Die schönsten Wanderwege in der Sächsischen Schweiz
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Der Uttewalder Grund bietet eine leichte, familienfreundliche Wanderung durch den herbstlichen Wald.
© Quelle: imago images/Sabine Gudath
Etwa 1200 Kilometer markierte Wanderwege gibt es im Elbsandsteingebirge. Das sagt doch schon alles. Oder wie ein entgegenkommender Wanderer einmal meinte: „Mit der Sächsischen Schweiz wirst du nie fertig!“
Warum auch? Es gibt einfach zu viel spektakuläre Natur zu sehen und zu erwandern. Mitunter mutet sie sogar ein wenig mystisch an. Etwa, wenn die Morgennebel von der Elbe aufsteigen und durch die Tafelberge ziehen. Hier kann es im wahrsten Sinne des Wortes sagenhaft schön sein. Wandern in der Sächsischen Schweiz kitzelt die Fantasie. Zu entdeckende Ziele wie die Teufelsküche, das Raubschloss oder die Drachenhöhle tun ihr Übriges.
Ob Familienausflug, Trekkingtour oder Bergbezwinger – diese Wanderwege werden dir gefallen.
Wandern auf dem Malerweg
Den Malerweg Elbsandsteingebirge musst du einmal gegangen sein. Denn er wurde 2007 nicht umsonst zum „schönsten Wanderweg Deutschlands“ gekürt. Zu früheren Zeiten, vor allem während der Romantik, erwanderten bereits Literaten, Musiker und eben Maler besonders gern die Sächsische Schweiz. So verbindet der Malerweg heute Kulturgeschichte mit Naturschönheiten.
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Das Zeichen M an einer Wand als Wegzeichen für den Malerweg, hier bei Lohmen, in Sachsen.
© Quelle: imago images / Hanke
Ein schwungwoll gemaltes „M“ schildert dir die Wege der insgesamt 112 abwechslungsreichen Wanderkilometer. Sie sind in acht Tagesetappen unterteilt, mit Längen von elf bis 18 Kilometern. Die Routen sind mäßig schwierig bis anspruchsvoll.
Der Malerweg ist ein Rundwanderweg, beginnt und endet in Pirna. In seinen Etappen sind die schönsten Highlights der Region integriert, darunter das Felsentor im Uttewalder Grund, die Bastei, der Kuhstall und die Schrammsteine, die Barabrine oder die Festung Königsstein.
Wandern kannst du alle acht Etappen nacheinander und übernachtest in verschiedenen Unterkünften. Dazu haben sich über 70 Gastgeber mit dem Zertifikat „Wanderfreundlich am Malerweg“ auf die Malerwegswanderer eingestellt. Sie übernehmen beispielsweise den Gepäcktransfer, während du unterwegs bist, oder stellen dir Lunchpakete zur Verfügung.
Du kannst aber auch alle Wanderungen von einem Standort aus beginnen. Zurück kommst du gut, denn das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel ist sehr gut ausgebaut.
Beispielwege des Malerwegs:
- Etappe 1: Von Pirna-Liebethal bis Stadt Wehlen
- Strecke: etwa 11,5 Kilometer
- Dauer: circa 4 Stunden
- Profil: leicht
Das Liebethal bei Pirna ist Startpunkt der ersten Malerweg-Etappe. Von hier geht es durch den Liebethaler Grundes entlang dem Flüsschen Wesenitz, vorbei am Richard Wagner-Denkmal und den Resten der ehemaligen Lochmühle. Nach Mühlsdorf geht es am Waldrand entlang, dann über den Querweg, den Brückwaldweg und den Schleifgrund bis zum Uttewalder Grund mit dem berühmten Felsentor. Von hier aus säumen Felsen den Weg bis nach Stadt Wehlen mit den ältesten Burgen der Region.
- Etappe 5: Von der Neumannmühle bis Schmilka
- Strecke: etwa 13,6 Kilometer
- Dauer: etwa 7 Stunden
- Profil: anspruchsvoll
Diese Etappe führt zunächst ein Stück das Kirnitzschtal flussaufwärts bis zur Buschmühle und dann weiter links in Richtung Arnstein. Über den Neuen Weg und den Kleinstein mit seinem Aussichtspunkt und Sturmbauers Eck geht der Malerweg bis zur Straße in Richtung Räumichtmühle. Ein naturbelassener, steiler Weg führt hinauf zum Großen Pohlshorn. Ab da folgst du dem Weg hinab zur Kirnitzsch bis zum Zeughaus. Von hier aus geht es aufwärts durch die Wolfsschlüchte, über den Roßsteig und den Katzstein bis auf den Gipfel des Großen Winterbergs. Er ist ein 556 Meter hoher Basaltdurchbruch und zweithöchster Berg der Sächsischen Schweiz. Danach führt der Malerweg hinunter ins Elbtal nach Schmilka.
Panoramaweg Sächsische Schweiz
In Bad Schandau beginnt der etwa 18 Kilometer lange Panoramaweg. Er führt über die Hochebene nach Altendorf, Mittelndorf, Lichtenhain, Ottendorf und bis nach Saupsdorf. Unterwegs gibt es lauschige Rastplätze und wunderschöne Aussichtspunkte.
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Der Panoramaweg mit seinen schönen Aussichten.
© Quelle: imago images/Shotshop
- Weglänge: 18 Kilometer, Teilstrecken möglich
- Gehzeit: etwa 5 Stunden
- Schwierigkeit: leicht
- Start- und Endpunkt: Bad Schandau und Saupsdorf
Forststeig Elbsandstein
Über 13 Tafelberge kannst du gehen – auf dem naturnahen Forststeig Elbsandstein. Im April 2018 haben Sachsenforst und Lesy České republiky eine gemeinsame Trekkingroute eröffnet. Fünf Jahre haben sie daran getüftelt. Damit möchten die Forstverwaltungen des Freistaates Sachsen und der Tschechischen Republik den Urlaubern die Natur näherbringen.
Daher ermöglicht es die Trekkingroute von April bis Oktober, mehrere Tage durch die Natur zu wandern: fernab von Ortschaften und grenzüberschreitend. Unterwegs ist es möglich, in neu aufgestellten Trekkinghütten, auf Biwakplätzen des Sachsenforst oder bei touristischen Partnern zu übernachten. Einen öffentlichen Campingplatz direkt an der Route gibt es auf der tschechischen Seite.
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Gelbe Farbe an einem Baumstamm als Markierung des Wanderwegs Forststeig, Papststein, Sächsische Schweiz.
© Quelle: imago images/Hanke
Insgesamt solltest du ein geübter, trittsicherer und gut ausgerüsteter Wanderer sein, wenn du den Forststeig Elbsandstein gehen willst, denn es ist eine anspruchsvolle Tour. 100 Kilometer kannst du in sieben Etappen erwandern, immer linkselbisch durch Wälder und vorbei an den bizarren Felsformationen und mächtigen Tafelbergen. Die Route ist im Wald mit einem gelben senkrechten Strich markiert.
Wanderung von Königstein zum Lilienstein
- Strecke: etwa 6,4 Kilometer
- Dauer: etwa 3 Stunden
- Profil: schwer
Zwei Wahrzeichen des Nationalparks Sächsische Schweiz in einer Tour: Die Festung Königstein und der mächtige Tafelberg Lilienstein buhlen um die Wette, sind nur durch die Elbe getrennt.
Den Fluss gilt es als Erstes zu überqueren: Mit der Fähre geht es von der Stadt Königstein zum Ortsteil Halbestadt. Dann folgst du der Wegmarkierung mit dem blauen Strich. Vom Elbtal geht es gleich steil hinauf durch den Ort und an der steilen Elbhangkante entlang.
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Die Festung Königstein ist eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein am linken Ufer der Elbe im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Sachsen.
© Quelle: imago images/Sylvio Dittrich
Der Nordaufstieg auf den Lilienstein ist kurz und anspruchsvoll. Über Steinstufen und Eisenleitern dicht am Felsen geht es bergauf. Doch das lohnt sich, denn vom Gipfelplateau gibt es einen mit Stufen, Leitern und Gitterrosten gesäumten Rundweg mit toller 360-Grad-Aussicht: Rathen und die Bastei zeigen sich, die Festung Königstein und der Pfaffenstein, Bad Schandau und über die Elbe hinweg die Schrammsteine und der Zirkelstein.
Selbst August der Starke hat diesen Aufstieg gewagt. Ein Obelisk von 1708 erinnert heute noch daran.
Von Sebnitz übers Kirnitzschtal bis zum Kuhstall
- Strecke: etwa 16,6 Kilometer
- Dauer: etwa 6 Std.
- Profil: mittel
Aus Sebnitz heraus geht es einen kurzen, knackigen Anstieg aus Sebnitz heraus. Dann verläuft der Wanderweg relativ flach über Lichtenhain, kreuzt dabei den Panoramaweg – dieser bietet dir tolle Ansichten über fast die gesamte Hintere Sächsische sowie Böhmische Schweiz und bei gutem Wetter sogar bis zum Hohen Schneeberg.
Weiter auf dem Weg Richtung Kinitzschtal passierst du den sogenannten Großstein. Von hier hast du einen tollen Blick auf das Kirnitzschtal und die Hintere Sächsische Schweiz.
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Das Elbsandsteingebirge in Sachsen ist geprägt durch bizarre Felsformationen und das beliebte Touristen- und das Wandergebiet Kuhstall.
© Quelle: imago/Klaus Rose
Vom Kinitzschtal geht es dann noch ein Stück durch den Nationalpark Sächsische Schweiz, vorbei an der berühmten Felsenhöhle namens Kuhstall bis zum Ziel: dem Lichtenhainer Wasserfall.
Hohburkersdorfer Rundblick mit Himmelschlüsselweg
- Strecke: etwa 4,56 Kilometer
- Dauer: etwa 1,5 Std.
- Profil: leicht, familienfreundlich
Welch ein Ausblick: Das Osterzgebirge, das böhmisches Mittelgebirge, das Zittauer Gebirge, die Städte Stolpen und Bischofswerda liegen dem Wanderer am Hohburkersdorfer Rundblick zu Füßen. Schon Napoleon soll diesen Aussichtspunkt geschätzt haben – wegen seiner strategischen Bedeutung.
Die Tour beginnt und endet im Hohnsteiner Ortsteil Rathewalde. Dort geht es direkt bergan zum Hohburkersdorfer Rundblick, markiert mit einem blauen Strich, zu einem schönen Picknickplatz.
Von hier aus geht es weiter nach Hohburkersdorf. Durch den Ort folgst du dem Wegweiser Himmelschlüsselwiese im Dorf Zeschnig. Hier blühen im Frühjahr besonders zahlreich Himmelschlüssel, auch als Märzenbecher bekannt. Von hier aus gehst du vorbei an Zuchtteichen für Forelle, Karpfen und Co. Die Tour führt zu der großen Straße namens Rennstrecke, dann weiter und bergab auf dem Panoramaweg namens Viebigweg zurück nach Rathewalde.
Tipps fürs Wandern in der Sächsischen Schweiz:
- Leider ist der Borkenkäfer in den Wäldern der Sächsischen Schweiz recht aktiv. Daher können in den Wäldern auch mal beschädigte Bäume umstürzen oder Wanderwege unbegehbar machen. Vor Tourenbeginn solltest du dich vor Ort informieren. Bei Sturm meidest du besser die Wälder.
- Viele Wanderwege sind für Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gut befahrbar.
- Über 200 fertig geplante Touren mit zahlreichen Hinweisen – von der Anreise über das Höhenprofil bis zu Karten- und Literaturtipps – gibt es auf karte.saechsische-schweiz.de, inklusive GPS-Daten zum Downloaden.
- Wer mehr über die Natur in der Sächsischen Schweiz wissen möchte, kann an zahlreichen geführten Touren teilnehmen.
- Ausrüstung: Getränke, Handy für den Notfall, Blasenpflaster und gut eingelaufenes, festes Schuhwerk sollten Teil deiner Wanderausrüstung sein. Hast du mehr vor, als nur ein paar Stunden zu wandern, musst du entsprechend packen.
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