Neapel

Neapel: Mehr Italien geht nicht!

Der ausgehöhlte Vesuv trohnt über Neapel. Seit der letzten Eruption 1944 ruht der Vulkan, ist aber unter der Oberfläche weiterhin aktiv.

Der ausgehöhlte Vesuv trohnt über Neapel. Seit der letzten Eruption 1944 ruht der Vulkan, ist aber unter der Oberfläche weiterhin aktiv.

Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt, dann lugt 100 Kilometer weiter östlich schon bald der pralle Vollmond in die Bucht von Positano. Ein runder Abschluss des Abends. Und ein erstes Zeichen von Entschleunigung nach dem Trubel der vergangenen Tage.

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Das Leben ist hart, aber auch voller Liebe

Quirlig, laut, heiß – und eingerüstet. So präsentiert sich Neapel, mit knapp einer Million Einwohnern Italiens drittgrößte Stadt, Kampaniens Kapitale. Wer vom Flughafen in das Stadtzentrum fährt, erlebt das ganz normale Verkehrschaos hautnah. Genervte Taxi-, drängelnde Rollerfahrer. Wegelagerer, die ungefragt für ein paar Taler die Autoscheiben putzen. Mancher wischt sogar ganz kreativ und malt fürs verliebte Pärchen auf der Rückbank Schaumherzen aufs Glas.

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Untergrund voller Grabstätten

Mit einem Lächeln geht es in die Altstadt, die die Unesco 1995 zum Weltkulturerbe ernannt hat. Keine Überraschung, dass sich ein sehenswertes Gebäude an das andere reiht. Ein Jammer nur, dass Neapel viele seiner Schätze in Gerüste hüllen muss. Wegen des bröckelnden Putzes. Aber wir tauchen ohnehin ab. In die Gaudioso-Katakomben unter der Basilica di Santa Maria im Stadtteil Sanità. Jede volle Stunde begleitet ein Fremdenführer einer Jugendkooperative Besucher in den Untergrund voller Grabstätten. Speranza heißt die Kooperative. Hoffnung. Sie gibt den Jugendlichen aus dem von der Camorra geprägten Problemviertel Halt, Aufgabe und Zuversicht.

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„Spannend, aber nicht einfach“

Auch wenn die Mafia noch existiert – ihren größten Schrecken hat sie verloren. Man muss keine Angst haben, Neapel zu besuchen. „Es ist eine spannende Stadt, aber nicht einfach“, erzählt Foto-Journalist Claudio Morelli (39) bei Pasta, Wein und frischem Büffelmozzarella in seinem Atelier, das er mit drei Kollegen eingerichtet hat. „Das Leben ist hart hier, aber es gibt auch viel Liebe.“ Hinter ihm hängt ein Foto an der Wand. Ein Mann mit schwarzem T-Shirt über dem Kopf und einem Gewehr in der Hand auf einem Stuhl ist darauf zu sehen. Was dem Motiv, aufgenommen von Morellis Kollegen Francesco Pischetola (38), das Schreckliche nimmt: Das abgebildete Camorra-Mitglied sitzt nur in weißer Unterhose bekleidet da. Es war einfach zu heiß an diesem Tag in Neapel.

Zum Baden in den Hafen

Zur Abkühlung dient den Neapolitanern mitunter das Hafenbecken. Einen echten Stadtstrand gibt es nicht. Vergnügt springen die Kinder und Jugendlichen am Nachmittag vom Kai ins kühle Nass zwischen die Boote. Und klettern immer wieder an Land.

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Klettern könnte man theoretisch auch vom Kraterrand über die Absperrung hinweg in den zurzeit 320 Meter tiefen Schlund des Vesuvs unweit von Neapel. Doch auch wenn der Vulkan seit 1944 ruht und der nächste Ausbruch erst um das Jahr 2044 erwartet wird, lässt man es besser bleiben. Ist ja ohnehin verboten. Lieber den fantastischen Blick genießen – über den am Hang wachsenden gelben Ginster auf den Golf von Neapel, auf die Eilande Ischia und Capri und auf die Halbinsel von Sorrent. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Stopp, um die Ausgrabungsstätten Pompeji und Herculaneum zu besuchen. Die antiken Römerstädte samt Einwohner wurden im Jahr 79 nach Christi durch eine super-heiße Aschewolke des tobenden Vesuvs heimgesucht. Die Menschen starben einen fürchterlichen Blitz-Tod.

Zitronen und Orangen an einem Baum

Nach der ehemaligen Hölle auf Erden betreten wir ein kleines Paradies: Idas und Peppinos Zitronenhain bei Massa Lubrense nahe Sorrent. Die Obstbaum-Plantage spendet angenehmen Schatten. Wir lustwandeln, schnuppern an den dickschaligen Früchten, wundern uns über kuriose Zucht mit Orangen und Zitronen an ein und demselben Baum und genehmigen uns einen Schluck Limoncello. Schließlich befinden wir uns in der Heimat des beliebten Zitronenlikörs. Etwa 500 Bäume stehen auf dem Hektar des Familienbetriebs von Peppino Nunziata (69). Er versorgt mit seiner Ernte einen Großteil der gesamten Region für die Limoncello-Produktion. Mit Hingabe kümmert er sich seit Jahrzehnten um seinen Hain, hält die Pergolen aus Kastanienholz instand und beschneidet die Bäume.

 

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Wir würden gern in der Nunziata- Pension über Nacht bleiben. Aber die Götter rufen – von der Amalfiküste auf der anderen Seite der Halbinsel. Wir wollen ihnen auf dem Sentiero degli Die, dem Pfad der Götter, begegnen. Der Wanderweg führt vom Bergdorf Agerola an Weinterrassen, Zitronen- und Olivenhainen direkt an der Küste entlang nach Positano. Steil fallen die Berge hier direkt ins Meer. Die Sonne brennt, das Auge genießt.

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Schön, schöner, Amalfi & Ravello

Wir besuchen Amalfi. Und Ravello, schon immer ein Refugium für Reiche und Künstler, spektakulär weiter oberhalb der Steilküste gelegen. Ein blinder Engländer bahnt sich mit seinem Stock den Weg durch die zauberhaften Gärten der alten Villa Rufolo, eingehakt in den Arm seiner Frau, die ihm alles detailliert erklärt. Die Blumen, die Bögen, den Blick aufs Meer. Es rührt zu Tränen, dass dieser Mann die Schönheiten der Küsten Kampaniens nicht sehen kann.

 

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