Das sind die 10 schönsten Orte im Fichtelgebirge
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Blick auf Hof im Norden vom Fichtelgebirge.
© Quelle: imago stock&people
Bayern, das ist längst nicht nur Lederhosen und Weißwürste. Der Freistaat ist so groß, dass jede Region anders ist und bayerische Klischees nicht überall zu finden sind. Im Nordosten Bayerns ist das Fichtelgebirge eine Grenzregion mit einem ganz eigenen Gesicht.
Gebettet in eine grüne, hügelige Landschaft grenzt das Fichtelgebirge im Osten an Tschechien und im Norden an Sachsen. Dazwischen dreht sich alles um Stadt, Land, See – und die schönsten Orte im Fichtelgebirge. Wir haben die Top Ten.
Bayreuth: Barockstadt mit viel Flair
Eine Reise ins Fichelgebirge führt nicht an Bayreuth vorbei. Das barocke Residenzstädtchen ist berühmt für die Richard-Wagner-Festspiele, die 1876 zum ersten Mal stattfanden. Die Tickets sind seither hart umkämpft. Doch nicht nur das Festspielhaus auf dem Grünen Hügel oder das „Richard Wagner Museum – Haus Wahnfried“ können sich sehen lassen, auch abseits von Wagner hat Bayreuth viel zu bieten.
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Absolut sehenswert: Die Innenstadt der Residenzstadt Bayreuth.
© Quelle: imago images/H. Tschanz-Hofmann
Das schönste Gebäude der Stadt ist das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth – und ganz klar eines der schönsten Barocktheater der Welt. Dass Reisende heute ins Staunen geraten, wenn sie im opulenten Theatersaal stehen, ist Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth zu verdanken. Sie hatte ein Faible für Prunk und Pracht.
Auch vor den Toren der Stadt hat Wilhemine für einen Eyecatcher gesorgt: Mit der „Eremitage“ schuf sie eine historische Parkanlage mit Schloss, Wasserspielen und Orangerie, die heute als einer der schönsten Barockgärten Deutschlands gilt.
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Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.
© Quelle: imago images/H. Tschanz-Hofmann
Was viele nicht wissen: Bayreuth hat zwar viel Geschichte, aber auch eine große Kultur- und Kneipenszene – mit Craft Beer, Poetry-Slams, Graffiti, vollen Straßencafés, vielen Studenten und einem bunten Nachtleben in der Altstadt.
Selb: Zentrum der deutschen Porzellanindustrie
Im Osten vom Fichtelgebirge, nah an der Grenze zu Tschechien, erzählt die Stadt Selb einen wichtigen Teil der Geschichte der Region. Dort wurden Anfang des 19. Jahrhunderts neue Kaolinvorkommen entdeckt. Zusammen mit Feldspat und Quarz ergibt das Trio die perfekte Mischung für Porzellan. So entstand in Selb die erste Porzellanmanufaktur – und die Stadt wurde zur Hauptstadt des Porzellans.
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Der Porzellanbrunnen auf dem Martin-Luther-Platz in Selb.
© Quelle: Imago
Noch heute gilt Selb als Zentrum der deutschen Porzellanindustrie, Firmen wie Rosenthal und Hutschenreuther kommen aus dem Fichtelgebirge. Wie die Porzellanherstellung einst funktionierte und wie die Herstellung heute noch blüht, erfährst du im „Porzellanikon“. In dem Museum erlebst du hautnah mit, welche Arbeitsschritte es erfordert, bis man einen fertigen Porzellanteller in den Händen halten kann.
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Selb ist das Zentrum der deutschen Porzellanindustrie. Spannend ist ein Besuch im Porzellanikon.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Mödlareuth: Das geteilte Dorf
Eines der berühmtesten Dörfer Deutschlands liegt im Fichtelgebirge: Mödlareuth ist bekannt als das geteilte Dorf. Durch Mödlareuth fließt der Tannbach, der lange Zeit als Grenze galt. 1810 wurden am Ufer Grenzsteine gesetzt. Die eingemeißelten Initialen „KB“ (Königreich Bayern) auf der westlichen und „FR“ (Fürstentum Reuß) auf der östlichen Seite standen für die Zugehörigkeit Mödlareuths zu verschiedenen Landesherren.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ging der Westteil Mödlareuths in den neu gegründeten Freistaat Bayern und der Ostteil in das Land Thüringen über, nach dem Zweiten Weltkrieg passierte dann Unfassbares: Weil die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen entlang der alten Landesgrenzen des Deutschen Reiches verlief, wurde das Dorf geteilt. Die Demarkationslinie verlief nun zwischen Mödlareuth-Ost in der sowjetischen und Mödlareuth-West in der amerikanischen Besatzungszone.
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Morgenstimmung am Tannbach in Mödlareuth an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.
© Quelle: imago images/imagebroker
Damals wurden so Familien von einem Tag auf den anderen getrennt und die unmittelbare Nähe zur Mauer sorgte über Jahrzehnte für eine bedrückte und angespannte Stimmung. Über 37 Jahre lang war es nicht möglich, die Grenze zu überschreiten. Die Amerikaner nannten Mödlareuth sogar „Little Berlin“, denn wie in Berlin teilte die Mauer eine Stadt. Heute erinnert in dem kleinen Dorf das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth an jene Zeit.
Fichtelberg und Fichtelsee: Natur pur
Auf 750 Meter Höhe liegt der urige kleine Ort Fichtelberg. Gerade mal 1800 Menschen leben in dem höchsten besiedelten Ort im Naturpark Fichtelgebirge. Sehenswert sind neben dem charmanten Dorfkern vor allem das Bergwerk Gleissinger Fels und das Automobilmuseum Fichtelberg mit Fahrzeugen aus so gut wie jeder Epoche der Automobilgeschichte. Dort wanderst du mit Grubenlampe in der Hand oder Stirnlampe auf dem Kopf durch uralte, handgeschlagene Stollen.
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Das Bergwerk Gleissinger Fels in Fichtelberg ist ein spannendes Ausflugsziel.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Das größte Highlight ist jedoch der nahe gelegene Fichtelsee. Idyllisch eingebettet in den Wäldern zwischen den zwei höchsten Bergen im Fichtelgebirge, dem Ochsenkopf und dem Schneeberg, ruht der See wie ein kleines Naturparadies. Früher war dort ein Hochmoor. Das Wasser nutzte man für die Gewinnung von Granitsteinen, die Verarbeitung von Holz und die Verhüttung von Erz.
Heute ist der See ein beliebtes Ausflugsziel, das auch als besonders nachhaltig gilt: Ein Freibad wurde nie errichtet, es gibt nur einen kleinen, künstlich aufgeschütteten Sandstrand und das Motto: wild baden, wo man möchte – aber immer im Hinblick darauf, die Natur zu schützen.
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Der Fichtelsee bei Fichtelberg ist ein wunderschöner Moorsee mitten im Wald.
© Quelle: imago stock&people
Wunsiedel: Geschichte und Kultur
In der Kreisstadt Wunsiedel dreht sich viel um die Geschichte und Kultur des Fichtelgebirges. So lernst du im Fichtelgebirgsmuseum alles über die Vergangenheit der Region. Das Museum ist das größte Regionalmuseum Bayerns! Kein Wunder, denn es befindet sich in einem umgebauten Spitalgebäude. Heute schlenderst du durch neun miteinander verbundenen Häuser auf über 2500 Quadratmetern und lernst alles über die Menschen, die Kultur und das Leben im Fichtelgebirge kennen.
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In Wunsiedel gibt es mit dem Fichtelgebirgsmuseum das größte Regionalmuseum Bayerns.
© Quelle: imago stock&people
Ganz in der Nähe von Wunsiedel, auf dem Katharinenberg, wird seit 1890 Kulturgeschichte geschrieben. Damals fanden auf der Luisenburg zum ersten Mal die Luisenburg-Festspiele statt. Das Besondere sind das Ambiente und die Aussicht: Das Freilichttheater findet vor der Kulisse des Felsenlabyrinths statt, dem größten Granitsteinmeer Europas. Wunsiedel gehört deshalb zu den erfolgreichsten Naturbühnen in Deutschland.
Marktredwitz: Egerländer Kultur
Wer mit der Bahn ins Fichtelgebirge reist, fährt meist über Marktredwitz, da sich dort ein wichtiger Knotenpunkt befindet. Die Stadt im Landkreis Wunsiedel bezaubert mit vielen historischen Gebäuden, insbesondere mit dem Historischen Rathaus aus dem 14. Jahrhundert, dem Neuen Rathaus aus dem 18. Jahrhundert, in dem Goethe 1822 übernachtete, und dem Schlossturm aus dem 13. Jahrhundert.
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Marktredwitz im Fichtelgebirge ist das Zentrum der Egerländer Kultur.
© Quelle: imago images/imagebroker
Marktredwitz ist aber auch das Zentrum der Egerländer Kultur. Unter dem Egerland versteht man eine Region im Westen Tschechiens, zu der im weiteren Sinne auch angrenzende Bereiche Oberfrankens und der Oberpfalz gehören. Im Egerland Museum, das an die Heimatvertriebenen des Egerlandes erinnert, tauchst du tief in die Geschichte ein. Es gibt viele Ausstellungstücke der Egerländer Kultur – von Musik und Trachten bis hin zur Bedeutung der Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad – zu sehen.
Bad Alexandersbad: Historischer Kurort
Apropos Kurorte: Der bekannteste im Fichtelgebirge ist Bad Alexandersbad am Fuße der Luisenburg. Im kleinsten Heilbad Bayerns dreht sich alles um traditionelle Heilmittel. Das Mineral- und Moorheilbad verbindet moderne Gesundheitsvorsorge mit den traditionellen Heilmitteln Heilwasser und Naturmoor.
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Bad Alexandersbad im Fichtelgebirge ist das kleinste Heilbad Bayerns.
© Quelle: imago images/Shotshop
Bereits im Jahr 1734 wurde die Luisenquelle entdeckt und der historische Kurort gegründet. Das Alexbad ist heute die moderne Erweiterung des Alten Kurhauses aus dem Jahr 1838. Sehenswert ist auch das Markgräfliche Schloss aus dem 18. Jahrhundert mitten im historischen Kurquartier. Hinter dem Schloss führt eine schattige Allee zur berühmten Luisenquelle im Kurpark.
Bischofsgrün: Alpakas und Alpine Coaster
Zwischen den Bergen Ochsenkopf und Schneeberg ist der kleine Ort Bischofsgrün das perfekte Ziel für Familienabenteuer. Dort leben zwar nicht mal 2000 Menschen, zu erleben gibt es aber viel. Zum Beispiel auf dem Alpine Coaster: Die Fahrzeuge des Coasters haben alle Wetterschutzhauben, sodass es bei jedem Wetter auf die Bahn geht. Erst gut 700 Meter nach oben, dann über 1000 Meter rasant nach unten. Der Coaster kann eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 40 Kilometer pro Stunde erreichen!
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Blick vom Ochsenkopf auf Bischofsgrün im Fichtelgebirge.
© Quelle: imago stock&people
Weniger rasant, aber dafür kuschelig ist eine Wanderung mit den Alpakas aus Bischofsgrün. Die wuscheligen Tiere stammen aus den Anden, haben aber an vielen Orten in Europa ein Zuhause gefunden – so auch im Fichtelgebirge. In Kleingruppen spaziert man dann gemächlich mit den Ochsenkopf-Alpakas in der Natur.
Apropos: Die Natur spielt in der Küche im Fichtelgebirge eine große Rolle, immer mehr Köche setzen auf die breite Vielfalt der Kräuter, von denen mehr als 1000 essbare im Fichtelgebirge wachsen. Im Gasthof Puchtlers Deutscher Adler ist beispielsweise Thomas Puchtler ein zertifizierter Wildkräuter-Koch.
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Lustiges Abenteuer: Eine Wanderung mit den Ochsenkopf-Alpakas.
© Quelle: Jasmin Kreulitsch
Hof: Stadt im nördlichen Fichtelgebirge
„Hof – in Bayern ganz oben!“, sagen die Hofer gerne über ihre Stadt. Die nördlichste Stadt der Region liegt im Nordosten Bayerns, nahe der Grenze zu Sachsen. Knapp 50.000 Menschen leben dort, nach Bayreuth und Bamberg ist Hof die drittgrößte Stadt Oberfrankens. Im Urlaub im Fichtelgebirge gibt’s dort eine tolle Mischung aus Stadt und Land.
So ist die Altstadt von Hof nur einen Katzensprung vom Bürgerpark Theresienstein entfernt, der als einer der schönsten Landschaftsparks Deutschlands gilt. Entlang des Zentrums verlaufen die Saaleauen, insgesamt gibt es 17 Saalebrücken in Hof. Spannend ist auch die Genussszene: Hof ist einer der 100 Genussorte Bayerns, Mitglied der Genussregion Oberfranken und hat eine enorm hohe Dichte an Metzgereien und Bäckereien. Den mobilen Würstchenverkäufer Wärschtlamo gibt es bereits seit 1871!
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Die markante Kirche Sankt Marien in Hof im Norden vom Fichtelgebirge.
© Quelle: imago images/CHROMORANGE
Goldkronach: Alexander von Humboldt
Als amtlich anerkannter Erholungsort gilt Goldkronach, berühmt ist der kleine Ort aber für den Goldbergbau, der ab dem Mittelalter zu blühen begann und bis in die 1920er-Jahre andauerte. Hier kommt einer der wichtigsten Köpfe aus dem Fichtelgebirge ins Spiel: Alexander von Humboldt. Er trat 1793 seinen Dienst als preußischer Oberbergmeister im Fichtelgebirge an und schrieb aus Goldkronach: „Hier bin ich glücklicher, als ich je wagen durfte zu glauben.“
Humboldt fühlte sich dem Fichtelgebirge immer stark verbunden und entwickelte sich zu einem der angesehensten Wissenschaftler weltweit. Sein Wissen trug maßgeblich zu der positiven Entwicklung des Bergbaus bei. Sehenswert ist deshalb das Goldbergbaumuseum, wo Humboldt sogar kurzzeitig wohnte.
Reisereporter