Orte in Deutschland, die auch bei schlechtem Wetter schön sind
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Winter im Goldenstedter Moor. Gerade bei schlechtem Wetter versprühen manche Landschaften in Deutschland einen ganz besonderen Charme.
© Quelle: imago images/McPHOTO
In vielen Teilen Deutschlands zeigt sich der Sommer aktuell nicht gerade von seiner schönsten Seite. Aber jetzt ist Schluss mit dem Trübsalblasen an regnerischen Tagen. Richtig angezogen gibt es in Deutschland einige Ecken zu entdecken, die auch bei ungünstiger Witterung einen Ausflug wert sind.
Denn bei schlechtem Wetter verwandeln sich einige Landschaften Deutschlands in beeindruckende Fotokulissen. Ob Nebellandschaft, bedrohlich wirkende Wolkenformationen oder die Demonstration ungestümer Natur: An diesen Destinationen erlebst du bei schlechtem Wetter einen ganz besonderen Zauber.
1. Sylt
Sylt geht immer. Bei strahlendem Sonnensschein lockt die größte Sandkiste Deutschlands mit einem beeindruckenden Sandstrand für Sonnenhungrige. Aber auch bei schlechtem Wetter entfaltet die Insel einen besonderen Reiz. Wolken, die beim Zusammenbrauen eines Sturms so tief stehen, dass man glaubt, sie greifen zu können, peitschende Wellen und irgendwo am Horizont die Hoffnung auf Sonne.
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Wenn der Spaziergang im Regen, der auf Sylt gerne von allen Seiten gleichzeitig kommt, das Gesicht prickeln lässt, ist es Zeit für eine Pause von dem Naturschauspiel. Aufwärmen kann man sich dann beispielsweise im Café Kupferkanne bei Kaffee und feinsten Torten. Auch wenn der Garten mit Wattenmeerblick bei Regen keine Option ist, kann man es sich in dem in ehemaligen Katakomben angelegten Café gemütlich machen.
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Auch bei schlechtem Wetter ist die Insel Sylt ein Erlebnis.
© Quelle: IMAGO / Panthermedia
2. Pfälzerwald
Seit 1992 ist er von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannt. Mischwälder, Wiesentäler, riesige Felsformationen und sehenswerte mittelalterliche Burgen und Burgruinen machen den Pfälzerwald zu einem beliebten Ausflugsziel. Nirgendwo sonst gibt es so eine Burgendichte. Wenn es regnet, verwandelt sich der Wald in eine Art Märchenlandschaft: Pilze schießen aus dem Boden, Nebel hüllt den Wald ein.
Nach einer Wanderung bieten Burgruinen einen stilvollen Ausklang. Auf Burg Nanstein Nähe Landstuhl werden beispielsweise Führungen angeboten und in der burgeigenen Schänke für das leibliche Wohl gesorgt. Aufgrund der wechselnden Corona-Maßnahmen sollte man sich vorab über die Bedingungen und Einschränkungen vor Ort informieren.
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Mystischer Ort: Der Pfälzerwald im Nebel.
© Quelle: imago/imagebroker
3. Goldenstedter Moor
Ohne Wasser kein Moor. Was wäre also logischer, als bei Nieselregen eins zu besuchen. Das Hochmoor Goldenstedter Moor in der Nähe von Vechta steht seit 1984 unter Naturschutz. Ein 900 Meter langer Pfad mit Informationstafeln führt durch das Gebiet. Fleischfressende Pflanzen, Schnepfen und Sumpfohreulen können hier beobachtet werden. Von März bis April ist außerdem die Paarungszeit des Moorfrosches, die Haut des Moorfroschmännchens erscheint dann für ein paar Tage himmelblau anstatt braun.
Wer noch tiefer in die Materie Moor eintauchen möchte, kann dies barfuß auf dem Moorerlebnispfad tun. Auf 40 Metern Länge geht es über moortypische Materialien um ein Moorwasserbecken herum. Bitte beachten: Aus Naturschutzgründen ist das Moor erst ab März wieder geöffnet.
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Bei jedem Wetter ein Erlebnis: Flora und Fauna im Goldenstedter Moor entdecken.
© Quelle: imago images/McPHOTO
4. Hamburger Speicherstadt
Wer in Hamburg das gute Wetter abwarten möchte, wartet oft vergeblich. Denn die Hansestadt versinkt mit durchschnittlich 133 Regentagen pro Jahr oft unter einer diesigen Wolkendecke. Ein Spaziergang durch die Speicherstadt lohnt sich trotzdem. Der weltweit größte historische Lagerhauskomplex entfaltet auch bei feucht-kaltem Regenwetter seinen Charme.
Entlang an den gotischen Backsteingebäuden mit Giebeln und Türmen, an Kanälen und Brücken des Viertels geht es zur Elbphilharmonie. Der 2016 fertiggestellte, nicht unumstrittene Prestigebau, der am Ende über 800 Millionen Euro gekostet hat, bietet auf 37 Metern Höhe eine öffentliche Plattform mit Rundumblick über Stadt und Hafen.
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Die Speicherstadt und die Elbphilharmonie in Hamburg sind auch bei schlechtem Wetter einen Ausflug wert.
© Quelle: imago images/Westend61
5. Bodensee
Aufziehender Regen oder Gewitter sind auch am Bodensee kein Grund, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Prächtige Wolkenformationen und beeindruckende Farbspiele spielen sich zwischen Himmel und See ab. Wenn man dabei ein sicheres Plätzchen im Trockenen hat, ist diese ungemütliche Witterung trotzdem für einen Ausflug gut.
Ein bisschen geschummelt ist es natürlich, aber wieso nicht einen Day Spa in der Panoramasauna des Seehotels Höri oder einer anderen Bodensee-Therme genießen und das Naturschauspiel von drinnen mitverfolgen?! Alternativ ist bei Regen auch das überdachte Pfahlbauten-Museum einen Abstecher wert.
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Gewittersturm am Bodensee mit Blick zur Halbinsel Höri.
© Quelle: imago stock&people
6. Gespensterwald Nienhagen
Windschiefe Bäume und urige Natur empfangen ihre Besucherinnen und Besucher am westlichen Ortsrand von Nienhagen direkt am Ostseestrand. Gespensterwald wird das Waldgebiet zwischen Warnemünde und Heiligendamm genannt, das Rilke zu seinem Gedicht „Hinter den schuldlosen Bäumen“ inspirierte. Die kahlen und knorrigen Baumstämme und die Geräusche und Gerüche von Meer, Wind und Waldboden sind bei schlechtem Wetter besonders spürbar. Einfach deswegen, da weniger Menschen unterwegs sind.
Ein 6,6 Kilometer langer Wanderweg führt durch den Wald, dessen Bäume zum Teil 170 Jahre alt sind. Wenn dann noch der Nebel den Wald einhüllt und die Buchen im Abendlicht wie Gespenster wirken, kann man bei einem Schaudern darüber sinnieren, ob es sich bei dem Gespensterwald wirklich um einen Treffpunkt von Geistern und Hexen handelt.
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Der Gespensterwald im Ostseebad Nienhagen (Landkreis Rostock). Das 180 Hektar große Naturschutzgebiet Nienhäger Holz liegt direkt an der zwölf Meter hohen Steilküste.
© Quelle: imago/Hohlfeld
7. Schloss Neuschwanstein
Es gibt kein schlechtes Wetter für eine Wanderung zum berühmten Schloss Neuschwanstein. Denn richtig angezogen und vor Regen geschützt, können weder Nebel noch Wolken die mystische Atmosphäre trüben. Und das Beste: An trüberen Tagen musst du bei dem Besuchermagneten der Bayerischen Alpen nicht mit ganz so viel Andrang rechnen.
Zahlreiche Wanderwege verschiedener Schwierigkeitsstufen führen zu tollen Strecken mit Ausblick auf das Schloss oder zu dem Märchenschloss selbst, das auch Walt Disney bei seinem Logo inspirierte. Postkartenmotive und beeindruckende Panoramaausblicke sind auf diesen Wegen garantiert. Bitte beachten: Die Marienbrücke, die als beliebter Aussichtspunkt für den Blick auf das Schloss diente, ist wegen statischer Probleme bis Herbst 2022 geschlossen.
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Wie im Märchen: Schloss Neuschwanstein im Nebel.
© Quelle: PantherMedia / Stefan Reiß
8. Venner Moor in Nordrhein-Westfalen
Und noch ein Moor. Zwischen Lippe und Ems in der Nähe der Ortschaft Venne liegt das Venner Moor. Gerade bei schlechterem Wetter oder Nebel entfaltet das Naturschutzgebiet seinen Zauber. Bizarre Landschaften mit Baumstümpfen und Moorgewässern erstrecken sich auf einer Gesamtfläche von 148 Hektar. Tierarten mit ungewöhnlichen Namen wie die Torf-Mosaikjungfer, eine Libellenart, der nachtaktive Ziegenmelker (auch Nachtschwalbe genannt) und Kreuzottern sind hier beheimatet.
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Auf außergewöhnliche Flora und Fauna und schaurige Legenden trifft man im Venner Moor.
© Quelle: imago stock&people
Schaurige Berühmtheit erlangte das Moor bereits 2002. Da diente das Moor im ersten Münsteraner „Tatort“ als Schauplatz und Leichenfundort. Aber Entwarnung: Im wahren Leben hat man hier noch keine Moorleiche gefunden.
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