Catania: Diese 5 Orte darfst du nicht verpassen
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Die historische Hafenstadt Catania liegt am Fuß des Ätnas.
© Quelle: imago images/Westend61
Von besonderen Aussichten bis zu interessanten Einsichten: In der Hafenstadt Catania an der Ostküste Siziliens gibt es viel zu entdecken – hier kommen meine fünf Highlights:
1. Der Ätna ist allgegenwärtig
Der Ätna ist in Catania allgegenwärtig. Die Einwohner haben ein zwiespältiges Verhältnis zu Europas höchstem aktiven Vulkan – denn er gibt und nimmt, heißt es.
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Auf der einen Seite wächst auf dem fruchtbaren Lavaboden ein Großteil der Zitronen und Orangen, die in den Wintermonaten in ganz Europa verkauft werden. Zudem bringen die kühlen Fallwinde am etwa 3.323 Meter hohen Ätna und das mineralreiche Vulkangestein in Italien einzigartige Weiß- und Rotweine hervor.
Auf der anderen Seite ist da die stetige Bedrohung – immer wieder brodelt der Vulkan. Die Angst, dass er eines Tages ganze Landstriche verwüsten könnte, sitzt den Sizilianern stets im Nacken. Es wäre nicht das erste Mal: Die Stadt wurde mehrfach in Trümmer gelegt, zuletzt 1669 beim bisher wohl gewaltigsten Ausbruch. Damals kroch die Lava bis hinunter ans Meer und begrub nahezu die halbe Stadt unter sich.
Eine Tour auf den Ätna ist beeindruckend – die Besteigung ist sowohl auf der ruhigeren Nordseite als auch der touristischen Südseite mit Shops und Seilbahn möglich. Um auf den Gipfel zu gelangen, muss ein Bergführer engagiert werden, es geht über alte und jüngere Lavafelder, immer den Geruch von Schwefel in der Nase.
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Es gibt kaum einen Ort in Catania, in dem du nicht um die nächste Straßenecke biegen kannst und auf den Ätna schauen kannst.
© Quelle: Maike Geißler
2. Pescheria: Frischer geht's nicht
Jeden Morgen hängt auf dem Gelände neben der Piazza Duomo – dem zentralen Platz in Catania – ein intensiver salziger Geruch in der Luft. Grund dafür ist die Pescheria, der Fischmarkt. Die Stände stehen hier dicht beieinander. Manchmal handelt es sich dabei nur um kleine wackelige Tischchen. Auf einigen steht lediglich ein großer Bottich mit Tintenfisch, andere Händler bieten das volle Sortiment und preisen laut rufend ihre Zitteraale, Sardellen, Gambas oder Schwertfische an.
Manche der Männer fahren nachts selbst mit dem Boot aufs Meer, andere decken sich frühmorgens ab 4 Uhr am Hafen der Stadt oder im Großmarkt mit fangfrischen Meerestieren ein.
Auf der Pescheria herrscht immer dichtes Gedränge: Touristen kommen zum Gucken, Einheimische zum Einkaufen. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es in kleinen Garküchen Fritto Misto – frittierte Meeresfrüchte, die mit einem Stück sizilianischer Zitrone zum Beträufeln serviert werden.
Auch Austern können direkt an den Ständen geschlürft werden. Die Produkte sind so frisch, dass sie vielerorts ungekocht auf den Tisch kommen: Die meisten Restaurants in Catania bieten Vorspeisenteller mit rohem Fisch und rohen Meeresfrüchten an.
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Die Pescheria, der Fischmarkt nahe der Piazza Duomo, findet täglich statt: Hier verkaufen die Fischer vom Zitteraal bis zum Schwertfisch alles, was das Meer hergibt.
© Quelle: Luis Carballo/imago images
3. Pasticceria: Süße Köstlichkeiten
Die Ätna-Region auf Sizilien ist berühmt für ihre Pasticcerien, also ihre Konditoreien. Besonderes Flair verströmt die alteingesessene Pasticceria Savia, die bereits seit dem Jahr 1897 existiert. Der Familienbetrieb befindet sich an einer der beiden Haupteinkaufsstraßen der Stadt, der Via Etnea.
Zur Mittagszeit ist der Laden rappelvoll, dann genießen Sizilianer und Touristen mit Blick auf den Park Giardino Bellini einen Espresso und dazu süße hausgemachte Köstlichkeiten wie Brioche oder Cannoli sowie herzhafte Snacks. Die Produkte werden von etwa 40 Angestellten im Keller der Konditorei hergestellt.
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Die Pasticceria Savia an der Via Etnea gibt es schon seit 1897. Hier gibt es köstliche Cannoli und Co..
© Quelle: Pasticceria Savia
Besonders bekannt ist die Pasticceria für ihre Arancini – die frittierten Reisbällchen. Sie haben eine konische Form – angelehnt an den Vulkan Ätna. Der Reis wird mit Safranfäden, Butter, Parmesan und Ei vermischt, je nach Sorte enthält die Füllung außerdem Ragout, Schinken, Pistazien oder Spinat und kommt heiß auf den Teller.
Besonders beliebt bei Touristen ist zudem die typisch sizilianische Erfrischung Granita. Die gefrorene Süßspeise mit sorbetähnlicher Konsistenz gibt es in der Pasticceria in mehreren Sorten, etwa Limone, Mandel und Pistazie.
4. Der schönste Blick über die Stadt
Kirche und Sizilien– das eine ist ohne das andere nicht denkbar. 97 Prozent der Bewohner gehören der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft an. Daher prägen auch viele Kirchen das Stadtbild von Catania. Viele davon sind architektonische Schätze der Barockzeit, so auch die Chiesa della Badia di Sant’Agata, die zudem einen der schönsten Blicke über die Stadt bietet. Die Kirche steht im historischen Zentrum im Schatten der Kathedrale Sant’Agata an der Piazza Duomo.
Die Terrasse der Kirche ist umgeben von einer hohen Brüstung, sie dient zum Beispiel als stimmungsvoller Ort für Konzerte. Noch faszinierender aber ist der Rundgang um die Kuppel. Der Aufstieg über die steinerne Wendeltreppe kostet 3 Euro, oben bietet sich ein Panoramablick vom Meer über die Dächer Catanias bis hin zum Ätna. Tipp: In den Abendstunden, wenn die langsam untergehende Sonne die Stadt in ein goldenes Licht taucht, lohnt sich ein Besuch besonders.
Inklusive ist von oben meist auch der Einblick in den Alltag der Catanesen. Denn irgendwo in Catania ist immer irgendjemand auf einem der Balkone oder einer der Dachterrassen der Wohnhäuser unterwegs, hängt Wäsche auf oder diskutiert lautstark mit einem Nachbarn.
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Für einen tollen Rundumblick auf Catania: Ab auf die Chiesa della Badia di Sant'Agata.
© Quelle: Geißler
5. Verstecktes Theater
Nicht alle Attraktionen in Catania sind auf den ersten Blick zu sehen, das Anfiteatro Romano ist so eine. Die Überreste des antiken Theaters aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus befinden sich versteckt hinter einer Häuserfront westlich der Piazza Duomo.
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Das Anfiteatro Romano westlich der Piazza Duomo ist ein antikes Relikt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Bis heute wurden noch nicht alle Überreste des Theaters ausgegraben.
© Quelle: Maike Geißler
Dort beginnt das Gebiet des antiken Catanias. Die Straße steigt an. Oben auf dem Hügel stand einst die Akropolis der griechischen Stadt Katane. Unterhalb des Burgberges befand sich das griechische Theater. Das wurde im ersten und zweiten Jahrhundert unter römischer Herrschaft mit einer Theateranlage samt Odeon überbaut. Diese wiederum wurde später mit barocken Gebäuden überbaut. Bis heute wurde das Theater nicht vollständig ausgegraben. Da es von Wohngebäuden umgeben ist, können Passanten es nicht von der Straße aus sehen. Der Eingang befindet sich an der Via Emanuele 266.
Das macht das Anfiteatro Romano zu einem ganz besonderen Ort in Catania. Die 23 Zuschauerreihen mit Platz für 7000 Menschen, die Stufen und der Orchestergraben wurden aus schwarzem Lavagestein erbaut – so wie übrigens etliche Gebäude und Straßen in Catania. Sie trägt daher auch den Namen „schwarze Stadt“.
Reisereporter