Lena & Oleg auf Weltreise: Roller-Roadtrip-Marathon
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Obligatorisches Pärchenfoto auf dem Wat Phra That Doi Suthep.
© Quelle: Lena Pres
In Deutschland habe ich das Wetter durchaus als wichtigen Faktor in meine Wochenplanung integriert. Es war entscheidend für die Wahl „Fahrrad oder üstra-Wochenkarte?“ oder gar für die Entscheidung, überhaupt in eine Monatskarte zu investieren.
Wenn meine Wettervorhersage viel Sonne für Mittwoch versprochen hat, so habe ich bereits Dienstag früh angefangen meine Freunde zusammenzutrommeln für ein gemeinsames Grillen im Park. Geht es in den Sommer-Sonne-Strandurlaub, verlasse ich mich durchaus darauf jeden Tag von Sonnenstrahlen geweckt zu werden.
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Keine Spur von Reisestress mehr: Lena auf einer Aussichtsplattform auf dem Weg zum Wat Phra That Doi Suthep.
© Quelle: Lena Pres
Doch auf unserer Weltreise informiere ich mich über das Wetter der kommenden Tage so häufig wie über aktuelle Aktienkurse – quasi nie. Wie sich herausstellen soll: ein Fehler!
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Es ist der dritte Tag unserer Roadtrip-Roller-Serie in Chiang Mai, doch statt mit dem Hintern auf dem motorisierten Zweirad sitze ich in unserer Airbnb-Wohnung und blicke alle fünf Minuten aus dem Fenster.
Was ich sehe? Regen in seiner nassesten und feinsten Art, der seit zwei Stunden unaufhörlich auf die Straßen Chiang Mais prasselt. Gestern, als ich meine Whats-App-Nachrichten prüfte und ein bisschen durch die neusten Instagram-Bilder scrollte, da hätte ich vielleicht auch das Wetter prüfen können. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Der Roadtrip wird auf morgen verschoben, der Roller für einen Tag länger gemietet und das Avocado-Tomate-Proviant-Schnittchen verputze ich in diesem Moment, wo ich diesen Text für euch schreibe. Es heißt: Daumendrücken für morgen und einen zweiten Versuch zum Doi Inthanon Nationalpark zu fahren.
Zwei Tage Roadtrip liegen bereits hinter uns. Zwei Tage mit viel Sonne, atemberaubenden Ausblicken und bergigen Landschaften. Am ersten Tag galt unsere volle Aufmerksamkeit der Gegend um den Doi Suthep-Pui Nationalpark. Gar nicht weit von unserem Airbnb-Zuhause entfernt führt eine Straße diesen Berg hoch – und bereits auf dem Weg nach oben gibt es eine Menge zu sehen. Hier gilt also wirklich: Der Weg ist das Ziel.
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Olegs Kletterparadies: Der Wasserfall Wang Buabaan.
© Quelle: Lena Pres
Unser erster Stopp war der Wasserfall Wang Buabaan: Dort gab es viele badende Familien, ein paar schaulustige Touristen und glitschige Steine, die mich glatt zum Fallen gebracht haben. Für Oleg war es ein kleines Kletterparadies mit hübschen Fotomotiven. Glücklicherweise unversehrt ging es mit dem Roller weiter den Berg hoch.
Nach einem kleineren Wasserfall, folgte dann eine Tempelanlage mit Meditationscenter und gleichnamigem, wunderschönem Wasserfall. Dieser Ort gilt als eine Art Geheimtipp unter den Reisenden, die einfach keine Lust mehr auf die mit Touristen überfüllten zentralen großen Tempelanlagen haben. Und damit es ein Geheimtipp bleibt, verrate ich ihn euch hier auch besser nicht... ;-)
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Pssst... wo dieses Foto mit Blick auf Chiang Mai aufbenommen wurde, ist noch ein Geheimtipp – und soll es auch bleiben.
© Quelle: Lena Pres
Weiter oben auf dem Berg folgen Aussichtsplattformen und letztlich der Tempel, der Verkaufsschlager jedes Touristen-Büros im Tal von Chiang Mai ist: der Wat Phra That Doi Suthep. Die meisten der typischen Chiang Mai-Taxen bringen Reisende aller Welt den Berg hoch zu dieser Sightseeing-Attraktion, die von Lonely Planet auf Platz zwei der Must-Sees in Chiang Mai nominiert wurde.
Nachdem wir unseren Roller geparkt hatten, ging es ein paar hunderte Treppenstufen hinauf bis zu einem Schild, welches „Foreign People“ zur Kasse bittet. Der Eintritt kostete uns 30 Bath Eintritt (etwa 75 Cent) pro Person. Ein paar Stufen weiter oben fanden wir sehr viele Touristen (und doppelt so viele Schuhe) vor der Tempelanlage. Das machte sie wenig authentisch durch diese Massen an fotografierenden Menschen, die kaum Platz lassen für thailändische Buddhisten.
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Beten und Fotos knipsen: Frauen knien im Tempel Wat Phra That Doi Suthep.
© Quelle: Lena Pres
Eine schöne Aussicht hat man von hier oben, aber mein Bedürfnis diesen Ausblick fotografisch festzuhalten blieb aus. Es wäre jedes Mal ein Selfie-machender Mensch mit auf dem Bild. Was wir jedoch sehr empfehlen können – die kleine Bude mit Eis direkt vor dem Eintrittsschalter. Ein Paradies für Oleg!
Höher als bis zu diesem Punkt kommen die meisten Touristen nicht, weil ihre Reisebusse und -vans wieder den Rückweg antreten. Wir, vogelfrei dank Roller, konnten den Berg noch ein ganzes Stück weiter hinauffahren.
Unser Ziel war der Aussichtspunkt des Doi Pui, jedoch waren wir etwas zu spät (16.47 Uhr) und ab 17 Uhr sollte man laut Hinweisschild lieber den Rückweg antreten. Bis zu diesem Hinweisschild sind wir nämlich gekommen und damit fehlte uns nur ein zwei Kilometer langer Fußmarsch, so nah waren wir dran.
Der Weg dahin war jedoch wirklich nicht einfach zu fahren für Oleg (Fahrer) und mich (zitternde Mitfahrende)... Kieselsteine, scharfe Kurven, starke Steigungen und Gefälle, auf einer Straßenbreite, die nur für einen Truck ausreichte. Wenn uns also ein Truck entgegenkam, waren wir dem Dschungelabgrund auf einmal sehr nah.
Die Vorstellung diesen Weg im Dunkeln, ohne Straßenlaternen, zu bestreiten schreckte uns dann doch ab. Aber: Die Fahrt dahin lohnte sich,alleine aufgrund der atemberaubenden Aussichten. Es fühlte sich ein bisschen so an als hätten wir den Dschungel für uns ganz allein.
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Gläzende Citytour: Mit Roller Fino (nicht im Bild) erkunden Lena und Oleg versteckte Tempel und Geheimtipps in Chiang Mai.
© Quelle: Lena Pres
Bereits für den zweiten Roller-Roadtrip-Tag war der Doi Inthanon Nationalpark angedacht. Er liegt etwas weiter weg, um genau zu sein rund 50 Kilometer. Als wir angezogen und fast bepackt auf die Uhr schauten, fühlte sich die Zeit nicht ausreichend für einen solchen Ausflug an und wir verschoben den Nationalpark nach hinten.
Stattdessen machten wir eine Art Spazierfahrt mit dem Roller, so wie eine Fahrradtour in Deutschland. Einfach treiben lassen, wohin uns der Roller auch fahren mag.
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Ommm... Oleg meditiert während der Erkundungstour durch Chiang Mai vor einem Tempel.
© Quelle: Lena Pres
So oder so in der Art haben wir auch am zweiten Tag einiges entdeckt: Tempel, Tempel, Aussichtspunkte, einen Markt und drei hübsche Cafés. Der Markt war ein absolutes Highlight, weil wir das erste Mal einen richtig lokalen Markt besuchten und keinen Night-Market, der zu 70 Prozent aus Obst-/Schmuck-/Fast-Food-Ständen besteht, die Touristen gut finden könnten.
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Café-Hopping: Oleg und Lena stoßen bei ihrer Erkundungstour durch Chiang Mai auf so schnuckelige Cafés wie dieses.
© Quelle: Lena Pres
Nein, das war der Markt auf dem unsere Smoothie-Verkäuferin ihr Obst kauft. Es war viel zu günstig und alles von guter Qualität. Er war so schön lokal, dass es sich fast schon wieder anfühlte, als wären wir dort falsch.
Und der Nationalpark in 50 Kilometern Entfernung? Er wartet noch immer auf uns drei – Fino (unser Roller), Oleg und mich. Nach so vielen Tagen mit ein und demselben Roller fühlt es sich an als würde er schon immer zu uns gehören.
Und wir können jedem Reisenden immer wieder empfehlen, die Variante mit dem eigenen Roller in Betracht zu ziehen. Der Verkehr wirkt zwar nicht nur chaotisch, sondern er ist es. Die Roller sind nicht immer die Neusten, das stimmt auch. Aber die Möglichkeiten, die er euch bietet, sind unbegrenzt und ihr werdet so viel mehr von einer Stadt, einem Land sehen und erleben. Wirklich. Deshalb: Helm auf und ab ins Abenteuer.
Bis bald,
Reisereporter