Kopenhagen

Mit dem Fahrrad auf Sightseeing-Tour

Mit dem Rad durch Kopenhagen: Es gibt keinen besseren Weg, als die Stadt im Sattel zu erkunden.

Mit dem Rad durch Kopenhagen: Es gibt keinen besseren Weg, als die Stadt im Sattel zu erkunden.

Copenhagenize, oder zu deutsch kopenhagenisieren – das steht für die Idee, Städte fahrradfreundlich und grün zu gestalten. Als Vorbild stehen die vielen städtebaulichen Maßnahmen der dänischen Hauptstadt, das Fahrrad als Fortbewegungsmittel an erster Stelle zu platzieren. Das Konzept geht auf: auf der offiziellen Webseite von Dänemark wird angegeben, dass jeder zweite Kopenhagener mit dem Rad pendelt. 

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Der Blogger Mikael Colville-Andersen prägte schließlich den Begriff „Copenhagenize“ mit seiner Agentur, die Städte berät, die ihre Straßen fahrradfreundlicher gestalten wollen. Der Copenhagenize-Index ist eine Liste der 20 besten Fahrradstädte der Welt. Seit 2011 stellt die Agentur „Copenhagenize“ alle zwei Jahre dieses Ranking auf. Die aktuelle Liste aus dem Jahr 2015 verzeichnet drei außereuopäische Städte (Buenos Aires, Minneapolis und Montreal) – gegenüber 17 europäischen Städten. Der Index ist jedoch darauf ausgelegt, dass die Infrastruktur für Pendler und Anwohner eingeschätzt wird. Wie sieht es also für Urlauber aus, die die Stadt besuchen: Können auch sie von dem Fahrrad-Paradies profitieren?

Platz 1: Kopenhagen

Kopenhagen ist für touristische Radfahrer allein wegen der vielen Innovationen ein Erlebnis. Wenn du aus einer weniger fahrradfreundlichen Stadt kommst, wirst du hier über Einiges staunen können: Da gibt es die geneigten Mülleimer, in die du beim Radfahren bequem deinen Müll hineinwerfen kannst. Außerdem gibt es Haltestangen an Ampeln, um nicht komplett vom Rad absteigen zu müssen. Dann ist da noch die intelligente Ampelschaltung, die Radfahrern, die mit etwa 20 Stundenkilometern unterwegs sind, eine grüne Welle beschert.

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Und nicht zu vergessen – die Brücken: Cykelslangen (eine Brücke, die sich über den Kanal und entlang mehrerer Häuser schlängelt), Cykelbroen (eine Schwingbrücke, die nicht nur praktisch für Radfahrer und Fußgänger ist, sondern auch ein Kunstwerk), die Inderhavnsbro (die vor allem wegen ihrer Technik zur Öffnung der Brücke für durchfahrende Schiffe beeindruckt) oder die Butterfly-Brücke (eine dreiarmige Brücke, von der zwei Flügel hochgeklappt werden können, sodass der Radverkehr trotzdem weiterfließen kann).

Touren: Bei den Anbietern Bike with Mike oder Be Copenhagen gibt es geführte Radtouren durch Kopenhagen. Bei solchen organisierten Stadtrundfahrten werden dir die Räder gestellt. Du kannst aber auch problemlos ohne Stadtführer losziehen. In der untenstehenden Karte sind alle Brücken und Sehenswürdigkeiten eingezeichnet. Außerdem ist die Ausschilderung in Kopenhagen recht zuverlässig. Obwohl du die mittlerweile gar nicht mehr brauchst, da jedes „City Bike“ in Kopenhagen mit einem großen Display ausgestattet ist, auf dem ein Navigationsprogramm läuft.

Fahrradverleih: Um ein „City Bike“ auszuleihen, meldest du dich am besten schon vorher online an – das geht aber auch problemlos vor Ort über das Display. Mit deinem Benutzernamen und Kennwort meldest du dich dann einfach im Fahrrad-Display an – und los geht’s. Die Bezahlung erfolgt pro Stunde à vier Euro und wird von deinem vorher hinterlegten Konto abgebucht.

Platz 2: Amsterdam

Nachdem die niederländische Hauptstadt bereits die zwei vorherigen Copenhagenize-Indizes angeführt hat, ist sie in der dritten Runde auf Platz zwei gelandet. Der Grund: Es mangle an Innovationen. Amsterdam habe zwar ein gut ausgebautes Radwegenetz, aber habe sich in den vergangenen Jahren zu sehr auf seinen Lorbeeren ausgeruht. In dieser Zeit hat die Stadt sämtliche Brücken zur Verbesserung der Infrastruktur gebaut oder kleine Feinheiten wie die geneigten Mülleimer installiert. Nun müsse Amsterdam aber nachziehen, heißt es in dem Bericht. 

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Touren: Dementsprechend erwarten dich in Amsterdam weniger Radweginnovationen als vielmehr ein generelles Fahrrad-Flair, in das du eintauchen kannst. Und das solltest du auch unbedingt tun. Dabei solltest du nicht nur die großen Sehenswürdigkeiten wie den Hauptbahnhof, das Anne-Frank-Haus oder das Rijksmuseum anfahren. Was sich lohnt, um Amsterdam richtig kennenzulernen, ist eine Tour durch den Grachtengürtel. Hier kannst du die hübschen Häuser entlang der Kanäle bewundern oder in einem Café die Stadt genießen. Außerdem solltest du einen Ausflug durch das Szeneviertel De Pijp oder den malerischen Stadtteil Jordaan unternehmen.

Fahrradverleih: Du hast die Wahl zwischen auffälligen Touristen-Fahrrädern, die dich eindeutig als Besucher entlarven – und weniger auffälligen Rädern. Der Vorteil von den Touri-Rädern ist natürlich, dass du etwas mehr „Welpenschutz“ genießt und nicht gleich einen bösen Kommentar zu hören bekommst, wenn du dich mal falsch eingeordnet hast – und das wird definitiv passieren. Wenn dir das egal ist und es dir wichtiger ist, ganz inkognito unterwegs zu sein, dann wirst du bei „Mike’s Bike Tours“ oder „Star Bikes“ fündig. Wesentlich auffälliger: die roten „Mac Bikes“.

Platz 4: Straßburg

Dass Straßburg auf Platz vier der fahrradfreundlichsten Städte gelandet ist, macht die Stadt an der deutsch-französischen Grenze im Elsass noch sympathischer. Touristen lockt sie vor allem wegen ihrer gut erhaltenen Fachwerkhäuser entlang des Flusses Ill an. Hinzu kommen die vielen schönen Parkanlagen und das Flair einer mittelgroßen Universitätsstadt. 

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Obwohl Straßburg bei dem Ranking 2015 das erste Mal von den Copenhagenize-Experten bewertet wurde, hat es die Grenzstadt direkt auf Platz vier geschafft. Wurde sie vorher übersehen? Unterschätzt wurde sie allemal. Mit mehr als 500 Kilometern an Radweg habe Straßburg das größte Radweg-Netzwerk Frankreichs. Das meint zumindest das Touristenbüro der Stadt. Die „Office de Tourisme“ bietet zudem eine offizielle Radkarte an, in der Touren zur Stadterkundung enthalten sind. Die Karte kannst du in den Tourist-Informationen vor Ort für einen Euro erstehen. 

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Touren: Neben der Tour durch die Innenstadt, die die Tourist-Information vorschlägt, findest du bei „Cycling Alsace“ vier weitere Rad-Rundwege, die in Straßburg starten und zwischen 20 und 35 Kilometer lang sind. Diese führen entlang dem Rhein, der Ill, zu den Verteidigungsanlagen rund um die Stadt oder durch das umliegende Waldgebiet. Praktisch: Auf der Website kannst du dir auch die GPS-Daten für den Navigationsgerät herunterladen und die Wegbeschreibung als PDF speichern. 

Fahrradverleih: Das städtische Fahrradverleihsystem wurde explizit im Copenhagenize-Index gelobt. Die Mischung aus gelegentlichem Ausleihen und Langzeitmiete sei einmalig. „Vélhop“ bietet an zahlreichen Stationen seine grün-weißen Fahrräder an. Für die ersten fünf Stunden bezahlst du einen Euro pro Stunde. Zwischen fünf und zwölf Stunden geht die Leihgebühr auf fünf Euro hoch. Jede weiteren zwölf Stunden kosten dann fünf Euro. Das „Vélhop“ gibt es übrigens auch als E-Bike.


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Platz 13: Ljubljana

Die unscheinbare Hauptstadt Sloweniens ist tatsächlich eine der grünsten Hauptstädte Europas. Im Jahr 2016 wurde sie von der Europäischen Kommission zum „European Green Capital“ gekürt. Sowohl der „Copenhagenize-Index“ als auch der Bericht der Europäischen Kommission stellen heraus, dass Ljubljana durch den Ausbau seines Radwege-Netzes punkten konnten. Hauptverkehrs-Adern wie die Slovenska Straße, die vorher für Radfahrer gesperrt war, wurde so umgebaut, dass sie nun einen sicheren Radweg für die Pendler bietet. 

Auch für Touristen, die die Stadt mit dem Rad erkunden wollen, gibt es gute Angebote. Der städtische Fahrradverleih ist günstig und die Stadt ist – im Vergleich zum Rest Sloweniens – durchaus flach. In Ljubljana bietet es sich nicht nur an, die beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt mit dem Rad zu erkunden, sondern auch einen Tagesauflug in das Umland oder in einen der zahlreichen Parks zu machen.

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Insgesamt präsentiert sich Sloweniens Hauptstadt als ein Nachhaltigkeits-Hotspot. Nicht nur Radfahrer werden hier glücklich – auch Outdoorfans und Fair-Trade-Freunde erfahren hier an vielen Stellen positive Überraschungen: ob Stand-Up-Paddling auf dem Fluss Ljubljanica durch die Innenstadt, zahlreiche Fair-Trade- und Upcycling-Läden oder Bio-Cafés. Für Interessierte: Der Tourismusverband der Stadt bietet eine Führung zu Organisationen und Läden an, die das grüne Herz der Stadt mitgestalten.

Touren: Geführte Fahrradtouren durch Ljubljana bietet „Ljubljana By Bike“ an. Binnen zwei oder vier Stunden lernst du die Highlights Ljubljanas kennen. Wenn du lieber alleine losfahren möchtest, findest du auf der Karte die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, sehenswerte Parks und Ausflugsziele.

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Fahrradverleih: Die Stadt bietet ein gutes Fahrradverleih-System an, auf das auch viele Anwohner zurückgreifen. Mit einem „BicikeLJ“ bist du auch relativ günstig unterwegs: Die erste Stunde ist kostenlos, die zweite Stunde kostet einen Euro. Danach wird es teurer. Pro-Tipp: kurze Touren unter einer Stunde machen, Fahrrad wechseln, weiterfahren. 

Der „Copenhagenize-Index“ 2015

Platzierung

Stadt

1

Kopenhagen                                    

2

Amsterdam

3

Utrecht

4

Straßburg

5

Eindhoven

6

Malmö

7

Nantes

8

Bordeaux

9

Antwerp

10

Seville

11

Barcelona

12

Berlin

13

Ljubljana

14

Buenos Aires

15

Dublin

16

Wien

17

Paris

18

Minneapolis

19

Hamburg

20

Montréal

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