München

Weltneuheit und Nostalgie: Die Highlights auf dem Oktoberfest

Gäste feiern abends in einem Bierzelt während der Eröffnung der 187. Wiesn, dem Oktoberfest 2022 auf der Theresienwiese.

Gäste feiern abends in einem Bierzelt während der Eröffnung der 187. Wiesn, dem Oktoberfest 2022 auf der Theresienwiese.

Nach zwei Jahren Pause findet bis zum 3. Oktober in München das 187. Oktoberfest statt. Einiges hat sich geändert auf dem größten Volksfest der Welt. In den Bierzelten wird besser gelüftet, neue Wirte schenken Bier aus, die Sicherheit ist wie immer hochgeschraubt.

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Verlockend ist es, gleich ins Zelt zu Maß und Hendl zu strömen. Doch auch rundherum auf der Theresienwiese gibt es einiges zu entdecken, zu kosten, auszuprobieren. Wir stellen dir zehn Ideen vor, wie du das Beste aus deinem Besuch auf dem Münchner Oktoberfest herausholst.

1. Das Oktoberfest von oben sehen

Wer das Volksfest nicht wenigstens kurz aus der Vogelperspektive gesehen hat, war nicht wirklich da. Weit und wuselig, blinkend und bunt liegt das Oktoberfest einem vom Riesenrad aus zu Füßen. Zwar mag das klassische Karussell nicht unbedingt für einen Adrenalinschub sorgen, dafür aber für eine Aussicht, die lange in Erinnerung bleibt.

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Auf 34,5 Hektar breitet sich Biertradition mitten in München aus – zwischen Bavaria und Frauenkirche, zwischen Bürgerhäusern und Neubauten. 487 Buden, Zelte und Karussells tummeln sich auf dem Festplatz, rund 13.000 Menschen arbeiten hier, bedienen Menschen aus aller Welt auf 120.000 Sitzplätzen.

Blick aus dem Riesenrad auf das Oktoberfest in der Blauen Stunde.

Blick aus dem Riesenrad auf das Oktoberfest in der Blauen Stunde.

Wer sich das nicht vorstellen kann, sollte in die Gondeln des Riesenrads steigen – am besten in der Dämmerung, wenn die ersten Lichter angehen und das Oktoberfest nur so vor Leben und Freude brummt.

2. Gruseln in Eckl’s Nostalgie-Geisterbahn

Jedes Jahr treffen die Geister frisch aus Transsylvanien mitten in München ein. So will es zumindest die Legende bei Eckl’s Nostalgie-Geisterbahn. Mindestens ein lebender Geist wohnt in der Schienenbahn, vielleicht sind es aber auch mehrere? So genau weiß das keiner.

Seit 119 Jahren steht das Karussell auf dem Oktoberfest, jedes Jahr mit neuen Gruseleffekten. Sensen werden gewetzt, Eckzähne gespitzt, Köpfe verhüllt und Spinnenweben verteilt.

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Robbi Eckl steht vor seiner Geisterbahn.

Robbi Eckl steht vor seiner Geisterbahn.

Kunstblut fließt hier so schnell wie Fest-Bier, Nerven flattern wie Dirndl-Schürzen im Wind und die unterlaufenen Augen der Geisterbahn-Mitarbeitenden kommen nicht von durchzechten Nächten – sondern bester Schminke. Hinter jeder Kurve wartet ein kleiner Schreck, nach jedem Vorhang ein Grusel-Moment. Klassisch kommt die Bahn ohne wilde Fahrt aus, dafür mit viel Dunkelheit, überraschenden Kettengeräuschen und Gänsehautmomenten.

3. Vegane Wiesnwurst probieren

Gesund und Oktoberfest – das ging lange nicht zusammen. Dass die Wirtinnen und Wirte inzwischen mit der Zeit gehen, zeigt ein Blick auf die Speisekarten. Jedes Zelt bietet vegetarische Speisen an, von Gemüsebratlingen über Käsespätzle bis Pilz-Maultaschen.

Eine Weltneuheit aber findet sich im Hofbräuzelt: die vegane Weißwurst (6,90 Euro). Und um gleich noch eins draufzusetzen, gesellt sich zu ihr: die fleischlose Currywurst (13,50 Euro). Auch die Ochsenbraterei bietet eine vegane Bratwurst (14,40 Euro) an.

Ein paar Weißwürste. Das beliebte Gericht gibt es inzwischen auch in der veganen Variante.

Ein paar Weißwürste. Das beliebte Gericht gibt es inzwischen auch in der veganen Variante.

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Optisch sehen die Würste – allesamt auf Erbsenprotein-Basis – den Münchner Klassikern sehr ähnlich. Die vegane Weißwurst hat etwa 76 Prozent weniger Fett als ihr Kalbfleisch-Pendant. Fazit: Optisch kleiner, vom Brät her weicher, aber vom Geschmack her kommt sie sehr nah ans Original heran. Probieren!

4. Ein Haferl für die Heimat

Schöne Souvenirs sind gar nicht so leicht zu finden auf dem Oktoberfest. Verrückte Hüte, die keiner mehr trägt? Lebkuchenherzen, die keiner isst? Ein T‑Shirt, das nicht mal als Nachthemd besteht?

Eine Alternative: Ein Kaffee-Haferl, aus dem der Cappuccino auch noch zu Hause schmeckt. Bei Sammlern sind die Tassen von Feinkost Käfer beliebt. Und auch auf allen anderen Frühstückstischen machen sich die Humpen (es passt wirklich viel Kaffee hinein!) gut. Dieses Jahr zieren Trachtler die Kult-Becher, im Hintergrund leuchtet das Riesenrad.

Und wer genau hinschaut, sieht: Die Bavaria-Statue – die Patronin der Bayern und damit auch des Oktoberfests – tanzt mit dem bayerischen Löwen unter dem Banner „Viva la Wiesn“. 9,90 Euro kostet die Tasse, die es am Kaffeestand vor dem Käfer-Zelt gibt – auf Wunsch auch mit Kaffee oder heißem Kakao gefüllt.

5. Volksmusik im richtigen Zelt hören

„Cordula Grün“ gröhlen kann jeder, „Schatzi, schenk mir ein Foto“ donnern auch. Richtig gute Volksmusik gibt es auf der „Oidn Wiesn“ ganz im Süden des Oktoberfests – also vor dem Riesenrad rechts abbiegen. Im Herzkasper-Festzelt spielen junge Musiker auf und versüßen die Abende mit ihren Klassikern und Neu-Interpretationen von Wiesnhits, Schlagern und Volksliedern.

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So schön, dass man seinen Atem lieber beim Tanzen auf den Holzbrettern verbraucht als beim Singen auf der Bierbank. In direkter Nachbarschaft hat im Jahr 2022 erstmals das Volkssängerzelt Schützenlisl geöffnet.

Jeden Tag singt hier die traditionelle bayerische Musik-Szene, was die Gstanzl (bayerisches Spottlied) so hergeben. Namhafte Bands und Jodel-Größen lassen die Zäpfchen im Hals vibrieren. Brauchtum, wie es schöner kaum geht. Wer sich nicht textsicher fühlt, für den gibt es die klassischen Lieder-Hefte zum Mitsingen.

6. Mit dem Circus-Circus fahren

Es wird gedreht und gewirbelt, dass die Mähne weht! In dem Familienkarussell Circus-Circus drehen sich zwölf Gondeln um sich selbst. Dabei werden sie von Hubarmen zusätzlich im Kreis rotiert und schwingen frei um bis zu 360 Grad, legen sich wellenförmig in die Kurve.

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Wer sich das nicht vorstellen kann, denke an Socken im Schleudergang. Ähnlich fühlt man sich nach einer Runde in dem Fahrgeschäft.

2022 steht das Karussell nach einer längeren Pause erstmals wieder auf dem Oktoberfest. Bereits in den 80er-Jahren sorgte es bei Teenagern für flaue Bauchgefühle. Das Karussell ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet, die meistens ja einen kräftigeren Magen als ihre großen Geschwister oder Eltern haben. Für alle, die es ruhiger mögen, ist das Familien-Fahrgeschäft Ballonfahrt eine schwebend-leichte neue Attraktion.

7. Tanz nach Zeltschluss

Nostalgie liegt auf dem Oktoberfest groß im Trend. So haben 90 Prozent aller Karussells, Schießbuden und Fahrgeschäfte ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert – das Schaustellermuseum auf der „Oidn Wiesn“ zeugt davon. Eines der ältesten Karussells auf dem Volksfest ist die Hexenschaukel.

Seit 1894 steht die Illusionsschaukel auf dem Oktoberfest und erfährt jetzt ein echtes Revival. Während in den Bierzelten die letzten Schlucke getrunken werden, legt die junge Truppe der Hexenschaukel lautstark und boxenkräftig Boogie-Woogie, Rock ’n’ Roll und Oldies auf.

Blick auf die Hexenschaukel auf dem Oktoberfest (Archivfoto).

Blick auf die Hexenschaukel auf dem Oktoberfest (Archivfoto).

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Die Münchnerinnen und Münchner kommen gegen 22 Uhr zur Schaukel und tanzen vor dem ältesten Kassenhäuschen der Stadt, was die Plattensammlung hergibt. Dazu lassen die Hexenschaukel-Burschen flotte Sprüche los – und heizen so die Stimmung noch mehr an.

8. Gaudiknopf kaufen

Unter Münchnerinnen und Münchnern ist er das Must-have für die Wiesn: der Gaudiknopf. Die kleinen Buttons aus Metall werden ans Trachtenhemd gesteckt, an die Träger vom Dirndl, zieren das Schürzenband oder den Janker, prangen ganz klassisch am Trachtenhut. „Bier zu mir“, „Habe die Ehre“ oder „Wuide Hehna“ steht auf den nostalgischen Ansteckern (Stück 9,90 Euro) in Münzoptik.

Jeder Knopf ist ein Unikat, gefertigt in München. Zwei Stände bieten die Insider-Buttons auf der Theresienwiese an: Erhardt-Souvenirs hat seine Bude vor dem Haupteingang des Paulaner-Festzelts und die Familie Nagl verkauft die Trachtenknöpfe zwischen den Zelten Schottenhamel und Bräurosl.

9. Ins Gelbe treffen

Erstmals wird auf dem Oktoberfest nicht mit der klassischen Armbrust oder dem Gewehr samt Platzpatronen geschossen, sondern mit Pfeil und Bogen. „Dschungel-Bogenschießen“ heißt die Disziplin des Jahres auf der Schaustellerstraße.

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Statt anlegen, zielen und treffen braucht es dieses Jahr also neben einer ruhigen Hand auch Muskelkraft aus dem Bizeps. Denn so leicht ist die Bogen-Saite gar nicht zu spannen, geschweige denn zu halten, ehe die Zielscheibe genau im Visier ist.

Wer in den mittleren gelben Kreis trifft, kann sich etwas aus dem Souvenir-Dschungel von Panda-Stofftieren, Rosen, Quallen-Anhängern oder Einhörner-Mitbringseln aussuchen.

10. Finale mit Wunderkerzen

Das Beste kommt zum Schluss, auch auf dem Oktoberfest. Der Wiesn-Kehraus in den Bierzelten hat seit jeher Tradition bei den eingefleischten Fest-Gängerinnen und Fest-Gängern.

Am letzten Abend zur letzten Maß flackern Tausende Wunderkerzen in den Zelten. Das Licht wird am 3. Oktober 2022 gedimmt und die Kapellen rüsten sich für ihr großes Finale nach Schankschluss: Es erklingt die Bayernhymne oder ein Trompentensolo, manchmal auch „Sierra Madre“ – jede Wirtin und jeder Wirt hat da eine eigene Tradition.

Die Bedienungen und Kellner genehmigen sich den ersten Schluck Starkbier nach zwei Wochen Arbeit, das Küchenpersonal beendet seine Schicht und mischt sich unter die Gästinnen und Gäste.

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Das Abschiedssingen ist emotional für die Münchnerinnen und Münchner: Wehmut schwingt mit, aber auch Freude über die vergangenen zwei Wochen, über all das Erlebte und manchmal auch Überlebte. Ein romantischer, einmaliger Abschluss, den du auf keinen Fall verpassen solltest.

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