Inmitten der Ostsee westlich der Insel Rügen liegt die Insel Hiddensee. Gemeinsam mit vier weiteren kleinen Inseln bildet sie die Gemeinde Hiddensee. Sie zählt mit ihrer imposanten Kliffküste zum Nationalpark der Vorpommerschen Boddenlandschaft und darf nicht mit privaten Fahrzeugen befahren werden. Ihre Fläche beträgt 19,03 km², gestreckt auf einer Länge von 16,8 Kilometern. Mit knapp vier Kilometern an der breitesten und nur 250 Metern an der schmalsten Stelle, bietet Hiddensee eine einmalige Landschaftsform für die 1000 Einwohner und ihre zahlreichen Gäste.
Der hügeligste Bereich befindet sich im Norden um Dornbusch, dessen Bakenberg eine Höhe von 72,7 m ü. NHN erreicht. Das Wahrzeichen Hiddensees, der Leuchtturm Dornbusch, steht auf dem benachbarten Schluckswiekberg. Der sehr flache Süden, der Gellen, ist Naturschutzgebiet und nicht frei zugänglich. Hier befindet sich das 12,30 Meter hohe Leuchtfeuer Gellen. Mittig der Insel breitet sich über eine weite Fläche die Dünenheide aus. Wasserseitig bildet der Vitter Bodden und der Schaproder Bodden östlich sowie die Fahrrinne (Gellenstrom) von und nach Stralsund südlich die Grenze. Die Ostsee umrundet im Norden und Westen das Land.
Die Temperaturen sind im Sommer gemäßigt warm. Zu dieser Zeit fällt der meiste Niederschlag, selten jedoch dauerhaft. Die Winter sind mit durchschnittlich null Grad Celsius verhältnismäßig mild, häufig weht vormittags ein starker Wind vom Meer, welcher in den Nachmittagsstunden deutlich nachlässt. Die Badesaison ist von Juni bis September, wenngleich die Wasserwerte selten 20 Grad Celsius übersteigen. Hiddensee lebt vom Tourismus und der Landwirtschaft.
Dein Weg auf die Insel Hiddensee führt ausnahmslos über das Wasser, mittels Fähr- und Wasserbootverbindungen. Ab Rügen über den Hafen Schaprode oder direkt vom Festland mit Abfahrt in Stralsund. Während der Sommermonate fahren Ausflugsschiffe von Zingst und Rügen die Insel an.
Anlegestellen sind in Neuendorf, Kloster oder Vitte. Nimm dein Fahrrad mit auf die Fähre oder miete dir ein Bike auf der Insel. Erkunden kannst du die Insel aber auch wunderbar zu Fuß. Häufig kommen die Besucher für einen Tagesausflug, dabei ist Hiddensee perfekt auf einen längeren Aufenthalt der Gäste vorbereitet. Es gibt einige Hotels und eine größere Anzahl an Ferienwohnungen und Ferienhäusern. Die größte Auswahl an Unterkünften gibt es im Ort Vitte.
Vielleicht staunst du zu Beginn deines Urlaubes über die nach vorn gebeugten Menschen am Strand. Sie sind auf der Suche nach Muscheln, welche vom Meer an den Strand gespült werden. Mit Sicherheit wirst auch du diese Haltung einnehmen, es macht den Kopf frei, nach der ultimativ schönsten Muschel zu suchen. Oder du schaust erstaunt in den Himmel und beobachtest die vielen Kraniche, die mit weiter Flügelspanne zur Landung auf der Insel ansetzen. Die Insel Hiddensee gehört zu den wichtigsten Kranichrastplätzen Deutschlands.
Das Nationalparkhaus in Vitte informiert in seiner ständigen Ausstellung über Flora und Fauna der Insel und des Umlandes. Sehenswert ist der Platz um den Fähranleger, hier legen die Versorgungsschiffe für die Insel an. Ein Zeltkino und die Seebühne Hiddensee sorgen für wechselnden Kulturgenuss. Das Hexenhaus – das älteste Gebäude – und die Schwarze Mühle sind sehr sehenswert.
Nördlich von Vitte findest du den Ort Kloster, das kleine Kulturzentrum der Insel. Besuche die 600 Jahre alte Inselkirche, das Heimatmuseum mit dem Wikinger-Goldschatz sowie das ehemalige Sommerhaus des Schriftstellers Gerhardt-Hauptmann.
Interessanterweise werden auf Hiddensee unterschiedliche Dialekte gesprochen, ebenso in Neuendorf. Die Gemeinde liegt ganz im Süden, saftige Wiesen, ein Hafen und eine Häuserreihe, das ist Neuendorf. Im früheren Reusenschuppen Lütt Partie ist ein kleines Fischereimuseum mit Exponaten zum Anfassen. Einheimische Fischer haben es selbst hergerichtet und bringen Interessierten das Leben und Arbeiten der Fischer näher. Das reetgedeckte Backsteinhaus steht direkt am Ortseingang.
Obwohl die Insel autofrei ist, verkehrt zwischen Neuendorf, Vitte, Kloster und Grieben, ganz im Norden, ein Linienbus. Sonst ist es hier einfach nur wunderbar leise. Hin und wieder hörst du Schnaufen der Pferde, welche brav die Pferdekutschen durch die Landschaft ziehen Steig mit auf oder unternimm einen Ausritt. Vorbei an der Küste, dem Bodden und unsagbar schöner Natur. Lass dich darauf ein, genieße die Ruhe und schalte einen Gang zurück. Nicht umsonst wird Hiddensee das süße Ländchen – Dat söte Länneken – genannt. Albert Einstein und Hans Fallada liebten die Insel Hiddensee und waren mehrfach zum Arbeiten hier.
Überall auf der Insel wächst Sanddorn. Die ovalen, gelben bis orangefarbenen Früchte haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt und werden in Getränken und Lebensmitteln verarbeitet. Sanddorn-Likör gilt als Spezialität der Region. Selbst in Gebäck, als Marmelade oder Saft findet er regen Absatz. Die Kosmetikindustrie ist inzwischen auf die kleine Wunderwaffe aufmerksam geworden und verarbeitet das Fruchtfleisch in allerlei Beautyprodukten. Das reichhaltige Öl heilt Wunden und lindert Sonnenbrand.
Den Hiddenseer Schmoraal musst du probieren. Geschmack und Konsistenz des Fisches ist besonders und gilt als Delikatesse.
Im Frühling blüht es in jedem Winkel, im Sommer ist es ein Badeparadies und im Herbst eine Farbenpracht. Selbst im schneebedeckten Winter spürst du die Romantik der Insel überall. Egal, zu welcher Reisezeit - es wird dir auf Hiddensee gefallen! Tipps und Inspiration für deinen Urlaub erhältst du beim reiserepoter!