Entdecke 10 besondere Windmühlen in Deutschland
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Windmühlen versetzen uns in andere Zeiten und zaubern einen Hauch Romantik. Entdecke zehn besondere Exemplare.
© Quelle: IMAGO/blickwinkel
Sie versprühen den Charme einer vergangenen Zeit und schicken uns auf Zeitreise: Windmühlen sind ebenso anziehend wie mysteriös. Denn es ist nicht abschließend geklärt, wie lange es die wuchtigen Bauwerke schon gibt. Überlieferungen deuten darauf hin, dass die ersten Windmühlen bereits vor 4000 Jahren entstanden, in Deutschland sollen sie ab dem 14. Jahrhundert gebaut worden sein.
Besichtigen kannst du die Zeitzeugen noch heute, in manchen wird sogar noch aktiv gemahlen, und malerische Fotomotive geben sie sowieso ab. Wir stellen dir zehn besondere Exemplare vor.
1. De Vrouw Johanna in Emden, Niedersachsen
Wie aus einem Bilderbuch in die Landschaft verpflanzt, wirkt die Windmühle De Vrouw Johanna in Emden in Niedersachsen. Sie misst 24 Meter. Die Windmühle nebst Müllerhaus stammt aus dem Jahr 1804 und wurde aus Ziegelsteinen auf dem Emder Wall errichtet. Nach umfangreicher Restaurierung in den Neunzigerjahren dreht sich das Mühlrad wieder.
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Besonders spannend: Das Baudenkmal ist voll funktionsfähig. Drehen sich die Flügel, arbeitet in der Mühle ein Müller, dem bei der Arbeit zugesehen werden kann. Nach Absprache mit dem Emder Mühlenverein unter der Rufnummer (04921) 20365 kann das historische Bauwerk besichtigt werden.
2. Erlebnis-Windmühle Johanna in Hamburg
Noch eine Johanna, dieses Mal aber in Hamburg, hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Ihr Name stammt von ihrer einstigen Besitzerin Johanna Sievers, und Ende der Neunzigerjahre stand das Bauwerk kurz vor seinem Niedergang, bevor es durch umfangreiche Renovierungsarbeiten zum Erlebnis-Mühlenmuseum wurde.
Schaumahlen und Brotbacken, ein plattdeutscher Stammtisch, ein Mühlencafé, Musik und Theater finden heutzutage hier statt. Und Johanna ist nur der Auftakt zu noch mehr Mühlenromantik. Denn sie ist der Ausgangspunkt der Hamburger Mühlenstraße, einer von bisher acht Mühlenstraßen in Deutschland, die Wind-, Öl-, Korn- und Wassermühlen verbinden.
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Die Mühle Johanna in Wilhelmsburg wird heute vielseitig genutzt.
© Quelle: imago stock&people
3. Zwei-in-eins-Windmühle in Hüven, Niedersachsen
Diese Wassermühle in Hüven erhielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Upgrade und wurde zusätzlich mit einer Windmühle bestückt. So konnte in wasserarmen Zeiten trotzdem Energie gewonnen werden. Die besondere Konstruktion ist ein Unikat im Emsland und eine der letzten Wind-und-Wasser-Mühlen Europas.
Das Motto „Wer ankolpfet, der wird aufgetan“, das den Türsturz der Mühle ziert, wird noch heute praktiziert. Die Hüvener Mühle kann besichtigt werden, es werden auch Führungen angeboten, die bei Bedarf mit Kaffee und Kuchen aufgestockt werden können. Ja-Sager und Ja-Sagerinnen können sich außerdem im historischen Bauwerk standesamtlich trauen lassen.
4. Scheunenwindmühle Saalow, Brandenburg
Weltweit einzigartig ist die Scheunenwindmühle in Saalow in Brandenburg. Bei dieser Art von Mühle strömt der Wind durch das Mühlengebäude hindurch, statt um es herum, weshalb es auch als hölzerne Windturbine beschrieben wird. Malerisch ist die Konstruktion in einem Fachwerkhaus untergebracht, und wenn die Tore vor den Windrädern geschlossen sind, sieht der Bau aus wie eine einfache Scheune.
Das technische Denkmal ist von April bis Ende Oktober an jedem ersten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Jedes Jahr am Deutschen Mühlentag ist die Mühle auch in Aktion zu sehen. 2023 fällt der Mühlentag auf den 29. Mai.
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Ein einmaliges Ausflugsziel bietet die Scheunenwindmühle in Saalow in Brandenburg.
© Quelle: IMAGO / Gueffroy
5. Steprather Mühle in Geldern, Nordrhein-Westfalen
Die Steprather Mühle in Geldern-Walbeck ist Deutschlandsälteste vollständig funktionierende Windmühle. Bereits 1450 wurde sie errichtet. Ihr Markenzeichen ist der massive, rund gemauerte Mühlenkörper und die drehbare Haube. Nach vielen Jahren des Stillstands wird in dieser Mühle heutzutage wieder regelmäßig Korn gemahlen.
Wie gut das gelingt, davon können sich die Gästinnen und Gäste des Kulturdenkmals im integrierten Mühlencafé überzeugen. Für die Zubereitung der hier angebotenen Kuchen und Brote wird ausschließlich das selbst gemahlene Mehl verwendet.
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Die Steprather Turmwindmühle im Ortsteil Walbeck ist eine der ältesten Windmühlen Deutschlands.
© Quelle: imago/blickwinkel
6. Windmühle Renata in Schwensby, Schleswig-Holstein
Zwei Müller arbeiten regelmäßig in der Mühle und mahlen das Getreide nach alter Tradition. Die Windmühle Renata in Schwensby gehört zu den besterhaltenen Windmühlen in Schleswig-Holstein. Die optische Besonderheit der Gallerieholländermühle ist die für die Region untypische Bauweise: Sie ist komplett aus Holz erbaut und von außen mit unzähligen Holzschindeln verkleidet.
In diesem rustikalen Ambiente kann geheiratet werden, und für kostenfreie Besichtigungen ist die Mühle ab Ostern bis auf mittwochs und donnerstags von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Wer mühleneigene Produkte bestellen möchte, kann im Online-Shop Backschrote und Tierfutter erwerben.
7. Windmühle Hädicke in Brehna, Sachsen-Anhalt
Aus der flachen Landschaft sticht die Hädicker Mühle deutlich hervor. Besonders im Frühjahr, wenn die Rapsfelder blühen, zeigt sich der dunkle Koloss imposant vor der gelben Blütenpracht. Bis 1991 wurde hier noch regelmäßig gemahlen. Die Mühle wurde seit ihrer Errichtung mehrfach verändert.
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Die Hädickemühle prägt das Landschaftsbild. Bis 1991 wurde hier regelmäßig gemahlen.
© Quelle: imago stock&people
Erst als Bockwindmühle auf einem einzigen dicken Pfahl erbaut, nach Unwetterschäden dann zur Paltrockmühle umgebaut, bei der das Mühlengebäude auf einem Rollenkranz steht. Zweimal im Jahr können Interessierte die Mühle genauer inspizieren: Am Deutschen Mühlentag und am Tag des offenen Denkmals stehen die Türen offen.
8. Beelitzer Bockwindmühle, Brandenburg
Ab Windstärke 2 bis 3 fangen die Flügel der Beelitzer Bockwindmühle in Beelitz an, sich zu drehen. Die Mühle wurde erstmals 1792 errichtet, verfiel ab Mitte des 20. Jahrhunderts zusehends. Ein Förderverein leitete eine originalgetreue Wiederherstellung an einem thermisch günstigeren Ort ein, sodass die Mühle 2007 auf einem nahe gelegenen Grundstück wieder in Betrieb genommen wurde.
Heutzutage kann in dem technischen Denkmal in Brandenburg geheiratet werden und es wird als Veranstaltungsort genutzt. Von April bis Oktober sind außerdem jeden ersten Sonntag im Monat Führungen von 10 bis 16 Uhr durch das historische Bauwerk möglich. Zusätzliche Termine können angefragt werden.
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Die Bockwindmühle in Beelitz wurde erst 2007 an neuem Ort wieder eingeweiht.
© Quelle: imago images/imagebroker
9. Zonser Turmwindmühle in Dormagen, Nordrhein-Westfalen
Integriert in eine mittelalterliche Stadtmauer, ist die Zonser Mühle bereits von außen etwas Besonderes. Denn sie erfüllte nicht nur den Zweck als Windmühle, sondern stellte auch den Eck- und Wehrturm der Anlage dar. Die Holländermühle mit drehbarer Haube war bis 1907 in Betrieb.
Auch im Inneren wartet Kurioses: Im Erdgeschoss der siebenstöckigen Mühle befindet sich ein ehemaliges Verlies, das später als Sacklager genutzt wurde. In Aktion kannst du die Mühle gegen einen kleinen Obolus sehen: Für den Einwurf von 50 Cent setzen sich die Flügel der Mühle, die heute mit einem Elektromotor angetrieben werden, für ein paar Minuten in Bewegung.
Von Mitte April bis Mitte Oktober ist die Mühle samstags und sonntags sowie an Feiertagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Besondere Programme und kostenlose Führungen gibt es am Deutschen Mühlentag sowie am Tag des offenen Denkmals.
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Die Zonser Windmühle gehörte zur mittelalterlichen Stadtbefestigung.
© Quelle: imago/blickwinkel
10. Windmühle Selden Rüst auf Norderney
Diese Windmühle auf Norderney ist die einzige Windmühle der Ostfriesischen Inseln. Ihr Name Selden Rüst bedeutet soviel wie seltene Ruhe, und genau diese kann man rund um die Mühle genießen. Bis zu fünf Tonnen Mehl produzierte die Mühle zu Spitzenzeiten bei Windstärke 5 bis 6 und bediente damit den wachsenden Mehlbedarf der Insel ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Anfang der 1960er-Jahre.
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Die einzige Windmühle der Ostfriesischen Inseln steht auf Norderney.
© Quelle: imago/MiS
Zuletzt wurde das Innere der 1862 erbauten Kornwindmühle als Teestube und Restaurant genutzt und die Mühle gehört zu den Top-Anlaufpunkten von Norderney. Aktuell läuft die Suche nach neuen Pachtenden.
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