10 tolle Radrouten in Schleswig-Holstein
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Bilderbuchlandschaft an der Ostsee: Von der Brodtener Steilküste bietet sich ein toller Ausblick auf die Lübecker Bucht.
© Quelle: imago images/Shotshop
Der hohe Norden Deutschlands lässt sich wunderbar auf dem Fahrradsattel erkunden. In den weitläufigen Landschaften verbergen sich ursprüngliche Dörfer, schöne Seen und spektakuläre Küstenabschnitte.
Doch die vielen Radrouten in Schleswig-Holstein bieten nicht nur schöne Natur. Unterwegs kommen Radfahrende auch in den Genuss regionaler Köstlichkeiten, lösen Kriminalfälle, erkunden Schlösser oder Wikingersiedlungen und wandeln auf den Spuren eines Nobelpreisträgers.
1. Auf der Krimi-Tour zu Borowskis „Tatort“-Schauplätzen
Für die Mörderjagd im hohen Norden ist Hauptkommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) zuständig – zumindest im „Tatort“, der erfolgreichsten Krimi-Reihe in Deutschland. Doch auf der fesselnden „Krimi-Radtour“ in Kiel wird der Jäger zum Gejagten, denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeben sich auf die Spuren des berühmten TV-Ermittlers.
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Drehpause in Kiel: Schauspieler Frank Schätzing mit seinen Kollegen Sibel Kekilli und Axel Milberg (Kommissar Borowski, rechts) am „Tatort“-Set.
© Quelle: imago images/stock&people
Vom Leichenfund auf dem Fördedampfer über Verhöre am Tiessenkai bis zur Verfolgungsjagd auf der Holtenauer Hochbrücke: Die Radtour führt zu spannenden Schauplätzen des Fernseh-Klassikers. Ein Tourenführer erzählt den „Tatort“-Fans dabei überraschende Hintergründe.
Die spannende Tour dauert etwa fünf Stunden (davon 2,5 Stunden Fahrzeit) und kostet 25,50 Euro pro Person (inklusive Kaffee und Kuchen).
2. Auf der „Fjord Route“ zu den dänischen Schlössern
Das deutsch-dänische EU-Förderprojekt „Blumen bauen Brücken“ brachte 2021 die neue Radtour „Flensburg Fjord Route“ hervor. Die Strecke verbindet mehrere Schlösser mit idyllischen Sehenswürdigkeiten an den Ostseeküsten von Deutschland und Dänemark.
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Die „Fjord-Route“ verbindet das historische Wasserschloss in Glücksburg mit ebenso schönen Schlössern in Dänemark.
© Quelle: imago images/Eibner
Auf der deutschen Seite der Route liegt zum Beispiel die Landschaft von Flensburg und das Glücksburger Wasserschloss. Der dänische Teil der Route ermöglicht Zwischenstopps am Schloss Brundlund, Schloss Sønderborg und am Schloss in Gråsten, der Sommerresidenz der dänischen Königin. Auf der Insel Als können die Schlösser in Augustenborg und Nordborg besucht werden. Ein weiteres Highlight der Tour ist eine Fahrt mit der Fahrradfähre „Rødsand“.
Die grenzüberschreitende Route ist 307 Kilometer lang und auf sechs Etappen (32 bis 62 Kilometer) aufgeteilt, die durch putzige Dörfer, weitläufige Naturräume, Blumengärten sowie an Förden und an der alten „Dybbøl Mühle“ entlangführen. Wer nicht die ganze Tour fahren mag, kann die Route auch abkürzen.
Als Reiseführer dient ein digitaler „Tour- und Erlebnisplaner“. Wer sich genauer über alle Sehenswürdigkeiten und die Kulturgeschichte informieren möchte, kann im Begleitbuch „Flensburg Fjord Route“ alles über die Tour nachlesen.
3. Auf dem „Thyra-Törn“ zu den alten Winkingern
In den landschaftlichen Weiten der Schlei-Region an der Ostsee haben die Wikinger viele Spuren hinterlassen. Ihre spannende Geschichte können Radfahrerinnen und Radfahrer auf dem „Thyra-Törn“, einer 53 Kilometer langen Fahrradroute, hautnah erleben.
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Das ehemalige Wikingerdorf Haithabu an der Schlei war einst ein großer Handelsplatz. Heute spielen Laiendarsteller die Zeit der Nordmänner nach.
© Quelle: imago images/Andre Lenthe
Auf dem Handelsplatz Haithabu und rund um die Wallanlagen des Danewerks blühte im achten bis elften Jahrhundert der Handel der nordischen Völker auf. Heute gehört die Verteidigungsanlage zu den wichtigsten archäologischen Stätten in Nordeuropa und bringt der Wissenschaft viele Erkenntnisse über die Wikingerzeit. Haithabu und Danewerk gehören seit 2018 zum Welterbe der Unesco.
Der „Thyra-Törn“ bietet eine geballte Packung Wikinger-Wissen. Die Tour dauert etwa 3,5 Stunden und führt zum Grenzwall Danewerk über die Wikingersiedlung Haithabu bis zu den Anlandeplätzen der Nord- und Ostseeschiffe.
4. Brunsbüttels Lotsen, Schiffe und Schleusen
Die Lage an Elbemündung und Nord-Ostsee-Kanal macht die Stadt Brunsbüttel zu einem maritimen Drehkreuz. Die Bedeutung der Lage und die Geschichte des Ortes können Radfahrende auf drei Themen-Fahrradrouten erforschen.
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Alltägliches Schiffs-Schauspiel in Brunsbüttel: Ein Containerschiff läuft in der Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Richtung Elbe aus.
© Quelle: imago images/imagebroker
Die Lotsenroute
Die „Lotsenroute“ (5 Kilometer lang) zeigt den von Schifffahrt und Industrie geprägten Stadtteil Süd. Die Strecke führt von den alten Schleusenkammern über „Lotsenversetzboote“ und Schlepper bis zum alten Leuchtfeuer „Mole 1“. Bei einer Picknickpause an der kleinen Aussichtsplattform im ehemaligen Kali-Park eröffnet sich ein schöner Blick auf die Elbe.
Die Seefahrerroute
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt lassen sich auf der „Seefahrerroute“ (10 Kilometer lang) erkunden. Die Tour führt zu mehreren Schleusen, zum Mini-Leuchtturm „Mole 4“ und zum alten Segelhafen. Nach etwa vier Kilometern entlang der Elbe geht es in den historischen Ortskern, wahlweise mit Besichtigung des Heimatmuseums. Von dort führt die Route über das Neue Zentrum zum Beamtenviertel und zurück zum Startpunkt.
Die Schleusenroute
Die längste und zugleich windigste Strecke der drei neuen Routen ist die „Schleusenroute“ (33,5 Kilometer lang). Startpunkt ist die riesige Schleusenanlage zwischen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal. Von dort geht es über den Leuchtturm „Mole 4“ immer an der Elbe entlang zum „Alten Hafen“, dem Ursprung Brunsbüttels, bis nach Neufeld.
5. Auf den „Jörler Umland“-Touren durch schöne Dörfer
Das zentrale Schleswig-Holstein lässt sich seit Neuestem auf den Thementouren „Jörler Umland“ erkunden. Vier Routen führen durch schöne Dörfer und abwechslungsreiche Landschaften. Radfahrende können überall auf den Rundtouren starten. Das sind die vier Touren im Überblick:
Große Binnenland Tour
Die „Große Binnenland Tour“ führt auf 43 Kilometern Länge durch die sogenannte Knicklandschaft. Im 18. Jahrhundert hatten Bauern ihre Felder mit bepflanzten Wällen abgegrenzt. Diese „Knicks“ prägen das Landschaftsbild bis heute.
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Typisch für Schleswig-Holstein: Die „Knicklandschaften“ entstanden durch Erdwälle, die Bauern zur Abgrenzung ihrer Felder aufschütteten.
© Quelle: imago images/blickwinkel
Die Radtour verläuft an mehreren Badeseen entlang zur Wanderuper Feldsteinkirche. Danach geht es durch die Flusslandschaft der Treene bis nach Tarp, das sich vom kleinen Bauerndorf zum zentralen Ort der Region entwickelt hat. Im frei zugänglichen „Findlingsgarten“ erfahren Radfahrerinnen und Radfahrer viel über geologische Geschichte.
Jörler Wald- und Wiesentour
Die „Jörler Wald- und Wiesentour“ ist etwa 34 Kilometer lang und geprägt von einer vielfältige Landschaft mit Wäldern, Dünen und Mooren. Sie führt Radfahrerinnen und Radfahrer unter anderem zur schönen St.-Katharinen-Kirche in Kleinjörl, zu Kaffee und Kuchen am Markttreff in Jörl, zu einer geschützten Dünenlandschaft mit Wacholderbüschen und durch das Rupeler Moor.
Treene Rundtour
Die etwa 25 Kilometer lange „Treene Rundtour“ richtet sich nach dem Verlauf der Treene, dem einzigen noch weitestgehend unregulierten Fluss in Schleswig-Holstein. Zur Abwechslung können Radfahrende ab Langstedt auf ein Kanu umsatteln und die Eider-Treene-Sorge-Landschaft aus der Flussperspektive erkunden.
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Der Fluss Treene verläuft auf einigen Abschnitten noch ursprünglich. Radfahrende können in Langstedt auf Kanus umsatteln.
© Quelle: imago images/nordpool/Tittel
Die Radtour führt anschließend durch das 300 Hektar große Büschauer Holz und in den beschaulichen Ort Hünning.
Geest Rundtour
Die 32 Kilometer lange „Geest Rundtour“ führt von Löwenstedt durch das Naturschutzgebiet „Löwenstedter Sandberge“ bis zur St.-Christophorus-Kirche im Ort Viöl. Die Kirche ist für ihren Taufstein aus dem 13. Jahrhundert und die „Viöler Madonna“, ein Holzschnitz-Kunstwerk, bekannt. Auch der Pobüller Bauernwald mit zum Teil noch urwüchsigen Bäumen liegt auf der Route.
6. Auf der „Tour de Grass“ durch die Stecknitz-Region
Die „Tour de Grass“ führt auf die Spuren des Nobelpreisträgers Günter Grass („Die Blechtrommel“). Eine Smartphone-App lotst Radfahrende zu 24 Stationen, an denen Radlerinnen und Radler Interessantes aus dem Leben und Schaffen des Künstlers erfahren.
Die Route startet am Museumshaus in der Lübecker Altstadt. Dort ging der Schriftsteller, Grafiker und Bildhauer bis zu seinem Tod im Jahr 2015 ein und aus. Die Tour verläuft dann durch die Stecknitz-Region entlang des Elbe-Lübeck-Kanals über Behlendorf bis zur Eulenspiegelstadt Mölln.
Schauspielerin Katharina Thalbach hat für Tour und App einen Trailer produziert:
Unterwegs sorgt die App auch für Unterhaltung. Mit der Augmented-Reality-Funktion lässt sich zum Beispiel ein Plattboden-Schiff virtuell nachbauen, mit dem vor 500 Jahren das erste Salz nach Lübeck kam.
7. Auf dem E-Bike durch Nordfriesland schlemmen
Auf der „Schlemmer-Tour“ durch Nordfriesland können Radfahrerinnen und Radfahrer den anstrengungsbedingten Kalorienverlust umgehend ausgleichen. Die Route startet immer freitags an unterschiedlichen Orten. Startpunkte sind Büsum, Dagebüll, Friedrichstadt, Husum und St. Peter-Ording.
Unterwegs machen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an gedeckten Picknick-Tischen halt. Die Organisatoren von „Nordvelo“ servieren „Süßes, Deftiges und Ungewöhnliches“ aus der Region, immer in kleinen Portionen. Während der Pausen hören die Teilnehmenden interessante Anekdoten aus der Gegend.
Die Tour dauert je nach Tempo und Wetterlage zwischen vier und sechs Stunden. Kosten (mit E-Bike-Verleih): 65 Euro.
8. Stormarn: Bahnromantik und Krimi-Tour für Kids
Auf den „Bahnradwegen“ im Kreis Stormarn geht Eisenbahnromantikern das Herz auf. Drei Themenradwege führen entlang von stillgelegten Eisenbahntrassen durch die Region zischen Lübeck und Hamburg.
Zur Auswahl stehen die Bahntrasse der EBOE (ehemalige Kleinbahntrasse der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer-Eisenbahn AG, 27 Kilometer), die Königlich Preußische Staatsbahn-Trasse (22 Kilometer) sowie die Bahntrasse der Stormarnschen Kreisbahn (19 Kilometer).
Alle Routen führen durch vielfältige Landschaften, die von Wäldern, Seen, den typischen Knicklandschaften und Holsteiner Dörfern mit imposanten Herrenhäusern und alten Mühlen geprägt sind. Unterwegs erinnern alte Bahnhofsgebäude, Güterschuppen und Lokschuppen an frühere Zeiten.
Spannender Krimi-Spaß für Kinder
Kinder erwartet auf einer 22 Kilometer langen Themenroute zwischen Bad Oldesloe und Grabau ein spannendes Abenteuer. Auf dem „Krimi Trail Kids“ schlüpfen die Kleinen in die Rolle von Ermittlern und müssen den kniffligen Fall „Brandgefahr im Brenner Moor“ lösen.
Unterwegs gehen die Kinder Hinweisen nach und kommen dem Täter oder der Täterin auf die Schliche. Die Ermittlungstour dauert etwa drei bis vier Stunden.
9. Auf dem Rad zu den Strohfiguren in der Probstei
Ein besonderes Ereignis können Radfahrerinnen und Radfahrer vom 24. Juli bis zum 21. August 2022 östlich von Kiel erleben. In der Region Probstei an der Ostseeküste werden in dieser Zeit die „Korntage“ ausgerichtet.
Wanderungen durch Kornfelder, Korn mahlen in der Krokauer Mühle, Schlossbesichtigungen, Schmiedetreffen mit Pferdehufbeschlag, Hofführungen oder Ährensuche im Heckenlabyrinth: An den „Korntagen“ gibt es jeden Tag tolle Aktionen für Familien.
Das Aushängeschild der „Korntage“ sind die großen Strohfiguren. Künstlerinnen und Künstler aus 19 Gemeinden gestalten aus Stroh beeindruckende Abbilder, zum Beispiel von Mary Poppins, von Balu, Mogli und Kaa aus dem Dschungelbuch oder vom Segelschulschiff „Gorch Fock“. Eine 54 Kilometer lange Fahrradroute führt zu allen Kunstwerken.
10. Auf der Steilküste der Lübecker Bucht den Ausblick genießen
Die Ostseeküste in der Lübecker Bucht zählt zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland. Die Region eignet sich aber nicht nur für Strandurlaub, sondern auch zum Radfahren.
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Im Hafen von Niendorf liegen urige Fischerboote neben glänzenden Jachten. An den Stegen starten auch Ausflugsschiffe in die Lübecker Bucht.
© Quelle: imago images/Westend61
Eine besonders schöne Route mit Panorama-Ausblicken auf die großen Schiffe und die schöne Bucht führt von Travemünde über die Steilküste zunächst nach Niendorf und dann weiter bis zur sogenannten Räuberkuhle, einer ehemaligen Burg aus dem 13. Jahrhundert. Unterwegs erleben Radfahrerinnen und Radfahrer idyllisches Fischereihafenflair und können es sich in den Fischbuden und Cafés in Niendorf gut gehen lassen. Danach geht es wieder zurück nach Travemünde.
Reisereporter