7 Gründe für Dänemarks Norden
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Die Dünenlandschaft Råbjerg Mile an der Nordspitze Jütlands ist eine der schönsten Europas.
© Quelle: imago stock&people
Ballermann-Fans sind in Dänemark definitiv an der falschen Adresse. Wer im „Land des Lichts“ Urlaub macht, sucht statt der flimmernden Hitze des Südens den rauen Charme der Nordsee, statt Flatrate-Drinks Natur pur und statt Non-Stop-Beachpartys das magische Zusammenspiel von Wind, Wellen und Wolken an endlos langen Sandstränden.
Die Nordsee
Mal rollen ihre Wellen sanft an den Strand, mal entfesselt sie tosende Brecher und weiß brodelnde Brandung: Die Nordsee wechselt ständig ihr Gesicht, was bleibt ist ihr rauer, ehrlicher Charakter, mit dem sie Dänemarks Westküste prägt. Hartgesottene Einheimische baden fast das ganze Jahr in ihr, Touristen zucken schon mal beim Blick auf die am Strand angeschlagenen Temperaturen: Luft 18 Grad, Wasser 16 Grad – und das im August. Doch wer sich erst einmal überwunden hat, wird mit einem erfrischenden Badeerlebnis in der beeindruckenden Brandung belohnt.
Die Strände
Die breiten, kilometerlangen Sandstrände sind für viele Urlauber der Hauptgrund für Urlaub an der dänischen Nordseeküste. Auf dem festen hellen Sand kann man perfekt spazieren gehen, joggen oder reiten. Die Dänen fahren auch gerne mit dem Auto auf oder über den Strand, was allerdings nicht überall erlaubt ist.
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Überfüllte Strände gibt es hier auch in der Hochsaison nicht – dafür sind sie einfach viel zu weitläufig. Der perfekte Platz zum Relaxen und Sonnenbaden sind die Dünen, die gleichermaßen vor Wind und Blicken schützen.
Und am Ende der langen skandinavischen Sommertage versinkt die Sonne spätabends im Meer, was besonders dramatisch und spektakulär aussieht, wenn ihr Licht dabei durch Wolkenbänke fällt. Übrigens: Kurtaxe ist in Dänemark ein Fremdwort, alle dänischen Strände sind kostenfrei zugänglich.
Das Klima
Die Lippen schmecken nach Salz, eine kühle Brise zerzaust die Haare und gleichzeitig wärmt die Sonne unsere Haut: Nach einem Strandspaziergang an der Nordsee fühlen wir uns erfrischt und erholt – und das ist nicht nur Einbildung. Denn das Klima an der dänischen Küste ist ein echter Fitmacher. Es setzt sich zusammen aus Sonne, Salzwasser, Luftfeuchtigkeit und Wind.
Ein Urlaub hier wirkt wie eine Kur gegen Atemwegs- und Hauterkrankungen und hilft gegen Stress und Schlafstörungen. Gleichzeitig regen der Wind und die sauerstoffreiche, pollenarme Luft in Meeresnähe den Stoffwechsel und Kreislauf an und stärken das Immunsystem. Der Salzgehalt in der Luft ist in der Brandungszone am höchsten – Spaziergänge direkt am Meer sind deshalb am gesündesten.
Die Dünen
Die traumhaften Dünen mit ihren sich ständig verändernden Formen prägen das Landschaftsbild an der Nordsee. Wie sie entstanden sind? Ganz einfach: Der Wind hat den Sand über Jahrtausende einfach an die Küste geweht.
Eine der schönsten Dünenlandschaften in ganz Europa liegt an der Nordspitze Jütlands: Råbjerg Mile ist gleichzeitig die größte Wanderdüne Dänemarks, die sich jährlich etwa 15 Meter nach Osten bewegt. Wer inmitten der rund zwei Quadratkilometer messenden Düne steht, hat das Gefühl, auf eine Mini-Wüste zu blicken. Der „Gipfel“ der Düne liegt etwa 35 Meter hoch und bietet einen spektakulären Panoramablick.
Eindrucksvoll ist auch ein Besuch von Rubjerg Knude, dem wohl meistfotografierten Highlight in Dänemarks Norden. Jedes Jahr vergrößert diese Wanderdüne sich, verschiebt sich vom ständigen Wind getrieben ins Landesinnere und verschüttet dabei den Leuchtturm Rudbjerg Fyr. Einige der ihn umgebenden Häuser sind bereits vollständig von Sand bedeckt und irgendwann wird wohl auch der Leuchtturm von der 50 Meter hohen Düne verschluckt werden.
Das Licht
Dänemarks Norden wird auch „das Land des Lichts“ genannt. Hier sind die Tage im Sommer endlos lang, die Luft besonders klar und die Sonnenuntergänge besonders spektakulär. Der ständige Wind treibt die Wolken über die weiten Landschaften am Meer, sorgt so für schnell wechselnde Stimmungen und großartige Fotomotive.
Hier an der Nordsee versinkt die Sonne spätabends direkt im Meer und wenn dabei Wolkenbänke über den Himmel ziehen, entstehen dramatische Lichtspektakel, die viele karibische Sonnenuntergänge blass aussehen lassen. Am Sommeranfang im Juni versinkt die Sonne nur in einem Winkel von elf Grad hinter dem Horizont, so dass die ganze Nacht hindurch ein heller Silberstreifen über der Nordsee zu erkennen ist.
Von Mai bis August wird es im Norden des Landes nachts auch nicht mehr richtig dunkel – die astronomische Abenddämmerung geht dann direkt in die Morgendämmerung über.
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Die Ferienhäuser in Dänemark sind die beste Art Urlaub zu machen.
© Quelle: imago/Peter Seyfferth
Die Ferienhäuser
Ankommen, durchatmen, entspannen: Ein eigenes Ferienhaus ist die beste Art, Urlaub im Norden Dänemarks zu genießen. Das gesamte Hinterland der Nordseeküste ist von Ferienhäusern durchzogen, so dass auch in der Hochsaison jeder hier ein passendes Angebot findet. Die Auswahl reicht von der spartanischen Blockhütte bis zur reetgedeckten Luxusvilla mit Indoor-Pool, Meerblick, Sauna und Kamin.
Viele Häuser liegen wildromantisch in den Dünen oder angrenzenden Waldstücken und sind nur ein paar Gehminuten vom Strand entfernt. Auf den hervorragend ausgeschilderten Wanderwegen lassen sich Beeren und Pilze am Wegesrand sammeln und vor allem morgens und abends sind in der dänischen Natur Begegnungen mit einem der zahlreichen Rehe, Füchse oder Rebhühner fast garantiert.
Der Danish Way of Life
Der „World Happiness Report“ hat Dänemark zum glücklichsten Land der Welt gekürt – vier Mal in Folge. Das liegt nicht nur an den endlos langen Küsten und dem skandinavischen Wohlstand unserer nördlichen Nachbarn, sondern vor allem an ihrer Art, das Leben zu genießen.
Hygge heißt das Zauberwort, das „Hügge“ ausgesprochen und im Wörterbuch mit „Gemütlichkeit“ übersetzt wird. Es steht für die Lebensphilosophie der Dänen und erlebt gerade einen weltweiten Hype. Der „New Yorker“ nannte 2016 „The year of Hygge“ und zahllose Bücher und Ratgeber zum Thema überschwemmen mittlerweile den Markt.
Doch was ist mit Hygge eigentlich genau gemeint? Wer Klischees bemühen will, zeichnet folgendes Bild: Draußen peitscht der Sturm den Regen ans Fenster, drinnen knistert der Kamin, die dänische Familie kuschelt sich auf dem Sofa unter die Lammfelldecke und der Duft von Kerzen und Tee erfüllt den Raum.
Tatsächlich gemeint ist aber wohl die Fähigkeit der Dänen, Gemütlichkeit im Alltag zu zelebrieren – und nicht nur zu besonderen Anlässen. Der dänische Glückforscher Meik Wiking (ja, er heißt wirklich so) beschreibt Hygge als die „Kunst der Innigkeit“: „Es geht darum, uns zu Hause zu fühlen. Und das Gefühl, in Sicherheit zu sein, abgeschirmt von der Welt, an einem Ort, wo wir nicht wachsam sein müssen.“
Und was gibt es Schöneres, als dieses Gefühl aus dem Urlaub mit nach Hause zu nehmen?
Reisereporter