Exotische Orte in Deutschland – und wo du sie findest
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Der Isarradweg führt am fjordähnlichen Sylvensteinsee in Bayern entlang.
© Quelle: imago images/Westend61
Reisen in exotische Länder werden immer teurer und sind oft nur schwer mit dem Thema Nachhaltigkeit vereinbar. Die gute Nachricht ist: Auch in Deutschland gibt es Orte, an denen du das quirlige Lebensgefühl einer asiatischen Großstadt spüren oder auf Tuchfühlung mit wilden Tieren gehen kannst. Wir stellen dir acht Orte vor, die das Fernweh garantiert stillen.
1. Thüringen: Der Schiefe Turm von Bad Frankenhausen
Zugegeben: Der berühmte Turm von Pisa ist schon ziemlich schief. Noch schiefer ist allerdings der Turm der Oberkirche im thüringischen Bad Frankenhausen. Im Jahr 1382 wurden die Kirche und der Turm fertiggestellt. Als dann der 56 Meter hohe Turm im Laufe der Jahre anfing, sich zu neigen, war die Verwunderung groß.
Bis sich herausstellte, dass das Kyffhäusergebirge, in dem Bad Frankenhausen liegt, geologisch instabil ist und der Turm auf wasserlöslichen Gipsschichten steht. Heute hat der Turm 4,60 Meter Überhang, fast einen Meter mehr also als der von Pisa!
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Der Schiefe Turm von Bad Frankenhausen hat einen Überhang von 4,60 Metern!
© Quelle: imago images/Karina Hessland
2. Nordrhein-Westfalen: Düsseldorfs Little Tokyo
Fernost kann so nah sein: Mitten in Düsseldorf, zwischen Hauptbahnhof und Stadtmitte entlang der Immermannstraße, kannst du die Lebendigkeit asiatischer Großstädte erleben. Hier befindet sich Little Tokyo, das japanische Viertel. Ramen-Imbisse reihen sich aneinander, es gibt Bäckereien und Supermärkte mit japanischen Spezialitäten und in den Buchhandlungen tummeln sich Manga-Fans.
Tatsächlich befindet sich in Düsseldorf die größte japanische Community Deutschlands. In der Stadt leben mehr als 8400 Japanerinnen und Japaner. Außerdem gibt’s im Nordpark einen Japanischen Garten mit traditionellen Steinmetzarbeiten und Fächerahornen aus dem Land der aufgehenden Sonne.
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Im japanischen Viertel in Düsseldorf erlebst du die Lebendigkeit asiatischer Großstädte.
© Quelle: imago images/Peter Erik Forsberg
3. Rheinland-Pfalz: Geysir Andernach
Erwartungsvoll stehen die Besucherinnen und Besucher vor den rotbraunen Steinen im Naturschutzgebiet Namedyer Werth. Und dann ist es plötzlich so weit: Eine spektakuläre Wasserfontäne schießt rund 60 Meter in die Höhe. Damit ist der Geysir Andernach der höchste Kaltwassergeysir der Welt!
Angetrieben wird die Fontäne durch vulkanisches Kohlenstoffdioxid, schließlich ist die Eifel von Vulkanfeldern geprägt. Etwa alle zwei Stunden findet dieses ungewöhnliche Naturschauspiel bei Andernach im Mittelrheintal statt.
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Etwa alle zwei Stunden schießt die Kaltwasserfontäne des Geysirs Andernach in der Eifel in die Höhe.
© Quelle: imago images/wancl
4. Bayern: Fjordlandschaft am Sylvensteinsee
Als einer der schönsten Fjorde der Welt gilt der Milford Sound in Neuseeland. Doch „Neuseeland-Stimmung“ findest du auch in Bayern, genauer gesagt am Sylvensteinsee bei Bad Tölz. Wer von den Bergen des Karwendels auf den Stausee blickt, hat das Gefühl, vor ihm liege ein Fjord.
Die Landschaft ist wild und unverbaut, tiefdunkle Wälder säumen die Berghänge. Das türkisfarbene Wasser des Sees ist kristallklar und im Sommer kannst du dich nach einer Wanderung im kühlen Nass erfrischen. Oder du schnappst dir dein SUP und gehst eine Runde paddeln.
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Der Sylvensteinsee ist umgeben von wilder, unverbauter Landschaft und sieht aus wie ein neuseeländischer Fjord.
© Quelle: imago images/imagebroker
5. Mecklenburg-Vorpommern: Darßer Weststrand
Ein kilometerlanger feiner Sandstrand, der golden in der Sonne leuchtet und wo sich im Hintergrund sanft die Bäume im Wind wiegen? Das bietet der Darßer Weststrand auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, und damit gehört er eindeutig zur Kategorie Traumstrände. Was ihn jedoch von der Copacapana in Rio de Janeiro oder Miami Beach in den USA unterscheidet: Seine Wildheit und Abgeschiedenheit. Der Strand wird vom Darßwald mit seinen ausladenden Kiefern begrenzt, deren Wipfel sich förmlich über den Strand beugen. Auf den Dünen wachsen Heidekraut und Strandhafer. 14 Kilometer ist der Strand lang und lädt zum Spazieren, Verweilen und Träumen ein.
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Der Darßer Weststrand auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist 14 Kilometer lang.
© Quelle: PantherMedia / Gerald Kiefer
6. Nordrhein-Westfalen: Auf Safari
Auf Tuchfühlung mit Löwen, Giraffen und Zebras kannst du im ostwestfälischenSafariland Stukenbrock gehen. Hier gibt es keine Käfige oder Gitter, stattdessen fährst du mit dem Auto durch den Wildlife-Park und beobachtest die Tiere durch das Fenster. Über 600 Tiere leben im Safariland, Afrika-Safari-Feeling garantiert! Etwas Besonderes sind die geführten Offroad-Touren mit einem Ranger und Insider-Facts über die Tiere des Safarilands.
Du möchtest lieber ganz in freier Natur auf Safari gehen? Im Merfelder Bruch bei Dülmen kannst du im Rahmen einer Führung Wildpferde aus der Nähe erleben. Knapp 400 Tiere leben in dem weitläufigen Gebiet aus Moor, Heide und Nadelwald.
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In Nordrhein-Westfalen leben rund 400 Wildpferde.
© Quelle: imago images/imagebroker
7. Niedersachsen: Buddhistisches Zentrum Vien Giac
Auf den ersten Blick wirkt Mittelfeld in Hannover mit seinen Reihenhäusern und gepflegten Vorgärten wie ein typisch deutscher Stadtteil. Doch wer genau hinschaut, entdeckt bald Mönche in safrangelben Gewändern. Sie leben in einer der größten Pagoden außerhalb Vietnams: der Pagode Vien Giac, die gleichzeitig ein wichtiges buddhistisches Zentrum und Begegnungsstätte verschiedener Kulturen ist.
Vien Giac wurde vom Ehrwürdigen Thich Nhu Dien gegründet, der in den 1970er-Jahren zum Studieren nach Hannover kam. Interessierte können an Führungen durch das Kloster, Meditationen oder den großen alljährlichen Festen wie dem Geburtstag Buddhas teilnehmen.
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Die Pagode Vien Giac in Hannover ist die größte Pagode Deutschlands.
© Quelle: imago images/Zoonar
8. Bayern: Urwald im Nationalpark
Der Dschungel auf dem indonesischen Sumatra und rund um den Amazonas übt auf viele Menschen eine große Faszination aus. Doch giftige Pflanzen und Tiere können das Abenteuer schnell verleiden. Wild, aber ungefährlich geht es dagegen im Nationalpark Bayerischer Wald zu.
Einige Gebiete im Park gelten als ältester Urwald Deutschlands. Auf mehreren Urwalderlebniswegen kannst du die jahrhundertealte Landschaft erwandern. Die Strecken führen vorbei an uralten Baumriesen, sprudelnden Wasserfällen und imposanten Felswänden.
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Im Nationalpark Bayerischer Wald befindet sich Deutschlands ältester Urwald.
© Quelle: imago/Thomas Eisenhuth
Noch mehr Inspirationen für exotische Orte in Deutschland gibt es übrigens in dem Buch „Weltreise durch Deutschland“ von Margit Kohl und Jochen Müssig.
Reisereporter