Das sind die besten Sehenswürdigkeiten im Fichtelgebirge
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Eines der schönsten Gebäude im Fichtelgebirge: Die Stiftsbasilika in Waldsassen.
© Quelle: imago images/imagebroker
Eine komplette Region im Urlaub kennenzulernen ist nicht immer einfach: Zu groß sind oft die Gebiete, zu weit die Wege. Damit du im Nordosten Bayerns im Fichtelgebirge nichts verpasst und wirklich jedes Abenteuer mitnimmst, gibt’s unsere Bucket List mit den besten Sehenswürdigkeiten im Fichtelgebirge.
Schneeberg: Der höchste Berg im Fichtelgebirge
Wo Fichtelgebirge draufsteht, stecken Gipfel drin. Der Schneeberg ist mit 1051 Metern der höchste Berg im Fichtelgebirge. Gemeinsam mit seinem kleinen Bruder, dem Ochsenkopf mit 1024 Meter, ist er nicht nur ein wichtiges Ausflugsziel, sondern erzählt auch eine spannende Geschichte.
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Der Schneeberg ist der höchste Berg im Fichtelgebirge.
© Quelle: imago/Westend61
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Auf dem Gebirgsmassiv steht ein alter Fernmeldeturm, der ein Überbleibsel aus dem Kalten Krieg ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen US-Streitkräfte einen Teil des Gipfels ein. 1963 wurde der Fernmeldeturm des Fernmeldesektors E errichtet, auch bezeichnet als „Ohr zum Osten“.
Bundeswehr und US-Militär belauschten von dort oben die einstigen Ostblockstaaten. Heute ist der Gipfel des Schneebergs frei zugänglich. Wer oben ankommt, kann das Backöfele erklimmen, einen 14 Meter hohen Holzturm aus dem Jahr 1926. Der Name entstand, weil zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges Geflüchtete hier Brot backten.
Ochsenkopf: Der Action-Berg
Während es auf dem Schneeberg stets ruhig ist – da es weder Restaurant noch Seilbahn gibt –, ist auf dem Ochsenkopf immer etwas los. Nach oben geht es aus Süden und Norden je über die Seilbahn zum Ochsenkopf. Auf dem Gipfel gibt es ein Restaurant, einen Aussichtsturm und einen Sendeturm des Bayerischen Rundfunks. Letzterer ist schuld daran, dass der Ochsenkopf früher als „Ohr zum Westen“ bezeichnet wurde. Damals verstärkte der Bayerische Rundfunk seine Frequenz, sodass Menschen in der DDR das verbotene West-Radio hören konnten.
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Einst verstärkte der Bayerische Rundfunk seine Frequenz auf dem Ochsenkopf, sodass Menschen in der DDR West-Radio hören konnten.
© Quelle: imago images/Shotshop
Wer die Berge im Fichtelgebirge samt Schneeberg und Ochsenkopf in einem Panorama sehen will, sollte nach Röslau im Landkreis Wunsiedel fahren. Dort gibt es den Zwölfgipfelblick, wo du auf 602 Metern alle zwölf Fichtelgebirgs-Gipfel siehst.
Kösseine: Gipfel mit Doppelspitze
Der Berg mit dem markantesten Gipfel im Fichtelgebirge ist ganz klar die Kösseine: Er ist 940 Meter hoch und hat eine Doppelspitze mit der Kleinen Kösseine und der Großen Kösseine. Ein Ausflug lohnt sich nicht nur wegen des Panoramas, sondern auch wegen des weitläufigen Granit-Blockmeers, das sich auf einer Fläche von 15,8 Hektar ausbreitet und unter Naturschutz steht.
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Das Granit-Blockmeer auf der Kösseine im Fichtelgebirge.
© Quelle: imago stock&people
Spannend: Über das Bergmassiv der Kösseine verläuft die Europäische Wasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Auf dem Gipfel kannst du ins Kösseinehaus einkehren, das bereits 1898 vom Fichtelgebirgsverein erbaut wurde und heute das älteste Unterkunftshaus auf einem Berggipfel im Fichtelgebirge ist.
Felsenlabyrinth Luisenburg: Granitsteinmeer
Einen spannenden Superlativ im Fichtelgebirge entdeckst du in Wunsiedel: Dort gibt es das größte Granitsteinmeer Europas! Das „Felsenlabyrinth Luisenburg“ entstand über Jahrhunderte. Riesige Felsbrocken stehen nebeneinander und türmen sich aufeinander, bilden Höhlen und Schluchten. Interessant ist ihre gerundete Form: Die entstand im Laufe der Zeit wegen Verwitterung und Erosion.
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Das Felsenlabyrinth Luisenburg ist das größte Granitsteinmeer Europas.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Heute wanderst du durch das größte Felsenlabyrinth Europas, lernst viel über die Geologie der Region und hast tolle Ausblicke, denn es geht stetig nach oben. Die magische Landschaft erhielt ihren Namen von der preußischen Königin Luise, die im Jahr 1805 dorthin kam und vom Felsenlabyrinth als „wahres Eden“ schwärmte.
Auch Johann Wolfgang von Goethe war begeistert und schrieb: „Die ungeheure Größe der ohne Ordnung, Spur und Richtung übereinandergestürzten Granitmassen gibt einen Anblick, dessengleichen mir auf allen meinen Wegen niemals wieder vorgekommen ist.“
Erika-Fuchs-Haus: Entenhausen mitten im Fichtelgebirge
Die nächste Besonderheit im Fichtelgebirge steht in Schwarzenbach an der Saale. Hier reist du nach Entenhausen, denn das Erika-Fuchs-Haus ist ein Museum für Comic und Sprachkunst und das einzige Comic-Museum Deutschlands. Doch wer war Erika Fuchs? Die gebürtige Münchnerin lebte lange im Fichtelgebirge und übersetzte die Micky-Maus-Hefte von 1951 bis 1988 ins Deutsche.
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Das Erika-Fuchs-Haus ist das einzige Comic-Museum Deutschlands.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Doch ihre Arbeit waren keine schnöden Übersetzungen. Erika Fuchs revolutionierte die deutsche Sprache und kreierte zum Beispiel auf den Wortstamm verkürzte Verben wie „stöhn“, „ächz“, „grübel“, die jeder aus Comics kennt. Seit 2015 gibt es das Erika-Fuchs-Haus mit einer bunten und interaktiven Ausstellung. Wer will, vertont Comics, spielt Comic-Pantomime oder badet mit Dagobert Duck in dessen Geldspeicher.
Mödlareuth: Das geteilte Dorf
Eines der berühmtesten Dörfer Deutschlands liegt im Fichtelgebirge. Denn: Mödlareuth ist bekannt als das geteilte Dorf. Weil nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen entlang der alten Landesgrenzen des Deutschen Reiches verlief, wurde das Dorf geteilt. Die Demarkationslinie verlief zwischen Mödlareuth-Ost in der sowjetischen und Mödlareuth-West in der amerikanischen Besatzungszone.
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Ein ehemaliger Grenzpfosten der DDR in Mödlareuth.
© Quelle: imago images/imagebroker
Damals wurden Familien von einem Tag auf den anderen getrennt und die unmittelbare Nähe zur Mauer sorgte über Jahrzehnte für eine bedrückte und angespannte Stimmung. Über 37 Jahre lang war es nicht möglich, die Grenze zu überschreiten. Die Amerikaner nannten Mödlareuth sogar „Little Berlin“, denn wie in Berlin teilte die Mauer eine Stadt. Heute erinnert das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth an jene Zeit.
Dreiländereck: Grenzgebiet im Fichtelgebirge
Am Rande des Fichtelgebirges leitet ein Pfad Besucher zu einem kleinen Grenzstein aus dem Jahr 1844. Die Zahlen 1/1 markieren dort den ersten Grenzstein. Im 19. Jahrhundert trafen sich am Dreiländereck die Staatsgrenzen von Bayern, Böhmen und Sachsen, bis 1918 verlief an dieser Stelle die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich.
Und noch bis 1990 war die innerdeutsche Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, aber auch die Grenze zur Tschechoslowakei in diesem Wald.
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Bis 1990 verlief die Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, aber auch die Grenze zur Tschechoslowakei, im Fichtelgebirge.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Erst mit der Grenzöffnung 1989 wurde das Dreiländereck geöffnet. Heute wandert man durch das Waldstück und besichtigt ein Soldatengrab aus dem Jahr 1945 und die ehemalige Grenzschänke Hofmannsmühle auf tschechischem Gebiet und taucht dabei tief in die Natur ein. Denn das Dreiländereck ist ein Ziel zahlreicher Wanderwege, unter anderem auf dem Kammweg und dem Ostweg.
Mehlmeisel Wildpark: Tierische Abenteuer
Den schönsten Mix aus Natur und Tieren findest du im idyllischen Mehlmeisel. Dort befindet sich der Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel, wo sich alles um die heimische Tierwelt dreht. Das Besondere ist die Lage: Der Wildpark liegt mitten im Wald, die ganze Anlage ist ein Tierfreigelände. Gelände und Gehege sind so groß, dass die Tiere fast wie in ihrem natürlichen Umfeld leben.
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Im Wildpark Mehlmeisel leben die Tiere fast wie in ihrem natürlichen Umfeld.
© Quelle: 08_Wildpark_Jasmin-Kreulitsch
Ein Highlight ist der Spaziergang über das Luchs- und Wildschweingehege. In drei Metern Höhe befindet du dich in perfekter Lage, um die Tiere in nächster Nähe zu beobachten. Neben Wildschweinen und Luchsen leben auch Hirsche, Rehe, Wildkatzen, Füchse, Dachse, Waschbären, Ziegen, Schafe, Hasen, Wildgänse und viele mehr im Wildpark.
Weißenstadt: See mit Sonnen- und Schlechtwetter-Programm
Der Weißenstädter See ist der größte See des Fichtelgebirges und eines der beliebtesten Ausflugsziele. Zwar entstand der See nicht natürlich, sondern ist ein künstlich angelegter Stausee. Zu erleben gibt es aber viel: schwimmen, SUP fahren oder einfach nur sonnen. Außerdem führt um den See ein Uferweg, der vier Kilometer lang ist.
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Der Weißenstädtersee ist der größte See im Fichtelgebirge.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Bei Schlechtwetter lohnt sich der Besuch im Siebenquell GesundZeitResort. Das Wasser gelangt aus 1835 Meter Tiefe über 53 Grad heißes und fluoridhaltiges Schwefel-Thermalwasser durch Granitgestein an die Oberfläche. Insgesamt stehen 1500 Quadratmeter Wasserfläche zur Verfügung. Die GesundZeit ist ein Bereich für Erwachsene, in dem sich alles um Wellness, Beauty, Spa und Medical Wellness dreht.
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Auszeit am Weißenstädtersee im GesundZeitsResort.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Waldsassen: Klosterstadt voller Magie
Direkt am tschechischen Grenzübergang Hundsbach liegt die Klosterstadt Waldsassen, von der es nur wenige Meter bis zur tschechischen Stadt Eger sind. Bekannt ist der Ort für das Kloster Waldsassen. Der Barockbau vereint böhmische, italienische und süddeutsche Elemente.
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Highlight im Fichtelgebirge: Die Kapplkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Waldsassen.
© Quelle: imago stock&people
Mindestens genauso spannend sind die Stiftsbibliothek in Waldsassen und die Dreifaltigkeitskirche Kappl, die als einer der bedeutendsten barocken Rundbauten nördlich der Alpen gilt und mit ihren sechs Rundtürmen ein absoluter Hingucker ist.
Bayreuth: Barocke Residenzstadt
Eine Reise ins Fichelgebirge führt nicht an Bayreuth vorbei. Das barocke Residenzstädtchen ist berühmt für die Richard-Wagner-Festspiele, die 1876 zum ersten Mal stattfanden. Doch nicht nur das Festspielhaus auf dem Grünen Hügel oder das Richard Wagner Museum – Haus Wahnfried können sich sehen lassen, auch abseits von Wagner hat Bayreuth viel zu bieten.
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Sehenswert in Bayreuth: Die Eremitage.
© Quelle: imago stock&people
Das schönste Gebäude der Stadt ist das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth. Gleichzeitig ist es ganz klar eines der schönsten Barocktheater der Welt. Dass man heute ins Staunen gerät, wenn man im opulenten Theatersaal steht, ist Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth zu verdanken, die ein Faible für Prunk und Pracht hatte.
Auch vor den Toren der Stadt hat Wilhemine für einen Eyecatcher gesorgt: Mit der Eremitage schuf sie eine historische Parkanlage mit Schloss, Wasserspielen und Orangerie, die heute als einer der schönsten Barockgärten Deutschlands gilt.
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