Vietnam

Saigon: Diese 7 Streetfood-Gerichte musst du essen

Streetfood spielt in Vietnam eine wichtige Rolle. Die kleinen Garküchen und Stände findest du überall.

Streetfood spielt in Vietnam eine wichtige Rolle. Die kleinen Garküchen und Stände findest du überall.

Wenn du versuchst, dich hier zurechtzufinden, indem du Reiseratgeber liest, um dich anschließend schwitzend durch die Straßen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu schieben, wirst du schnell frustriert sein. Einfacher ist es, wenn du dich Vietnams größter Stadt kulinarisch näherst.

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Dafür solltest du auf keinen Falls selbst anfangen zu kochen. Saigon – die wenigsten nennen die Stadt bei ihrem neuen Namen Ho-Chi-Minh-Stadt – ist die Stadt der Straßenstände.

Das Essen auf der Straße zu kaufen ist hier Kulturpraxis. Am Straßenrand auf kleinen Hockern zu sitzen und an halbhohen Metalltischen zu essen genauso. Um das Saigoner Streetfood kreist mittlerweile eine ganze Foodie-Szene, die sich mit skurrilen Funden überschlägt und Videos veröffentlicht, in denen Essenstests zu Mutproben werden.

Dem alltäglichen Essen auf Saigons Straßen wird das nicht gerecht. Daher kommt hier mein Überblick über sieben wirklich leckerer Gerichte, die es sich lohnt auszuprobieren, wenn du in Südvietnam bist.

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1. Bánh mì – das vietnamesische Sandwich

Das Bánh mì ist der Beweis dafür, dass die einfachsten Dinge manchmal die schönsten sind. Warum es das vietnamesische Sandwich noch nicht nach Europa geschafft hat, ist eigentlich unerklärlich, das US-„Time Magazine“ hat es bereits letztes Jahr zu „America’s Hottest Sandwich“ gekürt. Bánh mìs werden überall in Saigon verkauft und sind besonders zur Mittagszeit beliebt.

Frauen in Absatzschuhen oder Männer in Anzügen fahren dann auf Rollern zu ihrem Bánh-mì-Verkäufer, geben eine Großbestellung auf und kehren mit einer Tüte voll mit noch warmen Sandwiches ins Büro zurück. Es lohnt sich nicht, in einem Restaurant 80.000 vietnamesische Dong (VDN), etwa 3 Euro, für ein Bánh mì auszugeben, die besten Bánh mìs werden frisch an teils rollbaren Straßenständen zubereitet und sollten nicht mehr als 30.000 VND kosten.

Bánh mì: Sandwich auf Vietnamesisch.

Bánh mì: Sandwich auf Vietnamesisch.

Sie bestehen aus einem kleinen, aufgeschnittenen Baguette – einem Überbleibsel aus der französischen Kolonialzeit –, in das vietnamesischer Koriander, Jalapeños, Mayonnaise, Paté – ein leberwurstähnlicher Aufstrich –, eingelegtes Gemüse und entweder Hühnerfleisch oder verschiedene Aufschnitte gelegt werden. Ein obligatorischer Spritzer Fischsoße rundet das Ganze ab.

Die Zutaten an sich sind also auch für westliche Touristen nicht wirklich exotisch, die Kombination von ihnen allerdings schon. Wer auf ein Brennen im Mundraum verzichten will, sollte die Jalapeños im Bánh mì einfach weglassen und dies dem Verkäufer vorher sagen.

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2. Bún chả – das ist keine Suppe

Bún chả besticht weder durch seine optischen Reize noch durch seine Breite an Zutaten. Und trotzdem solltest du dich von der unspektakulären Erscheinung des Gerichts, das eigentlich aus dem Norden von Vietnam stammt, nicht täuschen lassen. Es ist schlichtweg köstlich.

Wenn du in Saigon Bún chả bestellst, bekommst du dreierlei serviert: Eine riesige Portion grüner Kräuter und Salate, eine Schüssel mit frischen Reisnudeln und eine Schüssel mit einer klaren Brühe, in der etwas Gemüse, gegrilltes Schweinefleisch und Fleischklößchen schwimmen.

Bún chả: Nicht jeder weiß, wie man das Gericht richtig isst.

Bún chả: Nicht jeder weiß, wie man das Gericht richtig isst.

Der erste Fehler, den der Europäer geneigt ist zu machen, ist, Bún chả für eine Suppe zu halten. Nachdem du angefangen hast, mit einem Löffel das Fleisch aus der vermeintlichen Suppe zu löffeln und damit am Tisch für ein paar Lacher gesorgt hast, erklärt dir der Sitznachbar, wie du Bún chả richtig isst.

Eigentlich ist die Brühe eine Soße, die du in einer vierten leeren Schüssel mit dem Fleisch, den Nudeln und dem Gemüse mischst. Der Mix schmeckt salzig mit einer leicht süßen Note, die Kräuter und der Salat sorgen für Frische. Zudem ist Bún chả keineswegs scharf, ungemein sättigend und erinnert ganz entfernt an einen Grillteller.

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3. Bánh tằm bì – ein typisches Nudelgericht

Nudelgerichte sind an vietnamesischen Straßenständen mindestens genauso beliebt wie solche mit Reis. Manche Stände fallen mit besonders dicken, weißlichen Nudeln auf, die sich auf der gläsernen Ablagefläche im Schaukasten stapeln. Es riecht ein bisschen nach Zuckerwatte. Hier wird Bánh tằm bì verkauft, ein für den Süden des Landes typisches Nudelgericht.

Das Schönste an der vietnamesischen Küche ist, dass in ihr verschiedenste Geschmacksrichtungen ausgewogen miteinander kombiniert werden. Bánh tằm bì ist der Beweis dafür. Es besteht aus dicken, bissfesten Nudeln, die aus Reis und Tapiokastärke hergestellt werden und erst einmal keinen starken Eigengeschmack haben.

Süß, salzig, scharf, sauer – Bánh tằm bì schmeckt ein bisschen nach allem.

Süß, salzig, scharf, sauer – Bánh tằm bì schmeckt ein bisschen nach allem.

Für Bánh tằm bì werden sie mit süßer Kokosmilch und – mal wieder – Fischsoße übergossen. Danach kommen klein geschnittene Stückchen Schweinefleisch auf die Nudeln, sie machen das Gericht herzhaft. Minze, vietnamesischer Koriander und diverse eingelegte Gemüsestreifen sowie Gurke wirken letztlich der schweren Süße entgegen.

Süß, salzig, scharf, sauer – Bánh tằm bì schmeckt ein bisschen nach allem. Dass sich inmitten des Schweinefleischs auch ein großer Anteil geschredderter Schweinehaut versteckt, musst du allerdings verkraften können.

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4. Vegan auf Vietnamesisch

Wenn du in Vietnam unterwegs bist, ohne die Sprache zu beherrschen, findest du dich irgendwann damit ab, nicht immer ganz genau zu wissen, was eigentlich gerade auf dem Teller liegt.

Das gilt insbesondere für das Gemüse – und trotzdem lohnt sich der Besuch an einem der wenigen veganen Straßenstände in Saigon, wo die Gerichte ansonsten sehr fleisch- oder fischlastig oder fleisch- und fischlastig zugleich sind.

Veganes Gericht: Bestellt wird mit Zeichensprache.

Veganes Gericht: Bestellt wird mit Zeichensprache.

Für rund 25.000 VND, das sind umgerechnet nicht mal ein Euro, bekommst du am veganen Stand einen Teller mit Reis und Gemüse und Tofuvariationen, den du dir meist durch Draufzeigen zusammenstellen lassen kannst.

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Mut wird belohnt, nicht sonderlich einladend daherkommende braune Stöckchen entpuppen sich als köstlich frittiertes Zitronengras und warnend rot leuchtendes Kraut als nicht scharf, sondern als süßsäuerlich eingelegtes Irgendwas.

5. Ăn ốc – vietnamesische Schnecken

Die Saigoner sind pragmatisch. Läuft ein Geschäft gut, dann wird nicht selten gleich die ganze Straße nach dessen Angebot benannt. Bald darauf eröffnen weitere ähnliche Läden am gleichen Ort. Dass es in Saigon gleich drei „Snail Streets“, also Schneckenstraßen, gibt, zeigt, wie populär diese sind.

Was in Deutschland wahrscheinlich der Italiener ist, ist in Saigon der Quán ốc: der Schneckenstand. Hier treffen sich Familien, Freunde und Arbeitskollegen in den Abendstunden, um gegrillte oder in Kokosmilch eingelegte Schnecken und Muscheln von großen Tellern zu essen, kleine Schalentiere zu knacken und mit Eiswürfeln gekühltes Bier zu trinken.

Ăn ốc: Eine klebrige Angelegenheit.

Ăn ốc: Eine klebrige Angelegenheit.

Ausgesucht werden die Tiere vorher, du legst sie selbst auf einen kleinen Teller und stellst sie dem Koch an der offenen Garküche hin. Auf dem Teller sollten nicht mehr als fünf verschiedene Muscheln oder Schnecken liegen, jedes einzelne Tier bedeutet, dass du später eine ganze Portion von ihm serviert bekommst.

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Mit etwas Glück wird die Sprachbarriere überwunden und du kannst dir die Zubereitungsart aussuchen. Falls nicht, kannst du dem Koch vertrauen, dass letztlich einige gegrillte, frittierte, gekochte oder in einer Kokosmilchsoße geköchelte Schnecken und Muscheln auf den Tisch kommen.

Und spätestens nach der ersten Portion sind beide Hände klebrig verschmiert und bleiben es bis zum Ende des Abends auch. Wenn ihr euch dann voneinander verabschiedet, sieht die Kleidung nicht selten so aus, als hättest du keine Schnecken gegessen, sondern darin gebadet.

6. Phở zum Frühstück

Phở wird mittlerweile auch in fast jeder deutschen Großstadt verkauft. Die Vietnamesen essen die Suppe, die auf Vietnamesich „Fö“ mit einem sehr weich gehauchten „F“ und einem kurzen Umlaut ausgesprochen wird, am liebsten zum Frühstück.

Phở macht zwar viel länger satt als Müsli oder Baguette und schmeckt morgens, wenn sie ganz frisch zubereitet ist und die frühen Morgenstunden durchgeköchelt hat, am besten. Für Nichtvietnamesen fühlt sich eine Phở am Morgen trotzdem eher wie ein vorgezogenes Mittagessen an und nicht wie ein Frühstück.

Phở: Die vietnamesische Suppe geht auch zum Frühstück.

Phở: Die vietnamesische Suppe geht auch zum Frühstück.

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In großen Städten bekommst du ohnehin problemlos den ganzen Tag Phở mit Gà, Hühnchen, oder Bò, Rindfleisch, serviert. Am besten schmeckt Phở tái, hier werden noch rohe Rindfleischstreifen in die Suppe gelegt. Diesen schaust du dann beim Garwerden zu, während die noch viel zu heiße Phở langsam abkühlt.

7. Khoai lang – Schummler aus Taiwan

Eigentlich dürften Khoai lang gar nicht in dieser Liste auftauen. Sie sind kein vietnamesisches Gericht, sondern kommen aus Taiwan. Weil sich vor den Khoai-lang-Ständen allerdings auch in Saigon lange Schlangen bilden und sie nach Wochen voller Reisnudeln und Suppengerichten eine ersehnte Abwechslung sind, ist eine Ausnahme hier angebracht.

Khoai lang sind asiatische Süßkartoffelpommes mit zwei wichtigen Unterschieden zur europäischen Variante: Die Süßkartoffeln werden zum einen in viel dickere Stücke geschnitten, sodass sie nach dem Frittieren außen knusprig und innen zwar durchgekocht, aber nicht völlig durchfrittiert sind.

Am Khoai-lang-Stand gibt es leckere Kalorienbomben.

Am Khoai-lang-Stand gibt es leckere Kalorienbomben.

Zum anderen werden sie nicht mit Pommessalz gewürzt, sondern mit einem orange Pulver, das die Konsistenz von Puderzucker hat und sowohl süß als auch salzig schmeckt.

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Ansonsten hat eine Portion frittierter Khoai lang den gleichen Effekt auf den Körper wie die europäische Variante: du isst ein bisschen zu viel und fühlst dich danach ein bisschen träge, bist aber durchaus zufrieden.

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