Sand ohne Ende: Die 7 längsten Strände Deutschlands
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Der Strand Heringsdorf an der Ostseeküste auf der Insel Usedom mit Blick auf Strandkörbe. Willkommen am längsten Strand Deutschlands.
© Quelle: TMV/ Gänsicke
Sand, Himmel und Meer, so weit das Auge reicht. Dazu Möwenkreischen, Wellenrauschen und eine frische Brise im Gesicht: Spaziergänge am Strand sind einfach etwas Schönes.
Für den perfekten ausgedehnte Strandspaziergang musst du gar nicht weit in die Ferne reisen. Denn auch in Deutschland warten scheinbar endlose Strände auf dich. Zugegeben, mit dem längsten Strand der Welt kann die deutsche Küste nicht mithalten. Denn der misst ganze 254 Kilometer und liegt in Brasilien. Die Praia do Cassino zieht sich von Molhes da Barra bis nach Barra do Chuí an der Grenze zu Uruguay.
Trotzdem kannst du auch an der Nordsee- und der Ostseeküste kilometerlang im Sand wandern. Wir zeigen dir, wo das am besten geht: Das sind die längsten Strände Deutschlands.
1. Der Strand von Usedom
Deutschlands längster Strand misst 42 Kilometer und liegt auf der Ostseeinsel Usedom. Er zieht sich von Ahlbeck an der Grenze zu Polen bis nach Zinnowitz und wird an manchen Stellen bis zu 70 Meter breit. Perfekt für den nächsten Strandausflug, denn Usedom ist laut Deutschem Wetterdienst mit durchschnittlich 1906 Sonnenstunden pro Jahr auch noch die sonnenreichste Region Deutschlands.
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Kein Wunder, dass hier im 19. Jahrhundert der Startschuss für den deutschen Badetourismus fiel: 1825 eröffnete der Geschäftsmann Gerhard Bernhard von Bülow in Heringsdorf das erste Logierhaus, das Weiße Schloss. Bald war die Insel mit dem langen Strand so beliebt, dass sie liebevoll „Badewanne Berlins“ getauft wurde. Auch heute noch zählt der Strand von Usedom zu den schönsten in Deutschland.
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Den längsten Strand Deutschlands findest du auf Usedom.
© Quelle: TMV/Gänsicke
Wer keine Lust auf Sand in den Schuhen hat, kann stattdessen auf der Promenade von Swinemünde bis nach Bansin spazieren. Sie ist laut Usedomer Tourismusgesellschaft mit zwölf Kilometern die längste Europas. Oder du machst einen Abstecher nach Heringsdorf und schlenderst die mit 509 Metern längste Seebrücke Deutschlands rauf und runter.
2. Die Westküste Sylts
Von der kleinen Gemeinde Hörnum im Süden von Sylt zieht sich 40 Kilometer lang ein feiner, weicher Sandstrand die komplette Westküste der Insel entlang bis zum berühmten Lister Ellenbogen. Hier befindet sich das nördlichste Gebäude Deutschlands, der Leuchtturm List-West.
Nur rund vier Kilometer entfernt liegt die dänische Insel Rømø, die du bei schönem Wetter sogar aus der Ferne sehen kannst. Ein Tipp für alle frühen Vögel: Ein Ausflug bei Sonnenaufgang lohnt sich! Aufgrund der besonders starken Tiefenströmung ist das Baden am Lister Ellenbogen allerdings verboten.
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Auf Sylt zieht sich der Strand über die gesamte Westküste.
© Quelle: imago images / blickwinkel
Auf der Strecke bis nach Hörnum kannst du während eines Spaziergangs gleich mehrere Sehenswürdigkeiten entdecken. Zum Beispiel das Rote Kliff, das sich vier Kilometer zwischen Kampen und Wenningstedt erstreckt. Bis zu 30 Meter hoch erheben sich die Felswände vom Sandstrand. Komm am besten in den Abendstunden hier vorbei, dann werden die Klippen von der untergehenden Sonne angeleuchtet und schaffen eine ganze besondere Atmosphäre.
Der Dünenweg Wenningstedt, der parallel zum Strand verläuft, bringt dich bis zur Uwe-Düne. Die ist mit 52,2 Metern die höchste Erhebung Sylts. Hast du die 109 Treppenstufe auf die Aussichtsplattform geschafft, wirst du mit einem tollen Panorama über die Insel und das Meer belohnt.
3. Der Strand von Borkum
Borkum ist nicht nur die größte, sondern auch die westlichste der insgesamt sieben Ostfriesischen Inseln. Mit ihrem 26 Kilometer langen, feinen Sandstrand belegt sie in unserem Ranking den dritten Platz. Der Strand gliedert sich in fünf Abschnitte, die nahtlos ineinander übergehen.
Das Nordbad alias der Nordstrand liegt direkt bei der Inselhauptstadt. Egal ob Strandanimation, Beachvolleyball oder Segelkurse: Hier ist immer viel los. Stärken kannst du dich in einem der vielen Restaurants, Cafés oder in einer der berühmten Borkumer Milchbuden. Ähnlich geht es auch am Südbad zu.
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Der Strand auf Borkum scheint endlos zu sein.
© Quelle: Torsten Dachwitz Fotografie
Das Jugendbad macht seinem Namen alle Ehre und hat sich als Treffpunkt für die jüngeren Inselbewohnerinnen und ‑bewohner etabliert. Hier kannst du an ausgewiesenen Stellen und mit Genehmigung des Ordnungsamts sogar Lagerfeuer machen.
Wenn du auf der Suche nach ganz besonders viel Ruhe bist, ist der Oststrand richtig für dich. Dieser ist offiziell kein Badestrand und deshalb besonders menschenleer.
4. Der Strand von Juist
Willkommen auf der „größten Sandbank der Welt“! So nennen Einwohnerinnen und Einwohner von Juist ihre Insel liebevoll. Denn an der breitesten Stelle misst sie gerade einmal 500 Meter und über die gesamte Nordseite verläuft 17 Kilometer lang der feine Sandstrand. Das heißt, von keiner Stelle der Insel brauchst du mehr als ein paar Minuten zum Strand. Vom Festland aus bringt dich eine Fähre je nach Strömung ein- oder zweimal pro Tag auf die Insel.
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Strand, so weit das Auge reicht, auf der Insel Juist.
© Quelle: imago images / imagebroker
Der Strand ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Alle von ihnen sind frei von Buhnen (Dämme zum Küstenschutz) und damit perfekt für einen Spaziergang geeignet.
Und falls du zwischendurch eine Abkühlung brauchst: Der sanft abfallende Strand ist wie geschaffen für einen Abstecher in die Nordsee. Da auf Juist keine Autos erlaubt sind, kannst du während deines Strandspaziergangs eine ganz besondere Ruhe genießen, den Möwen und dem Meeresrauschen zuhören.
5. Der Kniepsand von Amrum
Der Strand Kniepsand auf der nordfriesischen Insel Amrum belegt mit einer Länge von rund 15 Kilometern den fünften Platz in unserer Liste. Das Besondere: Geologisch gesehen ist der Kniepsand gar kein Teil von Amrum. Denn bei dem scheinbaren Strand handelt es sich um eine wandernde Sandbank.
Heute schließt sie sich nahtlos an die Dünen Amrums an, bei ihrer ersten Erwähnung im Jahr 1585 auf einer Seekarte lag sie noch im rechten Winkel zur Insel. Es wird erwartet, dass der Kniepsand im Laufe der nächsten Jahrhunderte um die Nordspitze Amrums herum weiterwandert.
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Dünen im Abendlicht mit Blick auf den Kniepsand.
© Quelle: imago images/blickwinkel
Der Name Kniepsand leitet sich übrigens vom norddeutschen Wort „kniepen“ ab, was übersetzt kneifen bedeutet. Den Namen erhielt die Sandbank, weil sie sich wie eine Kneifzange um die Insel Amrum legt.
Noch nicht genug? Mit der Länge des Kniepsands können es noch weitere deutsche Strände aufnehmen. Zum Beispiel der Strand auf Amrums Nachbarinsel Föhr. Er verläuft von der Inselhauptstadt Wyk bis zur Seebrücke Utersum.
Und auch auf den Nordseeinseln Spiekeroog und Norderney zieht sich feinster Sandstrand 15 Kilometer jeweils über die gesamte Nordseite.
6. Der Weststrand von Fischland-Darß-Zingst
Der Weststrand von Fischland-Darß-Zingst gilt als einer der schönsten Strände Deutschlands. Mit seinen 14 Kilometern Länge zählt er noch dazu zu den längsten und eignet sich perfekt für einen Spaziergang in der Natur.
Wie der Name schon verrät, befindet er sich an der Westseite der Ostsee-Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern. Die Natur darf weitgehend unberührt wachsen, das verleiht dem Weststrand seinen ganz besonderen Charakter. Hier wechseln sich Kiefern mit Strandhafer, Trockenrasen, Flechten, Heidekraut und naturbelassenen Dünen ab.
Als Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft wird der Strand zum Glück auch in Zukunft unberührt bleiben. Der Park wurde bereits 1990 gegründet und ist mit 786 Quadratkilometern der drittgrößte Nationalpark Deutschlands.
Am Weststrand von Fischland-Darß-Zingst ist die Natur noch unberührt.
© Quelle: TMV/ Allrich
Mit dem Auto kannst du vom Ostseebad Prerow über die Bäderstraße anreisen und beim Parkplatz Drei Eichen parken. Von dort aus führt ein ausgeschilderter Weg vier Kilometer lang bis zum Strand.
Noch nicht genug? Auch auf der Nordseeinsel Langeoog wartet ein 14 Kilometer langer Strand auf dich. Mit seinem schneeweißen, puderigen Sand bleibt er die Hauptattraktion der Insel.
7. Der Strand von Sankt Peter-Ording
Wenn du lieber ganz auf dem Festland bleiben willst, ist Sankt Peter-Ording in Schleswig-Holstein deine Anlaufstelle. Mit zwölf Kilometern Länge und bis zu zwei Kilometern Breite findest du hier den größten Strand des deutschen Festlands. Er liegt mitten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und ist Teil des Unesco-Weltnaturerbes.
Insgesamt zieht sich der Strand über die Ortsteile Böhl, Dorf, Bad und Ording. Besonders viel Ruhe herrscht im Süden an der Badestelle Böhl. Wer es trubeliger mag, geht an den Hauptstrand nach Ording. Hier gibt es Duschen und WCs, auch Vierbeiner sind an der Leine willkommen.
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In Sankt Peter-Ording zieht sich die Nordsee zweimal am Tag komplett zurück.
© Quelle: imago images/3quarks
Als Teil des Wattenmeers ist der Strand von Sankt Peter-Ording vom Wandel der Gezeiten geprägt. Das bedeutet: Zweimal täglich zieht sich die Nordsee komplett zurück und legt das Watt frei. Dann kannst du während einer Wattwanderung knöcheltief im Schlick versinken und beobachten, was sich auf dem Meeresgrund verbirgt. Natur pur!
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