Ausflug in Bayern: 6 Ziele abseits der Touristenmassen
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Der kleine Badersee bei Grainau: Idylle am Fuße der Zugspitze.
© Quelle: IMAGO/Peter Widmann
Reiseziel Bayern also. Prima Idee, denn das größte Bundesland mit einer Fläche von mehr als 70.000 Quadratkilometern hat entsprechend viel zu bieten: Seen, mittlere und alpine Berge, Wälder, Schluchten, Städte, dazu Brauchtum und Tradition.
Wo also hinfahren, was ansehen? Keine Sorge. Wir kennen Orte, die du in Ruhe genießen kannst, weil hier keine Touristenbusse aus aller Welt wie Heuschreckenschwärme einfallen. Kitzelt die Entdeckerlust? Na dann: Pack ma’s!
1. Mittenwald in Südbayern
Sagt dir der Begriff Lüftlmalerei was? Dann klären wir dich erst einmal auf: Es handelt sich um große Bilder, die die Hauswände verzieren und seit Jahrhunderten das Ortsbild in oberbayerischen Dörfern und Städten prägen. Etwa in der Stadt Mittenwald.
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Bemalte Häuser gehören zum Stadtbild von Mittenwald. Die Lüftlmalerei ist eine Volkskunst seit der Barockzeit.
© Quelle: erlebe.bayern - Bernhard Huber:
Dort lebt Künstler Bernhard Rieger. Er beherrscht noch die traditionelle Volkskunst der Lüftlmalerei, restauriert die teils mehr als 200 Jahre alten Gemälde in der Region, schafft aber auch neue Kunstwerke. In seinem Schauraum „Almbiente“ kannst du ihm bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und seine Leinwandbilder im Pop-Art-Stil sowie seine ausgefallenen Dekorationen bestaunen.
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Künstler Bernhard Rieger lässt sich in seinem Atelier in Mittenwald gern bei der Arbeit beobachten.
© Quelle: Foto © Bayern.by-Gert Krautbauer
2. Im Land der tausend Teiche
Ein weiteres Ziel abseits der Massen ist die Tirschenreuther Teichpfanne. Nein, es ist keine XXL-Portion einer lokalen Spezialität, sondern ein Erholungsgebiet, das auch als Land der tausend Teiche bekannt ist. Es liegt im Nordwesten der Stadt Tirschenreuth, einer Kreisstadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz, nur 15 Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt.
Über 3700 Teiche und Weiher reihen sich auf einer Fläche von 15 Quadratkilometern aneinander, oft nur durch einen Damm voneinander getrennt. Die meisten Gewässer wurden bereits im Mittelalter durch das Zisterzienserkloster Waldsassen angelegt. Zu den 160 Klosterteichen kamen im Laufe der Zeit weitere dazu, die von Bäuerinnen und Bauern, Bürgerinnen und Bürgern sowie Beamtinnen und Beamten genutzt wurden, vor allem für die Fischzucht.
Im teilweise sumpfigen Gebiet kannst du wunderbar spazieren gehen und von der Himmelsleiter, einer spitz nach oben zulaufenden Brücke, einen tollen Blick über diese kleine Seenplatte genießen – und in den Lokalen Tirschenreuths fangfrischen Fisch essen.
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Blick von der Himmelsleiter-Brücke auf das Land der tausend Teiche bei Tirschenreuth.
© Quelle: erlebe.bayern - Tobias Gerber
3. Der Hinanger Wasserfall
„Immer durch den Wald, den Berg ’nauf. Doa siehst’s scho ...“, erklärt der freundliche Hinanger beziehungsweise die freundliche Hinangerin dem fragenden Tagesausflügler und der fragenden Tagesausflüglerin. Ziel: der Hinanger Wasserfall.
Vom Allgäuer Örtchen Hinang, zwischen Sonthofen und Oberstdorf gelegen, dauert es nur wenige Minuten, bis du den Wasserfall hören kannst. Diese kleine Wanderung können auch Kinder gut bewältigen. Ratsam ist für alle Wanderer und Wanderinnen vernünftiges Schuhwerk, da der Weg durchaus einmal glitschig sein kann.
Wenn dir der Ausflug zum Wasserfall zu kurz war, kannst du gern den Wanderweg entlang des kleinen Gebirgsbaches weitergehen. Er führt dich zu Ausläufern der Alpwiesen. Je nach Lust und Kondition kannst du einen der umliegenden Berggasthöfe ansteuern.
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Kleine Wasser-Oase mitten im Wald: Der Hinanger Wasserfall dient im Sommer auch mal zur Abkühlung.
© Quelle: imago images/Westend61
4. Die mystische Kapelle vom Uhlberg
Zwischen Eichen, Buchen, Fichten und Eschen zeichnet sich eine Ruine im Waldgrün ab. Die Ulrichskapelle auf dem Grenzberg in Mittelfranken bei Treuchtlingen. Mit seinen gut 600 Metern Höhe ist der Uhlberg kein steiler Riese, dafür besitzt er eher ein weit ausladendes Areal ohne „klassischen“ Gipfel.
Vom einsamen Parkplatz einige Kilometer westlich von Treuchtlingen Richtung Auernheim führt dich ein acht Kilometer langer Rundweg auf den Uhlstein. Nach etwa drei Kilometern zweigt ein Stichweg vom Wanderpfad ab, und dort steht die mysteriöse Ruine der Ulrichskapelle. Mitte des 15. Jahrhunderts soll sie als Marienkapelle erbaut worden sein und war im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort. Sogar Päpste sollen sie besucht haben.
Der einstige Glanz ist heute nur noch zu erahnen. Knapp 30 Meter lang und zehn Meter breit und teilweise mit Efeu bewachsen ist die Ruine. Du betrittst sie durch einen Segmentbogen, stehst auf weichem Waldboden und siehst die Tor- und Fensterdurchbrüche und die Reste der meterhohen Wände. Der frühere Holzaufbau und das Dach sind verschwunden.
Natürlich ranken sich um solche Gebäude Mythen und Legenden. So sollen Raben die Kapelle bewachen und eine „weiße Frau“ hier umgehen. Ob das wirklich stimmt, musst du vielleicht selbst einmal bei einem Besuch herausfinden.
5. Klosterberggarten in Kaufbeuren
Kaufbeuren, das Tor zum Allgäu, ist eine fein herausgeputzte Stadt mit etwa 45.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Damit ist sie die viertgrößte Stadt im Regierungsbezirk Schwaben. Idyllische Gassen, prachtvolle Häuserfassaden, mittelalterliche Türme und Mauern stehen zum Bewundern für dich bereit.
Im Zentrum der historischen Altstadt befindet sich der Gründungsgrund der Stadt: das Crescentiakloster, seit über 750 Jahren von Nonnen bewohnt. Auch heute noch. Gegenüber der Klosterkirche und leicht zu übersehen befindet sich Kaufbeurens kleine, grüne Ruhe-Oase: der Klosterberggarten.
Der Name sagt es schon. Ein Pfad schlängelt sich einen recht steilen Berg hinauf, der bis zur historischen Stadtmauer reicht. Ursprünglich als Nutzgarten für die Franziskanerinnen gedacht, wurde das schmale Areal im Laufe der Jahre zu einem Rückzugsort gestaltet. Die verschiedenen Abschnitte des Gartens orientieren sich am Sonnengesang des heiligen Franziskus. Bänke laden dich immer wieder zum Verweilen ein und bieten einen Ausblick über die Stadt.
Geöffnet ist der Klostergarten im Sommer von 9 bis 19 Uhr, in der dunklen Jahreszeit bis 17 Uhr. Bei Schnee und Eis sowie starkem Regen ist der Berggarten aus Sicherheitsgründen geschlossen.
6. Der Badersee
Seen gibt es in Bayern viele. Der Badersee bei Grainau zu Füßen der Zugspitze ist jedoch etwas Besonderes. Doch das siehst du nicht, wenn du das Kleinod nach einer kurzen, etwa 20-minütigen Wanderung erreicht hast.
Wie viele Bergseen glitzert auch sein Wasser türkisblau und glasklar. Ein Inselchen mitten im See mit einem Baum darauf rundet die Idylle ab. An heißen Sommertagen lädt dich das Wasser vielleicht zur Abkühlung ein – und die bekommst du dann auch, denn die Durchschnittstemperatur des Gewässers liegt bei elf Grad. Das ganze Jahr hindurch. Das hat zur Folge, dass der See auch im kältesten Winter nicht zufriert. Ungewöhnlich? Definitiv! Es liegt daran, dass der See nur durch eine Quelle gespeist wird, es gibt also weder einen Zu- noch Abfluss. Das macht den Badersee so besonders.
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Badersee und Blick auf den Waxenstein.
© Quelle: imago images/Zoonar
Und deshalb fühlen sich in seinem Nass auch Fische besonders wohl, die du beim Seerundgang bestimmt entdecken wirst. Vielleicht auch die Nixe – eine Kunstinstallation in etwa fünf Metern Tiefe.
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