Helgoland: Das steckt hinter dem Lummensprung
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Vogelbeobachter auf Helgoland zieht es jedes Jahr an die Klippen, wenn im Juni der Lummensprung beginnt.
© Quelle: imago images/McPHOTO
Auf Helgoland hat der sogenannte Lummensprung begonnen – dieses tierische Spektakel lockt jedes Jahr Touristen und Vogelbeobachter auf die Nordsee-Insel. Im Nordwesten befindet sich der Brutplatz der Trottellummen, die mit ihrem schwarz-weißen Gefieder ein wenig aussehen wie Pinguine. Ihren Namen verdanken die Tiere übrigens ihrem watscheligen, trotteligen Gang.
Trottellummen auf Helgoland springen Mitte bis Ende Juni von den Felsen
Die Trottellummen brüten auf steilen Felsklippen mit schmalen Vorsprüngen. Auf Helgoland sind das die Lummenfelsen – und von dort aus stürzen sich die Küken jedes Jahr zwischen Mitte und Ende Juni aus 40 Metern Höhe in die Tiefe, sieh selbst:
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Warum springen die Trottellummen-Küken von den Lummenfelsen?
Die Küken schlüpfen im Frühling und bleiben dann rund drei Wochen mit den Eltern auf den Felsvorsprüngen. Aber: Je mehr sie wachsen, desto enger wird es. Außerdem wird die Versorgung der Küken auf den Felsen immer komplizierter. Wenn die Zeit für den Sprung gekommen ist, locken die Vogeleltern vom Meer aus ihre Jungen mit lauten Rufen.
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Guillemots Uria aalge in snow on cliff above coast, Hornya Finnmark, Norway March PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY 1533795 PalxHermansen imago images/Nature Picture Library
© Quelle: imago images/Nature Picture Library
Die meisten Küken trauen sich nicht, direkt zu springen. Einige versuchen es mehrere Tage lang, bis sie sich in die Tiefe stürzen. Dabei schlagen sie wie wild mit den Flügeln, doch fliegen können sie noch nicht.
Einige Trottellummen landen direkt im Wasser, andere am Ufer. Aber keine Sorge: Den Sprung überstehen die Vögel meist unverletzt, dank der Fettpolsterung und ihres leichten Knochenbaus. Von Helgoland aus zieht es die Trottellummen bis nach Norwegen, wo sie mit den Pinguinen im Wasser leben.
Auf der Insel werden für Touristen aktuell auch Führungen zum Lummenfelsen inklusive Vogelbeobachtung angeboten.
Helgoland: Einziger Hochseevogel-Brutplatz in Deutschland
Das Naturschutzgebiet Lummenfelsen misst nur 1,1 Hektar und ist damit das kleinste Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins. Trotzdem gilt es als das Naturschutzgebiet mit der größten Brutvogeldichte in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden auf Helgoland mehr als 4.000 Lummenpaare gezählt. Außerdem leben dort mehr als 400 weitere nachgewiesene Vogelarten, darunter Eissturmvogel, Basstölpel und Tordalk.
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