Nordsee

Mysteriöse Schiffswracks im Wattenmeer entdecken

Sonnenaufgang am Wrack an der Ostspitze von Norderney.

Sonnenaufgang am Wrack an der Ostspitze von Norderney.

Die Gezeiten Ebbe und Flut sind ein faszinierendes Naturphänomen, das Reisende in ihrem Urlaub an der Nordsee hautnah erleben können. Das Wattenmeer zählt zu den fruchtbarsten Naturlandschaften der Erde – am 30. Juni 2009 erklärte die Unesco das Wattenmeer sogar zum Weltnaturerbe. Dieses Ereignis nimmt Google heute zum Anlass, die Landschaft mit einem Doodle zu feiern. Wer die Google-Startseite aufruft, sieht ein animiertes Bild des Wattenmeers.

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Für Reisende hält das Wattenmeer spannende Orte parat: Wenn sich bei Ebbe das Wasser zurückzieht, sind Wattwanderungen möglich. Abenteurer und Abenteurerinnen können von Schlick und Sand bedeckte Muscheln, Tiere und das ein oder andere Schiffswrack entdecken.

Viele Schiffe vor der Nordsee-Küste gestrandet

Im Laufe der Jahrhunderte sind nämlich viele Schiffe vor der Nordsee-Küste verunglückt. Das jüngste Beispiel: die „Pallas“. Vor etwa 23 Jahren ist der italienische Holzfrachter bei stürmischer See auf einer Sandbank vor Amrum gestrandet, nachdem er mehrere Tage brennend und führerlos auf der Nordsee trieb.

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Wegen des Brandes musste die Besatzung das Schiff verlassen. Der Schiffbruch verursachte eine der bis dahin größten Ölverschmutzungen im Nationalpark Wattenmeer. Heute können Inselbesucher das Wrack der „Pallas“ mit dem Fernglas von Amrum aus betrachten.

Aber nicht alle Schiffswracks kannst du im Watt erkennen oder sogar besuchen – einige sind immer noch unter den Sandbänken begraben, andere sind von den Inselbewohnerinnen und -bewohnern geplündert oder abgetragen worden. Wir stellen dir Wracks vor, die du besichtigen kannst.

Spiekeroog – Wrack der „Verona“

Im Osten von Spiekeroog können Wattwanderinnen und -wanderer das Wrack der „Verona“ finden. Sie war ein englisches Dampfschiff, das im Dezember 1883 bei stürmischer See am Strand der Insel strandete. Nach dem Unglück wurde ein Teil des Schiffes abgetragen. Da das Schiff aber schnell tief in den Sand gespült wurde, ist ein Großteil noch vorhanden. Je nach Sandmassen kannst du einige Teile bei Niedrigwasser sehen, außerdem kannst du online ein Panoramafoto auf 360.schnurstracks.de anschauen.

Das Wrack der „Verona“ bei Spiekeroog.

Das Wrack der „Verona“ bei Spiekeroog.

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Norderney – Wrack der „Capella“

Ganz am Ende der Ostspitze Norderneys befindet sich das Wrack des ehemaligen Schillsaugers „Capella“. Der Muschelbagger strandete dort während eines Sturms im Frühjahr 1968 bei der Rettungsaktion für ein anderes Strandungsopfer.

Heute ist das Wrack ein beliebtes Ausflugsziel, das jeder und jede nach etwa vier Stunden auf einer zehn Kilometer langen Wanderung erreichen kann. Der Weg führt zum Teil durch Dünen und am Strand entlang. Startpunkt ist der letzte Parkplatz im Osten Norderneys. Wer das Wrack online sehen will, kann es auch als Panoramafotografie bestaunen.

Nachthimmel über dem Schiffswrack am Ostende von Norderney.

Nachthimmel über dem Schiffswrack am Ostende von Norderney.

 

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„City of Bedford“ zwischen Sylt, Föhr und Amrum

Mit qualifizierter Wattführung kannst du das Wrack der „City of Bedford“ besuchen. Es liegt im Watt zwischen Sylt, Föhr und Amrum. Die genaue Geschichte ist nicht bekannt, aber laut Überlieferung verunglückte das Schiff im Februar 1825.

„Sie war unterwegs von England nach Dänemark und hatte vermutlich Salpeter geladen. Die ,City of Bedford‘ geriet in einen Sturm und konnte offenbar nicht dagegen anmanövrieren“, zitiert der Tourismusverband Nordsee den Nationalpark-Wattführer Dark Blome. So wurde das Schiff auf die Sandbänke zwischen den Inseln getrieben und strandete. Dabei sollen drei Seeleute ums Leben gekommen sein.

Viel von dem Schiff zu sehen gibt es nicht. Lediglich der Umriss des Schiffs ist noch als Holzumrandung im Watt zu erkennen.

Das Wrack der „City of Bedford“ in der Nordsee.

Das Wrack der „City of Bedford“ in der Nordsee.

Wrack vor Schilling

Ein weiteres Wrack liegt vor dem niedersächsischen Badeort Schillig im Wangerland. Du kannst es ebenfalls im Rahmen einer Wattwanderung besichtigen. Viele Infos dazu gibt es nicht. Das Schiff ist rund 300 Meter vor dem Strand auf Grund gelaufen und bildet damit ein tolles Ziel für eine kurze Wattwanderung. 

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Wrack „Mariann“ vor Sylt

Zwischen Braderup und Munkmarsch liegt das Schiffswrack des ehemaligen Dreimastschoners „Mariann“. Nur etwa 200 Meter vom Strand entfernt kannst du bei Ebbe dessen Überreste aus Holz gut erkennen. 

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Der Grund für den Untergang der „Mariann“ scheint bis heute ungeklärt. In den 1960er-Jahre brachte eine Sylter Künstlergruppe die „Mariann“ aus Schweden in den Hafen von Munkmarsch, um auf dem Schiff ein Café zu eröffnen. Doch wurde das von den Behörden verboten. Daraufhin gelangte das Schiff in das Braderuper Watt und ging vor Anker. Bis 1981 wurden auf dem gestrandeten Segler immer wieder private Partys gefeiert, bis er aus ungeklärter Ursache niederbrannte. Seither verrottet das Wrack im Schlick.

Alternativen: Museen mit Schiffswracks an Nordsee und Ostsee

An der Ostsee gibt es keine Schiffswracks, die Reisende besichtigen können. Als Alternative empfiehlt die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein den Museumshafen Probstei in Wendtorf, der eine Auswahl regionaltypischer Fischereifahrzeuge sowie Museumsboote, etwa ein Wikingerboot, eine Smakkejolle und einen Zollkutter nach einem Riß von Colin Archer, präsentiert.

Die Museumsschiffe können von der Wendtorfer Promenade aus angesehen werden. Der Besichtigungssteg, um den historischen Quasen-Rumpf anzuschauen, ist derzeit leider geschlossen.

Weitere Schiffwracks gibt es im Wrackmuseum Cuxhaven, im Schiffahrtsmuseum Nordfriesland in Husum und im Wikinger-Museum Haithabu.

Hintergrundwissen zum Wattenmeer

Das Wattenmeer ist eine etwa 9000 Quadratkilometer große und insgesamt 450 Kilometer lange Landschaft, die in ihrer größten Ausdehnung bis zu 40 Kilometer breit ist. Seien Namen verdankt die Naturlandschaft dem bei Niedrigwasser sichtbaren – und zum Teil betretbaren Teil – Watt. Entstanden ist es erst vor gut 7500 Jahren. Durch Stürme und Fluten im 13. und 14. Jahrhundert hat es seine heutige Form erhalten.

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Zeimal am Tag wird das Watt während der Flut, also des Hochwassers, überflutet und fällt bei Ebbe, also Niedrigwasser, wieder trocken, wobei das Wasser oft durch tiefe Ströme (Priele) abfließt. Zwischen Ebbe und Flut vergehen durchschnittlich sechs Stunden und zwölf Minuten. Das Wattenmeer dient vielen Vögeln und Fischen als Lebensraum, Rastplatz und Nahrungsquelle.

 

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