Bahn-Nostalgie: Auf schmaler Spur durch Sachsen
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Mit Volldampf tourt die erzgebirgische Fichtelbergbahn durch die Wälder.
© Quelle: pixabay.com/KostkaCZ
Die Sächsische IV K gilt als die traditionelle Schmalspur-Dampflokomotive im Freistaat. Das „K“ steht für „klein“ und bezeichnet die Spurweite der Zugmaschine: 750 Millimeter. Die Regel ist dagegen ein Abstand von 1.435 Millimetern zwischen den Schienen im Gleisbett. Die IV K ist heute noch auf allen fünf Schmalspurbahnen in Sachsen durchgehend im Einsatz.
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In Sachsen existieren noch fünf dampfbetriebene Schmalspurbahnen, die im öffentlichen Personennahverkehr unterwegs sind: die Fichtelbergbahn, die Lößnitzgrundbahn, die Weißeritztalbahn, die Döllnitzbahn und die Zittauer Schmalspurbahn.
© Quelle: Patrick Moye
Döllnitzbahn: Mit Volldampf durch Nordsachsen
Während die Strecke von Mügeln nach Döbeln schon 1884 eröffnet wurde, ging der Schmalspurverkehr der Döllnitzbahn („Wilder Robert“) von Mügeln nach Oschatz ein Jahr später ans Netz. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts umfasste das Mügelner Netz insgesamt gut 70 Kilometer.
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Der Bahnhof Mügeln zählte zu dieser Zeit zu den größten Schmalspurbahnhöfen in Europa. Neben dem regelmäßigen Dampflok-Betrieb dampft der „Wilde Robert“ auch zu anderen Höhepunkten wie zu Ostern, Pfingsten oder Halloween.
Weißeritztalbahn: Schnaufend ins Osterzgebirge
Erstmals nahm die Weißeritztalbahn– auch als „Kleinbahn“ oder „Bimmelbahn“ bekannt – 1882 Fahrt auf und ist damit die älteste deutsche Schmalspurbahn. Die gesamte Strecke zwischen Freital-Hainsberg bei Dresden und dem Kurort Kipsdorf im Osterzgebirge erstreckt sich auf einer Länge von rund 26 Kilometern.
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Auf Deutschlands dienstältester Schmalspurbahn geht es seit 130 Jahren mit Dampf durch das malerische Weißeritztal.
© Quelle: pixabay.com/Steffen_G
Dabei steuert die „Bimmel“ 13 Bahnhöfe an und überwindet 350 Höhenmeter. Bei der Jahrhundertflut von 2002 wurde die Trasse stark beschädigt, teilweise komplett zerstört. Nach dem schrittweisen Wiederaufbau ist die volle Strecke seit 2017 wieder befahrbar.
Lößnitzgrundbahn: Von Radebeul nach Radeburg
Vor Dresdens Haustür liegt mit Radebeul der Startbahnhof der Lößnitzgrundbahn, des sogenannten „Lößnitzdackels“. Auf der 16,5 Kilometer langen Strecke bis nach Radeburg – der Geburtsstadt des Künstlers Heinrich Zille – hält die Bahn seit 1884 an elf Stationen und dampft dabei auch quer durch den Lößnitzgrund, daher ihr Name.
Die Mitte der Strecke liegt etwa bei Moritzburg und dem bekannten Barockschloss. Seinen höchsten Punkt erreicht der „Lößnitzdackel“ auf dem Dippelsdorfer Damm, der etwa 185 Meter über dem Meeresspiegel liegt und auf einer Länge von 210 Metern überquert wird.
Zittauer Schmalspurbahn: Zügig durch die Oberlausitz
Im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien 1890 eröffnet, fährt die Zittauer Schmalspurbahn eine Gesamtstrecke von cirka 16 Kilometern ab. Zwölf Bahnhöfe in der Oberlausitz stehen auf dem Plan, wobei sich die Strecke bei Bertsdorf teilt. Von hier aus geht es auf unterschiedlichen Abschnitten in die Kurorte Jonsdorf und Oybin.
An jedem ersten, dritten (und fünften) Wochenende im Monat verlässt zudem mit dem Sachsenzug eine über einhundert Jahre alte Dampflok ihren Schuppen. Ab August ist zudem an jedem zweiten und vierten Wochenende im Monat ein Reichsbahnzug mit Salonwagen eingetaktet.
Fichtelbergbahn: Ratternd durchs steile Erzgebirge
Entlang der tschechischen Grenze verläuft die jüngste Schmalspurstrecke in Sachsen, auf der die Fichtelbergbahn fährt. Seit 1897 sind auf insgesamt rund 17 Kilometern zwischen Cranzahl und dem Kurort Oberwiesenthal neun Bahnhöfe zu erreichen – und damit auch Deutschlands höchstgelegene Stadt.
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Schnaufend zieht die Fichtelbergbahn ihren Weg von Cranzahl nach Oberwiesenthal.
© Quelle: pixabay.com/KostkaCZ
Oberwiesenthal befindet sich 893 Meter über dem Meeresspiegel. Daher wird die Bahn vor allem auch von Wintersportlern genutzt. Auf dem Weg dorthin werden sechs Brücken überquert, so unter anderem das Hüttenbachviadukt, ein Stahlgitterbau von 110 Meter Länge und 23 Metern Höhe.
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