Das sind die 10 geheimnisvollsten Orte in NRW
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Die Kaiserhalle in der Dechenhöhle im Sauerland.
© Quelle: imago images/Ralph Lueger
Nordrhein-Westfalen hat es in sich. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten kannst du auch jede Menge mystisch anmutende Orte besuchen. Von Tropfsteinhöhlen voller Magie über eine mörderische Geistervilla bis hin zu einem Viadukt, auf das 3500 Bomben abgeworfen wurden: Wir zeigen dir zehn besonders geheimnisvolle Orte in Nordrhein-Westfalen.
1. Kreis Heinsberg: Geisterdorf Immerath
Es ist geheimnisvoll still, wenn du das Dorf Immerath im Kreis Heinsberg besichtigst. Zahlreiche Häuser und die Kirche wurden abgerissen; die wenigen Häuser, die noch stehen, sind unbewohnt. Der Abbau von Braunkohle ist der Grund dafür, dass Immerath, das nicht weit vom aktuellen Braunkohle-Brennpunkt Lützerath entfernt ist, zu einem Geisterdorf wurde.
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Im Braunkohlerevier Nordrhein-Westfalens liegt das Geisterdorf Immerath.
© Quelle: imago images / Westend61
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Immerath liegt im Braunkohlerevier und wurde seit 2006 konsequent umgesiedelt. Heute herrscht gespenstische Stille im Geisterdorf. Das neu errichtete Neu-Immerath liegt übrigens nur knapp acht Kilometer entfernt am Stadtrand von Erkelenz. Das ausgestorbene Dorf gilt heute als einer der spannendsten Lost Places in Nordrhein-Westfalen.
2. Sauerland: Dechenhöhle
Es war ein Zufall, der dazu führte, dass 1868 die Dechenhöhle im Sauerland entdeckt wurde. Zwei Eisenbahnarbeitern soll ein Hammer in einen Felsspalt gefallen sein. Bei der Suche wurde beim Absprengen eines Felsstückes der Zugang zu einer Tropfsteinhöhle freigelegt.
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Magische Illumination der Dechenhöhle im Sauerland.
© Quelle: imago/imagebroker
Heute gehört die Dechenhöhle zu den schönsten und geheimnisvollsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. In der Höhle wurden nicht nur zahlreiche fossile Tierknochen gefunden, sondern es werden dort auch noch heute regelmäßig neue Gänge entdeckt. Das Highlight ist die sogenannte Kaiserhalle, in der eine frei stehende Steinkaskade zu bewundern ist und ein besonders geheimnisvolles Flair herrscht.
3. Sauerland: Attahöhle
Nicht weit entfernt liegt in Attendorn im Sauerland die größte Tropfsteinhöhle Deutschlands. Die Attahöhle misst knapp sieben Kilometer Länge und birgt jede Menge Geheimnisse, die bis heute nicht alle gelüftet wurden. Die bisher erforschte Gesamtlänge der Höhle beträgt 6000 Meter, die Erkundung wurde allerdings noch nicht abgeschlossen.
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In der Atta-Höhle reift eine ganz besondere kulinarische Spezialität - nämlich Käse.
© Quelle: imago/robertharding
In der Attahöhle herrscht eine gleichbleibende Temperatur von neun Grad und es tropft stetig von der Felsdecke. In ihren Gängen gehst du durch eine geheimnisvolle unterirdische Welt aus den schönsten Tropfsteingebilden. Kunstvoll gewachsene Stalagmiten und Stalaktiten treffen auf steinerne Gardinen, die von der Felsdecke herabhängen. Das Flair? Einzigartig!
4. Winterberg: Bergsee Siedlingshausen
Im Sauerland erzählt der Bergsee Siedlingshausen von seiner geheimnisvollen Entstehungsgeschichte. Über viele Jahrhunderte ragte aus dem Gipfel des Meistersteines bei Siedlinghausen/Silbach ein spitzer Felsen hervor, der einst durch Vulkantätigkeit entstanden war. Viele Mythen rankten sich um ihn und so manch mystische Feier fand hier statt.
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Manch mystische Feier fand einst am Bergsee Siedlingshausen statt.
© Quelle: IMAGO/Zoonar
Im Jahr 1930 begann man dann aber, den Felsen abzutragen und das Material für den Straßen- und den Bahntrassenbau zu nutzen. Die Bevölkerung wehrte sich vergeblich. Es wurde tief in den Berg hineingegraben. So entstand der Bergsee Siedlingshausen: Denn in die Mulde strömte Grundwasser – und ein kristallklarer See entstand.
5. Köln: Haus Fühlingen
An der Neusser Landstraße im Kölner Stadtteil Fühlingen steht eine verlassene Villa, um die sich viele Schauergeschichten drehen. Errichtet wurde Haus Fühlingen 1888 als Sommerresidenz von Freiherr Eduard von Oppenheim. Später kaufte die Stadt das Gebäude und ließ die Reithalle und die Seitenflügel abreißen. Seit 2000 steht die Villa leer. Besucherinnen und Besucher behaupten aber noch heute, den Geruch von Tod und Moder wahrzunehmen.
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Verrufen: Das mysteriöse Haus Fühlingen in Köln.
© Quelle: imago images/Eibner
Die geheimnisvollen Geschichten sind aber noch gegenwärtig. 1288 fand auf dem Gelände die Schlacht von Worringen statt, bei der mehr als 1000 Menschen starben. Doch auch in der Gegenwart kam es zu schrägen Vorkommnissen.1943 erhängte die Gestapo einen polnischen Zwangsarbeiter in einer alten Ziegelei nahe der Villa, weil er eine heimliche Affäre mit der minderjährigen Tochter des Gutsbesitzers hatte.
1962 wiederum beging ein Richter im zweiten Stock des Hauses Selbstmord. Und im Jahr 2007 wurde ein Mann aus Seeberg tot in der Villa aufgefunden.
6. Teutoburger Wald: Externsteine
Im Teutoburger Wald liegt ein geheimnisvoller Ort, über den es viele Deutungsversuche gibt. Hier ragen die Externsteine monolithisch in die Höhe: Die eindrucksvolle Formation aus Sandstein ist bis zu 40 Meter hoch. Die wild zerklüfteten Externsteine gehören zu den bekanntesten Natur- und Kulturdenkmälern Deutschlands und entstanden im Zuge der Gebirgsbildung vor etwa 70 Millionen Jahren.
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Eines der mächtigsten Naturwunder Deutschlands: Die Externsteine in Nordrhein-Westfalen.
© Quelle: IMAGO/Alice Dias Didszoleit
Über ihre Bedeutung gibt es viele Theorien. Im 16. Jahrhundert vermutetet man, dass an den Externsteinen ein heidnisches Heiligtum in eine christliche Stätte umgewandelt wurde. Auch heute denkt man, die Externsteine seien in keltischer oder germanischer Zeit ein bedeutendes Heiligtum gewesen, Beweise gibt es jedoch nicht.
Eine andere Theorie besagt, dass es sich um die im Hochmittelalter nachgebildeten heiligen Stätten Jerusalems mit dem Grab Christi, der Kreuzauffindungsgrotte und dem Felsen Golgatha handelt.
7. Bielefeld: Schildescher Viadukt
Eines der ältesten Zeugnisse der deutschen Eisenbahngeschichte und einer der geheimnisvollsten Orte in Nordrhein-Westfalen befindet sich im Stadtbezirk Schildesche von Bielefeld: Der Schildescher Viadukt ist ein Brückenbauwerk, das in den 1840er-Jahren errichtet wurde und seither viel erlebt hat.
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Der Schildescher Eisenbahn-Viadukt an der Bahnstrecke Hamm–Minden.
© Quelle: imago/Rüdiger Wölk
Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil des Bauwerks durch eine Bombe zerstört, und auch danach wurde der Viadukt immer wieder angegriffen als neuralgischer Punkt der Eisenbahnlinien zwischen den Wirtschafts-Ballungszentren des deutschen Westens und der Reichshauptstadt Berlin.
Doch die Konstruktion war so massiv, dass sogar rund 3500 abgeworfene Bomben keine gravierenden Schäden anrichten konnten. Der Viadukt wird nur von Bahnen befahren. Um die Brücke anzuschauen, musst du zum Parkplatz Schildescher Viadukt an der Talbrückenstraße in Bielefeld fahren.
8. Siebengebirge: Drachenfels
Zwischen Bad Honnef und Königswinter liegt im Siebengebirge einer der beliebtesten Berge Deutschlands, der mit seinem besonderen Flair bereits Dichter wie Heinrich Heine und Lord Byron inspiriert hat. Um den Drachenfels mit seinen Höhlen, der Burg und dem Ausblick auf den Rhein ranken sich viele geheimnisvolle Geschichten.
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Um den Drachenfels über Königswinter drehen sich viele Geschichten.
© Quelle: IMAGO/Marc John
Die bekannteste findet sich im Nibelungenlied: Hier soll Siegfried den Drachen getötet und dadurch seine Unverwundbarkeit erhalten haben. Daran erinnert noch heute die im Jahr 1913 erbaute Nibelungenhalle, die man auf halber Strecke den Berg hinauf besichtigen kann. Hinauf geht es zu Fuß oder mit der ältesten Zahnradbahn Deutschlands. Vom Drachenfelsplateau hat man einen umwerfenden Blick auf das Rheintal.
9. Ennepetal: Kluterthöhle
Mehr Geheimnis geht nicht: Die Kluterthöhle in Ennepetal ist ein magisches Labyrinth! Die Höhle hat eine Ganglänge von über 5845 Metern und besteht aus mehr als 300 Gängen, unterirdischen Seen und Bächen. Sie soll etwa 385 Millionen Jahre alt sein und wurde zum Nationalen Naturmonument erklärt.
Es gibt unterschiedliche Führungen, besonders geheimnisvoll ist die „Erlebnistour“, bei der man unbeleuchtete Gänge und Engstellen teilweise kriechend erkundet.
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Abenteuerlich: Wer will, steigt tief hinab in die Kluterthöhle in Ennepetal.
© Quelle: IMAGO/Zoonar
In der Höhle befindet sich Europas besterhaltenes versteinertes Korallenriff. So kannst du Schwämme, Muscheln und Korallen als versteinerte Lebewesen besichtigen. Spannend ist auch das Höhlenklima: In der Höhle herrscht eine konstante Temperatur von zehn Grad. Aufgrund ihres Mikroklimas wurde die Kluterthöhle als Klimahöhle anerkannt und wird zu Therapiezwecken für Menschen mit Atemwegserkrankungen genutzt.
10. Düsseldorf: Neandertal
Eine geheimnisvolle Reise durch die Zeit machst du im Neandertal zwischen Mettmann und Erkrath, nur zehn Kilometer entfernt von Düsseldorf. Im 19. Jahrhundert wurde hier eine Schlucht durch den Abbau von Kalkstein vollständig zerstört. Das führte dazu, dass es zu einer unglaublichen Entdeckung kam: Im Jahr 1856 wurden fossile Überreste eines Urzeitmenschen aus dem Pleistozän gefunden!
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Absolut sehenswert: Das Neanderthal-Museum in Mettmann.
© Quelle: imago/bonn-sequenz
Das machte das Neandertal berühmt, das zum Namensgeber dieser Spezies wurde. Heute tauchst du tief ein in die Menschheitsgeschichte: Im Neanderthal-Museum erfährt man viel über die Urzeitmenschen, in der Umgebung kannst du auf den Spuren des Neandertalers wandern oder im eiszeitlichen Wildgehege vergessene und urtümliche Tierarten wie Wisente, Tarpane und Auerochsen bestaunen.
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