Nordseeidyll: Darum ist ein Urlaub in Neßmersiel toll
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Am Strand der Nordsee in Neßmersiel lässt sich super spielen oder spazieren gehen.
© Quelle: imago images/Jöran Steinsiek
Das Nordseeidyll Neßmersiel ist ein Ort für die ganze Familie. Neben dem kleinen, aber feinen Strand laden Cafés, Restaurants und Lädchen zum Bummeln ein.
Gleich hinterm Deich steht das recht unscheinbare Aggi Huus (Dorfstraße 49) – und doch ist es berühmt. Zumindest bei Liebhaberinnen und Liebhabern der Ostrieslandkrimis von Klaus-Peter Wolf. Seine Protagonistin und Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen schätzt nämlich die intime Wohnzimmeratmosphäre des Cafés, das in dem kleinen Haus untergebracht ist.
Wie die Buchheldin kannst du als Urlauberin oder Urlauber hier ebenso abschalten, Kaffee und Kuchen genießen und vielleicht im Krimi schmökern, den es natürlich hier auch zu kaufen gibt.
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Verlangt es dich mehr nach Ostfriesentee, findest du gleich nebenan ein Teekontor, in dem es neben Tee zahlreiche Souvenirs zu kaufen gibt.
Neßmersiel – kleine Urlaubsoase
Wie so viele Urlaubsorte an der Nordsee war Neßmersiel jahrhundertelang Heimat für Fischer, Händler und Bauern, bevor der Tourismus das Örtchen zu einem Badeort wandelte. Doch seinen heimeligen Charme hat es sich bewahrt.
Obwohl die 398 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Gemeinde nicht direkt an der See liegt, kommen doch viele Badegästinnen und ‑gäste her. Denn ein kleiner, aber feiner Badestrand lockt direkt beim Fähranleger nach Baltrum. Dieser wurde 1970 in Betrieb genommen und zog so auch immer mehr Gästinnen und Gäste nach Neßmersiel. Ohne obligatorischen Campingplatz oder größere Kureinrichtungen findest du als Urlauberin oder Urlauber doch alles, was du brauchst, vor allem aber Ruhe in der weiten Landschaft zwischen Watt und Polderwiesen.
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Lanschaftlich eingebettet zwischen Watt, Salzwiesen und Deich können Urlauber in Neßmersiel angenehme Ruhe genießen.
© Quelle: imago stock&people
Neßmersiel – ein Ort mit Bedeutung
Viele Orte an der Nordsee tragen die Endung Siel im Namen, so auch Neßmersiel. Als Siel wird der Durchlass im Deich genannt. Zu ihm führt ein Entwässerungsgraben, der überschüssige Wasser des Hinterlandes sammelt und zum Meer leitet.
Neßmersiel wurde laut Urkunden im frühen 16. Jahrhundert angelegt, um den knapp vier Kilometer entfernten Ort Nesse zu entwässern. Neßmersiel trägt daher den Namen der einstigen Vogtei Nesse, für deren Entwässerung das Siel ab zuständig war.
Nesse selbst war ursprüngliche eine Handels- und spätere Handwerkersiedlung, die es bereits im neunten Jahrhundert gab. Ein Tagesausflug dorthin lohnt sich. Besonders die einschiffige Saalkirche, das benachbarte zweigeschossige Pfarrhaus auf Backstein und ein riesiger Gulhof sind hier sehenswert.
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Ein Abstecher nach Nesse lohnt, besonders die St. Marien Kirche ist mit Orgel und Inventar sehenswert.
© Quelle: imago images/Werner Otto
Wichtig für die Region war der kleine Hafen von Neßmersiel, der um 1570 am Siel angelegt wurde. Getreide und Rapssamen wurden von hier aus in andere Städte verschifft.
Zur gleichen Zeit rangen die Menschen der Nordsee Stück für Stück Land ab und schützten es mit Deichen. Im Laufe der Jahre wanderten die Deiche immer weiter nordwärts – und der ursprüngliche Hafen verlandete. Die Einwohnerinnen und Einwohner mussten einen neuen anlegen, das Ganze sogar zweimal, um 1700 und um 1930. Eine erhalten gebliebene historische Inschrift auf einem alten Sieltor von 1700 erinnert daran.
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Sockel des alten Sieltors mit historischer Inschrift in Neßmersiel.
© Quelle: imago images/imagebroker
Neßmersiel: Vom Hafenstädtchen zum Kurort
Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt Neßmersiel als ein bedeutender Umschlaghafen in der Region. Doch dann verschlammte das Hafenbecken erneut, die Schiffseigner wichen auf andere ostfriesische Häfen aus. Während so das eigentliche wirtschaftliche Standbein Stück für Stück verschwand, entwickelte sich allmählich ein neues: Im 20. Jahrhundert nahm der Kurbetrieb in Neßmersiel deutlich zu.
Und so gibt es heute im Ort nur noch wenige bäuerliche Betriebe, dafür umso mehr Einrichtungen für den Fremdenverkehr, darunter vor allem Ferienwohnungen und ‑häuser.
Zu den ältesten historischen Gebäuden im Ort zählt die Windmühle von 1884 und der Gulfhof von 1842 im Dorfzentrum.
Darüber hinaus bietet Neßmersiel für die ganze Familie Programm. Vor allem der 1,5 Kilometer entfernte Sandstrand zieht die Besucherinnen und Besucher an, auch Hundebesitzerinnen und ‑besitzer, denn es gib einen eigenen Abschnitt für die Vierbeiner.
Neßmersiel: Klein und fein
Obwohl Neßmersiel beliebt bei Badegästinnen und ‑gästen ist, besonders bei Familien, ist es ein angenehm ruhiger Urlaubsort. Shoppingmeilen, Fast-Food-Ketten oder Spielhallen gibt es hier nicht, dafür einen Einkaufsmarkt direkt am Dorfplatz, Cafés, Restaurants und Lädchen, die zum Bummeln einladen.
Für eine größere Shoppingtour ist das sieben Kilometer entfernte Dornum eine gute Idee. Wenn du schon mal da bist, kannst du dir auch das alte Wasserschloss ansehen.
Unterwegs mit dem Fahrrad in Neßmersiel
Ein Auto in Neßmersiel braucht es eigentlich nicht, denn die Wege sind kurz und die Radwege sehr gut ausgebaut. Das macht den Ort auch ideal für Kinder. Sie können dank Tempo 30 selbst auf den meisten Straßen im Dorf fahren. Zudem macht es die örtliche Straßenführung Raserinnen und Rasern schwer.
In Neßmersiel kannst du bei zwei Fahrradverleihen entsprechenden fahrbaren Untersatz mieten: an der Paddel- und Pedalstation an der Tankstelle, die, wie der Name schon sagt, auch Kanus verleiht, oder beim Kiosk am Deich. Hier werden neben robusten Tourenrädern auch Funmobile wie Kettcars angeboten.
Auf ins Watt
Meist von einer leichten Brise begleitet, kann es mit dem Rad beispielsweise zur Erkundung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer gehen. Denn dieser beginnt dort, wo der Badestrand von Neßmersiel endet.
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Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bietet Besuchern bei Neßmersiel einen Vogelbeobachtungsturm.
© Quelle: imago images/Eibner
Hier leben vor allem Vögel, darunter zahlreiche Zugvögel, aber auch Seehunde und Kegelrobben. Auf festgelegten Wegen durch den Nationalpark kannst du auf Beobachtungstour gehen. Für Vogelinteressierte gibt es sogar einen Beobachtungsturm mit Fernrohren. Von hier führt ein 500 Meter langer Salzwiesen-Erlebnispfad bis zum Startpunkt der Wattführungen. Schautafeln informieren an mehreren Stellen über Fauna und Flora.
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Auf nach Baltrum durchs Watt. Der Weg scheint nicht weit, doch zu Fuß braucht es dann doch gute zwei Stunden bis zur Insel.
© Quelle: imago images/imagebroker
Natürlich gehört zu einem Nordseeurlaub auch, mit den Füßen über den Meeresboden zu laufen, wenn die Ebbe das Watt freigibt. Es gibt in Neßmersiel geführte Touren, die vom Hafen bis zu den Inseln Baltrum oder Norderney führen. Zwei Stunden braucht es beispielsweise für die 6,5 Kilometer lange Strecke nach Baltrum. Und auf dem Weg wird vielleicht auch der ein oder andere bis zu 40 Zentimeter langeWattwurm ans Tageslicht befördert – ein Erlebnis, besonders für Kinder.
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