Malediven: Der Inseltraum im Indischen Ozean
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Das Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa ist eines der drei ältesten Resorts der Malediven. Es eröffnete bereits in den Siebzigerjahren.
© Quelle: Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa
Unter uns schimmert das türkisfarbene Wasser, darin liegen – beinahe wie an einer unsichtbaren Kette angeordnet – die Inseln mit ihrem weißen Sandstrand. Hier blitzt die grüne Vegetation zwischen den Bungalows an Land hervor, da spiegelt sich die Sonne in einem der vielen kleinen Privatpools der Villen auf dem Wasser. Was für atemberaubende Aussichten!
Sie bieten sich jedem Reisenden, der das Glück hat, bei einem Flug auf die Malediven einen Fensterplatz gebucht zu haben, und lassen bei den meisten das Herz ein bisschen höherschlagen.
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Die Malediven gelten das Traumziel für Flitterwochen. Gleichzeitig stehen Flitterwochen dort scheinbar mit einer hohen Scheidungsrate in Verbindung.
© Quelle: Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa
Malediven sind ein beliebtes Ziel von Tauchfans
Malediven– der Inselstaat im Indischen Ozean ist für viele das Sinnbild eines Traumzieles. Kein Wunder, dass sich außer denen, die Ruhe und Entspannung suchen, auch besonders viele frisch vermählte Paare dazu entscheiden, auf eine der Inseln zu reisen. Die Malediven sind außerdem ein beliebtes Reiseziel von Tauchfans. 1.196 Inseln gibt es insgesamt, sie verteilen sich auf 26 Atolle. 220 der Inseln werden von Einheimischen bewohnt, 144 werden für touristische Zwecke genutzt, Tendenz steigend.
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Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Bis Anfang 2011 gehörten die Malediven zu den Least Developed Countries, also den ärmsten Ländern der Welt. Dank des Tourismus gelang dem Land innerhalb kürzester Zeit der Aufstieg. Laut Weltbank zählt der Inselstaat mittlerweile zu den Upper Middle Income Ländern.
2020 werden zwei Millionen Reisende erwartet
1 .484 274 Touristen haben im vergangenen Jahr das Archipel besucht – 6,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Bis Ende November 2019 kamen bereits 1,5 Millionen Reisende. Für das nächste Jahr erwartet das Tourismusministerium der Malediven bereits zwei Millionen Besucher.
Hinter Menschen aus China (18,1 Prozent) und Indien (9,4 Prozent) machen die Deutschen (7,7 Prozent) den größten Anteil der Touristen aus. Die Reisenden bleiben laut Tourismusministerium im Schnitt 6,3 Tage. Laut Maldives Marketing & Public Relations Corporations gab es Ende 2018 noch 825 touristische Unterkünfte. 2019 kamen 85 weitere dazu. 115 Resorts sowie 21 Hotels, Gasthäuser und andere Tourismuseinrichtungen sind in der Entstehungsphase.
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Im Oktober 2018 hat das Westin Maldives Miriandhoo Resort im Baa-Atoll eröffnet.
© Quelle: The Westin Maldives Miriandhoo Resort
Klimawandel bedroht die Trauminseln
Doch das Paradies ist bedroht. Der Klimawandel gefährdet die paradiesischen Inseln, von denen sich die meisten nur bis zu einem Meter über dem Meeresspiegel erheben. Erst im Juni 2019 warnte Außenminister Abdullah Shahid in einem Interview vor dem Untergang des Inselstaates. Steigt das Meer weiter an, drohen Überflutung und Erosion. Erwärmt sich das Wasser weiter, könnten die Korallen noch schneller absterben. Dabei ist für viele die bunte Unterwasserwelt ein Grund, auf die Malediven zu kommen.
Baa-Atoll ist das einzige Unseco-Biosphärenreservat des Landes
Zu den besonders beliebten Gebieten für Taucher und Schnorchler gehört das Baa-Atoll – das einzige Unesco-Biosphärenreservat der Malediven. Erst im Oktober 2018 hat hier das Westin Maldives Miriandhoo Resort eröffnet.
Schon der etwa 40-minütige Flug mit dem Wasserflugzeug von Malé aus ist ein kleines Abenteuer. Wo sonst fliegen die Piloten barfuß, und wo sonst kann man ihnen vom eigenen Sitz aus über die Schulter blicken? Allerdings kann es auch mal ein bisschen aufregend werden. Bei unserer Anreise zum Baa-Atoll etwa ist es so windig rund um die Insel Miriandhoo, dass der Pilot die Landung wieder abbricht und uns stattdessen im nächstgelegenen Resort absetzt. Auf solche Ereignisse sind die Hotels vorbereitet. Und so dauert es nicht lange, bis wir mit dem Boot abgeholt werden.
Spätestens das Begrüßungsgetränk, das von den Mitarbeitern an der Pier gereicht wird, beruhigt die Nerven wieder. Dabei wäre es eigentlich gar nicht nötig, denn einmal auf der kleinen Insel angekommen, scheint sich wie von selbst ein Entspannungsmodus einzustellen.
Wer normalerweise ein paar Tage länger dafür braucht abzuschalten, sollte gleich einen Termin im Spa vereinbaren. Bei einer Massage mit Blick aufs Wasser kann man gar nicht umhin, den Alltag vollständig zu vergessen.
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Selbst vom Spa aus blicken Gäste des Westin-Resorts direkt auf das Wasser.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Hanifaru-Bucht ist beliebt bei Mantarochen
Von Miriandhoo aus ist die Hanifaru-Bucht gut erreichbar. Das unter Schutz gestellte Meeresgebiet ist für die weltweit größte Ansammlung von Mantarochen bekannt. Von Juni bis November kommen besonders viele der majestätischen Tiere in das planktonreiche Gewässer.
Zu den Fischen, die hier leben, gehören aber auch Riffhaie, Feuerfische und auch mal Walhaie, die zur Paarung hierherkommen. Nur eine kleine Anzahl Boote und Besucher darf täglich in das Marinereservat fahren, um dessen Schutz zu gewährleisten.
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Die Hanifaru-Bucht im Baa-Atoll ist bekannt für die große Anzahl an Mantarochen, die in das geschützte Meeresgebiet kommt.
© Quelle: Nature Picture Library/imago images
Auf Miriandhoo steht den Gästen außerdem das Hausriff zur Verfügung. Das Meer um die Insel war übrigens auch die Inspiration für das Design des Westin Maldives, für das das Architektenbüro Peia Associati verantwortlich war. „Aus der Luft sieht das Resort aus wie ein Fisch“, sagt Hotelmanager Brendan Corcoran.
Tauchen gehört auch zu den beliebtesten Aktivitäten im Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa. Es befindet sich auf Furanafushi im Nord-Malé-Atoll, nur etwa einen Kilometer von der Inselhauptstadt Malé entfernt und ist von dort innerhalb von 15 Minuten mit einem Speedboot erreichbar. Doch die leichte Erreichbarkeit ist nur einer der Gründe, warum sich Reisende für einen Aufenthalt auf der Insel entscheiden.
Das Full Moon Resort, das zu den drei ältesten Resorts des Inselstaates gehört, eröffnete bereits in den 70er-Jahren, seit 2008 gehört es zur Sheraton-Gruppe. Erst im vergangenen Jahr wurde die etwa zweijährige umfangreiche Renovierung für 20 Millionen Dollar beendet.
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Das Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa auf der Insel Furanafushi im Nord-Malé-Atoll ist eines der drei ältesten Resorts der Malediven.
© Quelle: Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa
Auch hier macht sich die Zunahme des Tourismus bemerkbar – nicht immer positiv. „Wir sammeln rund 40 Plastikflaschen pro Tag an den Stränden ein, die angeschwemmt werden“, berichtet Sales Manager Ali Salih.
Ansonsten ist die Insel nicht weniger paradiesisch als weiter entfernt gelegene. Lange weiße Sandstrände, Palmen, Frangipani-Bäume und die luxuriösen Zimmer und Bungalows bieten gute Voraussetzungen, um sich zu entspannen.
Wer ein bisschen Abwechslung braucht, nimmt an den Aktivitäten teil, die von den Mitarbeitern des Resorts angeboten werden. Die reichen von eher sportlichen Aktionen wie Yoga und Aqua Aerobics bis zu Kreativem wie dem Palmwedel-flechten oder Spaziergängen mit einem Botaniker. Gegen Aufpreise sind etwa Schnorchelsafaris oder Sunset Dolphin Cruises möglich. Besonders beliebt ist die allabendliche Haifütterung am Steg der Anchorage Bar, bei der sich kleine Riffhaie und viele andere Fische im Wasser tummeln, während die Gäste den Sonnenuntergang genießen.
Mit dem Speedboot geht's zur Sandbank
Sehr viel einsamer ist es, wenn man sich zu einem Ausflug auf eine Sandbank entscheidet. Mit dem Speedboot geht es irgendwo ins Nirgendwo. Während der rasanten Fahrt scheinen die nahe liegenden Inseln des Atolls nur so am Boot vorbeizufliegen. Irgendwann ist nur noch die Weite des Meeres zu sehen – bis schließlich ein weißer schimmernder Punkt in der Ferne erscheint.
Wer will, steigt einige Meter neben der Sandbank ins Wasser und schnorchelt zum flachen Sandstrand, wo unter Sonnenschirmen nicht nur Sitzsäcke und Kissen, sondern auch kleine kulinarische Köstlichkeiten und kalte Drinks bereitstehen. Ach ja, das Leben kann so schön sein – wenn man das nötige Kleingeld für Luxus erübrigen kann.
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Die meisten Reisenden schätzen den Luxus, der ihnen in den exklusiven Resorts geboten wird – etwa ein Frühstück auf der Terrasse ihrer Überwasser-Villa wie hier im Sheraton Resort.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Malé bietet Einblick in das Leben der Einheimischen
Ein Ausflug nach Malé könnte nicht gegensätzlicher sein. Die Inselhauptstadt, in der rund 153.000 Einwohner auf einer Fläche von gerade einmal 6,1 Quadratkilometer leben, ist laut und geschäftig, es herrscht viel Verkehr und wenig Ruhe. Nur wenige Maledivenreisende kommen während ihres Aufenthaltes hierher, um sich ein Bild von dem Leben zu machen. Es gibt viele Cafés und Restaurants. Alkohol wird allerdings nirgends ausgeschenkt. Weil die Malediven ein islamisches Land sind, ist er nur in den Resorts gestattet.
Einen interessanten Einblick in die Kultur bietet etwa ein Besuch des Marktes. Außer Obst und Gemüse verkaufen die Händler auch die allseits beliebte Betelnuss, die gekaut eine berauschende Wirkung haben soll. Weniger gefährlich ist die Spezialität Addu Bendi, eine Süßigkeit aus geriebener Kokosnuss mit Sirup und Jasminwasser, die in ein Bananenblatt eingerollt verkauft wird.
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Die Süßigkeit Addu Bendi ist typisch für die Malediven. Sie ist bei den Märkten und in einigen Supermärkten erhätlich.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Freitagsmoschee besteht aus Korallensteinen
Sehenswert ist auch die Alte Freitagsmoschee Hukuru Miskiy im Zentrum der Stadt. Die älteste Moschee der Malediven besteht aus Korallensteinen. Sie wurde bereits Mitte des 17. Jahrhunderts auf Befehl von Sultan Ibrahim Iskandar erbaut. Das Minarett ist umgeben von reich verzierten Grabsteinen und Mausoleen. Die Moschee wurde bereits 2008 in die vorläufige Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen.
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Wer die Hauptstadt Malé besucht, sollte sich auch das Gelände der Freitagsmoschee ansehen. Hier stehen sehenswerte Grabsteine und Mausoleen.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Nicht weit davon entfernt steht das National Museum, in dem Besucher mehr über die Geschichte der Malediven erfahren können. Viele Ausstellungsstücke aus der pre-islamischen Ära wurden allerdings 2012 bei einem Anschlag auf das Museum von religiösen Fanatikern zerstört.
Die Stadt ist spannender, als es ihr Ruf vermuten lässt. Mit einem Paradies hat sie allerdings nicht allzu viel gemein. Aber das liegt im Zweifel ja nur eine kurze Bootsfahrt entfernt – und dann hat man sie wieder, die Ruhe, die Einsamkeit und den Blick auf das Meer.
Tipps für deine Reise auf die Malediven
Anreise: Verschiedene Airlines bieten mehrmals wöchentlich Direktflüge etwa ab Frankfurt am Main auf die Malediven an. Der internationale Flughafen befindet sich in der Hauptstadt Malé. Reisende werden hier meist von den Mitarbeitern der Resorts/Hotels in Empfang genommen.
Diese bringen sie entweder per Boot zum endgültigen Urlaubsziel oder zu dem Hafen, in dem die Wasserflugzeuge der Trans Maldivian Airways zu den weiter entfernten Inseln starten.
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Mit den Wasserflugzeugen der Trans Maldivian Airways werden Reisende von der Haupstadt Malé auf die weiter entfernten Inseln geflogen.
© Quelle: Sabrina Friedrich
Einreise: Deutsche benötigen kein Visum. Sie müssen einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate über ihr Ausreisedatum hinaus gültig ist, bei sich führen. Bei der Einreise erhalten sie eine 30-tägige Aufenthaltserlaubnis in Form eines Stempels in den Pass.
Beste Reisezeit: Auf den Malediven herrscht ganzjährig ein tropisches Klima mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen liegen meistens zwischen 25 und 31 Grad Celsius. Die Regenzeit dauert im Nordosten von November bis April und im Südwesten von Mai bis Oktober. In diesem Zeitraum kann es zu heftigen Regenfällen und einzelnen Tropenstürmen kommen.
Unterkünfte: Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa: Das Resort auf Furanafushi im Nord Malé Atoll bietet 176 Zimmer, Cottages, Beach Bungalows und Überwasser-Villen, verschiedene Pools, fünf Restaurants und zwei Bars. Auf der Insel gibt es außerdem ein Spa, ein Fitnesscenter, Tennisplätze, ein Wassersportcenter. Übernachtungen sind buchbar ab etwa 547 Euro pro Nacht.
The Westin Maldives Miriandhoo Resort: In dem Resort auf Miriandhoo im Baa-Atoll übernachten die Gäste in 70 Villen und Suiten, davon 41 auf der Insel und 29 auf Stelzen über dem Wasser. Außerdem gibt es Pools, drei Restaurants und eine Rooftop-Bar. Zum Resort gehört außer dem Heavenly Spa auch ein Fitnessstudio und ein Dive Center. Übernachtungen sind buchbar ab etwa 540 Euro pro Nacht.
Bei verschiedenen Reiseveranstaltern, etwa Tui, FTI Touristik, DER Touristik und Schauinsland Reisen sind Pauschalreisen zu beiden Resorts buchbar.
Attraktionen: Alte Freitagsmoschee Hukuru Miskiy (Reethigas Hingun, Malé): Nichtmoslems brauchen für das Betreten eine Genehmigung des Ministry of Islamic Affairs. Es lohnt sich aber auch, das Gebäude von außen zu betrachten.
National Museum (Chaandhanee Magu, Malé): geöffnet sonntags bis donnerstags 10 bis 16 Uhr. Eintritt: Erwachsene zahlen 100 MRF (also etwa 6 Euro), Kinder 20 MRF (etwa einen Euro).
Währung: Die offizielle Landeswährung der Malediven sind Maledivische Rufiyaa (MRF). Für die meisten Reisenden ist das Geldwechseln nicht nötig: In den Hotels und Resorts werden Kreditkarten und US-Dollar akzeptiert.
Die Reise wurde unterstützt von Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa und The Westin Maldives Miriandhoo Resort. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.
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