre perfekt.
Damit du die Romantik der Grachten aber nicht zwischen den überfüllten Straßen von Amsterdam suchen musst, stellt der reisereporter dir sieben niederländische Städte abseits von Amsterdam vor, in denen du entlang malerischer Wasserwege spazieren kannst.
1. Leiden
Wer schöne Grachten sehen will, der muss nach Leiden reisen. In der Stadt in Südholland findest du die Rapenburg, die als eine der schönsten Grachten der Niederlande gilt. Noch eine weitere Besonderheit: Die älteste Universität des Landes wurde 1575 in Leiden gegründet – sogar der niederländische König, Willem-Alexander, wohnte während seiner Studentenzeit in der Stadt.
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In dieser Zeit hat er bestimmt auch den ein oder anderen Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten Straßen entlang der Grachten und über die Brücken von Leiden unternommen – dazu eignet sich der Ort nämlich perfekt. Wer nicht laufen will, kann auch eine Bootstour über die Wasserstraßen machen.
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Die Rapenburg in Leiden gilt als die schönste Gracht der Niederlande.
© Quelle: imago images/Picture Partners
Neben den malerischen Grachten ist Leiden auch für seine sogenannten Hofjes bekannt. Das sind kleine Häuschen, die um einen Innenhof errichtet wurden und eine tolle Atmosphäre ausstrahlen. Als Studentenstadt gibt es in Leiden auch eine große Anzahl an Cafés, Restaurants und Kneipen – mit Aussicht auf die Grachten.
Wer die Stadt Anfang Oktober besucht, wird Zeuge des „Leidens Ontzet“. Das berühmte Festival mit Jahrmarkt, Parade, Feuerwerk und vielen weiteren Highlights findet immer am 2. und 3. Oktober statt.
2. Groningen
In Groningen werden die Grachten auch Diepen genannt, dementsprechend machst du hier eine Bootsfahrt über den Diepenring – das macht die Wasserstraßen der Stadt jedoch nicht minder schön. Entlang der malerischen Kanäle gibt es auf einem Spaziergang spannende Cafés, Restaurants und Geschäfte zu entdecken – als Studentenstadt hat Groningen davon einige zu bieten.
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In Groningen kannst du entlang traumhafter Grachten spazieren gehen.
© Quelle: imago images/IP3press
Besucherinnen und Besucher sollten sich auf jeden Fall auch den Hafen im Viertel Reitdiep anschauen. Hier erwarten dich farbenfrohe Häuschen, die sich im Wasser spiegeln und skandinavischen Charme verbreiten – das ein oder andere schöne Foto lässt sich hier recht einfach knipsen. Geöffnet hat der Yachthafen täglich von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr abends.
Das Wahrzeichen der Stadt ist aber der Martiniturm. Dabei handelt es sich nicht um die Lieblingsbar von James Bond, sondern um einen 97 Meter hohen Kirchturm. Von dem hast du einen tollen Ausblick über die Stadt und ihre Grachten. Der Turm ist unter der Woche von 13 bis 17 Uhr geöffnet, am Wochenende von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt für Kinder bis zwölf Jahren kostet 4 Euro – sonst sind 6 Euro fällig.
3. Leeuwarden
Weiter geht die Reise entlang der niederländischen Grachten nach Leeuwarden – von Groningen aus nur etwa eine Stunde mit Auto oder Zug Richtung Westen. Durch das historische Zentrum der Stadt solltest du auf jeden Fal einen Spaziergang machen und dich dabei von der tollen Architektur und den vielen netten kleinen Geschäften und Cafés verzaubern lassen – immer mit Bick auf das sanft fließende Wasser der Grachten.
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Auch zur sogenannten blauen Stunde sind die Grachten in Leeuwarden ein tolles Erlebnis.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Wenn das noch nicht als Grund für einen Besuch in Leeuwarden reicht, lässt du dich vielleicht von einem schiefen Turm überzeugen, und zwar von einem, der den in Pisa vor Neid erblassen lässt. Der Oldehove ist nämlich schiefer als sein italienischer Konkurrent. Obwohl er schief ist, können Besucherinnen und Besucher bis auf das Dach des Turmes und einen tollen Ausblick über Leeuwaren genießen. Von April bis Oktober ist er täglich von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Kinder unter zwölf zahlen 1,50 Euro; Zwölf- bis 18-Jährige 2,50 Euro; Erwachsene 3,50 Euro.
Da die Stadt in Friesland liegt, kannst du von dort natürlich auch gut Ausflüge auf die friesischen Inseln unternehmen – zum Beispiel Ameland. Oder du bleibst in Leeuwarden und informierst dich im Fries Museum über die spannende Geschichte der Region. Das Museum hat dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Für Erwachsene kostet der Eintritt 15 Euro, Studenten zahlen 7,50 Euro, unter 17 Jahren ist es kostenlos.
4. Alkmaar
Von Friesland geht es in die Provinz Noord-Holland nach Alkmaar. Trotz seiner mehr als 100.000 Bewohner gilt die Stadt als gemütlich und ruhig. Das hat wahrscheinlich auch mit den entspannenden Grachten zu tun, die das historische Stadtzentrum umgeben.
Beim Spaziergang entlang der Wasserstraßen wird dir ziemlich sicher auch eines der Wahrzeichen der Stadt ins Auge springen. Die alte Kapelle De Waag aus dem 14. Jahrhundert war schon Krankenhaus, Unterkunft für verarmte Reisende und später auch Wiegehaus für den Handel.
Hier wird auch heute noch Käse gewogen und dann jeden Freitag auf dem berühmten Käsemarkt von Alkmaar verkauft. Der Markt findet direkt vor dem Gebäude auf dem Platz Waagplein statt.
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Wenn du entlang der Gracht Luttik Oudorp läufst, hast du einen tollen Ausblick auf De Waag.
© Quelle: Getty Images
Auf dem Käsemarkt in Alkmaar findet der Handel mit dem niederländischen Nationalprodukt noch auf ganz traditionelle Art und Weise statt – zu sehen ist das für Besucherinnen und Besucher von April bis September.
Nach so viel Käse hast du dir dann ein bisschen Erholung in einem Café oder Restaurant verdient – am besten mit Blick auf die Gracht. Oder du machst einfach direkt ein Rundfahrt mit einer der angebotenen Bootstouren über die Kanäle.
5. Utrecht
Wer schöne Grachten in den Niederlanden sucht, darf Utrecht nicht verpassen. Die viertgrößte Stadt der Niederlande liegt relativ zentral im Land, wird von Reisenden aber häufig links liegen gelassen – mit Touristenmassen wie in Amsterdam brauchst du hier nicht zu rechnen.
Dafür findest du traumhafte Grachten, eine der schönsten von ganz Utrecht ist die Oudegracht. Sie fließt entlang der Altstadt und ist genau der richtige Ort, wenn du auf der Suche nach tollen Cafés und Restaurants bist. Mit einem leckeren Stück Kuchen lässt sich das Treiben auf den Kanälen doch noch viel besser beobachten. Oder du lässt dich gleich selber treiben, entweder auf einer Bootstour über die Grachten oder du mietest dir ein Kanu und paddelst los – das geht auf der Oudegracht super.
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Entlang der Oudegracht wirst du das bunte Leben Utrechts kennenlernen.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Wenn du in Utrecht unterwegs bist, wird dir auch zwangsläufig immer wieder der Utrechter Dom auffallen. Der dazugehörige Kirchturm ist der älteste der ganzen Niederlande und mit seinen 112 Metern auch der höchste des Landes. Falls du auf den Turm hinauf willst, musst du das allerdings mit einer geführten Tour machen. Für Erwachsene kostet die Führung 12,50 Euro; Studenten, Senioren und Kinder zwischen vier und zwölf Jahren zahlen 7,50 Euro.
Bekannt ist Utrecht für seinen Blumenmarkt, der immer samstags ab 7 Uhr am Janskerkhof stattfindet. Bunt geht es auch auf einer der geführten Graffiti-Touren durch Utrecht zu, die Stadt hat einiges an Street-Art zu bieten – natürlich kannst du die Straßenkunst aber auch auf eigene Faust erkunden.
6. Dordrecht
Eher etwas unbekannt, obwohl eine der ältesten Städte der Niederlande, ist Dordrecht. Du findest sie südöstlich von Rotterdam am Nationalpark De Biesbosch. Die Stadt ist von Flüssen umgeben, die sie zu einem wichtigen Handelsplatz machten. Heute speisen sie die Grachten des Ortes mit Wasser.
Bei einem Spaziergang kannst du erkunden, wie in Dordrecht historische Bauwerke, teils aus dem Mittelalter, und moderne Gebäude ein spannendes Zusammenspiel ergeben. Die Kaufmannshäuser, die im 17. und 18. Jahrhundert direkt an die Kanäle gebaut wurden, stehen auch noch heute dort. Auch den historischen Hafen der Stadt solltest du dir bei deinem Besuch in Dordrecht anschauen.
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Dordrecht ist eine der unbekannteren Städte der Niederlande, hat aber wunderschöne Grachten.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Für Kunstinteressierte ist das Dordrecht-Museum ein Must-see. Das Museum wurde bereits 1842 eröffnet und verfügt über eine beeindruckende Gemäldesammlung. Erwachsene zahlen 15 Euro, Studenten 5 Euro. Für alle anderen ist der Eintritt kostenlos. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Wer Kunst sehen will, aber nicht ins Museum, der sollte zur Lombardbrücke gehen. Von dort kannst du ein spannendes Street-Art-Gemälde sehen. Das sogenannte „De Grachtwacht“ zeigt wichtige Dordrechter Persönlichkeiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert – Street-Art, wie man sie eher selten sieht.
7. Haarlem
Zwischen Amsterdam und dem bekannten Strandort Zandvoort findest du die Stadt Haarlem, nicht zu verwechseln mit dem New Yorker Stadtteil Harlem. Wie Leiden ist Haarlem berühmt für seine Hofjes und hat die meisten davon in den ganzen Niederlanden – zwei der schönsten sind der Teylers Hofje und der Hofje van Bakenes.
Eigentlich kannst du in Haarlem einfach nur von Hofje zu Gracht zu Hofje zu Gracht laufen und würdest den ganzen Tag spannende Dinge entdecken. Die Grachten der Stadt haben nämlich auch einiges zu bieten: Zum Beispiel die Windmühle De Adriaan, das ursprüngliche Gebäude wurde 1779 errichtet, 1932 brannte es allerdings ab. Seit 2002 kann sie vom Ufer der Gracht Spaarne wieder bewundert werden – in diesem Jahr wurde sie nämlich wieder aufgebaut.
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Die Windmühle De Adriaan an der Gracht Spaarne wurde nach einem Brand wieder aufgebaut.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Das Zentrum von Haarlem bildet der Grote Markt, hier findest du unzählige schöne Cafés, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten – das alles zwischen den historischen Häusern, die immer noch um den Markt herum stehen. Direkt am Markt liegt die St.-Bavo-Kirche, die Einheimische aber nur Grote Kerk nennen. Die gotische Kirche ist zwischen 1370 und 1520 erbaut worden und ein tolles Fotomotiv.
Rund um den Markt findest du auch noch die sogenannten Gouden Straatjes, die goldenen Straßen. Hier warten viele Boutiquen und kleine Läden, die Secondhand- oder Vintage-Dinge verkaufen, auf dich. Die sieben Gouden Stratjes sind die Gierstraat, die Zijlstraat, die Koningstraat, die kleine Houtstraat, die Warmoesstraat, die Schagchelstraat und der Anegang.
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