Geheimtipps für die Niederlande – abseits des Mainstreams
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Die Niederlande haben viele schöne Geheimtipps – zum Beispiel Nijmegen.
© Quelle: imago images/Westend61
Amsterdam sollte man gesehen haben. Hollands lange Sandstrände auch. Die Niederlande bieten abwechslungsreiche Urlaubsziele – teilweise Klischee pur, aber immer wunderschön. Wanderfans, Aktivsportler und Naturliebhaberinnen finden in den Niederlanden das richtige Angebot. Es gibt aber auch fernab der Touristenmassen einige Orte, die Reisende nicht verpassen sollten. Wir verraten dir sechs Geheimtipps, die auf deine Bucket List gehören.
1. Ministadt Bronkhorst
Wer durch Bronkhorst flaniert, hat es innerhalb weniger Minuten durchquert. Im Ortskern hockt eine kleine Kirche, um die sich Häuschen scharen. Umgeben ist der Ort von Weiden und Feldern und der Ijssel. Der Fluss lässt sich hier mit einer kleinen Fähre überqueren.
Niedliches Dörfchen mag man denken. Doch falsch gedacht! Denn Bronkhorst besitzt seit 1482 das Stadtrecht. Allerdings leben nur etwa 150 Einwohnerinnen und Einwohner hier – damit ist der Ort eine der kleinsten Städte der Niederlande.
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Die kleine Stadt Bronkhorst in den Niederlanden liegt am Ostufer der Ijssel.
© Quelle: imago/Panthermedia
Entdecken lässt sich hier aber einiges, etwa das Charles-Dickens-Museum, das viel Wissenswertes über den englischen Schriftsteller bietet. Bummeln durch kleine Geschäfte ist auch möglich – oder eine Verschnaufpause in einem der drei Restaurants. Naschkatzen werden bestimmt in der Chocolaterie Magdalena fündig.
2. Nijmegen: Entspannen auf historischen Pfaden
Südlich nicht weit von Bronkhorst entfernt, liegt die Stadt Nijmegen. Sie ist hierzulande auch unter dem deutschen Namen Nimwegen bekannt – und befindet sich an der Grenze zu Deutschland, genauer zur Region Niederrhein.
Die auf sieben Hügeln erbaute Stadt gehört zu den ältesten des Landes: 2005 feierte sie ihr 2000-jähriges Bestehen.
Bereits die Römer siedelten hier, Nijmegen war das wirtschaftliche und administrative Zentrum in der Region. Darauf baute im Mittelalter Karl der Große auf und ließ ab dem Jahr 777 die kaiserliche Burg Valkhof errichten. Von ihr ist heute nur noch die Schlosskapelle erhalten. Große Teile der Innenstadt wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.
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Das wunderschöne Nijmegen.
© Quelle: imago images/Mediagram
Dennoch wandeln Reisende in Nijmegen stets auf historischen Pfaden. Und wer nicht genug bekommt, kann sich das Archäologie- und Kunstmuseum Het Valkhof oder das Afrika-Museum ansehen. In der Universitätsstadt laden aber auch zahlreiche Plätze, Parks, Einkaufsstraßen sowie schöne Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.
Noch mehr Erholung bieten warme Thermalquellen: Im Kur- und Verwöhnzentrum Sanadome können Touristinnen und Touristen es sich gut gehen lassen. Das gesunde jod- und eisenhaltige Wasser sprudelt aus einer 700 Meter tiefen Quelle.
3. Flamingos in Sicht
Flamingos in freier Wildbahn bestaunen? Ja, das geht sogar in Mitteleuropa. Jedes Jahr von September bis Ende April zieht eine Kolonie der Vögel zum Grevelingenmeer an der Grenze zwischen den Provinzen Zeeland und Zuid-Holland. Die beste Sicht auf die Flamingos hast du vom Deich bei Oude-Tonge.
Im Oktober dreht sich sogar während der „Grevelingweek“ ein ganzer Thementag, der „rosa Sonntag“, um die Tiere. Es können Ausflüge bei Staatsbosbeheer, der staatlichen Organisation, welche die niederländischen Naturschutzgebiete verwaltet, gebucht werden.
Übrigens: Schon auf der Fahrt in den Niederlande-Urlaub kannst du die Flamingos sehen: Die Kolonie wohnt nämlich zwischen Ende April und August westlich von Münster im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn nahe der Grenze zu den Niederlanden.
4. Street-Art – Open-Air-Galerien in den Niederlanden
Kunst und Kultur passen zu den Niederlanden wie Butter und Gouda aufs Brot. Doch es müssen nicht immer van Gogh und Co. sein. Viele holländische Citys sind inzwischen große Open-Air-Galerien voller moderner Kunstwerke wie 3‑D-Illusionen oder Wandmalereien. Künstler wie Streetartfrankey oder The Hague Street Art Tour zeigen auf Instagram und in anderen sozialen Netzwerken, was sie können und wo Reisende die Street-Art entdecken können. Zum Beispiel hier:
- Heerlen: Die Stadt bei Maastricht hat sich selbst zur „Wandmalerei-Hauptstadt der Niederlande“ ernannt. Die einst graue Bergbaustadt hat sich in ein buntes Gewand gekleidet dank Dutzender Hausmalereien, die Künstler aus der ganzen Welt geschaffen haben. In Heerlen finden sich auch einige andere Formen der Straßenkunst, also Augen auf!
- Dordrecht: Die historische Stadt strotzt vor modernen Wandmalereien. Regionale Künstler verwandeln baufällige Gebäude und kahle Wände in farbenfrohe Kunstwerke.
- Rotterdam: Ein Street-Art-Guide oder die „Rewriters010“-App führen durch die verschiedenen Stadtgebiete. Zu sehen sind Wandmalereien, die das Leben in und Geschichten aus den jeweiligen Vierteln widerspiegeln.
- Amsterdam: Im Norden der Stadt ist die NDSM-Werft ein Muss für Outdoor- und Straßenkünstler. Das Street-Art-Museum organisiert Touren entlang internationaler Kunstwerke durch den Amsterdamer Stadtteil Nieuw-West.
- Eindhoven:„The Sound of Strijp S“ ist ein XXL-Kunstwerk: 66 Meter lang, elf Meter breit. Zu finden ist es auf dem ehemaligen Philips-Fabrikgelände. Ein Hotspot für Straßenkünstler und ‑entdecker ist De Berenkuil, ein Komplex aus Fahrradtunneln und Fußwegen unter dem Kreisverkehr Insulindeplein. Hier wird jährlich das Event „Step in the Arena“ veranstaltet, das 150 Künstler aus der ganzen Welt anzieht.
- Utrecht: Ikonen aus dem goldenen Zeitalter sind hier oft zu sehen. Beispielsweise im 30 Meter hohen Wandgemälde „De Fluitspeler“ des Utrechter Caravaggisten Abraham Bloemaert.
5. Pure Gartenpracht – De Tuinen van Appeltern
Mehr als 200 verschiedenen Schaugärten, Tipps, Trends und Ideen rund ums Thema Gartengestaltung können sich Besucherinnen und Besucher in Appeltern ansehen. De Tuinen ist der größte Gartenideen-Park Europas, er liegt zwischen den Flüssen Maas und Waal. Im Beratungszentrum geben Expertinnen und Experten Ratschläge für die Gartengestaltung.
In De Tuinen van Appeltern werden zudem regelmäßig Aktivitäten, Themen-Wochenenden und Workshops organisiert. Baumhäuser, ein Zwergenpfad und ein Buchenhecken-Labyrinth gibt es für die kleinen Besucherinnen und Besucher.
6. Almere – wandeln auf dem Meeresboden
Wo heute Almere steht, war vor gar nicht allzu langer Zeit noch Wasser, und zwar das der Zuiderzee. Diese wurde durch Eindeichung zum Ijsselmeer, Teile wurden trockengelegt. An dieser Stelle wurde in den 1970er-Jahren Almere erbaut, um der schnell wachsenden Bevölkerung Wohnraum zu bieten.
Obwohl Almere noch so jung ist, ist es heute die achtgrößte Gemeinde der Niederlande, die größte der Provinz Flevoland und die dritte der niederländischen Architekturstädte.
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Almere: Hier gibt es abwechslungsreiche, modernste und unkonventionelle Baustile zu entdecken.
© Quelle: PantherMedia / albertus engbers
Reisende sehen dort abwechslungsreiche, moderne und unkonventionelle Baustile – an Land und auf dem Wasser. Städteplaner und Architekten experimentieren in Almere, bauen Öko-Wohnhäuser, futuristische Büroklötze und schwimmende Wohnsiedlungen.
Die Stadt befindet sich vier Meter unter dem Meeresspiegel, geschützt wird sie durch viele Kilometer lange Deiche. Diese eignen sich auch wunderbar zum Radfahren – besonders im Frühjahr zur Tulpenzeit, denn Flevoland ist eines der größten Tulpenanbaugebiete der Niederlande. Dabei lohnt ein Ausflug ins Naturgebiet De Lepelaarsplassen und die Oostvaardersplassen. In dem Naturentwicklungsbiet leben seltene Vogelarten, Rehe, Hirsche, Wildschweine, Bieber und Seehunde.
Tipp: Ab dem Frühjahr 2022 findet in Almere die „Floriade“, die holländische Version einer Bundesgartenschau, statt.
Reisereporter