München

Wie München abseits der Theresienwiese das Oktoberfest feiert

Drei Frauen essen Brezeln und trinken Bier in einem Lokal in München.

Drei Frauen essen Brezeln und trinken Bier in einem Lokal in München.

Blickt die Welt zurzeit auf München, blickt sie auf die Theresienwiese mit ihren Bierzelten, Karussells und Volksfest-Attraktionen. Während die Wiesn an Menschen und Massen überquillt, gibt es auch woanders in der Stadt echte Oktoberfest-Feierlichkeiten, die weniger besucht – aber genauso „griabig“ sind, wie man in München gern sagt.

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Viele Ideen sind während des Ausfalls des Oktoberfests wegen der Corona-Pandemie entstanden und halten sich auch in diesem Jahr – weil Oktoberfest nicht nur eine große Party ist, sondern für viele Münchnerinnen und Münchner ein echtes Lebensgefühl.

Lässig feiern bei der Wirtshauswiesn

Erfunden wurde die Wiesn abseits der Wiesn vor drei Jahren im ersten Corona-Sommer. Das Oktoberfest wurde abgesagt, die Münchner Wirtinnen und Wirte taten sich zusammen, um ein bisschen Stimmung in ihre Gaststätten zu bringen.

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Mit Erfolg: Die sogenannte Wirtshauswiesn mit Blasmusik, Tanz und Wiesn-Schmankerl hatte bei den Bürgerinnen und Bürgern so großen Erfolg, dass sie sich etabliert hat. 50 Gaststätten, Cafés und Brauhäuser in Altstadt, Schwabing, Isarvorstadt, Maxvorstadt und Co. haben sich zusammengeschlossen, um München noch mehr Wiesnflair zu verleihen.

Ausgeschenkt wird das starke Festbier, dazu sind zahlreiche Restaurants mit duftendem Hopfen geschmückt. Abends spielen Blaskapellen und Brass-Bands auf. Der Klosterwirt in der Augustinerstraße ist ein Top-Anlaufpunkt in der Innenstadt, die Hirschau im Englischen Garten ein Biergarten, den ihr nicht verpassen solltet.

Ein Plakat mit Aufschrift „Wiesn ist ein Lebensgefühl“ hängt zur Wirtshauswiesn 2021. Die Aktion wird auch 2022 fortgesetzt.

Ein Plakat mit Aufschrift „Wiesn ist ein Lebensgefühl“ hängt zur Wirtshauswiesn 2021. Die Aktion wird auch 2022 fortgesetzt.

Waden-Training im Englischen Garten

Warum die Haxen der Münchnerinnen und Münchner so knackig sind? Nun, ein Grund mag das spezielle Sportprogramm im Englischen Garten sein, das es seit Jahren gratis gibt. Beim „Lederhosentraining“ werden die Waden fest, die Arme fürs Maßkrugstemmen trainiert und die Popos so knackig, dass sie in jeder Tracht eine gute Figur machen.

Bis Ende September – also quasi bis Wiesnschluss – trainiert Klaus Reithmeier immer montags ab 19 Uhr kostenlos alle, die mitmachen wollen. Bis zu 800 Sportlerinnen und Sportler kommen zu dem Ganzkörper-Work-out am Japanischen Teehaus in den Englischen Garten.

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Der Trainer selbst trägt stilecht seine Lederhose, einige Frauengruppen streifen ihre Dirndl über die Leggings. Damit das Training noch mehr Witz hat, bekommen die Übungen Münchner Titel wie „Bierbank-Stand“, „Brezen-Drehung“ oder „Hendl, heb dich“.

You can Hendl it

Rund 450.000 Hendl werden jedes Jahr auf dem Oktoberfest verzehrt. Doch Hühnerbratereien gibt es auch rundum in der Stadt. Ein besonderes Angebot hat der alteingesessene Metzger Vinzenzmurr. Das halbe Wiesnhendl kostet hier während der 17 Tage Oktoberfest nur 5,10 Euro – ein Schnäppchen, zahlt man auf dem Oktoberfest doch satte 14 Euro aufwärts dafür.

Ein Klassiker für einen Hendl-Stopp ist das Lindwurmstüberl in der Lindwurmstraße. In Hörweite des Oktoberfests gibt es hier den Klassiker vom Drehspieß samt Pommes für 13,50 Euro – und am Biertisch wird man in der Wirtschaft wenigstens nicht angerempelt während des Essens.

Blick aufs Lindwurmstüberl an der Münchner Lindwurmstraße. (Archivfoto)

Blick aufs Lindwurmstüberl an der Münchner Lindwurmstraße. (Archivfoto)

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Das vielleicht beste Hendl der Stadt bekommst du im Rotibrass. Das Hühnerfleisch wird mit verschiedenen Teesorten gesmokt und anschließend über der offenen Flamme gegrillt. Obacht: Während des Oktoberfests solltest du in dem Restaurant in der Dreimühlenstraße unbedingt reservieren!

Konserviertes Oktoberfest-Gefühl

Schlendern über die Theresienwiese gehört für Besucherinnen und Besucher einfach dazu. Etwas entspannter shoppst du Mitbringsel aus München beim Isarkollektiv, das direkt ums Eck vom Oktoberfest liegt. Der Laden im Einkaufszentrum Forum Schwanthalerhöhe beherbergt Münchner Designer, Handwerkskünstler und Kreative.

Sie alle zeigen mit ihren Fundstücken, wie schön und vor allem modern Bayerntum sein kann. Ob bedruckte T‑Shirts, witzige Anstecker, handbemalte Keramik, filigraner Schmuck, Duftkerzen – hier findest du, was du gar nicht gesucht hast. Ein besonders witziges Highlight: das Bierkasten-Brettl, mit dem du jedes Tragerl Bier in einen kleinen Tisch umfunktionierst.

Frühstück auf dem Weißbier-Schiff

Die Tradition, sich am Wochenende mit Freunden auf ein erstes Bier zu treffen, lebt in München abseits des Oktoberfests wieder auf: Das sogenannte „Frühschoppen“ ist in. Auf dem ausrangierten Dampfer „MS Utting“ gibt es sonntags diese Tradition.

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Alles, was du dazu brauchst, ist ein großer Tisch, Weißwürste, ein gern auch alkoholfreies Weißbier sowie ein bisschen Sitzfleisch zum Ratschen. Im Biergartenbereich legt am Wochenende auf dem Weißbier-Schiff ein DJ auf, manchmal gibt es auch Jazzmusik oder Klaviersound als Begleitung.

Die Alte Utting ist eine Kulturveranstaltungsstätte in der Außenhaut eines ehemaligen Passagierschiffs auf einer stillgelegten Eisenbahnbrücke in München.

Die Alte Utting ist eine Kulturveranstaltungsstätte in der Außenhaut eines ehemaligen Passagierschiffs auf einer stillgelegten Eisenbahnbrücke in München.

Das besondere Angebt: Zu zwei Weißwürsten kaufst du an Bord das Weißbier für 2,90 Euro statt 3,50 Euro. Wer danach noch ein Durstgefühl hat, wird beim Verrückten Eismacher fündig. In Amalienstraße und Fraunhoferstraße gibt es diese Milchspeise-Sorte in der Tüte. Süß und hopfig, mit leichter Bananen-Note und ein bissl Bizzlschaum am Gaumen ist es auf jeden Fall eine Kugel wert.

Sechs Richtige im Bierglas

Auf dem Oktoberfest schenken sechs Brauereien ihr Bier in den Zelten aus. Meistens probierst du nur eines, je nachdem, in welchem Zelt du landest. Eine Querverkostung durch die Vielfalt der Münchner Biere bekommst du im Bier- und Oktoberfestmuseum.

Das Museumsstüberl in der Sterneckerstraße ist die einzige Wirtschaft in ganz München, die zugleich Augustiner, Hacker-Pschorr, Paulaner, Hofbräu, Spaten und Löwenbräu ausschenkt und dazu noch eine Sechserrunde in Probiergläsern anbietet.

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Zwar steckt auch hier in jedem Glas Festbier nicht mehr, als das Reinheitsgebot von 1516 zulässt – und doch wirst du die Unterschiede schmecken. Das Hofbräu hat mehr Hopfenblume, das Augustiner mehr Sprudel, das Paulaner mehr herbe Bitterkeit… Ganz Mutige können sich hier auch in der höchsten Wiesn-Disziplin probieren: dem Anzapfen eines Fasses. Doch vorsichtig! Es spritzt.

Wiesn für die Ohren

Ramona Pongratz ist Wiesnwirtin. Eine der jüngsten ihrer Zunft, doch auch eine der kreativsten. 2020 setzte sie ihren kleinen, feinen Podcast „O’zapft is“ auf, in dem sie rund um das Oktoberfest und bayerische Tradition informiert.

Sie selbst ist während der Wiesn im Paulaner-Festzelt ihrer Mutter tätig. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall: Selbst das Münchner Kindl gibt der Wirtstochter ein Interview und für alle Neulinge erklärt die Münchnerin, welche Unterschiede es zwischen den Bierzelten gibt, wie das „Wiesnfieber“ heilbar ist und was beim Trachten- und Schützenumzug jedes Jahr abgeht. Ein Insider-Blick ins Münchner Herz, wie er besser nicht sein könnte!

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