Warum Sardinien deine neue Lieblingsinsel werden könnte
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#NoFilter: So traumhaft sieht es wirklich in den versteckten Buchten vor Sardinien aus wie hier am Maddalena-Archipel.
© Quelle: Friederike Ostermeyer
Es gibt da diese hübsche Geschichte, die über Sardinien erzählt wird: Als Gott mit der Erschaffung der Erde fertig war, hatte er noch ein paar Steine und Felsen übrig. Und so ließ er sie ins Meer fallen und trat mit seinem Fuß drauf, um alles zu festigen – wie an der Form Sardiniens zu erkennen ist.
Anschließend holte er die schönsten Dinge von allen Kontinenten und verteilte sie auf der ganzen Insel. Anders, so glauben die Bewohner, konnte dieser wundervolle Fleck gar nicht entstanden sein.
Sardinien ist so vielfältig: steinig, verwunschen, karibisch
Ja, es ist schon erstaunlich, welche Vielfalt sich auf dem gerade mal 270 Kilometer langen und 145 Kilometer breiten Areal offenbart. Der Norden naturgewaltig und steinig, die Inselmitte verwunschen und verschlafen, der Süden karibisch und pastellfarben.
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Blick auf die Festungsstadt Castelsardo.
© Quelle: Friederike Ostermeyer
Auf den ersten Blick ist es gar nicht so einfach, diese Insel einzuordnen. Sie ist weder typisch italienisch oder gar im klassischen Sinne europäisch. Sie hat – und da stimmt die Legende – von allem etwas. Wenn du Sardinien entdecken und verstehen willst, brauchst du einen Mietwagen, einen offenen Geist, Weinlaune und vor allem eine ordentliche Portion Abenteuerlust.
Reiseplanung: Warum Sardinien auf deine To-travel-Liste muss
Bei all den Zielen, die sich dir bei der Reiseplanung anbieten – warum ausgerechnet Sardinien? Zuallererst: Sardinien rockt. Das klingt platt, aber es stimmt.
Die wuchtigen Felswelten des Nordens, allen voran auf der Halbinsel Capo Testa, wirken wie bizarre Mondlandschaften. Es braucht nicht viel Fantasie, um in den von Wind und Wasser zerklüfteten Granitkolossen Dinosauriersilhouetten, menschliche Gesichter, ausgestreckte Hände oder sogar Elefantenpopos zu erkennen. Ein bisschen so wie das Wolkenspiel aus der Kindheit, nur eben mit Steinen.
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Die bizarren Felswelten von Capo Testa.
© Quelle: Friederike Ostermeyer
Ab und zu kraxeln wilde Ziegen vorbei, welche neugierig die über diese verrückte Kulisse staunenden Besucher beäugen. Wäre der Himmel nicht so strahlend blau und das Wasser nicht so funkelnd türkis, käme diese Landschaft ziemlich gruselig daher.
So aber wirkt sie wie ein lässig drapiertes, überdimensionales Kunstprojekt, einfach da, um die Menschen mit seiner schrägen Schönheit zu erfreuen.
Die glasklaren, teils versteckten Buchten und weiß-sandigen Bilderbuchstrände Sardiniens sind legendär. Die italienische Insel hat das Glück, von einer Strömung umgeben zu sein, die keinen Müll anschwemmt. Und zudem ist sie umgeben vone einem derart sauberen und von einem gesunden Ökosystem und intakten Korallenriffen belebten Wasser, dass allein das Baden und das Einatmen der Meeresluft als verjüngend und heilsam gelten.
Aber das ist nur ein Teil Sardiniens. Noch einmal auf ganz andere Art authentisch und spannend wird es im Landesinneren.
Verwunschene Natur und Banditendörfer in Sardiniens Mitte
Die Sarden, die sich traditionell als ein einfaches, aber stolzes Hirtenvolk sehen, hatten schon immer ihren eigenen Kopf und vor allem das Selbstverständnis, Probleme auf ihre Art zu regeln. Was dazu führte, dass die alten Bergdörfer der Inselmitte zwischen den 50er- und 70er-Jahren als gefährliche Banditennester galten. Heute zeugen noch zahlreiche Einschusslöcher an Ortsschildern und kämpferische Parolen an den Hauswänden wie in Orgolo oder Lula von dieser blutigen Zeit.
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In viele Dörfern auf Sardinien, wie hier in Lula, ist die Zeit stehen geblieben.
© Quelle: Friederike Ostermeyer
Bis auf en Umstand, dass mittlerweile Frieden einkehrte und mit ihm hin und wieder ein paar Touristen, hat sich kaum etwas verändert. Enge, für Autos unpassierbare Gassen zwischen jahrhundertealten Steinhäusern, in denen die Nonnas frische Pasta kochen, während ihre Männer draußen auf Holzbänken sitzen, rauchen und einvernehmlich schweigend ihren Vino trinken, bestimmen weiterhin das Lebensgefühl. Die Zeit ist einfach stehen geblieben, und das nicht nur in den Bergdörfern, sondern auch in der Natur. Die Massen und erst recht der Jetset kommen ohnehin nicht hierher.
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Steinige, wilde Mondlandschaften auch im Inselinneren.
© Quelle: Friederike Ostermeyer
Und so haben Naturliebhaber und Entdecker, die sich zwischen dschungelartigen Korkeichen- und Eukalyptuswäldern hinaufschlängelden Serpentinenstraßen, die verwunschen von dichtem Moos überzogenen Wege, welche zu versteckten Wasserfällen und – wie es heißt – von Feen bewohnten Grotten führen, nahezu für sich allein. Dazwischen Schafe, die inmitten von wilden Myrtesträuchern, duftendem Thymian und Rosmarin grasen. Bei einer Wanderung durch die sattgrüne Inselmitte fehlt das Meer gar nicht so sehr.
Und dann sind da noch die Tausende über die ganze Insel verstreuten Steintürme und Gigantengräber der hier vor 3.000 Jahren lebenden Nuraghen-Kultur, von der man kaum etwas weiß außer, dass sie ein hochentwickeltes Kriegervolk war.
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Bis heute haben sich die Bauten der prähistorischen Nuraghen-Kultur auf der ganzen Insel erhalten können.
© Quelle: Friederike Ostermeyer
Ebenso beweisen zahlreiche Ausgrabungen antiker Stätten, dass auch die Römer, die Phönizier und schließlich die Araber im Laufe der Geschichte Sardinen als einen großartigen Ort zum Siedeln betrachteten. Genau das macht die Entdeckung der Insel so spannend, weil sie eben nicht nur Touri-Kulisse bietet, sondern hier schon immer gelebt, geliebt, erschaffen und gestaltet wurde.
Sardinien hat die „echteste Karibik“ – jenseits der Karibik
Sardinien wird auch als Karibik Europas bezeichnet. Und tatsächlich haben vor allem die von Palmen gesäumten Hafenstädtchen des Südens mit ihren jeweils in einer anderen Pastellfarbe gestrichenen Häusern und den schmiedeeisernen Balkonen einen gewissen „Fluch der Karibik“-Flair. Aber in harmlos.
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Ein typisches Treppengässchen in Carloforte.
© Quelle: Friederike Ostermeyer
Das perfekte Beispiel dafür ist Carloforte, eine hellbunte Puppenstubenwelt, welches auf der sechs Kilometer entfernten Miniinsel San Pedro liegt und bequem per Autofähre zu erreichen ist. Wo einst die Piraten herrschten und der Sklavenhandel florierte, lässt es sich heute herrlich treppauf, treppab durch die gut erhaltene, mit Blumen und Pflanzen geschmückte Altstadt flanieren.
Spätesten, wenn du am Hafen bei einem Apero sitzt und den Jachten dabei zusiehst, wie sie sanft im türkisfarbenen Wasser schaukeln, wird klar: Schöner kann es kaum noch werden.
Auch, wenn es natürlich nicht ganz stimmt, hast du nach einer Reise vom Norden in den Süden Sardiniens das Gefühl, das Beste aus allen Welten gesehen zu haben. Ganz so, wie die Legende es besagt.
Tipps für deine Sardinien-Reise
Beste Reisezeit: Mai bis Juni sowie September und Oktober. Im August sind vor allem die Strände Sardiniens stark überfüllt.
Rumkommen: Ohne eigenes Auto bleibt dir die einmalige Vielfalt der Insel verborgen. Zum Glück gibt es zahlreiche Mietwagenanbieter mit Direktabholung am Flughafen. Preisgünstig, unkompliziert und mit deutschsprachigem Service ist zum Beispiel Sunny Cars.
Unterkommen: Lieber familiengeführte Hotels wählen, die auf regionale Produkte setzten und somit die heimische Wirtschaft unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel die im Nordteil gelegenen „Delphina Hotels & Resorts“.
Auf jeden Fall machen:
- Schnorcheln im Maddalena-Archipel, dem malerischen Naturschutzgebiet im Norden.
- Mirto trinken, einen süßen Likör, der aus dem dort wachsenden Myrtestrauch gewonnen wird, einem Gewächs, das seit der Antike für ewige Liebe und Jugend steht. Prost!
- Wein trinken! Die auf Sardinien angebauten Rebsorten Cannonau (rot) und Vermentino (weiß) gehören zu den ältesten und besten der Welt.
- Dich nicht von Hitlisten wie „die schönsten Strände“ oder „die besten Geheimtipps“ beirren lassen, sondern selbst entdecken. Sardinien ist groß genug, um eigene Schätze zu finden, und klein genug, um dich nicht zu verlaufen beziehungsweise zu verfahren.
Diese Reise wurde unterstützt von „Delphina Hotels & Resorts“.
Reisereporter